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Erfahrung mit Gespräch nach Funkstille?

L
@rosenherz ich danke dir für die lieben Worte!
Ich geb auf mich Acht und kommuniziere meine Grenzen. Das weiß er auch.
Ich bin quasi nur noch zwei richtige Wochen hier und dann beginnt das neue Abenteuer. So oder so wird das die meiste Aufmerksamkeit fordern.
Und falls wir uns wieder aus den Augen verlieren und unser Weg kein gemeinsamer mehr wird, wird der Ortswechsel mir diesmal sehr gut tuen und wahrscheinlich schneller Heilung schaffen.
Aber ich weiß, dass ich nichts überstürzen möchte, ihm auch weiterhin den Raum schaffe. Die Gefühle sind da, daran liegt es nicht. Und das ist das, was für mich gerade im Vordergrund steht.
Ich freue mich ihn in Teilen wieder an meiner Seite haben zu dürfen. Den Rest wird die Zeit zeigen

20.08.2023 11:43 • x 2 #121


L
Hallo, ein kurzes Update meinerseits.
Die Einführungswoche des Studiums ist im vollem Gange und die Wohnung steckt auch mitten im Umzugschaos haha, ab dem 25.9 startet dann Alles richtig.
Jetzt zu der eigentlichen Thematik. Geändert hat sich der offizielle Status nicht. Jedoch habe ich das Gefühl, dass sich gerade etwas ändert.
Letzte Woche, war er eine Woche mit seinen Jungs im Urlaub. Ich habe auf die Katzen aufgepasst.
Das Wochenende davor sind ein paar Dinge schief gelaufen, weshalb ich ihm offen und ehrlich mitgeteilt habe, wie sch. seine Verhaltensweisen waren und dass es mich traurig gemacht hat.
Aufeinmal meldet er sich quasi jeden Tag und bat um ein Treffen nach seinem Urlaub. Er hatte eine kleines Geschenk dabei und hat zugegeben, dass er mich vermisst hat. Das hat man auch gemerkt, total nähesuchend, emotional und liebend. Er hat drum gebettelt, dass ich dort übernachte.
Seitdem meldet er sich sehr oft und auch seine Freunde kommunizieren momentan sehr oft, dass sie wissen was Sache ist und wir für sie wieder eine Beziehung führen. Wie auch immer das aufzufassen ist.
Nächste Woche bin ich nochmal für eine Woche in der Heimat. Ich bin gespannt.
Ich habe mir vorgenommen, wenn diese Nähe weiterhin so bestehen bleibt, ihn nach einer Zeit zu fragen, ob er sich einen
langsamen Versuch nochmal vorstellen könnte. Denn eigentlich führen wir gerade unsere Beziehung fort, bloß mit ein Wenig mehr Distanz und Freiraum. Ich möchte ihn nicht unter Druck setzen, denn ich weiß, wie er drauf reagiert und trotzdem bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht.
Ich hoffe, euch geht es gut. Vielleicht habt ihr ein zwei Ideen für ein weiteres erfolgreiches Vorgehen.

12.09.2023 12:01 • x 2 #122


A


Erfahrung mit Gespräch nach Funkstille?

x 3


Teardrop_ine
Zitat von luisa33:
Vielleicht habt ihr ein zwei Ideen für ein weiteres erfolgreiches Vorgehen.

Liebe Luisa,
als jemand, der auch schon zweite und dritte Anläufe hatte, der Gedanke, dass wirklich alles auf dem Tisch sein sollte, was in der Beziehung schwierig war, wo Verletzungen passiert sind und wie man es besser machen kann.
Ggf auch Dinge benennen, die für einen nicht verhandelbar sind.

Ansonsten versuchen, das Vertrauen wieder aufzubauen.
Ich bin nach 3 Monaten kompletter Kontaktsperre wieder mit meinem Ex zusammen gekommen und bis heute ist das Vertrauen weg…
Dies kann zu einem großen
Problem werden.
Aufbauen lässt es sich aber auch nur, wenn derjenige das Ausmaß begreift und Verantwortung für seine Verletzungen übernehmen kann.

Ansonsten sind neue, gemeinsame schöne Erlebnisse wichtig.
Und auch Eigenständigkeit - solange man nicht weiß, ob es funktioniert - nicht mit Haut und Haaren einlassen.

Aber du machst das eh schon alles prima. Wie weit ist dein Studienort von ihm weg?
Und was sind deine Pläne?
Wird er in eurer Heimat bleiben?

Ich habe es oft im Freundeskreis erlebt, dass Freundinnen über den „zuhause gebliebenen Freund“ hinaus gewachsen sind, wenn sie erst mal die ersten paar Semester hinter sich hatten.
Es ist eine eigene Welt, mit neuen Menschen, neuen Perspektiven und Horizonten und manchmal entfernt das auch…

Fühl dich gedrückt! Und viel Glück für Alles

14.09.2023 10:33 • #123


L
@Teardrop_ine der Ort ist ca 200km von der Heimat weg. Ich bin gerade am Umzug hierher. Er bleibt in der Wohnung in der Heimat.

Ich habe stark das Gefühl, dass das auch seine Angst ist/war. Dass ich mich im Studium zu stark verändern werde und möglicherweise mich von ihm trenne.
Wobei das nicht meine Gedanken waren...nicht mal ansatzweise.

Ich hoffe, dass meine Schritte in die richtige Richtung führen

14.09.2023 16:19 • x 1 #124


Teardrop_ine
Zitat von luisa33:
Ich hoffe, dass meine Schritte in die richtige Richtung führen

Natürlich tun sie das.
Denn jeder Weg, den du gehst, der ist für dich in dem Moment richtig.
Und stellt sich später heraus, dass ein Weg nicht richtig war, dann weißt du das und musst nicht „was wäre wenn“ denken…

14.09.2023 19:26 • #125


L
@Teardrop_ine das ist richtig. Und wahrscheinlich werde ich das Gespräch mit ihm noch einmal suchen. Ich möchte ihm nicht die Pistole auf die Brust setzen, aber ich weiß, wir könnten aus diesem Kreis endlich herauskommen. Ich vermisse ihn, er vermisst mich. Er liebt, ich liebe. Ich weiß, die Liebe reicht nicht immer. Aber es wäre schön, wenn sie es täte.

14.09.2023 20:37 • #126


L
Kleines Update für mich und die, die sich möglicherweise hierher verirren.
Ich habe es nochmal angesprochen. Leider nicht mit dem Ergebnis, wie ich es mir gewünscht hätte.
Jetzt bin ich mir sicher, er hat Bindungsangst.
Wir hatten tolle Wochen, viele gemeinsame Momente und Tage. Für mich hat es sich nicht mehr wie eine Trennung angefühlt. Jetzt wollte ich wissen, warum wir es nicht nocheinmal langsam probieren. Denn schließlich haben wir schon eine Beziehung, ohne eine zu haben. Wir schlafen zusammen, gehen auf Dates und lieben uns.
Er konnte mir nicht erklären, warum er diesen Schritt nicht gehen kann. Er hätte Bedenken, könnte diese aber nicht aussprechen. Für ihn wäre alle so schön, warum man dieses anders nennen müsste.
Ich verstehe es nicht. Die großen Schritte sind alle gemacht, warum bleiben wir am letzten kleinen Schritt hängen.
Ich möchte nicht gleich 1000%, aber für mich diese kleine Sicherheit, es geht in die richtige Richtung und das, was wir haben, hat Sinn.
Konnte er nicht wirklich greifen. Beenden möchte er dieses Zwischending von sich auch nicht, aber es langsam Beziehung zu nennen, kann er nicht.
Ich habe abschließend zu ihm gesagt, dass ich das nicht ewig mitmachen werde, weil es für mich einfach schon ne Beziehung ist, ohne dass er sich festlegen muss und das geht für mich nicht immer so. Seine Freunde fragen mich auch schon und ich stehe da, wie eine Blöde und kann nichts antworten.

Eigentlich möchte ich die Hoffnung an diesem Punkt niederlegen. Aber der Kopf ist ein A..

18.09.2023 10:10 • x 1 #127


Teardrop_ine
Hallo liebe Luisa, fühl dich fest gedrückt und ich finde es sehr gut, dass du es angesprochen hast!

Ich empfinde seine Art als sehr egoistisch und in Anbetracht dessen wie sehr du wegen ihm schon gelitten hast, auch sehr „ich-bezogen“ und unreif.

Dein Studium wird dir den nötigen Abstand bringen, da bin ich sicher.
Vielleicht nicht gleich aber doch auf mittelfristige Sicht.
Du wirst immer mehr am Studienort ankommen, weniger heimfahren, dein Kopf wird voll mit neuen Erfahrungen und Inhalten (fachlich) sein.
Als frische Studentin gibt es überall „Ersti“ Veranstaltungen…du wirst wenig alleine sein und das ist gut so…
ich bin mir sicher, dass dir das bald von dir aus nicht mehr reicht was er bereit ist zu geben und du die Konsequenzen ziehen wirst.

19.09.2023 13:01 • x 1 #128


L
@Teardrop_ine ich hatte eine Vorahnung, dass es in die Richtung gehen würde, aber trotzdem haben mir die letzten Wochen stark ein anderes Gefühl vermittelt. Vom Geschenke mitbringen aus seinem Urlaub, bis hin zum täglichen Kontakt usw.

Ich finde es sehr schade, dass er mir nicht mitteilen konnte, was ihn abhält. Aber es wird nicht wirklich besser werden - seine Mum hat seit dieser Woche die Krebsdiagnose. Ich sehe, wie ihn das trifft, aber ich möchte nicht drüber sprechen.
Ich fürchte, die alte Beziehung schwingt noch zu stark bei ihm nach. Verständlich, aber das rechtfertigt die Situation jetzt nicht.
Ich merke jetzt schon, dass mir zwei drei Tage in der Heimat reichen. Gerade jetzt. Mir fehlt die Ablenkung und ich muss weg von ihm, sonst wird es nur eine Karussellfahrt.
Ich nehme mir vor, den Kontakt dann bewusst einschlafen zu lassen, nicht mehr von mir hören zu lassen. Das ist das Einzige, was ihn damals zum Nachdenken gebracht hat, als ich nicht mehr selbstverständlich war.
Gott, wie lange hat diese Erkenntnis jetzt gebraucht.
Ende Oktober ist er ein Wochenende mit unseren Freunden in der Stadt. Bis dahin setze ich mir erstmal meine Linie.

19.09.2023 13:25 • x 2 #129


M
Zitat von luisa33:
Aber der Kopf ist ein A..

Nein. Dein Kopf weiß sehr gut, was Sache ist und dass die gerade nicht taugt. Die Gefühle sind ein A., denn die suggerieren Dir, dass Warten hilft, Reden auch und dass Deine Mühen sicher belohnt werden.Das Herz tut sich mit dem Abschied schwer.

Wenn Du es als Beziehung definiert haben willst, dann ist das für Dich wichtig, denn es bedeutet für Dich Verlässlichkeit, Zusammenhalt und Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft.
Wenn er nicht über diesen Graben springen kann, dann hängst Du gefühlt ewig in der Luft.

Was ist das denn nun? Wir leben eine Beziehung, die aber um Himmels Willen keinesfalls so heißen darf. Es ist paradox und absurd und doch ist es so. Spielen wir halt ein Paar, aber wird sind keines, weil alles nur gespielt ist und jederzeit beendet werden kann. Das ist sein Motto, Deines ist ein anderes.

Und das kann dann auch nicht funktionieren weil die Partner andere Maßstäbe anlegen.

Es hilft alles nichts, denn die schönen Momente der Übereinstimmung und der Harmonie wiegen das Manko irgendwann nicht mehr auf.

Und jetzt noch die Diagnose und der Standardsatz von vielen Männern ich will nicht darüber reden.
Warum nicht, weil es verdammt weh tut darüber zu sprechen, die Dinge beim Namen zu benennen und er dann Angst vor seinen Gefühlen hat, die ihn überwältigen könnten. So wie es Männer nun mal gelernt haben. Ein Mann weint nicht und macht alles mit sich aus und lässt besser niemanden in sein Innenleben schauen, denn das geht nur ihn was an.

Nun ja, es ist sein Weg. Er wird ihm nicht unbedingt gut tun, aber anders geht es für ihn nicht, weil dann sein Selbstbild bröckelt und das kann er nicht zulassen. Und deswegen frißt er alles in sich rein. Ein einsamer Wolf.

Auf Dich wartet viel Neues und das wird Dir einen Abschied leichter machen. Besser könnte es gar nicht für Dich kommen. Ein kleines neues Leben, neue Kontakte, neue Anforderungen, ein neues Umfeld und in all das gehst Du nun ohne Altlasten.

19.09.2023 13:45 • x 2 #130


L
@Margerite ich danke dir für deine Worte. Ich werde sie mir immer wieder durchlesen, wenn ich am Einhalten der Distanz scheitere...

Zitat von Margerite:
Ein einsamer Wolf.

Besser könnte man es nicht beschreiben. Nach Außen hin für alle da und der Schwamm aller Gefühle, aber für sich selbst, schafft er es nicht.


Zitat von Margerite:
Auf Dich wartet viel Neues und das wird Dir einen Abschied leichter machen

Einen Abschied möchte ich gar nicht. Zumindest möchte ich die Freundschaft nicht missen. Natürlich bin ich davon noch meilenweit entfernt und ein Kontaktabbruch ist unumgänglich, aber ja zum ersten Mal freue ich mich auf den Umzug.

20.09.2023 11:00 • #131


M
Zitat von luisa33:
Einen Abschied möchte ich gar nicht. Zumindest möchte ich die Freundschaft nicht missen. Natürlich bin ich davon noch meilenweit entfernt und ein Kontaktabbruch ist unumgänglich, aber ja zum ersten Mal freue ich mich auf den Umzug.

Den Abschied formal auszusprechen, ist nicht unbedingt nötig, aber es muss für beide klar sein, dass die Beziehung nicht mehr existiert.

Zum Thema Freundschaft: höchste Vorsicht, denn gerade in der Ablösungsphase kann einen jeder Kontakt wieder zurückwerfen und den inneren Abschied verlängern, denn Deine Gefühle, die ja noch da sind und sich erst mit der Zeit wandeln (sie humpeln ja immer sehr mühsam hinterher, weswegen es die Trennungsschmerzen ja gibt), werden wieder getriggert. Die Wehmut kann temporär wieder einkehren, die Traurigkeit oer auch die Wut auf den Ex.

Wenn Du ihm nicht konsequent aus dem Weg gehen kannst, dann den Kontakt auf das Allernötigste beschränken. Grüßen, aber möglichst keine weiter gehenden Gespräche, die nur weh tun.

Ich war damals so dumm, ihm meine Freundschaft anzutragen und meinte damit weiterhin einen lockeren Kontakt mit gelegentlichen Telefonaten und Getexte- Aber natürlich hatte ich keinerlei Ansprüche mehr zu erheben und auch Fragen mit wem er denn nun künftig Unternehmungen planen würde, waren tabu.

Effekt für mich: Anfangs war er noch an einem Austausch interessiert, aber das Interesse baute sich spürbar ab.
Und dann die ach so lockeren Fragen meinerseits, wie denn diese oder jene Veranstaltung gewesen war, auf die er gegangen war und dann seine allgemein gültigen Aussagen, die nichts aussagten, am allerwenigsten mit wem er zugange war und wen er getroffen hatte. Meine Eifersucht flammte wieder auf, denn mit der Freundschaft wollte ich noch eine Art Kontrolle über ihn haben, etwas wissen und Anteil an seinem tollen Leben haben.
Ganz ehrlich: es tat mir nur weh und die Eifersucht, basierend auf Unwissen, wurde verstärkt wieder spürbar.

Einmal habe ich ihn so ganz nebenbei geprüft. Er hatte ja viele Kontakte, von ganz locker und eher Bekanntschaft auch nähere Freundschaften, denn in Freundschaften war er super. Beziehungen konnte er nicht, niicht auf Dauer.
Kurz nach der Trennung erzählte er, er würde irgend so ein Kulturevent besuchen, das eigentlich gar nicht so recht zu ihm passte. Er ergänzte damals, dass er eingeladen worden sei.

Ich sagte nur aha und fragte nichts. In meinem Kopf aber entstand ein Gebirge an Fragen. Wieso ist er eingeladen worden? Vom Veranstalter etwa (kaum vorstellbar) oder meinte er einen/n Bekannte/n, der ihn zum Mitkommen aufgefordert hatte? War dieser Jemand vielleicht eine Frau? Wenn ja, welche und war sie mir vielleicht sogar bekannt, z.B. von Erzählungen?
Oh Mann, tat das weh!

Wenige Wochen später fragte ich ihn dann mal so ganz beiläuftig und scheinheilig: Sag mal, Du warst doch damals auf dieser seltsamen Veranstaltung, was war denn das eigentlich?
Er erklärte und erläuterte es mir, was mich null die Bohne interessierte. Es war ja nur eine Fangfrage gewesen um nähere Informationen zu bekommen.
Und dann fragte ich noch: Wie bist Du denn darauf eigentlich gekommen?
Seine Antwort sprach Bände: Äh, öh, hmppff, muss ich wohl in der Zeitung gelesen haben - oder so.
Dann wusste ich Bescheid, denn ich kannte sein kurzes Gedächtnis für Aussagen die er früher mal gemacht hatte. Antwort eins war richtig, irgend Jemand hatte ihn dort mit hingenommen.
Und das oder so war bei ihm immer verräterisch, weil es meistens, nein eigentlich immer eine Lüge oder ein Verschweigen bedeutete.

Half mir das? Ja und nein.
Ja, denn ich wusste nun Bescheid dass er dort war und dass er mit Sicherheit nicht allein dort gewesen war.
Nein, denn ich wusste nicht mit wem und selbst wenn ich es gewusst hätte, hätte ich nicht gewusst, ob diese vermutlich weibliche Person evt. meine Nachfolgerin war oder als solche in Frage kam.
Aber zweifellos wäre es einfach besser für mich gewesen, ich hätte die Trennung ohne diese Umwege durchgezogen. Je weniger Kontakt, desto eher kapieren die Gefühle, also das Gefühlsgedächtnis, das uns ja immer gerne ein Bein stellt, dass er nicht mehr von Bedeutung ist.

Freundschaft bitte auf später verschieben, wenn der Ablöseprozess geschafft ist und der dauert oftmals Monate. Und wenn Du damit durch bist, interessiert er Dich wahrscheinlich nicht mehr sonderlich und wenn Du was über ihn erfährst, dann nimmst Du es zur Kenntnis ohne Herzklopfen zu bekommen und das Fragekarussell wieder in Gang zu setzen.

Wie heißt es so schön? Brexit means Brexit.
Konsequent, ohne irgendwelche halbgaren Zwischenlösungen, die den Prozess nur in die Länge ziehen. Von freundschaftichen Kontakten mit dem Ex. kann ich nur abraten, auch wenn sie nur über Geräte stattfinden.

Du wirst es durch die Änderung Deiner Lebensumstände leichter haben, denn dann bist Du anderweitig gefordert und hast weniger Zeit zum Gedanken Wälzen.

Was mir damals schon half, war auch mein Trotzgedanke. Die miese Ratte hatte mich ausgesondert und oft belogen und oft kalt gestellt und mich verletzt. Ja, aber ich werde mir von ihm nicht mein Leben kaputt machen lassen. Ich werde trotzdem und notfalls mit unterdrückten Tränen in den Augen Dinge unternehmen und mich nicht klein kriegen lassen. Ich werde keine Tabletten brauchen und ich werde das durchstehen und gestärkt aus der Krise heraus gehen.
Natürlich gab es Einbrüche, aber ich sagte mir immer, Du wirst nicht zweimal gewinnen. Das erste Mal hast Du gewonnen, als Du gegangen bist. Aber das zweite Mal, indem ich mir mein Leben davon zerstören lassen, gönne ich Dir nicht.
Natürlich interessierte es IHN nicht weiter, was ich unternahm, aber ich sagte es ihm dennoch manchmal. Ich war im Kino und der Film war so ode so. Ich werde am Freitag in ein Konzert in unserem Stadttheater gehen, auf das ich mich freue usw.

Ich wollte ihm sozusagen beweisen, dass ich mein Leben im Griff hatte.

Ein halbes Jahr später schrieb er, dass er einer früheren Kollegin beim Umzug helfen würde, die an seiner Dienststelle gekündigt hatte. Sie zog einige hundert Kilometer weiter. Durch diese Information und noch einem verklausulierten Nebensatz wurde mir schlagartig klar, dass sie die Neue war.
Das versetzte mir momentan wieder einen Dolchstoss ins Herz, denn er und solo konnte ich ja noch ertragen, aber so was nicht.
Er schrieb, er würde sich melden, wenn er wieder da sein
Aha, er schrieb natürlich nicht. Ich Trottel fragte ihn dann nochmals per Mail, ob er den Kontakt künftig ganz einstellen wolle. Seine harsche Antwort: Ja, ich will den Kontakt einstellen, es ist besser so. Mach's gut und viele Grüße.

Das war versteckt aggressiv von beiden Seiten. Von mir, weil mir klar war, dass ihn meine Frage tangieren, also irgendwie auch bedrängen würde und weil ich damit eine klare Antwort einforderte. Klare Antworten waren niicht so seine Sache, sondern eher verschwurbelte und verallgemeinernde Aussagen.
Und von ihm, weil er mich jetzt richtig abservierte.

Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn er sterben würde oder schwer verunglücken auf der Rückfahrt von Nextie. Meine Rachefantasien blühten, aber ich wusste auch, Rache tut nicht gut, abgesehen davon, dass ich ihm ja eh nichts hätte antun können ohne kriminell zu werden. Aber ich stellte mir vor, ich würde zwei schwere Jungs anheuern, die ihn vermöbelten und wenn er wimmernd am Boden lag, würde ich kommen und ihm in seine Sch...eier treten. Hach, welch gut tuende Vorstellung.
Rückblickend lächle ich über damals. Rache ist nur dumm und führt zu nichts. Es ist würdiger seinen Hut zu nehmen und seinen Stolz zu bewahren.

Vergiss das nie: Deinen Stolz, Deine Würde, Dein Ehrgefühl. Du darfst, ja musst sogar stolz auf Dich sein. Du hast einen Wert, den keiner mit Füßen treten kann, denn er ist da. Immer und keiner kann ihn Dir nehmen wenn Du es nicht zulässt.

20.09.2023 12:41 • x 2 #132


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