3937

Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

M
Zitat von freisein:
Zitat von freisein:
Hallo Medium,

dieser Geburtstagabend hatte leider noch ganz andre Folgen, die ich im Nachhinein sehr demütigend empfand....

Meine Püppi hatte einen Mittagsschlaf am Geburtstag gemacht, damit sie abends etwas aufbleiben konnte. So brachte ich mein Kind gegen 22:30Uhr ins Bett, aber sie war so aufgekratzt, dass es fast 1,5h ging, bis ich sie schlafen legen konnte (das kostet echt Körner). Als ich dann totmüde zu der Mittlerweile kleinen Geburtstagsrunde (nur noch mein EX, the Next deren Chef) anwesend waren, verabschiedete ich mich - ich wollte mich zu DENEN auch nicht setzen.
Auch das noch! Für dich sicherlich und von Beiden geplant, Quälerei bis zur letzten Stunde. Das zeugt von wenig Anstand und Respekt dir gegenüber und deren Chef trete ich im selben Atemzug gleich mit in die Tonne. Was für ein A. - wollte wohl nichts verpassen - da involviert - ich fass es nicht.
Zitat:
Kurzum, am nächsten Tag berichtete mir mein EX, dass the Next gegen 03:00Uhr ( ) nochmal mit Schaschlik angefangen hat - heute denke ich, ob das danach passierte....
Jetzt verstehe ich dich nicht. Du bist also gegen 24.00hr schlafen gegangen und hast den dreier Komplott das Feld überlassen und the Next fing Stunden später in deinen häuslichen Bereich damit an Schaschlik zuzubereiten? Fühlte sich wohl bei dir zu Hause, was für dich als Gastgeberin spricht. Da wäre mir aber mehr als schlecht geworden, wenn ich so etwas am nächsten Tag erfahren hätte. Meine Güte was hast du durch.............

Zitat:
Medi, es war widerlich - nur 2 Tage später (das habe ich aber erst NACH der Trennung gesehen) hatte mein EX bei Amazon Den Erbschaftsplaner heimlich bestellt. Du, es war von BEIDEN generalstabsmäßig durchgeplant, aaaaber sie haben freisein einfach unterschätzt sich überschätzt!
Daran kann ich mich gut erinnern, habe seinerzeit deinen Austausch darüber mit anderen Usern verfolgt und war mehr als sprachlos. Wie gut, dass du das alles so positiv Händeln konntest und heute so selbstbewusst dich dazu äußern kannst. Wie viel Stehvermögen deinerseits dafür nötig war, kann ich nur ansatzweise nachvollziehen.

Zitat:
Der Klopfer kam dann Silvester: als er mir Mitternacht die Hand reichte sagte: 2013 passiert ETWAS - das war schon eine Drohung schwupps, dann ließ er die Bombe am 02.02.2013 platzen - ich wette, dass BEIDE sich Neujahr überlegt hatten, aber kuuuurz vorher rief ein EX-Arbeitskollege an fragte, ob wir seinen kleinen Jack-Russell für 4 ( ) Wochen betreuen könnten. Boah, mein EX muss so einen Hals geschoben haben, weil, the Next hat Katzen - somit wurde der Auszug um 4 Wochen verschoben!
Was für eine Prophezeiung seinerseits und die zum Jahreswechsel wo man sich alles mögliche sagt aber im entferntesten nicht so etwas. Man muss ihnen nur genau zuhören, dann weis man eigentlich schon alles, was man wissen muss, denn ihr starkes Mitteilungsbedürfnis -wenn auch unterschwellig - ist einer ihrer größten Schwachpunkte. Bis man dahinter kommt, und ihre Sprache versteht bedarf es einiges.
Zitat:
Medi, die sind einfach nur krank
Ja! Mehr fällt auch mir dazu nicht ein. Das passiert uns nie wieder, wir schauen hier und im realen Leben genau hin wen unser Gegenüber versucht dazustellen. Emotionalisieren sollte am Anfang einer Bekanntschaft ein Fremdwort für uns sein und sollten uns alle Zeit der Welt beim Kennenlernen neuer Menschen nehmen.

Gute Nacht meine lieben Mitschreiberinnen und Mitschreiber. Mach dann mal das Licht aus, damit ihr ungestört schlafen und träumen könnt.

17.10.2014 02:07 • #5821


F
Zitat von Medium:

Zitat:
Kurzum, am nächsten Tag berichtete mir mein EX, dass the Next gegen 03:00Uhr ( ) nochmal mit Schaschlik angefangen hat - heute denke ich, ob das danach passierte....
Jetzt verstehe ich dich nicht. Du bist also gegen 24.00hr schlafen gegangen und hast den dreier Komplott das Feld überlassen und the Next fing Stunden später in deinen häuslichen Bereich damit an Schaschlik zuzubereiten? Fühlte sich wohl bei dir zu Hause, was für dich als Gastgeberin spricht. Da wäre mir aber mehr als schlecht geworden, wenn ich so etwas am nächsten Tag erfahren hätte. Meine Güte was hast du durch.............



Nein,nein - das Schaschlik war das Geburtstagsessen vom Abend Next hatte sich wohl gegen 03:00Uhr nochmal drüber her gemacht gefuttert ja, ich war an dem Tag in der Arbeit mußte auch am nächsten Morgen (es war in der Woche) wieder früh raus. Der Narz hatte immer ab seinem Geburtstag Urlaub genommen, weil der nahe an Weihnachten liegt.
Viel später hatte ich erfahren, dass der Narz bereits am 08.12. meiner Püppi im betrunkenen Zustand gesagt hatte, dass er bei the Next einziehen wird! Er kannte sie zu diesem Zeitpunkt exakt 3 Wochen. Die Zeit bis zum Auszug war für mich unvergessen, aber auch NACH dem Auszug sind sie dann geballt auf mich los.
Ich habe mich Mittlerweile gut sortiert, weiß auch, dass ich noch ein Stück Arbeit vor mir habe, aber mein EX spielt in meinem weiteren Leben keine körperliche Rolle mehr. Er hat nun das bekommen, was er verdient hat.

17.10.2014 04:43 • #5822


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

x 3


K
Liebe Medium und alle,

Zitat:
Emotionalisieren sollte am Anfang einer Bekanntschaft ein Fremdwort für uns sein und sollten uns alle Zeit der Welt beim Kennenlernen neuer Menschen nehmen.


Bingo! Genauso sehe ich das auch. Mein Fehler war, dass ich in den vergangenen zwei Beziehungen zunächst eher zögerlich war. Als ich aber den Entschluss fasste, es dennoch zu probieren, auch wenn die Männer mir nicht zu 100% gefielen, dann gab ich aber 100% meiner Gefühle. Fast ein bisschen so, wie Yuppheidi, mit wehenden Fahnen rein gestürzt. Zugegebenermaßen irgendwie auch naiv und kindlich, denn ab dem Zeitpunkt hatte ich mich ohne jede Vorsichtsmaßnahme gebunden, eben nicht wissend, dass das Gegenüber narzisstisch war und von vornherein ein quasi krankheitsbedingten emotionalen Sicherheitsabstand wahrte.

Heute - nach dieser schrecklichen Erfahrung - würde ich mich nicht mehr so Hals über Kopf emotional in eine Beziehung stürzen. Dies ist zwar schade, weil es mir auch ein Stückweit der Unbedarftheit nimmt und mich auch dazu treibt, einen emotionalen Sicherheitsabstand einzunehmen, aber ich weiß andererseits, dass ich mir eine derart missbräuchliche Beziehung nicht mehr erlauben darf!

Das Schlimme ist, dass ich auch heute nicht sagen kann, ob Narz mir passiert wäre, wäre mein Selbstwertgefühl besser aufgestellt gewesen. Es gibt Vertreter dieser Gattung Mensch, die derart überzeugend auftreten, dass du erst nach sehr langer Zeit spürst, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Die offensichtlichen A...., die von vornherein als Grandiose auftreten, identifizierst du sehr schnell. Aber die Versteckten, die sich bescheiden geben, sind sehr schwer zu durchschauen. Nun, ich denke aber, dass das s. g. Brandmal (ist das eigentlich von Hierigoyen?), das wir nach dieser Beziehung davon getragen haben, ist insofern von Vorteil, dass es uns auch für die Leisetreter unter ihnen empfindsam macht. Es sind die kleinen Unregelmäßigkeiten im Verhalten, die wir nicht einfach abhaken, sondern genauer hinschauen sollten.

In Borderlinezone las ich, dass im Märchen der Prinz sieben Prüfungen überstehen muss. Das ist natürlich auf das Leben nur bedingt übertragbar, dennoch ist die Zeit ein Faktor, den wir in Zukunft für uns nutzen sollten.

LG
Kimberly

17.10.2014 07:59 • #5823


E
Ihr Lieben,

ich brauche dringend Rat, Unterstützung, Hilfe, Trost...

Phoenix schrieb mal in einem anderen Thread:
Zitat:
Der Felsbrocken, der mein Herz so lange beschwerte löst sich Stück für Stück.

Es ist genau so ein Druck auf der Brust, den ich im Moment als unaushaltbar empfinde. Es fühlt sich an, als würde mein Herz von einer eisernen Faust umklammert und zusammengedrückt. Ich kann überhaupt nicht frei atmen, ich fühle mich eingeengt und eingesperrt. Ich habe den Eindruck, dass meine ganze Lebensfreude und all die Liebe, die ich normalerweise dem Leben und anderen Menschen oder Lebewesen gegenüber empfinde, von dieser eisernen Faust unterdrückt werden. Fast so, als ob der N seine Krankheit auf mich übertragen hat und ich jetzt genau wie er im Eisenofen sitze

Dazu kommt noch eine abgrundtiefe Traurigkeit, die mich jede Minute des Tages begleitet. Diese Traurigkeit ist so unglaublich präsent, ich fühle mich ständig von ihr niedergedrückt. Es ist ja jetzt noch nicht mal drei Monate her, dass der N mich nach 2 1/2 Jahren Beziehung (inkl. gemeinsamer Wohnung) von heute auf morgen entsorgt hat, und ich sollte mir vielleicht Zeit geben, aber ich kann einfach nicht mehr. Ich will meine Unbeschwertheit, meine Lebensfreude zurück. Ich will mich selbst zurück. Ich will nicht mehr so traurig sein. Ich will wieder Zuversicht und Hoffnung spüren.

Habt ihr Ratschläge oder Tipps für mich? Hattet ihr solche Gefühle und Empfindungen auch? Wie seid ihr damit umgegangen? Wie lange hat es gedauert, bis es euch besser ging? Gibt es trotz Verbesserung noch Rückschläge, auch nach langer Zeit?

Liebe Grüße an alle.
Eure (sehr traurige) elim

17.10.2014 09:09 • #5824


K
Ach Elim,

zunächst einmal sende ich dir aus der Ferne ein paar Sonnenstrahlen zu, die hoffentlich in der Lage sind, dir ein wenig Zuversicht zu vermitteln.

Ich kann dich sehr gut verstehen! Monate hatte mich diese Traurigkeit, dann Wut, dann Fassungslosigkeit, dann wieder Trauer im Griff, teilweise kommt sie auch heute noch hoch.

Auch ich hatte das Gefühl, meine Lebensfreude ist völlig dahin. Ich zwang mich, Dinge zu unternehmen, Sport zu machen usw. usf. Und dennoch, wirklich Spaß machte nichts. Unterbrochen wurde diese Stimmung nur von kurzen Zwischenhochs, die aber leider nie konstant waren. Ein ewiges Auf und Ab, aber mehr Ab als Auf.

Ich glaube, was mich am tiefsten schmerzte, war der Verlust der Illusion von guter Partnerschaft, die bis an mein Lebensende währen sollte. Diese Illusion, die er und ich, beide, um mich herum gestrickt haben. Irgendwann war es völlig absurd, ich wollte den Mann zurück, den es nie gab, den, den vorgab zu sein. Zudem traf mich der Verrat an mir wirklich elementar (Danke nochmals Saxana für den Ausdruck, der fehlte mir!), quasi an der Substanz des Ichs.

Es ist sehr schwer, und das werden dir nahezu alle bestätigen, sich aus einer solch missbräuchlichen Beziehung zu befreien. Erst kommt der Kopf, und auch der braucht Zeit, um das Unfassbare zu erfassen, dann kommt die Seele, die hartnäckig ein Schneckentempo einschlägt, egal, was du machst. Also mache es nicht so wie ich, die so oft ungeduldig mit sich selbst ist, weil sie die verwesende Katze (als solches bezeichnete mal meine Shiatsu Anwenderin den Narz, aber nicht in abwertender Absicht, sondern als etwas, das gestorben ist und entfernt werden muss, weil es ansonsten vergiftet) nicht aus ihrem Leib bekommt.

Drei Monate sind nichts!Ich habe jetzt 1 Jahr hinter mir, und erst allmählich wird es besser. Bedenke auch, dass jeder die Zeit braucht, die er braucht. Was mir geholfen hat, war Lesen um das Thema, immer wieder, damit sich das in mir verfestigt, dass er krank war und reden, reden, reden, wie eine kaputte Schallplatte.

Was mir auch geholfen hat, war das Verreisen, möglichst weit weg, um mittels neuer Eindrücke ihn ein Stückweit zu verdrängen.

LG
Kimberly

17.10.2014 10:12 • x 1 #5825


S
Liebe elim,

So eine beziehung zu überleben ist schlimmer als sterben! 3 monate sind nichts! Du musst dir immer wieder vor augen halten und auch selbst verzeihen, wie schlimm das alles war. Man wurde getäuscht und benutzt. Die erkenntnis darüber war für mich das schlimmste! Dass er wissentlich - und das unterstelle ich dem sack einfach mal - mich dermaßen für seine zwecke missbraucht hat. Ein missbrauch ist sehr schwer zu verarbeiten und deshalb dauert es noch so lange.
Versuche, dich zu verstehen und hab mitleid mit dir!

Wenn du traurig werden solltest, führe dir immer wieder alle scheußlichkeiten vor augen. Das ist hilfreich für den wutaufbau. Und wenn du mächtig wütend bist, lasse es hier raus!

Liebe elim, es ist sehr unterschiedlich, wie du mit dem kopfchaos und herzgewurschtele klarkommen kannst, bis sich der gütige SCHLEIER DES VERGESSENS drüberlegt. Nicht jeder/jede hat einen mega-umzug hingelegt wie ich. Mir half das, weil es mir zuviel energie abverlangte. Bei übermüdung setzt dann nämlich das grundbedürfnis schlaf ein.

Das lesen - bücher und internet und forum - hat mir auch sehr geholfen. Man versteht, dass es solche menschen gibt, man versteht, dass man nicht schuld war, man versteht, dass man nichts hätte ändern können und man sieht anhand anderer leidensgeschichten, dass man nicht allein auf der welt ist.

An orten des grauens überkommt mich - nach einem jahr - nur noch eine leichte erinnerung. Vorher bekam ich flashbacks und heulattacken. Aber nicht aufgrund von traurigkeit, sondern aufgrund der immensen verletzung. Es war ein trauma!
Tja, was kann man noch machen außer umzug:
Etwas, was dich so fesselt, dass dein gedankenkarussell mal stillsteht. Tanzkurs, instrument lernen, renovieren...
Beobachte dich mal, was am besten den kopf ausschaltet. Das ist es dann.

Du musst da leider durch - so hart, wie das auch ist. Man will sofort über den großen berg, schafft es aber nicht frontal. Es gibt aber kleine schlängelpfade drumherum. Finde sie und nach einer zeit hast du es auch geschafft, auf die andere seite zu gelangen. Dort wartet dein schleier des vergessens.

Lg saxana

17.10.2014 13:06 • x 2 #5826


S
Zitat von Kimberly2:
Ich glaube, was mich am tiefsten schmerzte, war der Verlust der Illusion von guter Partnerschaft, die bis an mein Lebensende währen sollte. Diese Illusion, die er und ich, beide, um mich herum gestrickt haben. Irgendwann war es völlig absurd, ich wollte den Mann zurück, den es nie gab, den, den vorgab zu sein. Zudem traf mich der Verrat an mir wirklich elementar quasi an der Substanz des Ichs.

verwesende Katze


Liebe kimberly,

Genau, so ist es. Du schreibst mir aus der seele!

Verwesende katze ist gut.
Lg saxana

17.10.2014 13:12 • x 1 #5827


R
Es ist genau so ein Druck auf der Brust, den ich im Moment als unaushaltbar empfinde. Es fühlt sich an, als würde mein Herz von einer eisernen Faust umklammert und zusammengedrückt. Ich kann überhaupt nicht frei atmen, ich fühle mich eingeengt und eingesperrt. Ich habe den Eindruck, dass meine ganze Lebensfreude und all die Liebe, die ich normalerweise dem Leben und anderen Menschen oder Lebewesen gegenüber empfinde, von dieser eisernen Faust unterdrückt werden. Fast so, als ob der N seine Krankheit auf mich übertragen hat und ich jetzt genau wie er im Eisenofen sitze

Dazu kommt noch eine abgrundtiefe Traurigkeit, die mich jede Minute des Tages begleitet. Diese Traurigkeit ist so unglaublich präsent, ich fühle mich ständig von ihr niedergedrückt.

Liebe Elim,

bei mir sind es jetzt 15 Monate her, als ich mich getrennt habe. Auch ich hatte solche Gefühle.
Es gibt aber Hilfe und Wege zur Heilung. Was du in erster Linie wieder erlernen musst, ist deine Gefühle zu fühlen, dich zu fühlen. Denn das was in dir so wehtut, ist das nicht Wahrhaben wollen und Nichtakzeptanz dessen was ist. Du musst dich wieder kennenlernen, du musst dich wieder finden. Wenn du also traurig bist, musst du die Traurigkeit fühlen mit dem ganzen Körper, weine dich richtig aus, wenn du wütend bist, schlage Kissen ein.
Das schwierige an der ganzen Sache ist, dass man oft gar nicht weißt, welche Gefühle man eigentlich hat.
Wenn du die Schichten deines Schmerzens durchgegangen bist, findest du Frieden und Ruhe in dir! Es ist ein Prozess.
Was mir viel geholfen hat ist Meditation. Es gibt auch Meditationen mit Tanz und Bewegung von Osho.
Bücher die ich empfehlen kann: Herz öffnen statt Kopf zerbrechen von Safi Nidiaye, Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle.

LG, Rony

17.10.2014 13:14 • x 1 #5828


L
Liebe elim,

ich glaube, diese Zeit 2-3 Monate nach der Trennung ist wirklich mit am schlimmsten. Erst gabs die Wut, Verzweiflung, Angst und Entzugserscheinungen, aber dann kommt die scheinbar endlose Trauer. Das ist so lähmend, ich hatte an wirklich nichts mehr Freude, hab sogar meine Kinder mechanisch versorgt, alles erschien mir so leblos. Ich habe dann oft all die vermeintlich glücklichen Leute beneidet und den Narz sowieso und hab versucht glücklich zu sein und dann ging es mir noch schlechter. Das war der tiefste Punkt!

Wirklich geholfen hat mir dann, einfach nichts zu machen, einfach nur traurig zu sein und mich noch ein bisschen tiefer reinfallen zu lassen ohne den Druck, wieder so schnell wie möglich wieder wie früher zu sein. Ich meine nicht, dass man depressiv werden soll, man muss nur Geduld üben und die ganze Trauer zulassen und aushalten. Und das allerwichtigste dabei, glaub daran, in ca. 3-4 Monaten fühlst du dich schon viel besser und dann immer weiter. Glaub dran, glaub dran, glaub dran. WIRKLICH. wie die liebe Phoenix schon sagte.

Heute beneide ich den Narz natürlich überhaupt nicht mehr, dat arme Teufel! wollte ich nur noch mal gesagt haben.

Muss jetzt leider los. Aber noch: alle Achtung an freisein, das ist alles so gruselig ! Ich bewundere dich, wie du das so cool hinkriegst! Und medi, wann schläfst du denn?


Seid gedrückt, ich bin so froh, dass es Euch gibt.
Alles Liebe

17.10.2014 13:53 • x 1 #5829


P
Zitat von Rony:
Was mir viel geholfen hat ist Meditation. Es gibt auch Meditationen mit Tanz und Bewegung von Osho.
LG, Rony


Wenn man weiß, wer Osho ist/war, sollte man vielleicht lieber auf andere Meditationen etc. zurückgreifen.

17.10.2014 14:43 • #5830


P
Zitat von elim:
Es ist genau so ein Druck auf der Brust, den ich im Moment als unaushaltbar empfinde. Es fühlt sich an, als würde mein Herz von einer eisernen Faust umklammert und zusammengedrückt. Ich kann überhaupt nicht frei atmen, ich fühle mich eingeengt und eingesperrt.


Liebe elim,

an das Gefühl, was Du beschreibst kann ich mich noch sehr gut erinnern. Es war ein Felsbrocken, der lange dort verweilte. Wie eine Eisenplatte, die alles herunterdrückt. Man atmet schwerer und hat das Gefühl bei jedem 4. Atemzug so tief zu inhalieren, dass die Luft eigentlich im Fuß gelandet sein müsste. Und jedes tiefe atmen verschafft einem dann nur kurzfristig dieses herbeigesehnte befreiende Gefühl.
Ich weiß noch, dass ich während und bis 5 Monate nach „ihm unglaubliche Nacken- und Schulterschmerzen hatte.

Ich glaube es war Gastmann (eh. User), der ein Zitat in seinen Beiträgen hatte: „GET THAT MONKEY OFF MY BACK“. Man glaubt manchmal nicht, was einzelne Sätze anderer so bewirken können. Und so war es dann, dass ich den ganzen Ballast auf meinen Schultern trug und sich ein N-Affe (so sah ich das dann bildlich für mich) an meinem Nacken festkrallte. DEN galt es loszuwerden. Wie eine Klette, hing der da fest und sein Gewicht löste Schmerzen aus.

Und weil mein Glauben meine Berge (Affen) versetzt hat, habe ich es ähnlich mit dem Felsbrocken auf dem Herzen versucht. Die Visualisierung meines Herzen, was sich da mühsam eins abpochert und versucht den darauf liegenden Brocken wegzuschlagen. Ja elim, dann tat mir mein Herz so leid, weil es ackert und ackert und ich es links liegen ließ (warten auf den Zustand der Besserung).

Und dann fing ich an den Brocken gedanklich in kleine Einzelteile zu zerlegen. Denn je mehr ich diesen Brocken weg haben wollte, desto schwerer schien er zu werden. Klar, weil auch noch Ungeduld und Wut auf mich und mein Empfinden als zusätzliches Gewicht drauf drückten.

Um an mein Ziel der Zufriedenheit und des wieder Glücklich seins zu gelangen, musste jedes einzelne Steinchen angegangen werden. Was es bei Dir ist, weiß ich nicht. Bei mir waren es die grauen Steine: Erkennen meiner Abhängigkeit, Gefall- und Harmoniesucht, Vaterfigur, tun und viel gefallen lassen, um Liebe zu bekommen, falsche Liebe, Perfektionismus, Bedürfnisse anderer erfüllen – meine nicht beachten, nicht verursachten Krieg in „Liebe“ umwandeln, Angst vor Nähe (weil Angst vor Verletzung – das war richtig schwer dahinter zusteigen und es zuzugeben) u.v.m.

Die Ummantelung des Felsbrockens: Das WARUM
Der Kern: VERSTEHEN

So schwer Selbsterkenntnis ist, so weh das Zugeben meiner Unzulänglichkeiten, meiner Frust-Entstehung, meiner Anteile und Fehler auch oft tat; ich habe VERSTANDEN, was mit mir all die Jahre in meinem Leben passierte und vor allem warum. Ich bin hauptsächlich das Produkt von Erziehung, und vieler Erziehungsmaßnahmen !

Elternhaus, Schule, Ausbildung, Job. An jeder dieser „Stationen“ musste man sich so verhalten, wie es verlangt und vorgegeben wurde. Verhielt man sich nicht, wie es von einem erwartet wurde, bekam man oft den Nachteil, den es brachte zu spüren. Man wurde buchstäblich bei „anderem“ Betragen ins Gericht genommen. Gericht – Verurteilung - Strafe. Wenn die Angst vor Verlust oder Strafe ausfällt, tut man nichts mehr, um zu gefallen oder sich in eine Rolle hineindrängen zu lassen.

Ein ganz schwieriger Lernprozess, wie ich finde, doch der richtige Weg zur spürbaren und ersehnten inneren Freiheit. Und glaube mir, wenn man sich frei fühlt, dann kann ein niemand mehr gefangen halten. Man hat zu sehr den Duft der Freiheit (Frieden) geschnuppert, und den möchte man nicht mehr aufgeben.

Und je nach Grat der Verurteilung und der Strafe wurden wir geformt. Der eine musste weniger tun um wieder in Papas, Mamas, Lehrerin´s, oder Ausbilder´s Gunst zu kommen, der andere mehr, der andere gar nichts. Und so zieht sich das wie ein roter Faden durch´s ganze Leben. Bis man an einen Punkt kommt, wo man durch ein „Ereignis“ – bei mir waren es 2 hintereinander – brutal auf ALLES was für einen nicht ersichtlich, dennoch existent war/ist, hingewiesen wird.

Bei mir war es das „warum lasse ich mir bestimmte Dinge antun – „warum tue ich mir dadurch bestimmte Dinge an – „warum zieht mich das an, was mir nicht guttut – „warum ziehe ich das an, was mir nicht guttut - warum verharre ich so lange in etwas, was mir nicht guttut

Zitat von elim:
Fast so, als ob der N seine Krankheit auf mich übertragen hat und ich jetzt genau wie er im Eisenofen sitze


Elim, Du wirst nie in diesem Eisenofen sitzen. Weil Du Türen für Dich alleine öffnen kannst. Der Mensch im Eisenofen kann das nicht, denn es müssen immer andere die Türen für ihn öffnen.

Zitat von elim:
Es ist ja jetzt noch nicht mal drei Monate her, dass der N mich nach 2 1/2 Jahren Beziehung (inkl. gemeinsamer Wohnung) von heute auf morgen entsorgt hat, und ich sollte mir vielleicht Zeit geben, aber ich kann einfach nicht mehr. Ich will meine Unbeschwertheit, meine Lebensfreude zurück. Ich will mich selbst zurück. Ich will nicht mehr so traurig sein. Ich will wieder Zuversicht und Hoffnung spüren.


Mir ging es 2 Monate lang nach der Trennung gut. Toller Geburtstag, super Weihnachten und dann ging´s los. Die volle Wucht. Das ganze hier oft geschilderte „Programm. Am Schlimmsten war dieses permanente Auf und Ab, was Kimberly beschreibt. Nicht nur, dass man es in der Bez. hatte, jetzt war sie schon wieder da, diese beschissene emotionale Achterbahn.

Wenn man aber versteht, dass diese Emotionsausschüttungen das A + O im Verarbeitungsprozess sind, dass sie unbedingt notwendig sind um zu heilen, dann kann man sie ohne Wut akzeptieren und annehmen. Die Seele braucht zwischendurch gute oder OK Tage um sich für den weiteren Heilungsprozess zu erholen. Das sind dann die Tage, wo es uns ganz oder einigermaßen gut geht. Ich finde es schön, wie sich unsere Seele um unser Voarnkommen und zukünftiges Seelenheil kümmert. Wir müssen nur mit ihr zusammenarbeiten, elim!

Nach 8 Monaten Trennung passierte etwas. Ich schaute Liebesfilme, ich hörte tolle CD´s, ich ging Klamotten shoppen, ich kochte für mich, ich tat all die Dinge zu denen ich vorher nie Lust und Muße hatte. Was mir auffiel, dass ich immer dachte, irgendwas ist anders. Bis ich darauf kam. Ich mache alles für mich und ich kann es genießen.

Ich habe in meiner Trauerphase nichts, absolut nichts gemacht, was ich nicht wollte. Ich habe mich nicht mit Absicht abgelenkt, ich war nicht auf der Suche nach einem „Nächsten“, war weder in Bars noch Tanzschuppen um Komplimente zu erhaschen, habe mit Wein und Zig. über die Strenge geschlagen, habe mir telefonfreie WE ohne Rechtfertigungen eingeräumt, habe geheult wie und wann ich wollte, mich in Selbstmitleid ertränkt, u.s.w. Hätte ich mich gezwungen etwas zu tun, was ich nicht will, hätte ich den Schmerz nicht heraus- und zugelassen, hätte ich ihn nie akzeptiert und mir nicht die Zeit gegeben, wäre ich heute ein kaltes Mauer umzogenes Wesen, was verdrängt hat, nur um nicht ausgiebig und lange genug heilen zu wollen.

Außerdem begriff ich, und legte ab, dass ich mit ihm nicht im Wettkampf stehe, wem geht´s schneller wieder besser. Wahrscheinlich ihm, aber um ihn geht´s ja nicht.

Liebe Grüße,
Phoenix

17.10.2014 16:27 • x 1 #5831


P
Liebe Medium liebe sahara,

danke für eure tollen Beiträge. Habe wieder für mich einiges herausnehmen können!

17.10.2014 16:31 • x 2 #5832


W
Hallo Elim!

Mir ist es auch so ergangen, daß ich - obwohl an sich durch und durch ein Gefühlsmensch - eine Zeitlang wie eingefroren war. Das war für mich das Erschreckendeste überhaupt, ich habe mich selber nicht wiedererkannt, und ich dachte mir auch schon, ich hätte womöglich auf irgendeine geheimnisvolle Weise ihr (also Ex) Wesen übernommen . Ich glaube auch heute noch, daß dies bis zu einem gewissen Grad als unbewußte Gegenreaktion tatsächlich geschieht, weil man sonst seelisch zugrundeginge. Die Kälte, die Vernichtung, der man danach ausgesetzt ist, würde man nicht aushalten, würde man nicht selber kalt werden.
Wie auch immer. Bei mir hat dieser Zustand nahezu acht Monate angehalten ... Aber: mittlerweile bin ich wieder aufgetaut und mir geht es wieder gut. Und bei Dir wird das nicht anders sein. Man verliert sein eigenes Wesen ja nicht, sondern es deckt sich gleichsam zu mit diesem Eis, das über einen geschüttet worden ist. Aber dieser Seelenwinter dauert nicht ewig ... außer man hätte, wie jene, die uns widerfahren sind, eine Winterseele. Das ist aber bei Dir nicht der Fall, also wirst Du auch wieder auftauen, auch wenn das leider eben seine Zeit dauert. Je mehr Sonne Du in Dein Leben läßt, um so schneller geht es.

Liebe Grüße

17.10.2014 17:16 • x 2 #5833


J
Liebe Elim.

Mir geht es ganz ähnlich. Ich bin seit einem Monat ohne Kontakt. Seit einer Woche bricht alles über mir zusammen. Aber ich bin wach. Ich weiß, dieser Zustand ist kaum auszuhalten, zumal die Gefühle scheinbar in Wellen kommen und sich abwechseln. Mir ist klar, ich befinde mich noch in einem Schock, deshalb habe ich mich entschieden, eine Traumatherapie zu machen. Ich bin in Beratungsstellen für Frauen gegangen, weil ich nicht monatelang auf einen Therapieplatz warten möchte. Und mir wurden freie Traumatherapieplätze in meiner Umgebung genannt.
Ich bin ganz tief verletzt und erschüttert darüber, dass der Mensch, den ich in mein Leben gelassen habe, mich derart gemein und hinterhältig verraten hat. Der Verrat ist das Schlimmste für mich. Bekundete er doch täglich mehrfach seine Liebe. Darin ließ er bis zum letzten Tag nicht nach. Sein Verhalten allerdings war alles andere als liebevoll. Das ganze Programm, wir kennen es ja.
Ich bin dermaßen mißbraucht worden, dass die Erkenntnis darüber, mir jeden Tag aufs Neue den Boden unter den Füßen wegzieht. Perfider und gemeiner kann ein Mensch nicht abgewertet werden.

Aber eins steht fest, ich gehe nie mehr zurück. Er hoovert ab und zu. Nichts Besonderes, ich reagiere auf gar nichts. Es triggert mich aber extrem. Trotzdem, ich lese hier täglich, dass es besser werden wird und ich werde alles dafür tun, dieses Besser zu erreichen.
Mein Herz tut auch weh und atmen kann ich auch nicht gut. Gestern war ich mit Verdacht auf Herzinfarkt in der Notaufnahme. Nein, alles ok, es sind Stressymptome. Ich weine immer wieder, um kurz darauf zu erstarren.
Liebe Elim, ich möchte auch da heraus und ich komme dort raus. Alles ist besser, als mit einer Lüge zu leben, mit einem Selbstbetrug. Ich kann das nicht mehr. Komm, wir gehen gemeinsam mit allen Anderen hier da durch. Komm, wir packen das.

Alles Liebe, Euch allen.

17.10.2014 18:02 • x 1 #5834


J
Text gelöscht.

17.10.2014 18:29 • #5835


A


x 4