251

Es fühlt sich an wie sterben

T
@Johanna15
Zitat:
Was Deinen Schmerz angeht, trifft er wohl auf viele Facetten. In erster Linie natürlich dieser Mensch, aber Du mochtest auch seine Welt, seine Family und die Lebensart, die ihr hattet.
Ist das alles ohne ihn unmöglich geworden? Oder anders gefragt, was davon war Gewohnheit aus der zweiten Reihe und was wirklich mit Überzeugung gelebt, weil Du es so wolltest und es Deinem Naturell entsprach?

Ich denke, manches ist unmöglich geworden. Seine Familie zum Beispiel. Das Miterleben von Künstlersein, dieses ganze Soziale, was darin hing, viele neue Leute, neue Orte, aufregende Momente. Dieser Mensch, ja. Diese unzähligen Kleinigkeiten, Gewohnheiten, die Sprache, die man als Paar entwickelt, sein Körper, Geruch, sein Quatschmachen, wie er den Kopf schief hält beim Lesen, grüne Augen, seine blöden Mützen aus der Kinderabteilung, die er immer getragen hat. Es ist eine ganze Welt.

Aber tatsächlich, was wirklich meinem Naturell entspricht, kann ich kaum beantworten. Ich habe mich das einfach selten gefragt, bzw. wahrscheinlich oft nicht gespürt, dass ich nicht aus eigener Überzeugung Dinge tue. Sondern, um mit ihm zusammen die Welt zu erleben, durch seine begeisterten Augen.

09.03.2022 01:41 • #46


Lebensfreude
@Talula88 und jetzt lebst du nur dein eigenes Leben. Freu dich auf diese Entdeckungsreise.
Lebe in der ersten Reihe. Sei die Regisseurin in deinem Leben.

09.03.2022 01:46 • x 4 #47


A


Es fühlt sich an wie sterben

x 3


T
@nil4lin
Zitat:
Ich finde es toll, wie du schreibst.

Dankeschön!
Zitat:
Was mir auffällt- Dir fehlt momentan die Wutphase auf ihn. Oder hast du sie doch mal gespürt?

Ich spüre sehr wenig Wut. Manchmal schon. Aber irgendwie verstehe ich ihn ja, dass er nicht bei mir sein will. Ich will ja auch nicht bei mir sein. Es ist schrecklich, wie leer mein Leben ohne ihn ist. Dass es ihn nicht dahinzieht, verstehe ich ja. Leider.

Am ehesten verspüre ich noch Wut darüber, dass er mich von Anfang an betrogen und mich trotzdem in dieses Leben reinmanipuliert hat und zwar über diesen wahnsinnig langen Zeitraum hinweg.
Zitat:
Ich weiss es nicht- war er dir wirklich nahe? das hätte dann eine ganz andere qualität.

Ich hatte das Gefühl, dass wir uns ganz ganz ganz nahe waren. Das ist fast das quälendste. Ich dachte, wir gehören so sehr zusammen, dass er das niemals würde auflösen wollen. Natürlich frage ich mich im Nachhinein, ob (und ab wann dann nicht mehr) sich das für ihn auch so angefühlt hat.

09.03.2022 01:49 • x 1 #48


T
@Lebensfreude Vielleicht kommt die Freude darauf irgendwann. Mir tut sich da bisher noch keine Vorstellung von auf, wie das mit dem mithalten soll, was ich bisher gelebt habe.

09.03.2022 01:50 • #49


Lebensfreude
Zitat von Talula88:
@Lebensfreude Vielleicht kommt die Freude darauf irgendwann. Mir tut sich da bisher noch keine Vorstellung von auf, wie das mit dem mithalten soll, was ich bisher gelebt habe.

wie mithalten?
ein gewöhnliches Leben ist nix Schlechtes

es zählt Frieden mit der eigenen Borgrafie und Zufriedenheit

das Leben kann sehr kurz sein, DU bist die Schöpferin deiner eigenen Zufriedenheit

Nicht-Drama kann sehr erfüllend sein
(Klugkaggermodus aus)

Ich habe auch schon oft an Weggabelungen in meinem Leben gestanden,
Männer kamen und gingen, ich bin immer noch da!

09.03.2022 02:03 • x 2 #50


T
Zitat:
Ich weiß momentan wirklich nicht, ob ich das überleben kann. Mir macht nichts Freude, jede Sekunde ist Folter.


Exakt meine Worte an jemand Vertrautes nach dem Untergang meiner 10-jährigen Beziehung.

Ich schreibe hier nicht oft und eigentlich bin ich auch echt müde und möchte nur noch schlafen, aber das fasziniert mich einfach, sodass ich kurz etwas verfassen muss.
Bei mir war es einen Tag nach Weihnachten. Es ist schon etwas Zeit ins Land gegangen und der erste Fortschritt, auch wenn es einige Wochen gedauert hat, war, dass ich wieder etwas essen konnte. Ich habe definitiv Fortschritte gemacht, aber ich hänge noch zu einem großen Teil im Trennungssumpf fest. In letzter Zeit wird es wieder etwas schlimmer und ich weiß nicht warum, denn es fluktuiert ja sowieso schon fast stündlich. Es gibt gewisse Personen, die mir sehr helfen, was mir die Welt bedeutet, aber schaffen muss ich es selbst, das weiß denke ich eh erst mal jeder in solch einer Situation.

Es ist schon krass, ich dachte in den ersten Tagen niemand kann sich so sch. fühlen, niemand kann sich so fühlen wie ich...und doch ist man irgendwie nicht komplett damit alleine. Ich sehe mich in deiner Beschreibung von deiner Gemütslage wieder und es war die absolute Hölle. Daher möchte ich dir ganz viel Kraft für die nächsten Wochen wünschen. Sobald es die Motivation zulässt, versuche neue Dinge. Mach etwas, das dich ablenkt und verbringe so viel Zeit mit Menschen, die du gerne hast wie es geht. Das wären meine grundlegenden Tipps für dich. Du kommst da raus.

09.03.2022 02:03 • x 5 #51


Lebensfreude
man kann ja nicht mal ahnen, was da noch Tolles auf einen zukommt

09.03.2022 02:06 • #52


T
Ich habe gerade einen Coronatest gemacht. Positiv. Hab Halsschmerzen, Husten, bin schlapp.

Jetzt also auch noch Isolation. Mein Kühlschrank ist leer, ich bin allein und kann nicht mal mehr raus, wenigstens versuchen, mich mit Arbeit abzulenken, irgendwie die Zeit rumbringen. Ich fühle mich gerade ziemlich taub. So ein bisschen, als würde sich mein Gefühlsleben gerade abstellen, weil das jetzt einfach zu viel ist. Wie lange muss man in Isolation? 10 Tage?

Vielleicht, da das alles so schnell passiert ist, habe ich zwischendurch Momente, ich denen ich zwar kognitiv weiß, dass alles aus ist, mein Gefühl hinkt aber hinterher. Dann sehe ich ein Foto, auf dem er mich anlacht und ich weiß zwar, kann aber nicht fühlen, dass sein Lachen jetzt nicht mehr mir gilt. Ich liege gerade im Bett, das wir gemeinsam gekauft und in dem wir jahrelang geschlafen haben und fühle mich normal. Aber ich weiß, dass das nur ein Verschnaufpause ist, bevor der Sturm wieder losgeht.

Dieses letzte Gespräch war so quälend. Ich habe ihm gesagt, dass eine neue Frau, eine neue Beziehung, anschlusslos an unsere Ehe doch eine Flucht ist, er sich nicht mit dem auseinandersetzt, was passiert ist und er sagte nur tonlos Das ist leider eine völlige Fehleinschätzung. Das ist was ganz anderes. Als hätte er jetzt seine Seelenverwandte getroffen und er könne gar nicht anders, als mich, unsere Beziehung, unsere Ehe mit Füßen zu treten. Er erzählt mir auch so ungerührt davon, wie er mit ihr telefoniert, wie er an sie denkt, dass sie was besonderes ist.

Nachdem ich ja leider quasi gesagt habe, er könne was mit ihr haben und trotzdem mit mir zusammen bleiben, ich könne mir ja dann entsprechend auch meine Freiheiten nehmen (genau das, was ich will -_- ), sagte er übrigens noch so schön Ich will für eine Frau schon die Nummer 1 sein. Erst später kam es mir dann - ach so: Die Frau soll ihm treu sein, er ihr aber nicht. Es ist schon alles echt hart.

Es ist schon schrecklich, dass das Letzte, was er von mir gehört hat, meine Bereitschaft zur völligen Untergebung und Erniedrigung war. Ich bin mir unsicher, ob ich es dabei belassen kann auf lange Sicht. Er wirkte fast schon ein bisschen angewidert von mir (obwohl ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob ich das im Nachhinein so empfinde, vielleicht auch, weil ich selber von mir ein Stück weit angewidert bin). Und ich war auch so fake ruhig. Als würde das schon alles so passen Hey, überleg einfach mal, ob du mich nicht zusätzlich zu deiner Neuen auch v*geln willst, meine Nummer hast du ja, ciao! Das ist doch völlig absurd.

Aber was soll ich jetzt tun? Noch mal anrufen und sagen, dass ich das alles zurücknehme? Es gut sein lassen, weil es eh egal ist, was ich sage?

Und ich verstehe einfach nicht, wieso er das Beziehungsaus nicht ausspricht. Ich glaube, er will einfach nicht der Böse sein und gut aus der Sache rauskommen. Nachdem ich die Trennung ausgesprochen hatte, hat er einem gemeinsamen Freund, mit dem wir in den letzten Jahren sehr viel Zeit verbracht und auch gemeinsam gearbeitet haben, folgende Story über unsere Trennung erzählt: Ich hätte Schluss gemacht, weil ich eifersüchtig auf D. sei. Die sei für ihn aber wie eine Schwester. Und dann hat er noch eine völlig ausgedachte Geschichte erzählt, wie er mich am ganzen Körper zitternd und vor Eifersucht rasend vorgefunden hätte, nachdem ihn vor drei Wochen eine andere Kollegin, Freundin von D., ins Krankenhaus und wieder nach Hause gefahren hatte (er schneidet sich auffällig häufig schlimm in die Hände. In den letzten drei Jahren musste er 3x ins Krankenhaus wegen solcher Geschichten). Da ich so eifersüchtig auf alle Frauen wäre, hätte ich nun Schluss gemacht.

Dieser Freund rief mich nun also an und fragte ganz vorsichtig nach, wie es mir denn gehe, in dem Glauben, ich hätte die Beziehung beendet. Ich habe ihm die Wahrheit erzählt. Er hat mir (interessanterweise) sofort geglaubt. Er ist, so wie alle Menschen in unserem Umfeld, völlig erschüttert über das Verhalten meines Mannes. Er sagte noch Ich wusste, dass er ein Lügner ist. Aber ich hätte nie gedacht, dass er dich anlügt und dass er dich betrügt.

Aber es ist so idiotisch von meinem Mann, anzunehmen, dass er mit dieser Geschichte durchkommen würde! Das ist eine so dermaßen fadenscheinige Story und außerdem ist es doch völlig klar, dass ich wieder mit diesem Freund sprechen werde! Aber mich bestätigt das ein bisschen in meiner These, dass er mich von Anfang an dazu bringen wollte, die Trennung auszusprechen, damit er es nicht tun muss. Den Eindruck hatte ich von Beginn an immer wieder. Ihm ist es ja so wahnsinnig wichtig, was andere Leute von ihm denken und sich einfach von mir zu trennen, ohne jegliche Bemühungen, die Ehe zu retten und dann auch noch warm zu wechseln - das hinterlässt natürlich kein gutes Bild.

Ich habe ihm, als ich letzte Woche die Trennung versucht habe, eine Trennungsbestätigung zur Unterschrift mitgebracht (ich war bei einer Scheidungsanwältin, die mir das geraten hat). Er hat zwar kurz getan, als müsste er sich jetzt dazu durchringen, hat mir das Papier dann aber im Prinzip aus der Hand gerissen, als ich kurz zögerte - klar, damit hat er den Beweis, dass ich die Schuldige bin.
Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, keine Ahnung.

Alles so Fetzen in meinem Kopf. Morgen früh muss ich diese Situation dann irgendwie organisieren, krankmelden, PCR-Test, Essen herkriegen.

Jetzt lieg ich hier echt mit Corona im Bett, zwischen Kisten und verlassen.

09.03.2022 02:47 • x 2 #53


Hansl
Zitat von Talula88:
Jetzt lieg ich hier echt mit Corona im Bett, zwischen Kisten und verlassen.

Ja, so ist daß, wenn man erwacht.
Sich wünscht man am besten nicht mehr zu erwachen.
Mit viel Glück träumt man halbwegs friedliches.
Immerhin ist der Mann kein guter Mensch.
Das wird Dir bald praktischer bewusst
Es gibt nämlich liebe, fürsorgliche und nette Männer.
Mit Charakter und Anstand.
Da darfst Du auch ein wenig anhänglich sein, ohne daß dies toxisch endet.
Es muss kein Despot sein.

09.03.2022 02:56 • x 2 #54


BrokenHeart
Zwei sehr verletzte Seelen treffen aufeinander ........

09.03.2022 04:15 • #55


DieSeherin
Zitat von Talula88:
Ich habe gerade einen Coronatest gemacht. Positiv. Hab Halsschmerzen, Husten, bin schlapp.


oh himmel... du armes ding... ich drücke dich! das musste ja nun eigentlich nicht auch noch sein!

Zitat von Talula88:
Ich weiß selbst, dass das bescheuert ist, aber ich habe dieses hohe Tempo schon geliebt. Auf der Arbeit immer Action, After-Show-Parties, Ausflüge, Treffen mit Leuten...


das tempo hast du an seiner seite geliebt, aber du kennst noch kein eigenes, oder? du hast ja quasi deine ganze erwachsenen jahre an seiner seite verbracht und kennst die frau, die das ganz unabhängig von ihm existiert gar nicht!

Zitat von Talula88:
Aber tatsächlich, was wirklich meinem Naturell entspricht, kann ich kaum beantworten.


und genau diese frau lernst du jetzt langsam kennen... du lernst dich selber als einzelperson kennen. versuch das mal als spannende sache einzusortieren.

Zitat von Talula88:
Mir tut sich da bisher noch keine Vorstellung von auf, wie das mit dem mithalten soll, was ich bisher gelebt habe.


was muss mit was mithalten? ziehe keine vergleiche, sondern fokussiere dich auf dich selber.

diese isolation ist ganz grässlich, aber du kannst deinen ganzen liebeskummer zelebrieren, kannst heulen, soviel du willst, schlafen und leiden! und wenn du aus der quarantäne raus bist, dann ist schon viel mit dir passiert

09.03.2022 08:55 • x 3 #56


Columbo
@Talula88

Du schreibst wunderschön, wenn es auch ein grässliches Thema ist.

Es beruhigt sicher nicht, aber allen Verlassenen geht in Wahrheit ähnlich... oder zumindest kann ich bestätigen, dass es mir gleich ging und geht...

Du wirst hier im Forum nicht alleine gelassen, aber das hast du mittlerweile bemerkt.
Auch die Tatsache, dass andere gerade dasselbe durchmachen, hilft irgendwie... man fühlt sich nicht so alleine.

Folgendes habe ich mir herausgepickt:

Zitat:
Ich versuche es. Mich packen immer so Schmerzwellen. Mir ist es fast am liebsten, wenn ich heulen kann. Schlimm sind diese Stunden absoluter Niedergedrücktheit.

Auch das ist normal. Auch ich befinde mich genau in der selben Situation.
Diese Schmerzwellen sind leider sehr intensiv, meiner Meinung nach aber deshalb, weil wir inzwischen auch ganz kurz einmal durchschnaufen bzw. relativ positive in die Zukunft blicken können - da ist der Fall in den Schmerz natürlich kurzfristig höher und tut mehr weh... so zumindest meine These.

Zitat:
Jetzt also auch noch Isolation

Ach verdammt! Erstmal gute Besserung!

Als sich meine Ex von mir getrennt hat, gab es bei uns im Büro einen Corona Fall, wodurch ich dann zwei volle Wochen im Home Office arbeiten musste... war einerseits ein Schock, aber andererseits konnte ich mich mit meinen Gefühlen auseinandersetzen und richtig trauern!

Kopf hoch - es wird alles wieder gut werden!

Alles Liebe dir!

Beachte bitte auch meine Signatur:

09.03.2022 13:02 • x 3 #57


J
Zitat von Talula88:
wie es mir denn gehe, in dem Glauben, ich hätte die Beziehung beendet.


Ein paar Gedanken:
Er hat eurem Freund erzählt, dass du aus Eifersucht die Beziehung beendet hast? Der Mensch ist ja noch unsteter als vermutet. Und man erkennt, dass er auch ein ziemlich isoliertes Dasein führt und immer einen äußeren Input braucht, sei es durch Erfolg bei Damen, auf einen Podest stehen zu wollen und selbst vor Freunden müssen Märchen erzählt werden, um den Schein zu wahren. Da ist null Rückgrat, da ist nur Bedürfnis, Wunsch nach Erfolg und Anerkennung und vor allem Abgabe jeglicher Verantwortung.
Dem Freund scheint dieses durchaus klar zu sein.

Wenn Du nicht die Betroffene wärst, könnte man ihn tatsächlich als armseligen und vor allem traurigen Charakter bezeichnen, der seine Hülle aufrecht erhält und sich durch diese definiert.

Dir hat diese Welt unter Beachtung des zweiten Blickes gefallen und nebenbei hast Du somit auch das, was er am meisten braucht, bedient. Die Kontinuität Deines Tuns hat ihn jahrelang an dich gebunden, aber seine Ausflüge hatte er trotzdem.
Die Art des Cutes offenbart viel Schwäche und auch eine massive Angst, sich mit dir auseinander setzen zu müssen, weil die Gefahr zu erkennen, wie erbärmlich er ist, sehr groß scheint.

Und du musst wiederum lernen, was Dich ausmacht, begeistert und definiert. Was Du brauchst und wünscht, damit dein erster Blick auf die eigene Welt endlich Priorität findet.
Ich denke, im Nachgang wird seine Welt eine bleiben, die sicher faszinierend ist, aber durch viele Illusionen aufrecht erhalten wurde. Du wirst vielleicht sogar erkennen, was für Spielchen und Manipulationen dort präsent waren und das dich diese unterbewusst oft angestrengten.
Du wirst lernen müssen, dich zu entdecken und neu zu erleben. Das wird zuerst eine schwierige Herausforderung werden, aber auch absolut spannend sein.

Was Corona angeht, wünsche ich dir gute Besserung. Vielleicht sollte das so sein, denn nun bist du berechtigt, zu Hause zu bleiben und bangst weniger aufgrund der Probezeit.
Auch das gutes Verhältnis zu deinem Bruder ist eine Menge wert.

Es wird Zeit brauchen, bis du das Ganze überhaupt verstehen wirst und verarbeiten kannst, aber Du wirst es schaffen.
Ob er sein Verhalten in seiner stillen Kammer nicht irgendwann bereut, würde ich absolut nicht ausschließen. Aber du hast nichts davon, da es sicher nur WIEDER seinen Wert und Ego betrifft.

09.03.2022 14:43 • x 5 #58


W
Das tut mir sehr Leid für dich. Habe auch gerade jetzt eine Trennung und fühle mit dir.

09.03.2022 17:17 • x 1 #59


T
@Trex
Danke für deine Worte trotz Müdigkeit. Es tröstet, dass man nicht der einzige Mensch ist, der in so eine Situation geschmissen wurde. Ich fühle mit dir, 10 Jahre sind lang. Hätten bald die 9 voll gemacht.
Es fühlt sich so unüberwindbar an, alles ist so vollgesogen von dem Menschen. Man selbst, alle Dinge, die einen umgeben, auch Gedanken, die man denkt. Ich fühle mich so amputiert und es ist so schwer zu ertragen, dass ich für ihn schon ganz weit weg bin.

Bei mir ist es auch so, dass mich mein soziales Umfeld sehr stützt, wenn auch größtenteils (jetzt in der Corona-Isolation ja sowieso) über Telefon, Texten etc. Aber mein Bruder und seine Freundin haben mich aufgenommen ganz am Anfang, als ich wirklich wie ein Zombie und zugedrogt (habe ein paar Tage Beruhigungsmittel genommen) nur heulend rumgewankt bin. Und auch jetzt kann ich immer mal wieder hin für ein, zwei Nächte. Das gibt so viel Halt. Aber du hast auch Recht - man muss da alleine durch. Ich will auch niemanden überfordern. Außerdem ist ja ein großer Teil des Wegs, zu lernen, allein sein zu können.

Ja, es ist die Hölle. Diese schlimmen Sekunden, Minuten, wenn es sich wirklich anfühlt, als würde man in alle Ewigkeiten nur noch aus Schmerz bestehen. Bei mir ist auch die Reue so schlimm, dass ich denke, ich hätte es verhindern können... Dass ich Schuld bin, einfach nicht gut genug.

Zu wissen, dass man da jetzt drinsteckt, den Weg gehen muss, das ist wirklich angsteinflößend. Verschnaufen, wenn es zwischendurch mal geht, man taub wird und dann wieder diese wahnsinnige Trauer.

Essen klappt gerade einigermaßen. Meistens jedenfalls. Immerhin. Ich versuche, mich an ein bisschen grundlegende Struktur zu klammern. Spülmaschine einräumen, Frühstück, Mittag, Abendessen. Irgendwie den Tag definieren.

Ich wünsche dir ebenfalls viel Kraft. Ich werde mal deine Geschichte durchlesen, wenn du sie hier irgendwo aufgeschrieben hast.

09.03.2022 19:33 • x 3 #60


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag