Erfahrungen zum Verzeihen einer Affäre

Zitat von Lima_:

Seit heute habe ich die Vermutung das die AF wieder zurück am Arbeitsplatz ist.
Da er mir Transparenz versprochen hat (nach dem Geständnis und zuletzt wieder vor 3 Wochen) sollte er mir doch ungefragt davon berichten?

Selbstverständlich sollte er das. Wo ist denn sonst die Transparenz?

Zitat von Lima_:

Auf der anderen Seite möchte ich die andere Frau nicht in unseren Gesprächen thematisieren.

Du solltest ihm ggü genau kommunizieren, wie du das haben möchtest. Ich will Transparenz und dass du mir erzählst, wenn du sie siehst und gleichzeitig Ich will nicht über sie reden widerspricht sich. Da kann er sich aussuchen, wie viel er dir erzählt und hat für alle Varianten eine Aussage von dir, auf die er wich berufen kann. Wenn er jemand ist, der gern den einfachsten Weg wählt, rollst du ihm damit den roten Teppich aus und er kann es sich leicht machen.
Wie genau habt ihr das also vereinbart?

Zitat von Lima_:

Eigentlich würde ich es gerne unter den Teppich kehren, weil ich keine Energie mehr verlieren will

Keine gute Idee. Du verlierst stattdessen dich selbst.

Zitat von Lima_:

und es nicht relevant ist ob sie da ist oder nicht.

Findest du das wirklich? Wozu möchtest du dann Transparenz?

Zitat von Lima_:

Aber andererseits hätte er sein Versprechen wieder gebrochen

Das fettgedruckte ist das Problem.

Ich finde deine Haltung total widersprüchlich. Du willst es wissen, aber nicht hören, du willst es unter den Teppich kehren, aber du willst auch Tranparenz.... dass er da unklar agiert, wundert mich fast nicht, weil du auch überhaupt nicht konsistent bist in deinen Aussagen. Meiner Ansicht nach kommst du so aber nicht weiter und bleibst in diesem Schwebezustand hängen. Zurzeit ist es Wasch mich, aber mach mich nicht nass und das geht nunnal nicht. Dreck aufräumen, ohne ihn anzupacken, geht nicht.

Die Frage wäre nun - vertraust du ihn
wenn ja - ist seine Kollegin eh kein Thema mehr
wenn nein - dann habt ihr beide noch Hausaufgaben

@Heffalump
Jioah, kann man so sehen
@Lima_
Ich hatte nicht zurück geblättert, und lese jetzt aus den anderen Beiträgen das die Frage, was denn genau als Transparenz definiert würde.
Und da sehe ich dein Problem. Irgendwann musst du die Entscheidung treffen, deinem Mann zu vertrauen und dafür auch die Randbedingungen definieren

Zitat von Lima_:

Seit heute habe ich die Vermutung das die AF wieder zurück am Arbeitsplatz ist.

War die ne zeitlang weg? Ich habe den Teil nicht mehr auf den Schirm.

Boaaa würde mich das fuchsen und aufregen wenn es stimmt.

Und ja, dann wäre er wieder nciht erlich zu dir. Für mich ein no go.

Jmd hat hier geschrieben, vielleicht hat dein Freund Angst es dir zu sagen. Das Argument könnte es natürlich auch sein. Aber dennoch wäre ich gekränkt.

Oh Maus irgendwie kommt ihr nicht vom Fleck gerade....

Du sollst ihm nicht verzeihen

Hallo Lima
Du fragst, ob es jemanden hier gibt der die Erfahrung gemacht hat eine Affäre / Affären zu verzeihen und daran sogar die Beziehung gewachsen ist ...
Ich selbst bin in dieser Situation - es ist jetzt knapp 2.5 Jahre her, dass ich von den Affären meines Mannes erfahren habe und seither bin ich hundertmal durch die Hölle und zurück gegangen und tue es noch heute.
Wir sind seit 1 Jahr in einer Paartherapie, vieles davon hilft, vermutlich auch, dass wir immer noch zusammen sind, aber es ist unglaublich schwer.
Verzeihen, ja das kann man. Aber mit dem vergessen, mit dem Vertrauen - da wird es sehr schwer. Ich bin überzeugt, dass ein Paar so etwas bewältigen kann. Jedoch gehört dorthin absolute Ehrlichkeit, ständige emotionale Erreichbarkeit des Partners, der Fremdgegangen ist. Es sind soviel Fragen, soviele Zweifel da, es braucht Klärung, man muss verstehen, warum das geschehen konnte und die Sicherheit erhalten, dass so etwas nicht wieder geschehen wird.
Ich denke, dann kann Vertrauen neu entstehen, dann kann man aneinander daran wachsen. Es ist möglich!

Wie geht's dir bzw euch? Ist wieder mehr Ruhe eingekehrt?

Ruhe? Leider nein. Ein Gefühl von Sicherheit wäre auch toll. Aber wer weiß ob ich die bei ihm jemals wieder finden werde.

Dazu kommt noch ständiger Stimmungswechsel.
In der einen Stunde bin ich total pessimistisch und fest davon überzeugt das es nicht mehr geht und in der nächsten hab ich wieder ein totales hoch und freue mich auf ihn... alle Bedenken und negativen Gefühle sind dann aufeinmal wie weggewischt.
Das strengt mich so sehr an.
Ich wollte mir meines Partners sicher sein dürfen.

Ist es nicht ironisch, daß er mich wählte wegen dem Gefühl von Sicherheit, während ich jegliches Sicherheitsgefühl das mal wahr in Frage stelle?

Er behauptet zwar er versteht was er mir damit angetan hat, aber zwischen etwas wissen und etwas fühlen liegen Welten.

Zitat von Lima_:

Ist es nicht ironisch, daß er mich wählte wegen dem Gefühl von Sicherheit, während ich jegliches Sicherheitsgefühl das mal wahr in Frage stelle?

Er behauptet zwar er versteht was er mir damit angetan hat, aber zwischen etwas wissen und etwas fühlen liegen Welten.

Ohmann tut mir leid, bei mir kommt auch alles immer wieder hoch. Vorallem in den letzen 2 Tagen hab ich richtig Aggressionen weil es mir durch den Kopf schießt

Liebe Lima,

zuerst möchte ich dir sagen, wie leid es mir tut, dass dein Partner dich in eine solch furchtbare Situation gezwungen hat, und dir soviel Schmerz und Stress zumutet.
Du wirst in diesem Forum immer ein offenes Ohr finden, sowie Menschen, die Anteil nehmen und für dich da sind.

Ich möchte es mir nicht anmaßen, dir meine persönliche Meinung ans Herz zu legen, sondern werde mich nur an die Fakten halten:

Dein Partner hat den schlimmst-möglichen Vertrauensbruch begangen, der möglich ist:
Er hat eine Grenze überschritten, und nichts wird jemals wieder so sein, wie es einmal war. Ein vollkommenes Vertrauen, eine vollkommene Einheit wird es zwischen euch nie wieder geben.
Dies ist die Ausgangssituation, der du dir bewusst sein musst.
An dir liegt es nun, zu entscheiden, wie es weitergeht:

Es gibt durchaus Paare, die Untreue gemeinsam überwunden haben, und sich anschließend näher standen, als zuvor, da der betrügende Partner aufrichtig bereute und fortan stets bemüht war, seine aufrichtige Liebe und Wertschätzung spüren zu lassen.
Vorraussetzung dafür ist jedoch ein aufrichtiges Verzeihen, und der feste Glaube an eine gemeinsame Zukunft, auch wenn die Narben niemals ganz verheilen werden.

Sitzt der Schmerz und die Verletzung jedoch so tief, dass sie immer wieder aufreißen werden, kann das Grund-Vertrauen nicht wiederhergestellt werden, oder bist du von deinem Partner so enttäuscht, dass deine Zukunftsvorstellungen nicht mehr mit ihm vereinbar sind, wird eine Trennung nicht mehr zu vermeiden sein.

Ich wünsche dir viel Kraft und Weisheit in dieser schwierigen Zeit, und dass du für dich eine Entscheidung treffen kannst, hinter der du mit ganzem Herzen stehst, und mit der du auf lange Sicht glücklich sein kannst

@LiLo90

Liebe Lilo
Es fällt mich schwer auf deine Frage wirklich eine Antwort zu finden. Es gibt Phasen, da glaube ich, alles ist möglich, es gibt einen weiteren gemeinsamen Weg. Ich darf nur nicht aufgeben.
Dann gibt es Phasen, wo mich die Hoffnung verlässt und mich die Erinnerungen an das was geschehen ist, einholen. Dann durchlebe ich Schmerzen mit denen ich mich bis heute unsagbar alleine fühle in der Bewältigung.
Es mag sein, dass Affären auch Chancen bieten. Und doch fällt es mir schwer das zu akzeptieren. Wie kann es sein, dass dem anderen als einzige Lösung eine Affäre einfällt. Wie kann es sein, dass das, was einmal so verheissungsoll begann mit einmal erfüllt wird mit Lügen berechnendem Verhalten? Ich verstehe das nicht. Da fühle ich mich begrenzt in meiner Toleranz, da ist soviel Unverständnis.
Wir haben uns versprochen für den anderen da zu sein. Ihn zu lieben, ihn zu halten, da zu sein.
Warum ist es möglich im Moment der Not den anderen zurückzulassen um sich Trost in etwas, in jemandem Neues zu suchen.
Was bedeutet dann Vertrauen? Was bedeutet sich sicher zu fühlen in der Beziehung zum anderen?

Wir sind beide in einem reifen Altern. Die Zeit, die uns bleibt ist absehbar. Vielleicht noch 15 oder 20 gute Jahre, vielleicht auch nicht.
Trennt man sich dann noch? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Das alles ist so unglaublich komplex. So individuell und am Ende ist man mit alldem alleine, weil es das eigene Leben ist, wofür man die Verantwortung trägt und Entscheidungen treffen muss.

@Lima Du bist jung - ich wünsche dir, dass du den Partner findest, der deine wunderbare Hingabe und Liebe zu schätzen weiss. Der dich auf Händen trägt, der dir jeden Tag sagt, was für ein unglaublicher Mensch du bist. Der dich sehen kann mit dem was du bist und wer du bist.