Ich sag euch allen mal gute Nacht,
Mir gings heute wieder mal schei., ich Idiot hab mit ihr wieder gechattet. Informationsaustausch wohl. Über die Probleme, die wir jeder für sich, aber ähnlich mit unseren Kindern und deren Mutter/Vater wir haben. Am Ende haben wir uns ein schönes Wochenende gewünscht. Und ich hab meinen Film angeschmissen, Kopfkino, was wird sie wohl tun am Wochenende? Einfache Antwort: Sie wird es nicht mit mir verbringen.
Dann musste ich auch noch erfahren, dass eine meiner Töchter am Wochenende an die Ostsee fahren kann mit ihrer Freundin und deren Familie. Da konnte ich nicht nein sagen. Denn es wird ihr gut gehen dort. Aber ich seh sie nicht am Wochenende. Tut mir weh, weil ich sie selten bei mir habe. Sie hat mich nochmal angerufen und sich bedankt, dass ich ihr das erlaubt habe. Ich freu mich für sie...
Den Abend habe ich mit meiner zweiten Tochter verbracht. Und als sie in meinem Arm liegend mit mir einen Film geschaut hat, hab ich wieder diesen Widerstandsgeist gefühlt. Nein, ich werd mich nicht unterkriegen lassen, ich werde stark sein für meine zwei! Zwischen ihnen und mir geht kein Blatt Papier dazwischen. Ich werde diese Krise meistern!
Ich werde meine Liebe zu meiner Ex nicht mehr romantisch verkleistern, sondern die Realität endlich an mich ranlassen. Und die hat mir einen ordentlichen Ar. verpasst. Irgendwer hier hat mich inspiriert darüber mal nachzudenken. Ich glaub Solomon. Wir zitieren Gedichte, wir heben unsere Liebe zu demjenigen, der uns verlassen hat, auf eine quasi metaphyische Stufe. Aber hat das was unsrer Beziehungs-Realität zu tun? Mit dem Alltag, den wir mit unseren Ex gelebt haben? Wie viel Zeit haben wir der Romantik eigentlich im täglichen Zusammensein gespendet? Haben wir Kerzen angezündet zum Essen und Hesse Gedichte gelesen? Waren wir immer so gefühlsbetont, wie wir es jetzt gerade sind, so schwach, so weich? Nein, das waren wir sicher nicht.
Wir können uns runterziehen mit jedem Lied, dessen Text wir plötzlich anders hören, jeder Song kann plötzlich traurig werden, jede Zeile bewegt uns, wo wir vorher nur den Rhythmus hörten. Wie lesen Gedichte und werden unendlich traurig. Aber wir vernebeln uns das Hirn damit, wir legen uns eine emotionale Zwangsjacke an. Denn wir verbinden das alles mit unseren Ex. Aber Hesse hat nicht für ihn/sie geschrieben, sondern für uns. Wir müssen das alles wieder zurück erobern. Was uns gehört, gehört uns. Wir müssen das trennen voneinander. Die schönen Seiten des Lebens gehören auch uns. Auch ohne sie und ohne ihn. Wir müssen das nur zulassen.
Gute Nacht euch allen
Thomas
02.09.2011 22:51 •
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