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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

P
Zitat von Jordis:
Liebe Elim, ...[...].. Ich kann das nicht mehr. Komm, wir gehen gemeinsam mit allen Anderen hier da durch. Komm, wir packen das.
Alles Liebe, Euch allen.


Sehr schön geschrieben Jordis!

17.10.2014 18:43 • #5836


J
Wie konntest du mich so verraten
Seelenlos und hundsgemein
Gespielte Liebe tarnt die Taten
Perfider kann ein Mensch nicht sein

Wie konnte ich dir so vertrauen
Arglos gab ich dir mein Herz
Ein Leben wollte ich mit dir bauen
Alles was mir blieb ist Schmerz

17.10.2014 18:58 • #5837


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

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J
Zitat von Phoenix07:
Sehr schön geschrieben Jordis!


Danke, liebe Phoenix.
Auch für Deine Beiträge. Sie helfen mir zu verstehen.

17.10.2014 19:01 • #5838


sahara
Liebe elim

deine Traurigkeit kenne ich gut und sie gehört zum Prozess der inneren Heilung.

Die Traurigkeit und die Schwere im Herzen, die ich damals hatte konnte ich mir auch nicht wirklich erklären. So sehr ich mich auch ablenkte, ich fühlte mich selbst unter vielen Menschen allein (gelassen).

Aus heutiger Sicht verstehe ich das so: Wir haben etwas verloeren, woran wir immer geglaubt haben. Dass es einen Menschen für uns gibt, dem wir uns vollkommen anvertrauen können, der uns beschützt, jemand, der uns wirklich und von ganzem Herzen liebt und uns das auch zeigt.
Der Glaube an etwas Schönes und für mich sehr Wichtiges ist verloren gegangen.
Unser Vertrauen. unsere Vorstellungen von Partnerschaft, unser Selbstwert, unser bisheriges Weltbild, die Sehnsüchte, die wir hatten, unsere Liebe und unsere Hoffnung- all das ist verloren gegangen.
Es ist weg - zerstört.

Und jetzt frage ich dich: Welcher Mensch spürt nach solch existenziellen Verlusten keine tiefe Trauer?
Wessen Herz ist nach solch tiefgreifenden Verlusten nicht schwer?

Hab Verständnis für DICH selbst und gib dir selbst die Zeit, die du brauchst.
Ich schicke dir ein Lächeln
sahara

17.10.2014 19:22 • x 1 #5839


K
Liebe Jordis,

Zitat:
Ich bin ganz tief verletzt und erschüttert darüber, dass der Mensch, den ich in mein Leben gelassen habe, mich derart gemein und hinterhältig verraten hat. Der Verrat ist das Schlimmste für mich. Bekundete er doch täglich mehrfach seine Liebe. Darin ließ er bis zum letzten Tag nicht nach. Sein Verhalten allerdings war alles andere als liebevoll. Das ganze Programm, wir kennen es ja.
Ich bin dermaßen mißbraucht worden, dass die Erkenntnis darüber, mir jeden Tag aufs Neue den Boden unter den Füßen wegzieht. Perfider und gemeiner kann ein Mensch nicht abgewertet werden.


Genau so ist es, genauso habe ich es erlebt. Es ist der Verrat, der das Herz richtiggehend zerbricht. Typisch ist auch der Schock, der sich über Monate noch hinziehen kann. Die Fassungslosigkeit über das Geschehene. Ich war früher nie eine Moralistin, seit der Narzerfahrung haben die Kategorien Gut und Böse für mich aber eine andere Bedeutung gewonnen. Auch wenn ich vor dem Begriff Böse noch zurückschrecke, so bin ich aber zumindest mit etwas Bösartigem konfrontiert worden-

@Whynot

Der Begriff Winterseele trifft es gut. Besonders oft suchen sich diese Winterseelen besonders emotionale Menschen aus, die sich dann mit viel Kraft aus der Erstarrung befreien müssen, denn nichts mehr ist wie es vorher war,

LG
Kimberly

17.10.2014 19:50 • #5840


M
Grüß dich elim

In der Phase in der du dich momentan befindest ist es mehr als wichtig für dich Sich selbst treu zu bleiben Lange Zeit hat dein Ex versucht dich in eine Form zu pressen, in du nicht hineinpasste. Das hat dich im laufe der Zeit verändert. Nun musst du versuchen, deine eigene Persönlichkeit neu zu erforschen, herausfinden, wie du vor dieser schicksalhaften Begegnung warst. Deine Stärken und Schwächen heißt es nun neu für dich zu entdecken um endlich aus diesem festen Gedankenkarussell in das du befindest endgültig auszusteigen. Als ich mich damals in einer ähnlichen Phase befand - wehe es lacht jetzt jemand - habe ich mich kurzfristig für eine Typberatung angemeldet. Danach hatten Farben und Mode für mich einen anderen Stellenwert. Ich zog nur das an, was mir nach meinen neu gewonnenen Erkenntnissen wirklich stand und bei mir ein nicht zu beschreibendes Wohlbehagen auslöste. Woran die Komplimente meiner Mitmenschen über mein neues Äußeres nicht unschuldig waren. Ich bemühte mich, neue Menschen kennenzulernen - was in meinem Beruf ein leichtes war - und trat einer Organisation bei, die mir schon lange am Herzen lag. Alle diese kleinen und doch großen Schritte brachten mich Stück für Stück wieder nach vorne und schlussendlich zu mir selbst zurück. Du und ich jeder hat solche Kräfte, und deshalb sollte man keine Sekunde mehr damit verschwenden, in eine gegensätzlichen Entwicklung zu investieren. Liebe elim, das geht nicht von heut auf morgen und es war für mich ein sehr langer Prozess der Erkenntnis nötig bis zur endgültigen Akzeptanz. Gib deinen Alltag eine neue Struktur, fange an dich intensiv für Dinge zu interessieren die dir wichtig sind und bisher keine Beachtung in deinen Leben gefunden haben. Du brauchst dringend etwas, dass die innerlich wärmt. Der Rest kommt dann mit der Zeit ganz von allein. Du liest dich sehr melancholisch und Melancholie ist wie ein lang andauernder Zorn und Vorwurf gegen...... ? Das weist du besser als ich.

Nichts dauert ewig! Übe dich weiterhin in Geduld und in ein paar Monaten sieht deine Welt völlig anders aus, auch wenn du es momentan noch nicht sehen kannst.

Herzliche Grüße

17.10.2014 20:31 • #5841


K
Liebe Medium.

Zitat:
Als ich mich damals in einer ähnlichen Phase befand - wehe es lacht jetzt jemand - habe ich mich kurzfristig für eine Typberatung angemeldet.


Gerade die Bemerkung, wehe jetzt lacht jemand, fordert ja geradezu heraus Nun, Ich fuhr seinerzeit 3 Tage allein in den Urlaub, um ehrlich zu sein, es war schrecklich! Und ich fing an, Plateauschuhe zu tragen, weil die Narz schrecklich fand. Dann fing ich im stolzen Alter von 54 noch mit Balett an, und wehe, jetzt lacht jemand!

Und dennoch, man sollte sich Ziele setzen, etwas zu tun, was man früher mal gemacht hat oder schon immer machen wollte. Dabei sollte man durchaus experimentieren, bei dem ansetzen, wüfür das Herz brennt oder schon immer gebrandt hat. Die eigene Bestimmung zu finden, kann einen meilenweit weg vom Narz katapultieren, auch wenn es am Anfang schwer fällt.

LG
Kimberly

17.10.2014 20:43 • #5842


M
Zitat von freisein:
Ich habe mich Mittlerweile gut sortiert, weiß auch, dass ich noch ein Stück Arbeit vor mir habe, aber mein EX spielt in meinem weiteren Leben keine körperliche Rolle mehr.
Grüß dich freisein
Jetzt habe ich die Schaschlik Aktion der Next verstanden. Unmöglich! Gut sortiert erscheinst du mir, da du hinter einigen deinen Baustellen einen Haken machen konntest. Nun heißt es für dich die Baustelle freisein in angriff zu nehmen, nämlich bei den voraus gegangenen Baustellen, musstest du dich zum Wohle anderer hinten anstellen. Nun findest du endlich die Zeit dich auf dich selbst zu konzentrieren. Wie ich dich wahrgenommen habe, wirst du auch das mit der dafür nötigen Zeit wuppen. Welche Gedanken gehen dir dabei durch den Kopf?

Zitat:
Er hat nun das bekommen, was er verdient hat.
Sie doch auch! Weiß es bloß noch nicht.

LG

17.10.2014 21:16 • #5843


J
Zitat von Kimberly2:

Genau so ist es, genauso habe ich es erlebt. Es ist der Verrat, der das Herz richtiggehend zerbricht. Typisch ist auch der Schock, der sich über Monate noch hinziehen kann. Die Fassungslosigkeit über das Geschehene. Ich war früher nie eine Moralistin, seit der Narzerfahrung haben die Kategorien Gut und Böse für mich aber eine andere Bedeutung gewonnen. Auch wenn ich vor dem Begriff Böse noch zurückschrecke, so bin ich aber zumindest mit etwas Bösartigem konfrontiert worden-

LG
Kimberly


Liebe Kimberly,

danke für Dein Verständnis. Ja, die Boshaftigkeit, die hinter dem Ganzen steht ist unbegreiflich. Ich glaube, ein fühlender Mensch ist nicht in der Lage das nachzuvollziehen. Ich jedenfalls bin es nicht. Obwohl ich mich intensiv mit der Störung auseinandergesetzt habe, bekomme ich Gefühl und Verstand nicht überein.
Er hat drei Jahre lang nicht aufgehört, mich verbal mit Liebe zu überschütten. Und gleichzeitig hat er mich belogen, gedemütigt und ausgebeutet. Immer wenn ich dieses gegensätzliche Verhalten zur Sprache brachte, erklärte er mir entweder, ich habe etwas missverstanden oder er ist ausgewichen oder er log. In jedem Fall hat er mir meine Wahrnehmung abgesprochen. Immer und immer wieder. Und ich habe ihn sehr oft konfrontiert. Auf jeden Vorwurf von mir, antwortete er, dass er mich Liebe und versuchte so, den Konflikt beiseite zu schieben. Das zog bei mir irgendwann nicht mehr und dann geschah, was ich oben beschrieb. Er war nie laut und direkt, auch nie körperlich übergriffig. Alles subtil und jeder Angriff gut geplant und immer unter dem Deckmantel seiner unendlichen Liebe zu mir. So gab er mir das Gefühl, ich liebte ihn nicht genug. So stellte er es auch dar. Behauptete ohne mich nicht leben zu wollen und zu können, mit mir zusammen leben zu wollen, mich heiraten zu wollen, Angst davor zu haben, von mir verlassen zu werden. Er tat nichts, um seinen Worten Taten folgen zu lassen. Aber er kontrollierte und konditionierte mich.

Eigentlich, und das ist seltsam, dachte ich, dass ich die Beziehung dominiere, dass ich entscheide, doch immer wenn ich wieder einmal Schluss gemacht habe, bin ich eingebrochen und habe den Kontakt wieder aufgenommen. Ich konnte mich nicht trennen. Dass ich abhängig war, begreife ich erst jetzt. Und welch ein Hochgefühl muss es für ihn gewesen sein, ließ er mich in dem Glauben, er sei abhängig und dabei dominierte er mich. Er wußte es und hat es genossen, dessen bin ich mir heute sicher.

Ja, ich bin fassungslos und im Schock, ist es doch unmenschlich zu verlangen, seine Liebe zu opfern. Aber ich weiß, dort, bei ihm, gibt es nichts für mich. Ich weiß das, ich muss es nur noch begreifen, emotional. Ich fühle mich beraubt, ungeliebt, verachtet, verhöhnt, betrogen, abgewertet und hintergangen.
Ich habe es nicht gewusst. Ich habe es nicht verstanden. Wie ein kleines Kind habe ich seinen Worten geglaubt und jeden Krümel, der für mich abfiel aufgesammelt und gehortet und beschützt, in der Hoffnung auf Liebe.

17.10.2014 21:17 • #5844


M
Zitat von Kimberly:
Nun, Ich fuhr seinerzeit 3 Tage allein in den Urlaub, um ehrlich zu sein, es war schrecklich! Und ich fing an, Plateauschuhe zu tragen, weil die Narz schrecklich fand.
Lächeln ist doch wohl erlaubt an dieser Stelle.
Zitat:
Dann fing ich im stolzen Alter von 54 noch mit Balett an, und wehe, jetzt lacht jemand.
Nach dem Motto: Hoch das Bein, Luft muss rein. Kimberly ich kann nicht mehr an mich halten. Lach schallend und es tut so gut.

Schön, wenn man verstanden wird.

Dankeschön für deinen Humor

Lachende Grüße
Medi

17.10.2014 21:29 • #5845


M
Herzlich Willkommen Jordis

Dein Beitrag regt dazu an, sich zurück zu erinnern, was damals war. Vor zwei Jahren hätte ich ihn nicht verstanden, dafür heute um so mehr. Wahre Gedanken, in den dazu passenden Worte gekleidet.

Danke dafür! Wie geht es dir heute?

LG

17.10.2014 21:53 • #5846


K
@Medium

Schön, dass ich dich zum Lachen gebracht habe

@Jordis

Zitat:
Obwohl ich mich intensiv mit der Störung auseinandergesetzt habe, bekomme ich Gefühl und Verstand nicht überein.


Weißt du Jordis,

nach 12 Monaten intensivster Auseinandersetzung mit dem Thema habe ich es aufgegeben, ich werde diese Störung nicht nachvollziehen können. Ich will es auch nicht mehr! Ich verstehe bis heute nicht, warum ich noch nach der Beziehung bestraft werden musste, obwohl er es mir verunmöglicht hatte, in eben dieser zu bleiben. Klar weiß ich vom Kopf her, dass, obwohl er betrog und belog, er mich zutiefst hasste, weil ich gegangen war, denn diese Majestätsbeleidigung erschütterte sein nichtvorhandenen Selbstwert erheblich. Aber wirklich nachvollziehen kann ich das nicht!

Was die Abhängigkeit betrifft, so spürte ich stets, dass er ebenso abhängig war von mir wie ich von ihm, aber dennoch auf eine ganz andere Art und Weise. Ich war von der Person abhängig, er dagegen von irgendjemanden.

Erstaunt bin ich immer noch, wie vielfältig die Manipulationsstrategien sind, derer sie sich bedienen.

LG
Kimberly

17.10.2014 22:01 • x 1 #5847


Effi
Hallo jordis,

Zitat von Jordis:
Wie konntest du mich so verraten
Seelenlos und hundsgemein
Gespielte Liebe tarnt die Taten
Perfider kann ein Mensch nicht sein

Wie konnte ich dir so vertrauen
Arglos gab ich dir mein Herz
Ein Leben wollte ich mit dir bauen
Alles was mir blieb ist Schmerz


Ich mag dein Gedicht und deinen Beitrag,

Es steckt so viel Erkenntnis drin.

Danke auch an kimberley und die anderen hier die so treffend das gefühlschaos beschreiben..... Das hat mich grad sehr berührt wieder mal
Macht weiter so, ..... Ihr helft so vielen... So schön

17.10.2014 22:07 • x 1 #5848


K
P.S.

Zitat:
Er war nie laut und direkt, auch nie körperlich übergriffig. Alles subtil und jeder Angriff gut geplant


Festgehalten werden muss, auch eine passive Aggression ist und bleibt eine Aggression. Aber da die Agressoren wissen, dass die offene Aggression gesellschaftlich nicht akzeptiert ist und sie sich somit angreifbar machen, wählen sie den subtilen Weg, der zudem den Vorteil hat, dass sie weniger (an)greifbar sind. Denn eines wollen sie auf keinen Fall, (an)greifbar für das Gegenüber sein.

Eine produktive Auseinandersetzung auf Augenhöhe ist ihnen nicht möglich!

LG
Kimberly

17.10.2014 22:12 • #5849


M
Zitat von Kimberly:
@Medium

Schön, dass ich dich zum Lachen gebracht habe.


Bitte, fühl dich nicht ausgelacht von mir. So war mein Post nicht gemeint.

Sollte ich dir zu Nahe getreten sein, dann tut es mir sehr Leid.

Liebe Grüße

17.10.2014 22:12 • #5850


A


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