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Erfahrungsaustausch, glücklich alt werden, ewig Single

B
Hallo zusammen,

nach einem etwas emotionalen Abend, sehe ich heute wieder sachlicher. Ich wende mich mal mit einem Thema an euch, bei dem ich mich über Erfahrungsaustausch und Ratschläge - insbesondere mit und von Frauen, die älter sind als ich und sich vielleicht früher mal in ähnlicher Situation befanden - freue. Hoffe, ich schaffe es, mich kurz zu halten.

Kurz zu mir. Ich bin 27, heute in 7 Monaten bereits 28. Mit dem Studium bin ich seit 2016 fertig, zog berufsbedingt Anfang 2017 in eine der deutschen Großstädte rund 200km entfernt meiner Heimat, habe dort meine kleine - schöne aber alte und oft anstrengende - Wohnung und stehe mittlerweile fest im Berufsleben. Im Großen und Ganzen kann ich nicht klagen. Verdiene für Branchenverhältnisse gut, spare viel für meine Zukunft, kann mir gleichzeitig gut was gönnen. Allerdings bin ich seit rund 5 Jahren Single und mittlerweile will ich das einfach nicht mehr.

Meine Wünsche und Träume für die Zukunft sind relativ bodenständig, unspektakulär, traditionell, klassisch Deutschman kann es nennen, wie man mag. Ich möchte sehr gerne Mutter von 2-3 Kindern werden, eine möglichst lebenslange Beziehung (Heiraten sehr gerne, aber muss jetzt auch nicht zwingend sein) finden, glücklich sein, Haus bauen usw. Ich will kein Hausmütterchen werden, ich bin sehr gerne berufstätig und würde das auch mit Kindern gerne erfolgreich bleiben wollen später (wobei erfolgreich für mich nicht heißt, in meiner Branche wahnsinnig groß rauskommen zu müssen und nur noch am Arbeiten zu sein). Aber ich bekam in den letzten Jahren einfach immer mehr das Gefühl, dass ich jemand bin, die diese Verantwortung für eine eigene Familie einfach braucht und sich wünscht und wirklich (also die Scheidung meiner Eltern hat nicht negativ abgefärbt) gerne auf etwas lebenslanges hinarbeiten wollen würde.

Jetzt zum Problem. Ich habe 2017 einen Mann kennengelernt, in den ich mich sehr verliebt habe. Bin es immer noch. Aus uns wurde nie was, habe ihn seit bald 1,5 Jahren nicht mehr gesehen und bis auf nen Silvester- und nen Geburtstagsgruß haben wir auch keinen Kontakt mehr. Anderweitig verliebt habe ich mich seit ihm nicht mehr, schaffe es einfach nicht, bei Dates (ich habe Phasen mit vielen Dates, dann Phasen ohne jegliche Dates, weil ich dann einfach keine Lust habe und mich nicht überwinden kann) merke ich oft, dass ich emotional einfach nicht ganz frei bin. Hübsche Männer fallen mir auf, aber mehr nicht. Ich bin inzwischen nicht mehr gerne Single. Am liebsten hätte ich ihn und keinen anderen, aber der Realist in mir ist mittlerweile weitestgehend zurückgekehrt und weiß, dass das nie was werden wird. Würde mich einfach so gerne mal wieder glücklich verlieben. Möchte nicht mehr Single sein, alleine (ja, ich habe Freunde und Familie) sein, Dinge alleine erleben müssen. Ich habe inzwischen ein riesen Bedürfnis danach, einfach meinen Alltag endlich mit jemandem teilen zu können, von Einkaufen bis Haushalt und Kochen und und und. Ich kann alleine sein, das weiß ich nach 5 Jahren, aber ich finde es nicht mehr schön und kann es mir auch nicht mehr schön reden. Und bin auch jemand, die sehr viel Wert auf Familie und Gesellschaft legt und das einfach auch braucht. Und so langsam setzt seit einigen Monaten auch immer stärker die Angst vor dem, was kommt (oder vielmehr nicht kommt) ein. Sprich, ich möchte gerne endlich den einen Mann kennenlernen, mit dem ich ankommen kann. Ich will keine Beziehung mehr, in der man irgendwie unterbewusst immer diese Aufbruchstimmung hat und nie so genau weiß, ob man in einem Jahr noch zusammen ist. Ich will mit jemandem über Zukunft reden und das nicht nur zum Spaß, sondern realistisch. Ihr kennt das ja alle, je älter man wird, desto mehr rast die Zeit. Ich kann kaum fassen, dass ich übernächstes Jahr 30 werde. Dann noch ca. 7-8 Jahre bis die biologische Uhr auch ordentlich anfängt zu ticken. Wenn ich z.B. meine nächsten Monat 40-jährige kinderlose, sehr gute Freundin anschaue. Die habe ich kennengelernt, da war ich ca. 14-15 und Praktikantin und sie 26, damals dort meine Kollegin. Die Jahre sind so schnell vorbei gerast, das sehe ich an uns beiden immer besonders gut. Sie hatte seither nie eine feste Beziehung und Kinder bekommen, obwohl sie es sich so gewünscht hätte. Sowas finde ich einfach beängstigend. Und wie gesagt, man denkt immer, das ist ja noch ne Weile hin bis die Uhr tickt. Aber im Endeffekt ist es das nicht. Ich will ja nicht, wenn ich jemanden kennenlerne und mich verliebe, sofort heiraten, Haus bauen, Kinder kriegen. Man will ja auch erstmal noch Zeit für sich und den Partner. Dinge erleben und diese Vorfreude auf das, was man sich irgendwann mal schafft, richtig genießen. Mit dem Mann, in den ich seit 2017 verliebt bin, wäre das wohl nicht möglich, da er einiges älter ist als ich und bereits zwei noch recht kleine Kinder hat. Was für mich speziell bei ihm auch okay wäre - also das, dass da nicht mehr lange Zeit wäre um sich Zeit zu lassen. Aber selbst mit ihm würde ich nicht sofort nach einem halben Jahr schwanger werden wollen (wenn das überhaupt ein Thema für ihn wäre). Mir wäre es mit einem neuen Partner einfach wichtig, jede - ich nenne es mal Etappe - richtig auskosten und genießen zu können. Und dann bin ich aber eben schwupps auch schon Mitte 30. Ich hatte halt nicht das Glück, wie andere um mich herum, mit Anfang 20 den Partner fürs Leben zu treffen. So ist das halt, kann nicht bei jedem gleich laufen. Nur habe ich halt jetzt bereits 3 Jahre damit vergeudet (ich will das Wort kaum nutzen, denn in ihn verliebt zu sein, war/ist trotzdem auch kein Fehler) an einem Mann zu hängen, mit dem es nichts mehr wird. Ich hatte da einfach so lange Hoffnungen. Und ich habe wirklich Angst, dass das noch Ewigkeiten so weitergeht, dass ich mich keinem anderen emotional öffnen kann. Der Kopf kann und will es ja, der Rest von mir nicht.

Mittlerweile bin ich wieder so weit, dass ich mir sage, ich muss mich jetzt wieder zu Dates zwingen. Ich muss einfach Männer kennenlernen. Ja, man kann nichts erzwingen. Aber - und das macht mir Sorgen - irgendeinen muss ich jetzt mal treffen, mit dem es passt. Es sind jetzt 3 Jahre, ich muss vielleicht zu meinem Glück wirklich gezwungen werden. Und inzwischen bin ich wirklich so weit, zu sagen, wenn es einigermaßen passt, ist es ok. Dann ist es halt nicht die große Liebe, aber Hauptsache, es ist ok und man mag sich. Und das spricht eigentlich extrem gegen meine Prinzipien. Mir ist Liebe, die echt ist, sehr sehr wichtig. Gerade, weil ich keine Ehe/Beziehung will, die irgendwann nur noch zum Schein besteht, in der es keinen S. und keine gemeinsame Ebene und Spaß am Leben mehr gibt. Ich finde solche Familien und/oder Paare schrecklich und ich finde es schlimm, dass es sowas sogar wirklich häufig gibt - andere verurteile ich ab und an da schon mal: die, die sich was vormachen. Nur, damit man die perfekte Familie hat.
Aber ganz ehrlich, ich bin diszipliniert am Geld für mein Eigenheim sparen und sage mir immer, Hey, wenns kein Einfamilienhaus wird, weil ich keinen Partner und keine Familie bekomme, dann kauf ich mir halt irgendwann eine schöne Neubauwohnung in meiner Heimat bei meiner Familie. Wenn ich Kinder in meinem Leben brauche, hab ich die meiner Freundinnen. Zwei Katzen will ich mir sowieso zulegen. Ist doch dann auch alles gut. Aber letzten Endes mache ich mir da auch was vor. Denn mein Wunsch ist einfach ein anderer. Andere Menschen werden auch glücklich. Wieso soll ich mich mit der Alternative einfach nur zufrieden geben? Wieso darf ich nicht mit dem glücklich werden, was ich mir wünsche?

Jetzt wurde es doch lange, aber manches lässt sich halt nicht kurz fassen. Wie gesagt, wären wir die Meinungen und Erfahrungen anderer Frauen, die vielleicht älter sind als ich, wichtig. Vielleicht könnt ihr mir ja auch die Angst nehmen. Solltet ihr auch mal in dieser oder ähnlicher Situation gewesen sein: hattet ihr Angst unglücklich alt zu werden bzw. dass sich eure Träume nicht erfüllen? Habt ihr auf den einen Partner gewartet/gehofft oder irgendwann auch gesagt, ihr nehmt jetzt den nächstbesten, einfach um anzukommen? Oder seid ihr ewig Single geblieben? Habt ihr bestimmte Entscheidungen im Nachhinein bereut oder waren sie richtig, wenn auch nicht perfekt?

Danke für eure Ansichten und einen schönen Feiertag an alle.

13.04.2020 13:03 • x 2 #1


Catalina
Zitat von biancarch:
Solltet ihr auch mal in dieser oder ähnlicher Situation gewesen sein: hattet ihr Angst unglücklich alt zu werden bzw. dass sich eure Träume nicht erfüllen? Habt ihr auf den einen Partner gewartet/gehofft oder irgendwann auch gesagt, ihr nehmt jetzt den nächstbesten, einfach um anzukommen? Oder seid ihr ewig Single geblieben? Habt ihr bestimmte Entscheidungen im Nachhinein bereut oder waren sie richtig, wenn auch nicht perfekt?

Als ich in deinem Alter war, war ich auch Single, etwa viereinhalb Jahre lang. Mein damaliger Ex hatte sich wortlos aus meinem Leben verpieselt und danach hatte ich erstmal die Nase voll von Männern. Ich hab mein Singledasein in vollen Zügen genossen, zumindest die erste Zeit. Danach gab es schon hin und wieder Momente, wo ich mich nach einem Partner gesehnt habe, aber ich hab nicht bewusst gesucht sondern immer gedacht, dass mir schon irgendwann der Richtige über den Weg laufen wird.

Der kam dann, als ich 30 war, in Gestalt eines Arbeitskollegen, der mir anfangs gar nicht aufgefallen war. Nun ja, mit diesem Mann war ich schlussendlich 16 Jahre verheiratet. Die ersten Jahre waren wir sehr glücklich, dann haben wir uns leider auseinandergelebt.

Ich hätte auch gerne Kinder gehabt, leider sollte es nicht sein. Daran hatte ich eine Zeit lang zu knabbern, musste die Tatsache, dass ich niemals Mutter sein werde, dann aber zwangsläufig akzeptieren. Mittlerweile bin ich geschieden und lebe wieder in einer glücklichen Beziehung. Mein Partner und unsere Katzen sind meine kleine Familie.

Ich hatte früher ähnliche Vorstellungen wie du, Mann, Haus, Kinder, zusammen alt werden. Nur leider läuft es im Leben nicht immer so, wie man sich das vorstellt und wünscht. Dann muss man sich an die Gegebenheiten anpassen und das Beste daraus machen. Mein Leben ist heute anders, als ich es mir früher ausgemalt hatte, aber trotzdem nicht weniger schön.

Zitat von biancarch:
irgendeinen muss ich jetzt mal treffen, mit dem es passt. Es sind jetzt 3 Jahre, ich muss vielleicht zu meinem Glück wirklich gezwungen werden. Und inzwischen bin ich wirklich so weit, zu sagen, wenn es einigermaßen passt, ist es ok. Dann ist es halt nicht die große Liebe, aber Hauptsache, es ist ok und man mag sich.

Hm, ich kann verstehen, dass du Sehnsucht nach einem Partner hast und nicht mehr alleine sein möchtest, aber eine Beziehung mit jemandem, den man nicht liebt, ist nicht erfüllend. Du würdest wahrscheinlich trotzdem immer noch Sehnsucht spüren und unterschwellig wissen, dass du nicht da bist, wo du sein willst.

Zitat von biancarch:
Ich habe 2017 einen Mann kennengelernt, in den ich mich sehr verliebt habe. Bin es immer noch.

Ich denke, dass das der Punkt ist, an dem es bei dir hakt. Du hast diesen Mann emotional noch nicht losgelassen und bist nicht frei für jemand anderen. Und solange das so ist, wirst du auch niemand anderen kennenlernen, mit dem es passt.

Warum hat es denn mit euch nicht geklappt?

13.04.2020 13:47 • x 4 #2


A


Erfahrungsaustausch, glücklich alt werden, ewig Single

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Gorch_Fock
Hey Bianca, finde es gut das Du dir Gedanken machst. Ich bin auch so im Alter Deiner Freundin, habe aber selber Familie. Aber habe auch schon heftig Schiffbruch erlitten mit Beziehungen.
Mit etwas Lebenserfahrung kann man schon sagen, dass Du als junge und erfolgreiche Frau jetzt wirklich so vielleicht vor dem schwierigsten Lebensabschnitt stehst. Die Übergangsphase der 20er in die 30er.
Fakt ist einfach, dass für viele Frauen eine Familienplanung spätestens mit 38-39 Jahren abgeschlossen sein soll. Das heisst Du hast jetzt noch gute 10 Jahre für diesen Schritt. Und in der Tat. Die Zeit rast ganz schön durch.
Mach dir bewusst, dass es zum Aufbau einer Beziehung mit Kinderwunsch locker mal 2-3 Jahre dauert. Dazu muss es wirklich dann auf vielen Ebenen passen: Charakter und Werte eines Mannes, sechsuelle Anziehung, ähnliches Bildungs- und Verdienstlevel, der örtliche Standort.
Bei Dir fallen mir schon Sachen auf: Warum bist Du 200 km von der Familie entfernt? Aus meiner Erfahrung ist das für Frauen oftmals problematisch. Keiner ist in direkter Nähe. Wenn man wirklich eine Familie gründen will, braucht man sehr oft auch Unterstützung. Bei der Entfernung klappt das nicht wirklich. Vielleicht auch mal eine Überlegung, festzulegen, wo Du später gerne leben möchtest. Das meine Stadt / Deine Stadt Thema kommt auch hier im Forum immer wieder zur Sprache und endet oft in heftigen Konflikten zwischen den Partnern.
Warum kriegst Du diesen Mann aus 2017 eigentlich nicht? Als attraktive Frau kannst Du eigentlich fast jeden Mann haben wenn Du richtig angreifst und Invest zeigst. Vielleicht musst Du hier noch mal angreifen und schauen was sich ergibt. Schreib ihn mal an und frag ihn doch mal ob er nach Corona mit Dir mal etwas trinken / essen gehen möchte. Oder ihr Euch mal für einen Spaziergang mit Abstand treffen wollt. Natürlich kommt es auch darauf an, ob er überhaupt Singel ist.

13.04.2020 14:02 • x 1 #3


M
Owei owei, da weiß ich ja gar nicht wo ich anfangen soll...

Also: ich bin ganz frisch 39 Jahre alt und hatte nie einen so ausgeprägten Wunsch nach Kind und Kegel wie Du. Sowas hat sicherlich immer etwas mit den Kindheitserfahrungen zu tun und ich kann für mich mittlerweile ganz gut klären, warum manche Dinge sind wie sie sind.

Zum einen bist Du mit 27 noch in keinem Alter, in welchem man sich aufgrund Nestbau etc. so verrückt machen sollte. Ich hab auch noch nie gelesen, dass jemand 7 Monate vorwärts rechnet, um das nächste Lebensjahr anzukündigen. Ich nehme mal an, dass Du mit dem Älterwerden an sich ein Problem hast, da dieses zu sehr an Deine Träume geknüpft ist.

Ich finde, dass Deine Träume auch ziemlich naiv sind. Lebenslange Partnerschaften gibt es nicht so oft, um sie für selbstverständlich zu halten und schon gar nicht sind alle langen Beziehungen auch gleichzeitig glücklich. Ich denke, Du bist da wirklich sehr naiv und hast Dir Dein Traumschlösschen erschaffen und dies wiederum kann etwas mit der gescheiterten Ehe Deiner Eltern zu tun haben. Du sagst zwar, es hätte Dich nicht allzu sehr negativ beeinträchtigt, aber blinde Flecken sieht man selbst eben auch sehr schlecht. Mit 2-3 Kindern zu denken, noch berufstätig sein zu können - Hut ab. Es gibt sicher Frauen die das schaffen, aber auch hier ist das wohl eher die absolute Seltenheit und wird auch ganz viel mit dem gesamten Umfeld zu tun haben: wie sieht der Vater das, wie viel Hilfe steht zur Verfügung. Eine ehem. Freundin von mir dachte auch, sie könne nach der Geburt ihrer Zwillinge wieder in TZ arbeiten und bevor die Kinder da waren, dachte sie und ihr Freund noch, sie könnten sich ja noch einen Hund anschaffen, einen Dalmatiner, der viel Auslauf braucht. Sie haben beide sehr schnell gemerkt, dass die Zwillinge sehr viel Zeit und Kraft in Anspruch nehmen und weder ein Hund noch eine TZ-Stelle drin ist...

Das Du nun seit so langer Zeit in einen Mann verliebt bist, den Du nie hattest und der wohl auch noch älter ist als Du und bereits Kinder hat - das lässt meine Alarmglocken schrillen. Mir scheint, Du rennst einem Ideal hinterher an das Du selbst nicht so recht glaubst und deswegen stattdessen Deine Träume sabotierst. Du musst Du die Erfahrung nicht machen, dass Träume platzen können. Allerdings passiert nun dennoch genau das, weil Du viel zu verbissen bist und nicht mit offenen Augen und offenem Herzen daten kannst.

Dich zu daten, obwohl Du nicht möchtest - was soll das bitte bringen? Glaubst Du, Männer merken das nicht?


Was also würde ich Dir raten? Möglicherweise triffst Du jemanden, der die gleichen Träume wie Du hat. Aber Du solltest weder darauf hinarbeiten noch darauf warten. Stattdessen frag Dich bitte, was genau dieser innere Antreiber nach perfekter Familie wirklich ist und woher der kommt. Mach bitte unbedingt einen Realitätscheck. Nicht jede Beziehung zerbricht schnell, aber auch nicht jede hält ein Leben lang. Irgendwo in der Mitte liegt die Wahrheit und die kann bedeuten, dass Du vielleicht mal Alleinerziehende von einem oder zwei Kindern wirst, ohne Haus aber mit Wohnung. In Zeiten wie jetzt sollte Dir auch klar werden, dass auch Hausbauträume und Baukredite mal schnell zum Desaster werden können, wenn etwas Unvorhergesehenes kommt. Da man nie weiß was kommt, sollte man möglichst entspannt das Hier und Jetzt genießen und anpassungsfähig bleiben.

13.04.2020 14:06 • x 5 #4


nush
Zunächst mal; dein Text hat sich interessant und mitreißend lesen lassen. Das war schön.

Das Grundproblem ist, dass dir deine Zeit und ihre Endlichkeit schmerzlich fühlbar geworden ist. Die Vergangenheit ist unwiederbringlich und die Zukunft stets ungewiss. Bleibt nun nur die Gegenwart als Medium der Aktionen und Gedanken. Du scheinst, auch dem Alter geschuldet, noch voller Tatendrang und planmäßigem Ausgestalten der Zukunft. Resignation ist kaum bemerkbar, aber der Verdruss, das Glück möge sich bitte bald einstellen und seinen Fortgang haben, schon sehr deutlich.

Was ich positiv herauslese, ist, dass du dir parallel Gedanken um ein alternatives Leben machst, falls sich das Erhoffte nicht ergibt oder zumindest nicht in vollem Umfang eintritt. Hier kann man zumindest viel variieren und was man dem einen Lebensplan abzieht, dem Anderen hinzufügen und umgekehrt. Es ist immer gut Optionen und Einfluss auf deren Vermischung zu haben, damit was herauskommen möge, womit man am Ende doch zufrieden sein kann.

Konkrete Tipps überlasse ich jetzt Anderen und wünsch dir viel Glück für dein zukünftiges Leben.

13.04.2020 14:08 • x 2 #5


berliner1962
Hallo. Ich weiß schon, Du möchtest gerne Antworten von älteren Frauen und sicher nicht von mir, da ich ein älterer Mann bin.

Dennoch, es reizt mich. Hier also die Kurzfassung:

Die Uhr tickt (ich höre es förmlich wie sie tickt, mein Gott....) - da muss es ER sein - der Traumprinz, und kein Anderer, mit Häusschen im Grünen und Biokost und 2-3 Kindern, sozusagen auf Bestellung. Ein gut verdienender Versorger, der das Haus kauft und als Paradies-Sauce guter 6 bis 70 oder länger und dazu als Sahnehäubchen noch die Freiheit, sich beruflich gleichzeitig selbst verwirklichen zu können und damit die staatlich geförderten Studien nicht ganz so umsonst gewesen sind.
Das Ganze nennen wir dann Liebe - und die Frau ist glücklich.

Ich bitte herzlich um Entschuldigung für meinen Zynismus, den hab ich mir von Harald Schmidt abgeguckt.

13.04.2020 14:16 • x 2 #6


A
Zitat von Gorch_Fock:
Als attraktive Frau kannst Du eigentlich fast jeden Mann haben wenn Du richtig angreifst und Invest zeigst.


Das ist aber eine steile These. Wie kommst Du darauf?

13.04.2020 14:21 • x 3 #7


E
Liebe @biancarch, ich bin 44 und habe genau in Deinem Alter den Mann kennengelernt, in den ich unglaublich verliebt war und mir auch Kinder vorstellen konnte. Ich habe ihn geheiratet und zwei Kinder mit ihm. Leider war die Beziehung mit ihm nicht schön und wir sind heute geschieden. Aber ich habe ein schönes Haus, zwei Kinder und zwei Katzen und habe immer voll gearbeitet, liebe meinen Beruf und bin sehr erfolgreich.
Was ich damit sagen will, ist: Du wirst wenige Menschen treffen, die Deinen Traum verfolgt haben, ihn sich erfüllt haben und damit glücklich werden. Ich kann heute sagen, dass ich glücklicher Single bin - allerdings bin ich auch in der entspannten Situation, dass die Familienplanung abgeschlossen und die Karriere im Kasten ist.
Falls Dein Traummann von 2017 Single ist, solltest Du wirklich nochmal nachhaken, damit er Dir aus dem Kopf geht. Suche Kontakt und schlage direkt ein Treffen vor. Du hast ja eigentlich nichts zu verlieren - außer Deinen Illusionen - und die stehen Dir heftig im Weg! Erst wenn dieser Traumprinz aus Deinem Kopf verschwunden ist und Dir ganz klar ist, dass er keine Option ist, wirst Du offen sein können. Und bitte versuche es nicht zu perfekt zu machen. Es gibt weder einen optimalen Zeitpunkt für eine Schwangerschaft noch für Heirat oder sonst etwas. Genieße Dein Leben und der Rest passiert von selbst. Als ich noch sehr jung war (18/19) wollte ich unbedingt Kinder, aber konnte mir nicht vorstellen, jemanden zu heiraten. Eigentlich ist es jetzt genau so, wie ich es mir damals vorgestellt habe. Kinder ohne Mann. Für mich ist das optimal, aber von Anfang an hätte ich mir das alleine nicht zugetraut. Erlaube Dir auch unkonventionelle Vorstellungen!

13.04.2020 14:28 • x 3 #8


B
Danke an alle, für eure unterschiedlichen Reaktionen. Ich will mal auf das ein oder andere antworten.

Zuerst mal an @berliner: eine doch recht unverschämte Antwort, muss ich sagen. Ich muss auf sowas auch gar nicht großartig antworten. Vermutlich hast du auch entsprechende Erfahrungen mit Frauen gemacht, die dich zu einer solchen Antwort bringen. Wenn du meinen Beitrag beantwortest, dann lies ihn doch bitte korrekt. Dass ich keinen Versorger brauche und will, habe ich glaube ich ihn mehr als einem Satz deutlich gemacht. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich sowas schon einmal aus Ego-Gründen nicht gebrauchen könnte. Ebenso habe ich nicht geschrieben, dass meine Uhr ticket. Ich habe gesagt, dass die Zeit rast und die Uhr doch auch bald anfängt zu ticken, wenn man dann die 30 erreicht hat. Es geht mir nicht darum, als Frau glücklich zu sein. Ich will auch einen Partner, den ich glücklich machen kann. Auch das habe ich geschrieben, dass genau sowas eigentlich mein Wunsch wäre und alles andere nur die ungewünschte Alternative. Das nur als Antwort von mir, da ich mich ungern vom jemand Fremdem in eine Schublade stecken lasse, in die ich nicht gehöre.

Zu allen anderen antworten, die mir jeweils wirklich auf unterschiedliche Weise helfen, komme ich gleich

13.04.2020 14:47 • #9


B
Bis Ende 40 war ich fast nie Single. Höchstens einige Wochen, bis ich den nächsten Mann kennen lernte.

Das ist der Punkt, den ich heute bereue. Ich hätte länger alleine bleiben sollen, aber damals wusste ich noch nicht wie toll das partnerlose Leben sein kann.
Auch wenn ich viele Erfahrungen sammeln konnte und zwei meiner Ex-Partner gute Freunde geworden sind.

Verheiratet war ich auch 10 Jahre lang, allerdings träumte ich nie von einem konventionellen Leben und wollte auch kein Haus. Trotz Zusammenwohnen hatte ich immer mein eigenes Zimmer, das war mir wichtig.

Ich finde es aus heutiger Sicht erstaunlich, dass Menschen mit 30 heiraten, eine Familie gründen und sich gewiss sind, dass es für immer ist. Sie sind sich sicher, immer der selbe Mensch zu sein und sich nicht zu stark zu verändern (und somit nicht mehr zum Partner zu passen, der einen ja anders kennen gelernt hat).
Im Nachhinein hätte keiner meiner Partner Jahrzehnte zu mir und mein Leben gepasst. Dazu habe ich zu viele Wandlungen durchgemacht. Wer hätte das alles mittragen und genau zur selben Zeit die selben Bedürfnisse haben sollen?

Ein Kind wünschte ich mir übrigens immer nur, wenn ich frisch verliebt war (die Hormone?). Nach spätestens einem Jahr Beziehung war ich froh, dass es nie dazu kam. Ich fand im Nachhinein keinen meiner Partner ideal als Vater. Die meisten Männer wollten allerdings auch nicht aktiv Kinder. Es gibt sehr viele Männer, die diesen Schritt scheuen oder ihn passiv der Frau überlassen.

Das heißt aber nicht, dass meine Männer schlechte Beziehungspartner waren. Im Gegenteil. Bis auf einmal habe ich nie schlechte Erfahrungen gemacht. Und selbst der eine durchgeknallte war eine interessante Erfahrung, da es die leidenschaftlichste Beziehung war.

Rückblickend bin ich dankbar, keine Kinder zu haben. Allerdings bin ich im Gegensatz zu dir nicht soo gesellig, sondern gerne auch mal für mich. Den Kontakt zu Menschen habe ich ausreichend auf der Arbeit.
An meinen freien Tagen liebe ich es, in den Tag hinein zu leben, viel zu lesen, Ruhe, Freunde treffen, wann ich mag. Wenn ich nachts spazieren gehe oder bis Mitternacht auf der Arbeit bin...ich muss mich nicht erklären.
Endlich kann ich auch so minimalistisch leben, wie ich immer wollte.
Eigentlich lebe ich erst jetzt authentisch.

Gut, das ist mein Konzept, aber sicher nicht für jeden geeignet. Menschen, die viel Nähe und Kontakt brauchen, würden damit nicht glücklich werden. Für diese Menschen wäre das, was ich als Freiheit empfinde, Einsamkeit.

Wenn du dir eine Familie wirklich wünscht (und nicht nur eine willst, weil es in deinem Freundeskreis üblich ist oder die gesellschaftlichen Normen es vorgeben), dann wird sich das schon ergeben.

13.04.2020 15:01 • x 7 #10


A
Hallo biancarch,

ich bin etwa so alt wie du, nur dass ich die letzten fünf Jahre nicht Single war, sondern gerade aus einer fünfjährigen Beziehung komme.

Meine Zukunftsvorstellungen waren eigentlich fast 1zu1 wie deine. 2-3 Kinder und einen Partner mit dem ich alt und schrumpelig auf einer Bank sitze und auf unser Leben zurück blicken kann. Ich bin übrigens auch Scheidungskind.

Das Problem ist, so läuft das Leben nicht. Natürlich gibt es Menschen, die gesegnet sind und in einer glücklichen Beziehung alt werden. Ich kenne nur ein Paar von dem ich mir vorstellen kann, dass sie das packen, die beiden müssten dafür aber durch eine Menge anderer S***** durch ( glaub ich würde nicht tauschen wollen, auch wenn ich sie oft um ihre Verbundenheit beneide)

Ich persönlich stehe im Moment auf den Standpunkt, dass man sich ein Stück weit von bestimmten Vorstellungen lösen muss. Das heißt nicht, dass es nicht passieren kann. Ich denke nur, dass Druck nichts bringt und einen im Zweifel nur unglücklich macht. Im Moment hängt dein Herz noch an einen anderen Menschen. Nimm dir die Zeit in loszulassen und zwing dich nicht aus Druck zu etwas bei dem dein Herz nicht dabei ist.

Ich hab übrigens zwei Freundinnen mit Kind, bei denen es nach dem Kennenlernen ganz schnell ging mit Hochzeit und Kind und sie wirken sehr glücklich. Eine andere Bekannte wurde nach 12 Jahren Beziehung schwanger sitzen gelassen und ist jetzt alleinerziehend. Sie macht das Beste daraus und wirkt als ginge es ihr Stück für Stück besser.

Was ich damit sagen möchte ist, dass es für das Leben leider kein Drehbuch gibt, was nicht heißt, dass nicht noch wunderbare Dinge in deinem Leben passieren können (vielleicht auch eine Familie). Das ist zumindest das, was ich im Moment Versuche zu lernen. Nicht diese Gedanken
jetzt bleiben mir noch so und so viel Jahre für das und das
Ich glaube dieser Gedanke macht nur Angst und lässt uns uns älter fühlen als wir sind, weil wir gedanklich schon bei der 35,40 sind und den Zielen, die wir bis dahin erreichen wollten.
Dann kommt ganz schnell das Gefühl, dass man erst dann angekommen ist, wenn man Familie Haus und Kind hat und man verpasst irgendwie ein bisschen den Moment zu genießen.

13.04.2020 15:04 • x 3 #11


B
@Catalina Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Es tut gut zu lesen, dass du mit deinem Leben glücklich bist, obwohl es anders gelaufen ist, als du es dir früher gewünscht hättest. Letzten Endes ist das ja das einzige, was ich mir erhoffe und wünsche. Es ist eben nur die große Sorge, dass ich nicht glücklich alt werde, wenn sich mir meine heutigen Wünsche nicht erfüllen. Daher hilft eine Antwort, wie deine, sehr!

Warum es mit dem Mann nicht geklappt hat, wurde ja jetzt einige Male mehr gefragt. Daher kurz und knapp zusammengefasst: er ist nicht Single. Als ich ihn kennenlernte, machte er hin und wieder unterschwellig deutlich, dass er mit seiner ersten und einzigen Freundin zusammen ist, aber die Beziehung nicht mehr so ganz das wahre ist. Naja, ich hatte ewig lange Hoffnungen, er trenn sich für uns. Hat er nicht. Ihr kennt das, solche Geschichten gibt es ja hier zu genüge. Deshalb verfolge ich das auch nicht mehr. Andernfalls wären natürlich eure Tipps toll, ihn nach einem Date zu fragen. Hatte ich ihn der Vergangenheit auch gemacht, er hat mich dann aus genannten Gründen eben immer von sich gestoßen. Wie auch immer, ich weiß, dass es aus diesen Gründen nichts mit ihm wird und kann deshalb auch nicht mehr drum kämpfen. Mehr will ich hier zu ihm auch gar nicht schreiben. Aber ihr hattet ja gefragt.

@Gorch_Fock Danke auch dir. Du hast recht, genau das ist mein Punkt. Ich will mich nicht verlieben und übermorgen Kinder kriegen. Man will ja erstmal die Beziehung festigen, sich tiefgehend kennenlernen, den Alltag zusammen meistern usw. Das braucht Zeit. Und die vergeht schnell. Ich bin aufgrund meines Jobs weggezogen. Ich hatte von meiner frühen Jugend an meine Traum-Branche gefunden. In diesem Bereich studiert und wollte dort auch dann berufstätig sein. Leider hätte ich in meiner Heimat nicht unbedingt die wahnsinnige Auswahl an guten Jobs in unserer Branche, die marktführenden Unternehmen und das größte Netzwerk sind in der Stadt, in der ich jetzt lebe. Ist praktisch das Zentrum des Geschehens. Ich schließe es nicht aus, irgendwann zurück nach Hause zu gehen und evtl., wenn es nicht anders geht, auch die Branche zu wechseln. Ganz im Gegenteil. Ich denke sogar aktuell sehr viel drüber nach (wobei Umzug und Jobwechsel jetzt in Corona-, Kurzarbeits- und Wirtschaftskrise-Zeiten wohl auch erstmal warten müssen). Lerne ich bei mir in der Stadt keinen Mann kennen, mit dem ich mir etwas aufbauen will, sehe ich meine Zukunft auch wieder zu Hause. Ich glaube sogar, es würde mir in der Heimat leichter fallen, wieder jemanden neuen kennenzulernen. Manchmal habe ich tatsächlich das Gefühl, ich lerne nicht nur aufgrund des Mannes, in den ich verliebt bin, bei mir keine neuen Männer richtig kennen. Sondern auch, weil sich in mir irgendwas dagegen sträubt, in dieser Stadt jemanden kennen und lieben zu lernen. Wenn das Sinn macht. Wie gesagt aber bislang nur eine Vermutung, wenn ich so in mich hinein höre.
Zum Thema, jeden Mann haben können: Puh, ich weiß nicht. Denke schon, dass man im Endeffekt als hübsche, im Leben stehende Frau jeden Mann haben könnte. Nur, ob man das will. Bei mir kommt da noch das Problem hinzu, dass Männer mich nicht ansprechen. Ein Kollege sagt immer, man traut sich bei mir nicht. Ich erinnere mich, auch der Mann, in den ich mich 2017 verliebt hatte, sagte mir ganz am Anfang mal, man nimmt bei mir erstmal eine leichte Attitude (Arroganz) wahr, wenn man mich nicht kennt. Glaube, das ist oft ein Problem. Eigentlich bin ich komplett das Gegenteil, überhaupt nicht arrogant, zweifle wie jeder normale Mensch an mir, bin bei Männern, die ich gut finde, schüchternaber grundsätzlich stimme ich dir sogar zu und denke mir das auch bei Freundinnen oft: mein Gott, du könntest doch jeden haben.

@mitsubi Danke vielmals. Als ausgeprägt und naiv würde ich meine Wünsche nicht bezeichnen. Ich weiß mittlerweile einfach, was ich will. Und Wünsche hat ja jeder. Normalerweise heißt es ja immer, es ist toll, wenn Menschen ihre Wünsche verfolgen. Bis vor 4-5 Jahre habe ich noch gesagt, ich will das ganze TamTam auf keinen Fall jemals. Keine Heirat, keine Kinder, braucht kein Mensch. Eben, weil ich nicht naiv bin. Weil ich weiß, wie es laufen kann. Weil ich es an meinen Eltern gesehen habe. Weil mein Ex Borderliner war und es mir nicht gerade leicht gemacht hat. Irgendwann haben sich meine Ansichten geändert, sind meines Erachtens erwachsener geworden. Irgendwann fing ich an mir zu denken, doch, ich will es. Und ich will es besser machen. Ich bin jemand, die keine halben Sachen macht und Dinge richtig machen will. Deswegen sage ich mir auch nicht: ich will eine Familie, aber wenns dann schief geht, ist es auch Wurscht, dann ist es halt so. Ich sage mir: ich will eine Familie, und soweit es menschlich möglich ist, will ich versuchen alles richtig zu machen. Und es besser zu machen, als meine Eltern. Das heißt aber nicht, dass ich nicht weiß, wie es laufen kann. Oder, dass ich mir eine Traumwelt mit rosa Wölkchen und glücklichen, hüpfenden Glitzer-Einhörnern vorstelle. Ich finde das nicht naiv, ich nehme mir gerne vor, Dinge so zu tun, dass sie nicht schiefgehen. Auch wenn sie vielleicht nicht immer perfekt sein werden. Womit du recht hast - ich werde nicht gerne älter. Jedenfalls momentan nicht, weil ich es eben alleine werde. Momentan würde ich gerne die Zeit immer wieder anhalten oder bremsen. Da sind wir ja wieder beim Knackpunkt. Ich werde gerne älter, wenn ich die Erfahrungen, die ich auf dem Weg mache, endlich mit jemanden teilen kann. Nur ist da die Sorge, dass das eben die nächsten 10 Jahre nicht passiert. Immerhin sind es jetzt schon 5.

@nush Danke für deinen Beitrag, auch ohne Tipps!

@Emma Kinder ohne Mann - kann ich mir auch nicht vorstellen. Letzten Endes kommt für mich immer noch erst (nicht nur biologisch gesehen) erst der Mann, dann das WIR und dann erst die Kinder. Deshalb habe ich mir auch immer gesagt, für den Mann, den ich 2017 kennenlernte, hätte ich sogar auf den Kinderwunsch verzichten wollen, wäre aus ihm und mir was geworden. Was vielleicht auch ein Fehler gewesen wäre. Aber so waren meine Gedanken bei ihm. Aber das ist ja nun nicht das Thema. Wie auch immer, danke für deine Sicht der Dinge und das Teilen deiner Erfahrung! Auch wenn es für mich vielleicht nicht das Richtige wäre, tut es gut zu lesen, dass jemand mit seinem Leben glücklich ist, auch wenn es anders als geplant lief und läuft. Danke!

13.04.2020 15:21 • #12


B
Zitat von berliner1962:
Hallo. Ich weiß schon, Du möchtest gerne Antworten von älteren Frauen und sicher nicht von mir, da ich ein älterer Mann bin.

Dennoch, es reizt mich. Hier also die Kurzfassung:

Die Uhr tickt (ich höre es förmlich wie sie tickt, mein Gott....) - da muss es ER sein - der Traumprinz, und kein Anderer, mit Häusschen im Grünen und Biokost und 2-3 Kindern, sozusagen auf Bestellung. Ein gut verdienender Versorger, der das Haus kauft und als Paradies-Sauce guter 6 bis 70 oder länger und dazu als Sahnehäubchen noch die Freiheit, sich beruflich gleichzeitig selbst verwirklichen zu können und damit die staatlich geförderten Studien nicht ganz so umsonst gewesen sind.
Das Ganze nennen wir dann Liebe - und die Frau ist glücklich.

Ich bitte herzlich um Entschuldigung für meinen Zynismus, den hab ich mir von Harald Schmidt abgeguckt.


Warum wird es Frauen eigentlich vorgeworfen , dass die Uhr tickt? Es ist völlig legitim, sich Kinder zu wünschen.

Liebe definiert jeder für sich, darüber haben andere Menschen keine Deutungshoheit. Die Art wie wir leben, können wir zum Glück heutzutage selbst bestimmen.

Einerseits sollen Frauen sich keinen Versorger suchen, andererseits sollen sie sich beruflich nicht selbst verwirklichen. Sehr merkwürdig.

Ich würde mir weniger verbitterte Beiträge, in denen Menschen und ihre Vorstellungen abgewertet werden, wünschen. Die eigene Meinung als Maßstab für alle? Das ist so langweilig.

13.04.2020 15:23 • x 4 #13


M
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Arroganz gern mit Hochnäsigkeit verwechselt wird, aber meistens eigentlich distanziertes Verhalten gemeint ist.

Ich habe das noch nicht so recht verstanden bei Dir. Ich finde es ja sehr gut, wenn jemand Träume hat und da auch dran bleibt. Nur sagst Du auf der einen Seite, Du wüsstest, dass es auch scheitern kann und auf der anderen Seite schließt Du aus, alleinerziehend zu werden. Wie geht das? Es wirkt auf mich ein wenig so, als würdest Du den Ehrgeiz den man auf die Karriere legt, gleichermaßen auf das Privatleben anwenden. Nur geht es dort noch um eine zweite Person, die Du nicht kalkulieren kannst - selbst wenn jahrelang alles glatt läuft mit einem Partner.

13.04.2020 15:37 • #14


B
Wo habe ich jetzt gesagt, dass ich mir nicht vorstellen kann, alleinerziehend zu sein? Ich habe gesagt, ich strebe es nicht an, ich wünsche es mir nicht, ich brauche es nicht unbedingt. Wenn es am Ende so läuft, mein Gott, dann kann ich es nicht heben. Aber wer stellt sich denn hin und sagt: So, mei absoluter Traum für meine Zukunft ist das Leben als Alleinerziehende. Ich find das Klasse!
Also ich nehme mir das nicht unbedingt vor. Nochmal, wenn es so laufen sollte, kann ich nichts ändern. Aber darauf hinarbeiten - immer im Hinterkopf, dass jederzeit alles schiefgehen könnte - werde ich nicht. Immer heißt es, man soll positiv bleiben. Nicht so sehr daran denken, was schieflaufen könnte. Sobald man dann sagt, man strebt etwas an, wünscht sich, dass etwas so oder so läuft, wird es dann als Perfektionismus, realitätsfremd, träumerisch angestempelt. Zumal ich übrigens nicht nur an mich denke. Sollte man schon rausgelesen haben an dem Punkt, an dem ich geschrieben habe, dass ich bspw. für den besagten Mann von 2017 sofort auf den Kinderwunsch verzichtet hätte, da bei ihm (aufgrund Alter und bereits bestehender Kinder) es naheliegend gewesen wäre, dass er kein weiteres Kind gewollt hätte. Sprich - es geht mir in einer Beziehung gewiss nicht nur um meine Wünsche. Trotzdem danke für deinen erneuten Beitrag.

13.04.2020 15:46 • #15


A


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