Ex-Beziehung noch nicht verarbeitet?

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Zitat von Flusenhuhn:Na dann ist es doch gut .. Ein Problem weniger

Ich weiß nicht, ob er noch ein Gespräch geführt hätte, denn ich habe ja sofort dicht gemacht und den Kopf in den Sand gesteckt, weil ich nicht noch mehr hören wollte, was mich noch mehr verletzt hätte.


Womit Du ja auch vollkommen recht hast.
Verletzt werden in so einem Moment braucht es nicht noch mehr.
Kann ich nachvollziehen.
03.04.2014 23:17 •

Hallo!

@Liebende

Ich bin 1960 geboren, wäre ja noch schöner, wenn ich schon 60 wäre !

Und wie Flusenhuhn bereits sagte: eine selbstbewußte Frau verliebt sich kaum in einen Trostsucher (natürlich, es kann auch bei einer selbstbewußten Frau etwas anderes angesprochen werden, wie etwa der Mutterinstinkt; aber generell wird eine selbstbewußte Frau nichts attraktiv an einem Trostsucher finden und sich daher auch nicht verlieben - wie bereits einmal gesagt: ein Leidender erregt Mitleid, aber keine Liebe (wobei auch hier, ich sage es gleich wieder, Ausnahmen die Regel bestätigen).

Man muß sich das ja einmal vielleicht so vorstellen: Angenommen, man wird verlassen und ist todunglücklich darüber, man verfällt in eine richtige Depression. Wo wird man Hilfe suchen, wovon wird man sich Hilfe versprechen, wohin fühlt man sich gezogen, wo wird man sich anschließen? Bei einer lockeren Tanzgruppe oder bei einer Selbsthilfegruppe depressiver Menschen? Man fühlt sich, wenn man leidet, nur zu Menschen hingezogen, von denen man sich Trost verspricht und erwartet. Umgekehrt fühlt sie der Tröster eben nur zu solchen hingezogen, die Trost suchen. Es ist ja geradeso, als hätte man ein entsprechendes Radar eingebaut: man strahlt etwas aus (also Leid oder Trost (Stärke)), und nur, wenn jemand auch etwas Entsprechendes reflektiert, fällt einem dieser Mensch überhaupt auf.
Wenn nun jemand ein ewiger Leider bzw. ewiger Tröster ist, dann kann das auch funktionieren, zumindest eine Zeitlang, aber unter Umständen auch für längere Zeit, weil die Beziehungsmotivation ja dauernd bestehen bleibt. Das Problem dabei ist jedoch: Der Trostfaktor zwischen den beiden wird mit der Zeit abflauen, das heißt, der Leidende braucht zwar nach wie vor Trost, aber er spürt diesen vom Tröster immer weniger, er wird immer unempfänglicher dafür, umgekehrt wird es dem Tröster irgendwann langweilig, es wird immer unbefriedigender für ihn, dauernd diesem Menschen Trost zu spenden, der Trost kommt nicht mehr an, wirkt immer weniger, es kommt zu wenig zurück, es hebt nicht mehr sein Selbstwertgefühl.
Es ist geradeso wie bei der ero. (und ich glaube, das hat ja jeder schon erlebt): am Anfang überdrübertoll, man bekommt gar nicht genug voneinander, irgendwann aber läßt das nach, wird weniger, ist nicht mehr so knisternd, nicht mehr so befriedigend, wird vielleicht zur Routine. Und wenn die Beziehung nun hauptsächlich auf ero. aufgebaut war, dann bleibt nichts mehr übrig, was die Beziehung trägt. Was aber nicht bedeutet, daß etwa beide ihr Verlangen verloren hätten, durchaus nicht, nur besteht es eben zwischen ihnen nicht mehr (mit einem neuen Partner kann das Feuerwerk sogleich wieder von vorne losgehen).
Und in einer Trostbeziehung verhält es sich ebenso: die Spannung läßt nach, das, was man zunächst als wunderbaren Trost, als Balsam für die Seele erlebt hat, berührt einen, hilft einem nicht mehr (bzw. umkehrt: das, was der Tröster dem Trostsuchenden mit vollen Händen gegeben hat, wirkt nicht mehr, es wird nicht mehr angenommen, es kommt nichts mehr zurück, er kann für diese Person (sehr wohl aber natürlich für eine andere) nicht mehr Tröster sein, und da aber gerade das seine Rolle, sein Selbstverständnis ist, gibt ihm die Beziehung nichts mehr).
Geradeso wie es eben dem S.Gott und der S.Göttin nichts mehr gibt, wenn seine/ihre Künste nicht mehr die hellste Begeisterung hervorrufen, sondern sie dem Partner nur noch ein leichtes Seufzen hervorlocken oder überhaupt auf die Nerven gehen. Das ist dann nichts mehr für ihn/sie, ja es kann ihn/sie in die Verzweiflung treiben, weil sie nicht mehr jene Resonanz bekommen, die sie brauchen, um in ihrer Rolle bestätigt zu werden. Diese Bestätigung bekommen sie erst bei einem neuen Partner wieder.
Und aus diesen Gründen können solche Beziehungen eben auch nicht auf längere Sicht stabil sein.
Wie ich schon sagte: Im Zentrum muß die Liebe stehen, dann klappt es auch, mit Glück und beiderseitiger Entwicklungsbereitschaft sogar ein Leben lang. Denn eine Beziehung, die auf Liebe beruht, wird nicht zerbrechen, wenn etwa der S. weniger wird oder nicht mehr ganz so toll ist (bzw. man sucht gemeinsam nach neuen Kicks). Beruht sie hingegen vornehmlich auf S. (oder was auch immer außer Liebe), dann ist die Beziehung weg oder zumindest leer, sobald der Grund dafür weg ist.

@ Flusenhuhn

Danke für die Erklärung! Ja, das glaube ich, daß Dir dieser Name geblieben ist - den werde ich sicher auch nie mehr vergessen. Und wenn ich je eine Freundin haben sollte, die irgendwie zerrupft aussieht, dann weiß ich auch schon, wie ich sie nennen werde

Liebe Grüße
04.04.2014 00:46 •
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A
Ex-Beziehung noch nicht verarbeitet?
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Hallo Whynot60,

danke für deine Antwort.
Also hätte keine Frau es geschafft, sein Herz zu erobern!? Ich war also nur die Unglückliche bzw. Dumme, die auf ihn reingefallen ist!?

Hallo Flusenhuhn (ich wusste gar nicht, dass dein Name so viel Geschichte beinhaltet ),

ich finde 8 Wochen schon sehr lang:
2 Monate leiden, 2 Monate kaum Lebensfreude, 2 Monate lang kaum den Kopf frei, 2 Monate immer ein bitterer Beigeschmack bei allem, was ich tue!
Ich dachte zwischendurch wirklich, dass es besser wird, aber dann habe ich nach einer Zeit immer das Gefühl, dass ich mir damit nur was vor mache und muss schweren Herzens erkennen, wie schei. doch alles ist.
Das bringt mich manchmal zur Verzweiflung!
Wie lange soll es denn noch dauern? Wir waren doch auch nur ein paar Monate zusammen.
04.04.2014 11:10 •

Hallo Liebenden,

ja ich denke, auch niemand anderes hätte diese Nuß geknackt. Ich würde auch eher zur Unglücklichen tendieren. Ich denke nicht, dass er mit Absicht jemanden gesucht hat, den er nach einiger Zeit wieder abservieren kann. Ich weiß, es fällt schwer, zu akzeptieren, dass der Andere einen nicht verletzen wollte. Wir sprachen ja gestern darüber, dass es mir auch so geht.

Zur Zeitspanne kann Dir wahrscheinlich niemand etwas sagen. Es hängt halt immer mit der tiefe der Verletzung zusammen und den Ängsten, die sowas vielleicht freisetzt.
04.04.2014 11:26 •

Hallo Flusenhuhn,

die Smileys sind so klasse. Leider weiß ich gar nicht, wie man die einsetzt.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass es an mir liegt, dass ich damit nicht abschließen kann, weil ich es auch zulasse, ständig zu leiden.

Anstatt jetzt einfach mal raus zu gehen, sitze ich wieder da und blase Trübsal.

Einmal bin ich tatsächlich mal aufgewacht und musste nicht gleich automatisch an ihn denken und mir ging es sogar recht gut. Ich fühlte mich richtig stark und überlegen.
Aber dann dachte ich mir Das kann nicht sein und grübelte, warum das jetzt so ist und promt landete ich wieder bei ihm.

Ich weiß noch, wie sich die unbeschwerten Zeiten anfühlen, aber ich spüre sie nicht.

Glaubst du, dass er mit der Nächsten wieder glücklich wird?

LG
04.04.2014 11:39 •

Ich habe keine Ahnung
( findest Du übrigens, wenn Du auf Vorschau drückst, bevor Du Deine Beiträge sendest)
Wir wissen ja nicht, was genau in ihm vorgeht und inwiefern er die Trennung zur Ex irgendwann verarbeitet hat.
Es soll Leute geben, die kommen nie mehr auf die Spur, oder, wie whynot schon ausgeführt hat, landen in einer Endlosschleife, weil sie aus ihren Fehlern nicht lernen.
04.04.2014 11:48 •

Mh... das kann ich leider auch nicht einschätzen. Die Ex war zwar letztes Weihnachten noch Thema, aber wie es jetzt mit ihm ausschaut, wie oft er an seine Ex denkt/gedacht hat und v.a. WIE, weiß ich nicht.
Überhaupt habe ich nie gewusst, was in ihm vor geht.

Letztens hat er mir erzählt, dass er sogar an dem Geburtstag seiner ersten Ex gedacht hat und ihr einen Gruß ausrichten lassen hat.
Er war zwar mit ihr zum Schluss nicht mehr glücklich, aber trotzdem bereut er noch die Entscheidung, Schluss gemacht zu haben, denn jetzt wäre er verheiratet und hätte Familie. Dass er eh irgendwann gegangen wäre, wollte er nie sehen.


Unter Umständen trauert er sogar beiden Beziehungen nach.

Angeblich lebt er sowieso öfter in der Vergangenheit.

Ich hoffe so sehr, dass er durch mich nichts gelernt hat und demnächst die selben Fehler macht!
Denn ich möchte nicht sein Mittel zum anderen Glück sein!
04.04.2014 12:05 •

Zitat von Flusenhuhn:Es soll Leute geben, die kommen nie mehr auf die Spur, oder, wie whynot schon ausgeführt hat, landen in einer Endlosschleife, weil sie aus ihren Fehlern nicht lernen.


Ich denke irgendwann wird meine Ex oder die anderen die nicht aus ihren Fehlern lernen schon auf die Spur kommen, sie wollen sich halt ablenken und den Schmerz überdecken.
Irgendwie kann man das ja auch nicht verdenken ich weiß ja selbst genau wie Schmerz sich anfühlt
04.04.2014 12:19 •

ja das kann ich nachvollziehen. Man sagt ja, dass man drüber weg ist, wenn einem solche Rachegedanken fern liegen, aber davon bin ich noch meilenweit entfernt.
Ich wünsche mir auch sooo sehr, dass die Beziehung in die Brüche geht und er erkennt, was er an mir hatte..... auch wenn es kein zurück gibt
04.04.2014 12:22 •

Zitat von Flusenhuhn:Ich wünsche mir auch sooo sehr, dass die Beziehung in die Brüche geht und er erkennt, was er an mir hatte..... auch wenn es kein zurück gibt


Die Gedanken kenne ich auch, aber ich denke Sie oder Dein Ex hat sich schon überlegt warum er überhaupt Kontakt zu der Frau gesucht hat.
Dann müßtest Du reflektieren wie die Beziehung am Ende war oder was er gefühlt haben könnte.
Nur ob das jetzt was bringt und Du vorwärts kommst oder es wieder im Grübelteufelskreis endet kann ich nicht sagen, eventuell nützt es Dir halt eine Lösung zu finden warum es so kam.
04.04.2014 12:28 •

Ich glaube gar nicht, dass er groß nachgedacht hat..
Oder anders...
Ich weiß ja noch nicht einmal, was zwischen den Beiden früher war. Woher sie sich kennen, ob sie jemals eine richtige Beziehung hatten, oder ob es nicht geklappt hat, weil sie ja dann ausgewandert ist?
Fragen über Fragen..
Aber irgendwas hat ihn wohl nie losgelassen und als sie sich über facebook wieder getroffen hat, war die alte Fazination da.
Dazu kommt dann, dass unsere Beziehung nach 11 Jahren natürlich nicht mehr so ein Feuer hatte.
Ich weiß nicht, ob ich hier schon mal erwähnt habe, dass ich 1 1/2 Jahre krank gewesen bin und das hat alles natürlich auch nochmal verändert.
Wie auch immer.
Ich habe immer gedacht, uns verbindet doch noch was besonderes... und das es sich dafür lohnt zumindest drüber zu sprechen, wenn etwas so aus dem Ruder läuft.
Hätte er sich trennen wollen, weil es nicht mehr so läuft, wie er sich das vorstellt, hätte man da anders mit umgehen können, aber er hätte auf der Strasse gesessen und hat also erst den Absprung in Erwägung gezogen, als ne Andere bereit stand.

Hach jetzt packt mich schon wieder die Wut
04.04.2014 12:54 •

Zitat von Flusenhuhn:Ich habe immer gedacht, uns verbindet doch noch was besonderes... und das es sich dafür lohnt zumindest drüber zu sprechen, wenn etwas so aus dem Ruder läuft.
Hätte er sich trennen wollen, weil es nicht mehr so läuft, wie er sich das vorstellt, hätte man da anders mit umgehen können, aber er hätte auf der Strasse gesessen und hat also erst den Absprung in Erwägung gezogen, als ne Andere bereit stand.

Hach jetzt packt mich schon wieder die Wut


Naja er hätte sich natürlich auch eine eigene Wohnung nehmen können Flusenhuhn.
Ein Schritt ins Ausland ist immer ein wenig größer als nur ein Schritt in eine anderen Ortsteil oder wohin auch immer.
Hmm schade, ist eigentlich daß man nach 11 Jahren alles links liegen lässt und geht.
Auch wenn nicht mehr das Feuer in der Beziehung ist wie am Anfang.
ich kapier immer nicht daß man die ganze Erinnerungen alle so hinwirft.
Das geht mir ja bei meiner 1jährigen Beziehung schon nicht in den Kopf. Bestimmt 50 mal waren wir im Kino, haben Ausflüge gemacht, waren in der Sauna, waren shoppen, zusammen kochen, haben unsere Familien besucht, es gab nie Streit. All die Erinnerungen...
04.04.2014 13:37 •

Ja furchtbar und nein, das mit der eigenen Wohnung hätte so einfach nicht geklappt ... Aber das ist ein anderes Thema. Trennungen sind immer vielschichtiger, als sie auf den ersten Blick scheinen und das Dumme ist, dass man zwar den guten Dingen nachtrauert, die schlechten aber nicht so gut in Erinnerung behält.... Zumindest als Verlassener
04.04.2014 13:45 •

Zitat von Flusenhuhn:Ja furchtbar und nein, das mit der eigenen Wohnung hätte so einfach nicht geklappt ... Aber das ist ein anderes Thema. Trennungen sind immer vielschichtiger, als sie auf den ersten Blick scheinen und das Dumme ist, dass man zwar den guten Dingen nachtrauert, die schlechten aber nicht so gut in Erinnerung behält.... Zumindest als Verlassener


Das stimmt, Flusenhuhn, aber Du warst verliebt vielleicht hättest Du trotz der schlechten Erinnerungen den Schritt Dich selber zu trennen nicht gewagt oder geschafft. Ich denke ich konnte das auch nicht. Auf jeden Fall möchte ich nicht mein ganzes Leben lange alleine verbringen.
Ich mache es sicher nicht so wie meine Ex-Freundin gleich ins nächste Abenteuer stürzen nur um irgendwie Streicheleinheiten zu bekommen weil man nicht alleine sein kann aber irgendwann möchte ich auch wieder ins Leben.

Grüße Markus
04.04.2014 13:50 •

Ja natürlich. Da wollen wir alle wieder hin... Ich hoffe auch, dass mich nicht wieder irgendwann der Frust trifft, keinen Partner zu haben. Ich habe 3 Arbeitskolleginnen im besten Alter, die seit zig Jahren alleine sind. Aber weißt Du was? Die sind nicht unglücklich!
Die haben einen großen Freundes- und Bekanntenkreis und fühlen sich nicht alleine....
04.04.2014 13:56 •
A
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