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Es sind inzwischen 18 Jahre

duplex16
@Pinkstar Es wäre für mich wirklich ein Traum, wenn das irgendwie möglich wäre. Wir leben leider inzwischen sehr weit von einander entfernt und haben keinerlei direkten Kontakt. Ich hab wirklich große Angst davor was eine Zurückweisung mit mir machen würde und das ich mich am Ende nur nochmal zum Trottel mache.
Es haben hier ja auch schon einige geschrieben, dass sie so etwas für keine gute Idee halten. Ich weiß nicht, was ich machen soll.

17.01.2023 20:26 • #46


P
Zitat von duplex16:
s wäre für mich wirklich ein Traum, wenn das irgendwie möglich wäre. Wir leben leider inzwischen sehr weit von einander entfernt und haben keinerlei direkten Kontakt.

Es geht nicht um den dauernden Kontakt.

Ich hab damals über den Bruder meines Exfreundes Kontakt aufgenommen, da ich keinerlei Kontaktdaten von ihm hatte. Er hat es dann an den Bruder weitergegeben und so konnten wir uns treffen.

Wie weit wohnt ihr denn entfernt? Und könnte eventuell ein guter Freund dir helfen, mit deiner Ex Kontakt aufzunehmen und so ein Treffen in der Mitte zu vereinbaren?

Zum Trottel machen, das is doch quatsch. Du schreibst, es wäre ein Traum für dich, dass ein Treffen möglich wäre, also, dann hab den Mut und steh dazu, wenns nich klappt, du es aber versucht hast.

17.01.2023 20:34 • x 1 #47


A


Es sind inzwischen 18 Jahre

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Hola15
Du berichtest ja, dass sich bei dir mit ca. 20 Jahren ein anderes Bewusstsein entwickelt hat. Vllt. entlastet es dich ja, wenn du mal Kohlbergs Model zur moralischen Entwicklung anschaust.

In dem Artikel ist ne ganz gute Übersicht drin:
https://www.magazin-schule.de/magazin/b...-gewissen/

Ansonsten bin ich mir echt nicht sicher ob dein Problem nicht für was anderes steht. Die quasi „ungefährlichere Alternative“ ist, aber halt auch vom eigentlichen Problem ablenkt. Was sagt denn dein Therapeut dazu?

17.01.2023 20:47 • x 2 #48


duplex16
@Hola15 Der sagt im Endeffekt ähnliches. Also, dass ich mein damaliges ich akzeptieren muss und ich es als Teil meiner Entwicklung sehen sollte.
Ich bin mir tatsächlich inzwischen recht sicher, dass es sich hier genau um das Problem handelt und es eben nicht nur ein Nebenschauplatz ist. Ich habe mich damals damit 'geheilt', dass ich mir eingeredet habe, dass es irgendwann nochmal eine 2 Chance oder ein Wiedersehen geben wird. Ich habe irgendwann glaube ich den Fehler gemacht zu sehr in die Vergangenheit zu schauen und jetzt finde ich nicht mehr aus ihr heraus.

17.01.2023 21:04 • #49


S
Vielleicht kannst du dir selbst gegenüber etwas nachsichtiger sein? Du machst dich total abhängig davon, ob SIE dir vergibt oder nicht. Eigentlich spielt das aber gar keine Rolle. Im Endeffekt weißt du ja gar nicht, ob sie überhaupt noch in irgendeiner Form über dich nachdenkt.
Aber DU denkst ja über dein früheres Ich nach.
Vielleicht musst du dir nur selbst vergeben und mit dir selbst Mitgefühl haben, dass du es damals eben nicht besser wusstest und nicht anders handeln konntest oder wolltest...

Ich hatte sowas auch mal. Nicht mit einer Liebesbeziehung, aber mit einem Jungen, den ich EIGENTLICH sehr mochte (nicht auf partnerschaftlicher Ebene... Dafür waren wir 1. zu jung -vielleicht 12 oder 13 und außerdem glaube ich, dass er selbst eher in die Transgender-Richtung tendiert hat, aber das spielt hier keine Rolle). Ich habe aber damals zugesehen, wie er gemobbt wurde. Richtig ekelhafte Sachen. Sie haben ihn manchmal in einen Schrank gesperrt...Und ich habe NICHTS getan, habe auch meine freundschaftliche Zuneigung zu ihm allen anderen ggü. natürlich verleugnet (Den? Näää, den find ich auch totaaaaal doof!).
Das hat mich noch Jahre danach belastet, weil ich mich so feige verhalten habe und nicht für ihn eingestanden bin.
Ich wollte ihn auch sooo gern irgendwann mal wiedersehen, um mich zu entschuldigen.
Kam aber nie dazu.

Jedenfalls habe ich irgendwann allgemein angefangen, Selbstmitgefühl zu entwickeln. Für fast alle Entscheidungen, die ich bisher getroffen habe.

Ich weiß mittlerweile z.B. dass ich das damals nicht aus böser Absicht tat, sondern einfach nur aus purer Angst. Aus Angst, dass ICH dann in den Fokus der Bullies gerate und ich am Ende selbst in den Schrank gesperrt werde.

Wenn man also sich selbst vergeben kann und mit sich selbst umgeht, wie mit einem guten Freund und nicht wie ein Scharfrichter, wird man innerlich viel ruhiger und kann auch abschließen.

An den Jungen denke ich heute nur noch sehr selten.
Würde ich ihm begegnen, würde ich mich entschuldigen. Wenn das aber nicht passiert, ist es auch in Ordnung....


Alles Gute dir!

17.01.2023 21:38 • x 2 #50


Hola15
Du schreibst ja nicht so wahnsinnig viel darüber wie du dich damals verhalten hast. Auf mich wirkt es zwar suboptimal aber in Anbetracht des Alters auch nicht verwerflich.

17.01.2023 21:44 • x 1 #51


duplex16
@Hola15 Naja es liegt wie gesagt auch viel Scham an der Stelle vergraben. Ich versuche es mal an einigen Punkten fest zu machen.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich eine andere geküsst habe. Ich habe ihr das anschließend über Freunde mitteilen lassen und sie am Haken gelassen, bis ich mich entschieden hatte ob ich lieber sie oder die andere haben möchte.
Anschließend habe ich sie ständig runtergemacht, an ihr rumgemäkelt und sie bloßgestellt.
Würdet ihr mit so jemandem nochmal reden wollen? Vermutlich nicht

17.01.2023 22:00 • #52


Hola15
Zitat von duplex16:
@Hola15 Naja es liegt wie gesagt auch viel Scham an der Stelle vergraben. Ich versuche es mal an einigen Punkten fest zu machen. Ich hatte ja schon ...

Sie wird draus gelernt haben genauso wie du und sie wird es mittlerweile bestimmt verkraftet haben.

Wer ohne Schuld, der werfe den ersten Stein - besonders in jungen Jahren.

Wir könnten ja jetzt alle mal unsere Geschichten auspacken worauf wir nicht stolz sind - vllt. entlastet dich das

17.01.2023 22:09 • x 2 #53


S
Du musst aufpassen, dass es nicht zu einer fixen Idee oder gar zum Zwangsgedanken wird, wenn es das nicht sogar schon ist.
Natürlich war Dein Verhalten nicht schön, und wahrscheinlich fand sie es damals auch nicht toll.
Sie hat es vielleicht auch nicht vergessen und denkt heute vielleicht auch ab und zu noch: Gott, war der blöd.
Aber ich denke, das wars dann halt auch schon.
Du gibst einer uralten Sache zu viel Energie.
Ich stelle mir vor, ich wäre sie und nach 18 J. käme ein Ex aus der Jugend mit einer Entschuldigung an... ich wäre eher genervt, im positivsten Fall würde ich denken: WTF?
Versuche, das abzuschließen. Du hast eine gute Beziehung. Schätze das!

17.01.2023 22:38 • x 5 #54


duplex16
@Silvester Klar ist das ein Zwangsgedanke... ich meine 18 Jahre. Ich denke mir eigentlich jeden Tag Wtf und mir ist das alles auch furchtbar peinlich, aber es Hilft halt nicht. Ich kann das nicht weg rationalisieren.
Klingt vielleicht bescheuert, aber wie verzeiht man sich selbst? Wie lässt man los? Irgendwie scheint jeder etwas darunter zu verstehen, aber es ist als wenn bei mir da die Anleitung vergessen worden ist.

17.01.2023 22:46 • #55


P
Wenn ich etwas getan habe, was nicht in Ordnung war, dann ist die einfachste Lösung, mich zu entschuldigen.

Dich plagt dein mieses Gewissen schon 18 Jahre.

Deswegen würde ich den Kontakt direkt aufsuchen, begründen, dass du dich persönlich bei ihr entschuldigen möchtest und deswegen um ein Gespräch bittest.

Wenn sie ablehnt, dann das akzeptieren und dir selber verzeihen, dass du wenigstens den Mut hattest, es endlich anzugehen.

Das ist in meinen Augen der richtige Weg. Aktiv werden. Egal, wie es endet.

17.01.2023 22:58 • x 1 #56


duplex16
Update: ich habe mich jetzt nach langer Überlegung dazu entschieden ihr einen Brief zu schreiben und mich bei ihr für das entschuldigt, was ich während und nach der Beziehung gesagt und getan habe. Außerdem habe ich ihr noch geschrieben, dass ich die Erinnerungen und Erfahrungen aus der Beziehung sehr wertschätze und dankbar bin, dass sie meine erste große Liebe gewesen ist. Den Brief habe ich unter ihrem Namen an die Adresse ihrer Eltern geschickt. Ich denke der wird sie schon erreichen.

Ich habe mich zwischenzeitlich wieder etwas mit den Gedanken gequält und denke, dass war die richtig Entscheidung. Vermutlich werde ich keine Antwort erhalten, aber ich hatte wenigstens die Chance mich zu entschuldigen und ihr zu sagen wie ich heute über die Sache denke. Denke damit kann und muss ich leben.

19.09.2023 18:24 • x 6 #57


K
Zitat von duplex16:
In dem Moment haben mich natürlich auch all die Erinnerungen an mein früheres Selbst wie ein alter Fluch eingeholt.

Zitat von duplex16:
retraumatisiert

Zitat von duplex16:
unendliche Einsamkeit von damals.

Zitat von duplex16:
Das verlassen werden

Zitat von duplex16:
ich habe dahingehend ein gutes Gefühl, dass ich die Dinge zum ersten Mal etwas ordne

Zitat von duplex16:
Leider ist der Schmerz dadurch auch intensiver geworden.

Zitat von duplex16:
Verlust

Zitat von duplex16:
Selbstwertgefühl

Zitat von duplex16:
schwierige Situationen auch mal ein Auslöser für solche Gedanken.

Zitat von duplex16:
wenn ich auf vergangene emotional Erlebnisse und Handlungen geh

Zitat von duplex16:
Es ist manchmal ein bisschen so, als ob ich plötzlich mit Anfang 20 (oder so) ein Gewissen entwickelt habe, welches mit jetzt quält.

Zitat von duplex16:
Vielleicht hat es auch etwas damit zutun, dass ich damals mehr oder weniger allen Kontakt zu den Leute von damals verloren/abgebrochen habe. Fehler die ich gegenüber Leute gemacht habe, die wissen wie ich heute bin sind weniger schlimm.
Bei den von damals gibt es schlicht kein neues Bild mehr, hier bin ich immer das was ich mal war.

Zitat von duplex16:
Irgendwie bin es immer nur ich der nicht loslässt

Zitat von duplex16:
Scham über mein damaliges Verhalten einfach nicht ablegen.

Zitat von duplex16:
ein Teil von mir ist einfach stehen geblieben kommt nicht weg.

Zitat von duplex16:
zu sehr in die Vergangenheit zu schauen und jetzt finde ich nicht mehr aus ihr heraus.

Zitat von duplex16:
erfinde Vorstellungen von fiktiven

Zitat von duplex16:
Ich komme einfach nicht aus diesem Gedanken-Karussell heraus.

Zitat von duplex16:
ertrinke ich Schuldgefühlen und der Trauer



Zitat von duplex16:
Fällt vielleicht jemandem etwas ein, wie man nach so langer Zeit noch mit so etwas umgehen kann? Ich finde einfach keinen Ausweg.

.

Zitat von duplex16:
psychotherapeutischer Behandlung

Zitat von duplex16:
Also, dass ich mein damaliges ich akzeptieren muss und ich es als Teil meiner Entwicklung sehen sollte.

19.09.2023 20:19 • #58


Gorch_Fock
Prima, dann belass es jetzt auch dabei, lieber Duplex. Du weißt nicht in welcher Lebenssituation die ist. Vielleicht ist sie überrascht, vielleicht aber auch genervt. Rechne jedenfalls nicht mit einer Antwort. Und dann sollte es auch gut sein. Sie will keinen Kontakt über social media, das sagt schon viel aus.
Du solltest ggf. mal einen Therapeutenwechsel durchziehen. Du brauchst def. Unterstützung bei dieser Aufarbeitung.

19.09.2023 21:21 • x 4 #59


duplex16
@Gorch_Fock Ja, irgendwie bereue ich es schon wieder ein bisschen. Ich meine es ist ein Endpunkt und wie gesagt ich erwarte keine Antwort und es war wirklich nur die bloße Entschuldigung ohne irgendwelche Erwartungen und Hintergedanken.
Ich wünschte ich könnte das alles einfach hinter mir lassen, wie jeder andere es schon lange gemacht hätte, aber es lässt mich einfach nicht los. Vermutlich habe ich mich noch ein letztes Mal zu Vollidioten gemacht...
Das einzige was mich etwas beruhigt ist, dass ich jetzt wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe und sicher bin, dass sie den Brief auch wirklich bekommt (was bei Instagram eher unsicher war).

19.09.2023 21:57 • x 1 #60


A


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