@Vienne Anfangs haben sie mir die Schuld gegeben, weil ich nicht bei Papa geblieben bin und wir weggezogen sind. Er hat ihnen immer wieder gesagt, dass er eine Wohnung in der Nähe suchen könnte und sie ihn dann IMMER sehen und er uns besuchen könnte. Eine traumhafte Vorstellung. Nur (die böse) Mama wollte das nicht. Mittlerweile verstehen sie es und kommen gut zurecht. Aber das war kein leichter Weg.
Ich lobe sie auch oft dafür, dass sie das alles so geschafft haben und wir froh sein können, dass es uns so gut geht. Sie kommen mit der Trennung mittlerweile gut zurecht. Ich sage oft, dass das Leben manchmal Dinge mit sich bringt, die einen aus der Bahn werfen, aber dass alles gut wird und es weitergehen muss. Ich versichere ihnen immer wieder, dass wir beide da sein werden, wenn etwas wichtiges ansteht und dass sie sich nie entscheiden müssen, weil sie beide, Mama und Papa, haben sollen. Es gibt doch nichts schlimmeres als wenn Kinder sich Sorgen machen müssen, ob bei Veranstaltungen die Familien anfangen zu streiten oder sie sich den Kopf über Sitzpläne bei zukünftigen Feiern machen müssen, weil die Eltern streiten. Sie können nichts dafür, dass ihr Erzeuger nicht ganz lupenrein ist. Wenn sie nicht zu ihm wollen, sage ich ihnen, dass sich bei Papa schon alle auf sie freuen (Oma, Opa, usw..) und dass das Wochenende sicher toll wird. Ich sage ihnen auch, dass ich nicht eifersüchtig bin auf die Zeit beim Papa und umgekehrt. Und dass sie auch sagen können, wenn sie ihn oder das alte Zuhause vermissen. Sie dürfen aber auch bei mir bleiben, wenn sie gar nicht rüber wollen. Solange sie uns nicht gegenseitig ausspielen, ist das okay. Und ja, auch nicht immer leicht, aber es hat gefruchtet. Sie erzählen viel vom Wochenende beim Papa, weil sie wissen, dass sie es können und dürfen und es kein Tabuthema ist, dass es dort auch schön ist. Der Ausflugspapa fängt Zuhause nicht viel an mit ihnen und geht gern ins Kino, Indoor-Spielplatz usw… und das ist okay für sie. Es ist für sie mittlerweile normal und okay. Und das freut mich für meine Kinder. Solange ich das Gefühl habe, dass es meinen Kindern gut tut, unterstütze ich das . Wenn meine Freundin ins Speil kommt, nicht mehr. Und ich glaube auch, dass es mit der Zeit immer weniger werden wird… nach 10 Mal Kino und Indoor-Spielplatz ist es nicht etwas Besonderes und das Interesse lässt langsam nach…
Viele fragen mich, warum ich ihn nach allem noch so als guten Papa dastehen lasse, wo er es nie war. Aber ist es nicht schön, wenn die Kinder das Gefühl haben, dass sie nach dem ganzen Dreck beide weiterhin haben dürfen. Die Wut und der Zorn hat mir anfangs oft gesagt „du hast dir unseren lieben Kinder nicht verdient“. Die Vernunft hat mich aber dann wieder daran erinnert „aber die Kinder haben es sich verdient, dass man sie raushält und dass sie sich von beiden Seiten geliebt fühlen. Ganz egal, was war.“
Ich weiß es klingt naiv und unverbesserlich blöd, aber ich glaube trotzdem, dass es so gut und richtig ist.
So, ist wieder länger geworden
26.01.2025 23:28 •
x 11