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Essen aus Frust - komme nicht von ihm los

T
Hört das irgendwann mal wieder auf, dass sich fragen, ob alles anders gekommen wäre, wenn man selbst anders gehandelt hätte?

18.02.2019 12:48 • #46


M
Das hört solange nicht auf, bis Du nicht verstehst was wirklich passiert ist. Solange Du Deinen Selbstwert nicht aufbaust.
Dein Post von gestern klang zuerst sehr gut und so, als wäre der Groschen gefallen. Aber im Laufe des Textes kippst Du wieder in die Opferdenke und auch Deine Frage heute bestätigt das. Leider hast Du Dein neu erlangtes Wissen über toxische Beziehungen und egozentrische bis narzisstische Partner nicht verinnerlicht. Das heißt, es ist kognitiv da aber Dein verletzter oder traumatisierter Anteil in Dir verschließt sich dem.

Eines muss Dir klar sein. Ein einzelnes Gespräch mit Deiner ehem. Therapeutin wird Dich nicht heilen. Wenn Du keine stationäre Behandlung Weges Deines Jobs willst, ist das verständlich. Aber dann muss eine regelmäßige Therapie her. Deine Glaubenssätze hast Du schon früh als Kind gelernt und bist damit bis heute verbunden. All Deine zwischenmenschlichen Beziehungen sind davon geprägt, die Beziehungen die Dir am wichtigsten sind, sind am meisten davon betroffen. Das ändert sich nicht ohne Hilfe und ohne Arbeit. Schon gar nicht ändert es sich, wenn Du alles von Deinem Ex abhängig machst.

Niemand wird Dir hier eine Zauberantwort geben, damit Du Dich besser fühlst. Und auch Dein Ex wird Dir nie das geben was Du brauchst, weil Du es Dir ja selbst nicht geben kannst.
Hättest Du anders gehandelt, wäre es vielleicht anders gekommen aber wohl kaum besser. Dann wärst Du ja noch weniger bei Dir selbst gewesen. Wie kann da Glück entstehen?

18.02.2019 13:55 • x 3 #47


A


Essen aus Frust - komme nicht von ihm los

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T
Danke für die Antwort.
Also könnte es auch gut sein, dass meine Unsicherheit, die Wurzel unserer toxischen, narzisstischen Beziehung war?
Somit wäre wohl es dann auch zum Größtenteil meine Schuld.....
Bezüglich psy bleibe ich am Ball, auch wenn es nachher immer sehr hart ist, weil irgendwelche Dinge hochkommen, besonders der nächste oder die nächsten Tage.
Und du meinst, das stammt direkt aus der Kindheit? Wie kann ich hier die Wurzel erkennen? Könnte es sein, dass sowas auch schon im Mutterleib entsteht, weil die Mutter extrem traurig oder auch negativ gehaftet war?
Ich weiß es nicht, ob die Beziehung besser verlaufen wäre, mit mehr Selbstbewusstsein oder Selbstliebe, die ich ja zwischenzeitlich wirklich hatte, bedingt aber über meine Figur natürlich... ich denke gerade dass, war dann der Knackpunkt, da ich mich weiterentwickelt habe, nicht mehr mit allem so einverstanden war und meinen eigenen Weg eingeschlagen habe..

18.02.2019 14:15 • x 2 #48


M
Ich verstehe sehr gut, dass Du nach Schuld suchst. Aber Schuld ist ein ganz schlechter Begriff, es bedeuet ja, dass der Ausgang einer Situation bei dem lag, der Schuld hat. Aber so einfach es ist nie in zwischenmenschlichen Kontakten. Es ist eher eine Sache von Ursache und Wirkung. Bei allen Beteiligten.
Ja, die Ursache Deiner Probleme liegt in der Kindheit. Manche Psychologen sagen auch, dass es pränatale Ursachen geben kann. Mir persönlich fällt das schwer zu glauben, aber ich bin überzeugt, was die Wissenschaft über die Zeit nach der Geburt sagt über Identitätsentwicklung, Bindungsverhalten etc. Es gibt so viel Literatur dazu, zB:

Dami Charf, Youtubekanal
Franz Ruppert, Vorträge über Trauma und Liebe beim AK Vorarlsberg auf YouTube

Gestern erst habe ich wieder einen Vortrag auf Youtbue gesehen über Scham. Die psychoanalytische Sichtweise auf den Ursprung von Schamgefühlen und die Folgen hat mich so sehr umgehauen. Narzissmuss beruht auf toxischer Beschämung in der Kindheit.

Es geht also darum zu ergründen, warum man gewisse Verhaltensweisen hat. Man beginnt zu verstehen, dass man sich zu schützen versuchte und/oder Erfahrungen aus der Kindheit wiederholt. Je nach Verlauf der Kindheit beginnt man auch zu verstehen, dass man gewisse Dinge nie gelernt hat. Man weiß gar nicht, welche Bedürfnisse man tatsächlich hat. Welche Gefühle man hat, da man sich vor all dem verschlossen hat. Oder nie den Zugang bekam, weil die Eltern sich nie wirklich auf das Kind eingelassen haben.

Das Thema ist also hochkomplex und auch sehr individuell zu verstehen, da jeder seine eigene Geschichte hat. Warum muss man die wissen? Weil man ein Problem erst lösen kann, wenn man es kennt. Es wird sehr unangenehm, seine Probleme offen zu legen und man wird oft wieder in gewisse Gefühle wie Schuld oder Wut oder Verzweiflung zurückfallen. Man ist mit sich selbst so unglaublich streng. Manchmal fast schon unbarmherzig. Dann muss man am Ball bleiben. Wenn man dann aufgeben will, hilft es immer, sich selbst nach der Alternative zu fragen: will ich weiter so leben wie bisher? Wird es besser, wenn alles so bleibt wie es ist?

18.02.2019 14:43 • x 2 #49


G
Zitat von Toxic:
Also könnte es auch gut sein, dass meine Unsicherheit, die Wurzel unserer toxischen, narzisstischen Beziehung war?
Somit wäre wohl es dann auch zum Größtenteil meine Schuld.....



Liebe Toxic,

da gehören 2 dazu, damit so eine Art von Bindung entstehen kann.
Beide haben da jeweils Ihre eigenen Anteile an einer toxischen Bindung.

Deine Unsicherheit ist nicht die Wurzel in der Beziehung, sondern in Deinem bisherigen Leben und der Grund, weshalb Du in eine solche toxische Beziehung geraten bist.

Du hast die Möglichkeit Deine Anteile zu erkennen und an Dir zu arbeiten.
In Deiner Kindheit liegen einige Schlüssel für Dich und warten darauf, daß Du Sie entdeckst.
Ich wünsche Dir dafür viel Mut und Kraft !

Du kannst nun Deinen Anteil daran bearbeiten und es wird Dich verändern.
Zitat von Toxic:
Ich weiß es nicht, ob die Beziehung besser verlaufen wäre, mit mehr Selbstbewusstsein oder Selbstliebe, die ich ja zwischenzeitlich wirklich hatte, bedingt aber über meine Figur natürlich... ich denke gerade dass, war dann der Knackpunkt, da ich mich weiterentwickelt habe, nicht mehr mit allem so einverstanden war und meinen eigenen Weg eingeschlagen habe..


Und es war gut und richtig so, daß Du nicht mehr mit Allem einverstanden warst !

Die Beziehung wäre nicht besser verlaufen, denn mit mehr Selbstbewußtsein und Selbstliebe Deinerseits würde die nicht funktionieren können. Dein Expartner würde mit einer Frau mit hohem Selbstwert, Selbstbewußtem auftreten, Selbstliebe und Forderungen ( zu Recht) Deinerseits überhaupt nicht klar kommen.

18.02.2019 14:45 • #50


T
Hallo und vielen Dank für eure Antworten.
Ich brauche immer etwas länger, um ein Stückchen weiter zu kommen.
Es ist im Grunde nach eigentlich egal, ob er ein wirklicher Narzisst ist oder nicht. Jemand anderen als Narzisst zu entlarven, geht immer irgendwie mit Schuld einher. Aber Schuld hat er nicht, dass ich so lange an etwas festgehalten habe, was mir nicht gut tut, nur aus Angst, ihn zu verlieren. Damit wäre die Schuldfrage wohl auch geklärt. Die Schuld lag oder liegt in dem Fall wohl zu 100 % bei mir, weil ich so lange ausgeharrt habe, durchhalten wollte um jeden Preis, sogar bis zur Selbstaufgabe, das eigene ich untergraben habe. Das ist meine einzige Schuld, die muss ich mit mir selbst ausmachen, so darf ich nie wieder zu mir sein. Ich denke, dass hat mit einer großen Verlustangst meinerseits zu tun. Die Frage ist wo liegt wirklich der Auslöser, die Trennung der Eltern, die schlechte Bindung zur Mutter oder gibt es da noch etwas was mir nicht bewusst ist? Beim Auslöser geht es auch nicht darum, Schuld zuzuweisen, es geht ums erkennen und verstehen meinerseits.
Ich bin mir sicher, dass meine Eltern, das so gut es ihnen möglich war gehandelt hatten, ob das gut oder schlecht war, ist eine andere Sache, sie konnten es indem Moment nicht besser. So wie ich so einiges in meiner vergangenen Beziehung einfach nicht besser gewusst habe oder konnte. Das Thema Narzissmus hat mich aber dennoch sehr neugierig gemacht und mir dabei geholfen, zu verstehen, dass bestimmte Situationen so waren, wie sie eben waren. Das ist aber sein Leben, seine Verantwortung diese Umstände zu erkennen und sich selbst zu helfen. Wovon ich aber nicht ausgehe, bevor er sich in therapeutische Behandlung begeben würde, würde er sich lieber erschießen, hatte er mal gesagt, ein schöner Hinweis, auf pathologischen Narzissmus, dann muss er mit seinem Leid und der Leere weiterleben.
Er war der Mann der mir geschickt wurde, um meine Prüfung oder Aufgabe im Leben zu meistern, um genauer hin zu sehen, zu mir selbst. In einem Brief habe ich ihm vor einigen Wochen geschrieben, dass ich ihm einen Menschen wünsche, der ihn genauso liebt wie ich ihn, nicht sein Haus, Auto etc, sondern ihn. Heute würde ich schreiben, dass ich ihm einen Menschen wünsche, der ihn zum Aufwachen bewegt, sich selbst zu heilen.

21.02.2019 11:16 • x 1 #51




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