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Erfahrungsaustausch, glücklich alt werden, ewig Single

M
Du wirst ganz schön hitzig. Meine Frage war eine Verständnisfrage und kein Vorwurf. Zumal ja nicht nur ich Deinen Eingangstext so interpretiert habe. Wenn Du so überzeugt bist alles richtig zu machen bzw. Dein Traum keinerlei Update benötigt, ja, warum genau bist Du dann hier?
However, ich bin raus. Ich gebe nicht gern Zeit für etwas oder jemanden, der so schnell hitzig wird und dicht macht. Alles Gute!

13.04.2020 14:54 • #16


B
Puh, schwierig mit uns beiden. Wo ich geschrieben habe, dass ich alles richtig mache, weiß ich ja jetzt auch schon wieder nicht Ich erinnere mich, geschrieben zu haben, dass ich VERSUCHE alles - soweit menschlich möglich - richtig zu machen. Aber deshalb werde ich wohl auch hitzig, weil einem in diesen Foren manchmal ja leider das Wort im Munde umgedreht wird. Und das wird dann gerne als dicht machen interpretiert, wenn man sich erlaubt, sich zu erklären. Aber ich bin froh, mehrheitlich hilfreiche Beiträge zu meinem Thema zu lesen. Wie gesagt, auch dir danke. Wir beide können wohl einfach nicht miteinander.

13.04.2020 15:01 • #17


A


Erfahrungsaustausch, glücklich alt werden, ewig Single

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T
Hi, hast du schon mal daran gedacht, obwohl ich es bei dir etwas verfrüht fände, deinen Kinderwunsch von einem Mann abzukoppeln? Ich stehe gerade an diesem Punkt und wenn ich mich an das halte, was die Gesellschaft vorgibt, dürfte ich nicht mal darüber nachdenken, denn ich bin viel älter als Du.

Es gibt das Co-Parenting. Ist nicht das Ideal. Aber irgendwann kommt man an den Punkt, wo man sich überlegen kann, gebe ich mich jetzt einfach meinem Wunsch hin und versuche ihn umzusetzen oder warte ich oder verabschiede ich mich von meinem Kinderwunsch. Jede Frau muss selbst für sich entscheiden und abgesehen davon, dass ich denke Panik ist bei dir noch nicht nötig, hast du zumindest, was das Kinderkriegen angeht, die Möglichkeit den Druck rauszunehmen, den du dir selbst machst.

13.04.2020 15:22 • x 2 #18


B
Hallo Tuvalu, interessante Frage, das war noch nie ein Gedanke bei mir. Vermutlich weil es, wie du sagst, verfrüht wäre. Grundsätzlich würde ich aktuell sagen, wäre nichts für mich. Müsste ich Partnerschaft vom Mutter werden trennen, mich also wirklich zwischen einem von beiden entscheiden, würde ich weiterhin wohl sagen, dass mir der Mann/Liebe/glückliche Beziehung zentral wichtiger, als die Kinder, sind. Auch wenn ich natürlich hoffe, mich da in der Realität niemals entscheiden zu müssen oder zu dieser Frage kommen zu müssen. Ich dachte, ich hätte das hier deutlich gemacht. Aber offensichtlich liest sich mein Beitrag doch für einige so, dass ich eine Rangliste habe, in der der Kinderwunsch vor der glücklichen Beziehung kommt. Was ja eben eigentlich genau das ist, was ich noch gerne vermeiden wollen würde.

Aber ich verstehe, was du sagen willst. Grundsätzlich auch eine schöne Option, wenn man 39 ist und die Zeit in der Tat knapp wird.

13.04.2020 15:35 • #19


A
Zitat von biancarch:
Und ich habe wirklich Angst, dass das noch Ewigkeiten so weitergeht, dass ich mich keinem anderen emotional öffnen kann.


Vielleicht ist das der Knackpunkt?
Wie könntest Du da ansetzen?
Wovor hast Du Angst?

Und was assoziierst Du wirklich mit Beziehung?

Zitat von biancarch:
Gerade, weil ich keine Ehe/Beziehung will, die irgendwann nur noch zum Schein besteht, in der es keinen S. und keine gemeinsame Ebene und Spaß am Leben mehr gibt. Ich finde solche Familien und/oder Paare schrecklich und ich finde es schlimm, dass es sowas sogar wirklich häufig gibt - andere verurteile ich ab und an da schon mal: die, die sich was vormachen. Nur, damit man die perfekte Familie hat.


Falls Dein Unterbewusstsein das mit Beziehung assoziiert ist es ja kein Wunder, dass es Dich boykottiert bei der Partnerfindung.

Also was sind Dein Ängste zum Thema Beziehung eingehen? Da würde ich näher hinsehen, hinterfragen, schauen wo es herkommt und dann versuchen es aufzulösen und positiv zu überschreiben.

13.04.2020 15:42 • x 2 #20


Catalina
Zitat von biancarch:
Es ist eben nur die große Sorge, dass ich nicht glücklich alt werde, wenn sich mir meine heutigen Wünsche nicht erfüllen

Kann ich verstehen, aber nur weil man von etwas träumt, heißt das noch lange nicht, dass man damit dann auch wirklich glücklich wird. Bei manchen Dingen, von denen ich früher so geträumt habe, bin ich heute froh, dass sie nicht in Erfüllung gegangen sind. Und auch wenn ich mir gewünscht hätte Mutter zu werden, ist es heute okay für mich, dass es nicht so gekommen ist. Hat halt alles Vor- und Nachteile.

Ich hab im Laufe meines Lebens gelernt, aus dem was ist das Beste zu machen. Wenn ein Weg versperrt ist, statt dessen einen anderen zu wählen und zu schauen, wohin mich das führt. Und es passieren ja auch immer wieder unerwartete Dinge, tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf, an die man vorher nicht mal gedacht hatte.

Deshalb: Ja, auch wenn mein Leben nicht so verlaufen ist, wie ich es mir ursprünglich gewünscht habe, bin ich trotzdem heute glücklich!

13.04.2020 15:49 • x 2 #21


E
Zitat von biancarch:
Aber offensichtlich liest sich mein Beitrag doch für einige so, dass ich eine Rangliste habe, in der der Kinderwunsch vor der glücklichen Beziehung kommt.

Nein, ich glaube das ist eher eine Annahme, weil bei den meisten älteren Frauen, die Kinder haben, im Nachhinein der Kinderwunsch doch deutlich wichtiger als der Partnerwunsch gesehen wird. Vielleicht auch, weil die Liebe zu eigenen Kindern unglaublich stärker ist, als es eine Liebe zu einem Partner jemals sein kann. Der Partner rückt da meist an zweite Stelle. Ich lese aus Deinem Text auch einen gewissen Perfektionismus und auch Ehrgeiz raus und erkenne mich da sehr gut wieder. Bleib ruhig bei Deinem Plan - ihn teilen doch sehr viele in Deinem Alter und das ist ja auch absolut in Ordnung. Man muss nur sehen, dass eben jede dritte Ehe geschieden wird und Ehen mit Kindern nicht besser werden. Trotzdem ist es total gut und richtig, alles dafür zu tun, dass es klappt. Hab ich auch gemacht, hat aber nicht geklappt und gerade mein Ehrgeiz im sonstigen Leben (Pläne habe ich immer durchgezogen) hat es mir am Anfang schwer gemacht, zu akzeptieren, dass ich diesmal einen Plan aufgeben muss - habe viel zu lange in einer wirklich schlimmen Ehe ausgeharrt. Ja, es kann schief gehen, aber lass Dir davon Deine Träume nicht vermiesen!

13.04.2020 16:00 • x 1 #22


A
Zitat von Emma75:
Nein, ich glaube das ist eher eine Annahme, weil bei den meisten älteren Frauen, die Kinder haben, im Nachhinein der Kinderwunsch doch deutlich wichtiger als der Partnerwunsch gesehen wird. Vielleicht auch, weil die Liebe zu eigenen Kindern unglaublich stärker ist, als es eine Liebe zu einem Partner jemals sein kann.


Also ich habe das so nie empfunden.
Für mich war und ist Liebe immer stark und groß, egal ob zu meinen Kindern oder zu einem Partner. Ich würde auch gar nicht auf die Idee kommen, das zu vergleichen. Weder ob ich ein Kind mehr als das andere liebe, noch ob ich den Partner oder die Kinder oder mich selbst mehr liebe. Liebe ist doch unendlich und nicht begrenzt verfügbar oder gar messbar, oder nicht?!

13.04.2020 16:07 • x 3 #23


E
Zitat von Arjuni:
Liebe ist doch unendlich und nicht begrenzt verfügbar oder gar messbar, oder nicht?!

In der Idealvorstellung ja. Bei mir ist es anders, aber nach meiner Ehe will ich auch keinen Mann mehr ernsthaft in mein Leben lassen. Und ein 'Gspusie' liebt man halt nicht so sehr. Aber das ist meine individuelle Entscheidung. Ich hab jedenfalls niemals so eine starke Liebe empfunden, wie für meine Kinder. Ich kann das schon messen. Müsste ich mich in irgendeiner Form entscheiden, würde ich jeden Partner für meine Kinder sausen lassen.

13.04.2020 16:45 • x 1 #24


A
Zitat von Emma75:
'Gspusie'


Ich mag das Wort.

13.04.2020 16:48 • x 3 #25


Gorch_Fock
@Arjuni noch zu Deiner Frage: Aus meiner Beobachtung heraus kannst Du als attraktive, junge Frau so ziemlich jeden Mann bekommen - wenn Du bereit bist wirklich Invest zu zeigen. Denn es gibt verschiedene Karten, welche eine Frau ausspielen kann. Und diese funktionieren für Männer so nicht.
Sechsualität ist ein Trumpf dabei. Sechs mit einer attraktiven Frau ist für Männer immer ein knappes Gut und so nicht leicht verfügbar. Ganz egal ob es jetzt Tinder oder andere Plattformen gibt. Dies ist natürlich nur eine Komponente und keinenfalls ausreichend für eine tiefergehende Beziehung.
Man kann das sehr schön an sog. Ex-Back-Fällen sehen. Eine Frau, die wirklich 110 % Prozent gibt (auch auf emotionaler Basis) wird auch mit hoher Wahrscheinlich zum Erfolg kommen.
Da bei Frauen aber oft viel striktere Glaubenssätze (insb. was Ex-Partner und Entliebung angehnt) und stärkere Emotionalität im Spiel ist, sieht man diesen Einsatz nur selten.

13.04.2020 17:08 • x 1 #26


A
Zitat von Gorch_Fock:
@Arjuni noch zu Deiner Frage: Aus meiner Beobachtung heraus kannst Du als attraktive, junge Frau so ziemlich jeden Mann bekommen - wenn Du bereit bist wirklich Invest zu zeigen. Denn es gibt verschiedene Karten, welche eine Frau ausspielen kann. Und diese funktionieren für Männer so nicht.
Sechsualität ist ein Trumpf dabei.


Ich habe den Eindruck, Menschen wählen gerne Partner, die ähnlich gut aussehen, wenn ich mich so umsehe. Habe auch schon öfter Studien dazu gelesen. Nach dem Motto gleich und gleich gesellt sich gern. Und da die meisten Menschen durchschnittlich aussehen, haben die es deutlich leichter als überdurchschnittlich oder unterdurchschnittlich Aussehende: es gibt einfach viel mehr von ihnen.

Deshalb bekommt die überdurchschnittlich gut aussehende Frau auch nicht unablässig Angebote von Männern. Männer wollen sich einer Frau nämlich ebenbürtig fühlen. Besonders gut aussehende Frauen bekommen bei der Partnersuche deshalb sogar relativ oft einen Korb, und werden auch selten oder nie von Männern angesprochen, so mein Eindruck.

Die überdurchschnittlich aussehende Frau trifft selten einen passenden Mann und die Männer, die sie anzieht, sind leider oft obendrein die falschen: die interessieren sich nämlich gar nicht für ihren Geist oder ihr Wesen, sondern sind nur von der Schönheit beeindruckt - und oftmals oberflächliche Typen, die ihr Ego nur mit der Eroberung einer solchen Frau pushen möchten, danach aber nicht weiter interessiert sind.

Ich glaube, das ist also eher ein Nachteil bei der Partnersuche als Frau überdurchschnittlich attraktiv zu sein.

@te - sorry für off topic.

13.04.2020 17:29 • x 2 #27


Catalina
Zitat von Arjuni:
Ich habe den Eindruck, Menschen wählen gerne Partner, die ähnlich gut aussehen, wenn ich mich so umsehe. Habe auch schon öfter Studien dazu gelesen. Nach dem Motto gleich und gleich gesellt sich gern.

Stimmt, das fällt mir auch oft auf. Paare, wo einer (äußerlich) sehr viel attraktiver ist als der Partner, sind eher selten. Woran das liegt, darüber kann man trefflich spekulieren.

Zitat von Arjuni:
Deshalb bekommt die überdurchschnittlich gut aussehende Frau auch nicht unablässig Angebote von Männern.

Ach soooo, daran liegt's...

13.04.2020 22:37 • x 1 #28


B
@Arjuni

Hmm, ich habe jetzt seit gestern Abend überlegt, womit ich Beziehung denn wirklich assoziiere.
Offen gestanden komme ich zu keinem anderen Ergebnis, als bisher.

Diese Art Scheinehe-/beziehung, die ich in meinem Eingangsbeitrag geschildert habe, ist schon das, was mir Angst macht. Aber nicht, weil ich die durchschnittliche Beziehung damit assoziiere. Viel mehr, weil ich dieses Schema einfach in meinem Umfeld - auch im ganz nahen - schon hier und da gesehen habe und es einfach schrecklich finde.

Mein Bild von einer Beziehung war (und ist) bisher eigentlich immer ein recht positives. Je mehr Zeit vergeht, desto öfter frage ich mich allerdings, wieso sich einige Menschen für eine solche Zweckbeziehung entscheiden. Ob sie tatsächlich keinen Ausweg mehr sonst wussten. Weil sie sich tatsächlich irgendwann an einem Punkt befanden, an dem sie das Gefühl hatten, sich sowieso nie (wieder) zu verlieben. Ich sage zwar, dass ich solche Zweckbeziehungen schrecklich finde und war lange immer der Meinung, diese Menschen nicht verstehen zu können, die eine solche Beziehung eingehen. Aber langsam fange ich doch an, ihre vermutlichen emotionalen Beweggründe zu verstehen. Und genau das finde ich besorgniserregend. Dass ich es so langsam sogar teilweise verstehen kann, wieso man sich irgendwann für eine solche Beziehung entscheidet. Und dann ist eben die Angst da, dass es bei mir auch nicht mehr lange dauert, bis ich einfach anfange Beziehungen ohne Liebe einzugehen.

Ansonsten assoziiere ich mit ernsthaften Beziehungen, die aufs Leben angelegt sind, nur Dinge wie (was jetzt aber nicht wieder heißen soll, dass ich mir eine solche Beziehung als einen immer friedlichen Ponyhof vorstelle): gemeinsam Spaß haben, gemeinsam Probleme lösen, Freude am langweiligen Alltag finden, weil man eine Person hat, mit der man ihn gerne bewältigt, Interessen und Leidenschaften teilen, Akzeptanz und Rücksicht (auch, wenn man Interessen und Ansichten nicht teilt), weitestgehend gleiche oder sich ergänzende Werte, Respekt und ausnahmslose Treue/Ehrlichkeit, gegenseitige Unterstützung und Motivation, körperliche Harmoniekönnte sicherlich noch mehr derartiges aufzählen, wenn ich jetzt weiter nachdenke.

Ich glaube, irgendwo habe ich es auch hier geschrieben, dass da bei mir vieles mit meinem ich mache keine halben Sachen-Prinzip zusammenhängt und ich mich dadurch boykottiere. So blöd es jetzt vielleicht für aussenstehende klingen mag, ich denke es hängt mitunter damit zusammen, dass irgendwas in mir weiß, dass ich in dieser Stadt nicht auf ewig leben will. Ich hatte mich meine ersten Jahre dort wirklich sehr wohl und sehr zu Hause gefühlt. Wobei der Mann, in den ich mich verliebte, eine große Rolle spielte. Seine Gegenwart tat mir immer gut, ich hab Probleme oder Schwierigkeiten, die hier und da aufkommen, so ziemlich auf die leichte Schulter genommen. Hab mich auch von nichts durcheinander bringen lassen. Weil ich immer wusste, er ist in meinem Leben, wir verstehen uns gut, ich sehe ihn regelmäßig. Für ihn hätte ich entschieden, dort meine neue Heimat und mein neues Zuhause zu sehen und das wahrscheinlich ohne zweimal nachzudenken, wenn was richtiges draus geworden wäre. Weil ich in seiner Gegenwart genauso glücklich war, wie in meiner Heimat. Deshalb wollte ich ja unbedingt mehr mit ihm. Kaum brach der Kontakt und alles drumherum ab, kaum sahen wir uns nicht mehr, veränderte sich bei mir vieles. Ich hatte zu der Zeit (Ende 2018/Anfang 19) auch meinen Arbeitgeber gewechselt und denke nun seither daran, wieder zurück in die Heimat zu gehen. Und die Gedanken werden immer stärker. Und mittlerweile ist es eben tatsächlich so, dass ich ein bestimmtes Verhalten bei mir feststelle: ich vermeide Dates und neue Männerbekanntschaften, weil ich gedanklich schon längst wieder in meiner Heimat lebe. Ich bin momentan sehr häufig in der Heimat, arbeite hier im Homeoffice. Über meine Wohnung und die Stadt mache ich mir gar keine Gedanken mehr. Ich habe nicht mal mehr die Motivation, mir ein paar Blumen in die Wohnung zu stellen. Und wenn das schon so ist, wieso dann einen Mann kennenlernen, für den ich ggf. dort bleiben müsste? Das klingt vielleicht wirklich unsinnig für dich als Außenstehende. Ich war aber schon immer so. Beispiel Bachelorarbeit. Ich hatte zu Beginn nicht gleich alle Bücher, die ich fürs Schreiben gebraucht hatte, in der Bibliothek bekommen. Anstatt dann erstmal mit dem anzufangen, was ich habe, habe ich es ganz bleiben lassen. Weil mein Kopf mir sagte, ne, lass es. Fang erst an, wenn du komplett alles zusammen hast. Ich habe mal gelesen, dass das eine ziemliche Perfektionisten-Krankheit ist. Und so war es z.B. auch mit diesem Mann von 2017. Ich wäre mit ihm plötzlich für alles mögliche bereit gewesen. Weil einfach alles passte, alltägliche Problemchen konnte ich mit links lösen, alles war einfach rund und hat sich komplett angefühlt. Tolle Wohnung, neue Stadt, toller Job. Und dann er noch dazu, mit dem anfangs alles sehr hoffnungsvoll aussah. Und inzwischen ist das nicht mehr der Fall. Ich bin jetzt schon länger unglücklich in meiner Wohnung, weil sie nur Ärger bereitet, den ich mir als Mieterin ersparen kann. Die Stadt fühlt sich nicht mehr wie ein Zuhause an, ich funktioniere dort nur noch. Mein Arbeitgeber ist eine Katastrophe, wäre Corona nicht (was unsere Branche sehr, sehr, sehr stark trifft), würde ich gerade massenweise Bewerbungen raushauen. Also im Grunde bin ich im Moment nur noch zufrieden, wenn ich in meiner Heimat bin. Hier ertrage ich sogar meinen Arbeitgeber wesentlich besser. Hier habe ich Lust auf eine schöne neue Wohnung, bin schon dabei mich bei Spaziergängen nach freien Wohnungen umzusehen und bitte meine Freunde, die Augen offen zu halten. Wie schnell ich es am Ende tatsächlich machen würde, weiß ich nicht. Aber gedanklich bin ich nicht mehr bei mir in der Stadt. Heute fahre ich zurück in meine Wohnung, aber bin schon wieder dabei zu schauen, wann ich den nächsten Zug zürück nehmen kann. Also im Endeffekt ist mir schon klar, was ich tun sollte. Zurück nach Hause ziehen. Denn den Sinn, einen Mann bei mir kennenzulernen, sehe ich gerade gar nicht. Und jetzt kommt der merkwürdige Punkt, an dem ich mich nicht verstehe. Ich weiß, würde ich mich jetzt neu verlieben. So richtig neu verlieben. Dann würde ich mich in der Stadt wohl auch wieder besser fühlen. Dann würde ich mich wohl wieder heimischer fühlen und hätte eine Sache, die diese Stadt für mich wieder lebenswert macht. Ich denke, dass ich dieser Stadt dann auch wieder bereit wäre, eine neue Chance zu geben. Nur, ich weiß, um einen Mann kennenzulernen und herauszufinden, ob er alles für mich verändern würde, muss ich mich dann eben jetzt mal aufraffen. Nur kommen da dann eben auch wieder noch die anderen Gefühle ins Spiel (für besagten Mann), die ich nicht loswerde (und du kannst sicher sein, in dieser langen Zeit habe ich vieles versucht) Es ist komisch, einerseits verstehe ich mich, andererseits nicht.

Entschuldige den langen Text. Danke für deine Anteilnahme und die kritischen Fragen. Werde ganz gewiss auch nochmal nach Verfassen dieses Textes zu deiner Fragestellung in mich hinein hören.

14.04.2020 10:15 • x 1 #29


A
Zum Thema Zweckbeziehung hab ich vor kurzem übrigens einen interessanten Artikel gelesen. Das war mal eine andere Perspektive.

https://www.google.com/amp/s/amp.welt.d...ingen.html

14.04.2020 12:55 • x 1 #30


A


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