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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

Dunkelrot
danke medi (ich hoffe es geht mittlerweile besser! ),phoenix, kimberley, kleinfee, sahara, elim, saxana, bmp, freisein... ach einfach an euch ALLE ein dickes DANKE! für eure hilfe, dass ihr eure gedanken mit mir geteilt habt als ich in den letzten tagen eure hilfe brauchte und überhaupt.^^

ich liege grade im bett, eben immer noch mit den blöden viren in mir drinne (grrrrrrrrrrrrr ) und fühle mich WUNDERBAR! ich habe eben eure beiträge gelesen und ich habe einen energieschub bekommen, fühle mich zufrieden und habe ein lächeln auf den lippen

natürlich NICHT wegen dem was euch/uns alles passiert ist, wegen der schmerzen die wir noch in uns tragen und unsrem leid, sondern weil dieser thread lebt und sich soviele menschen hier einfinden und sich gegenseitig helfen und für einander da sind. und weil wir immer wieder unterschwellige, offene oder subtile angriffe überstehen und das für einander da sein fort besteht

und an alle neuzugänge: herzlich willkommen. ich wünsche euch viel kraft, dass ihr zu euch zurück findet und die dunkle zeit übersteht. und das werdet ihr!

liebe elim, ich drücke dich mal ganz fest! halte durch, durch dieses tal sind wir alle gegangen. du schaffst es!

17.10.2014 22:23 • #5851


M
Zitat von Kimberly:
Eine produktive Auseinandersetzung auf Augenhöhe ist ihnen nicht möglich!


Da gebe ich dir recht. Warum stellen sie sich trotzdem den Auseinandersetzungen. Ex hat niemals die Flucht ergriffen oder nach Ausreden gesucht. Brav und artig stand er auf der Matte. Versteh einer die N.Welt

17.10.2014 22:26 • #5852


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

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J
Hallo Medium,

Ich weiß nicht, wie es mir geht. Ich versuche einen roten Faden oder überhaupt einen Faden zu finden, an dem ich mich entlanghangeln kann. Es gelingt mir eher nicht. Heute. Ich baue auf die Zeit und darauf, dass ich mich erinnern kann, wer ich eigentlich bin, wer ich war. Ich versuche zu akzeptieren. Die absolute Erkenntnis ist noch zu frisch, immer wieder ertappe ich mich dabei, ihn zu rechtfertigen, Entschuldigungen zu finden, Erklärungen. Das sind Wunschgedanken, sie können aber nirgendwo mehr ankern. Mir fallen ständig Dinge ein, Demütigungen und Gemeinheiten, die ich vorher nicht erkannt habe. Darüber bin ich total entsetzt. Ein Teil fügt sich ins Andere. Ich fühle mich ohnmächtig und dem Schmerz ausgeliefert, aber ich weiß, ich bin irgendwo da drunter. Mich gibt es noch und ich werde mich befreien. Ich wünsche es mir, für mich.
Über Jahre habe ich mich ausschließlich mit ihm beschäftigt, das fing schon morgens an, wenn ich erwachte, zog sich durch den Tag und endete nicht einmal, wenn ich vergeblich versuchte Schlaf zu finden. Ich hatte gar keine Zeit mehr für mich und meine Bedürfnisse, alles habe ich vernachlässigt, weil nur er wichtig war. Alles wurde nach ihm ausgerichtet, selbst wenn er gar nicht anwesend war. Wir wohnten ja nicht zusammen. Irgendwie habe ich mich in dieser Beziehung total verloren und obwohl ich immer weniger machte, fühlte ich mich immer gestresster, ausgebrannter und war so sehr müde. Dauernd musste ich auf seine SMS antworten, immer schreiben wo ich war und was ich gerade machte. Aber auch ich glotzte pausenlos auf das Handy. Vollkommen krank. Ich habe mich noch nie zuvor so geliebt gefühlt, das ist perv.. Er überhäufte mich mit Komplimenten, jeden einzelnen Tag. Die Demütigungen und Beleidigungen nahm ich offenbar dafür in Kauf. Aber er versteckte sie auch gut. Immer doppeldeutig, so dass Interpretationsspielraum blieb. Er schrieb mir mal, ich sei die schönste Frau der Welt und schickte ein Foto von mir mit, auf dem ich aussah wie ein Eimer. Echt jetzt. Solche Schoten hat der dauernd gebracht. Total gemein eben. Mir kam es ja schon so vor, dass ich häßliches, unfähiges Wesen froh sein müsse, dass er mich liebt. Er sagte auch einmal, dass ich so froh sein könnte, ihn zu haben.

Alles *beep*. Ich will meine Eigenliebe wieder spüren. Wer bin ich denn, mich mit so einer Fruchtfliege abzugeben? Ich kämpfe liebes Medium. Um mich. Er soll bloß aus meinem Leben bleiben.

17.10.2014 22:27 • #5853


J
Zitat von Kimberly2:
Festgehalten werden muss, auch eine passive Aggression ist und bleibt eine Aggression. Aber da die Agressoren wissen, dass die offene Aggression gesellschaftlich nicht akzeptiert ist und sie sich somit angreifbar machen, wählen sie den subtilen Weg, der zudem den Vorteil hat, dass sie weniger (an)greifbar sind. Denn eines wollen sie auf keinen Fall, (an)greifbar für das Gegenüber sein.

Eine produktive Auseinandersetzung auf Augenhöhe ist ihnen nicht möglich!

LG
Kimberly


Ganz genau so ist das. Er war immer der Liebe, Gute, Fürsorgliche, der kein Wässerchen trüben konnte. Ich habe das ja selbst geglaubt. Er wahrscheinlich auch. Oder? Keine Ahnung. Jedenfalls war das sein Wunsch von seinem Selbstbild. Obwohl ich inzwischen glaube, das ist einfach nur Tarnung. Sonst nichts. Kann man gut gebrauchen, um dahinter zu manipulieren. Niemand kann sich vorstellen, dass dieser nette und Hilfsbereite Mensch ein gemeiner Ausbeuter ist. Der doch nicht. Er ist doch selbst soooo bedürftig.

Und Augenhöhe kennen diese Feiglinge doch nicht.

Danke an alle hier, auch für die Willkommensgrüße.

17.10.2014 22:43 • x 1 #5854


J
Zitat von Medium:
Zitat von Kimberly:
Eine produktive Auseinandersetzung auf Augenhöhe ist ihnen nicht möglich!


Da gebe ich dir recht. Warum stellen sie sich trotzdem den Auseinandersetzungen. Ex hat niemals die Flucht ergriffen oder nach Ausreden gesucht. Brav und artig stand er auf der Matte. Versteh einer die N.Welt


Weil es ja Beachtung und Auseinandersetzung mit ihnen bedeutet. Und alleine darum geht es ja. Außerdem schürt das ihre Wut und rechtfertigt neue Abwertungen, Liebesentzüge oder Demütigungen.

17.10.2014 22:45 • #5855


M
Grüß dich Dunkelrot

Danke, der Nachfrage. Wird wohl eine längere Geschichte werden. In 14 Tagen wissen wir mehr, da erst dann eine endgültige Diagnose gestellt werden kann.

Weiterhin wünsche ich dir auf diesem Weg gute Besserung und das du so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommst. Hab mal im Hinterkopf - im November - stehen die jährlichen Grippeimpfungen bei den Ärzten für jeden zur Verfügung.

Gute Nacht

17.10.2014 22:49 • #5856


M
Liebe Jorids

Du schreibst so fleißig und ich würde gern näher darauf eingehen. Für heute ist die Luft raus bei mir. Die Äuglein fallen mir zu und auch dir wünsche ich eine gute Nacht. Morgen mehr!

LG

17.10.2014 22:55 • #5857


K
Liebe Medium,

Zitat:
@Medium

Schön, dass ich dich zum Lachen gebracht habe.


Bitte, fühl dich nicht ausgelacht von mir. So war mein Post nicht gemeint. anbeten

Sollte ich dir zu Nahe getreten sein, dann tut es mir sehr Leid.

Liebe Grüße


Um Gotteswillen nein, ich habe es genauso gemeint, wie ich es gesagt habe. Zwar bin ich durch Narz ziemlich dünnhäutig geworden, aber einen Witz verstehe ich noch immer als Witz, und es ist schön, wenn man hier auch mal lachen oder schmunzeln kann

@Jordis

Viele deiner Schilderungen erinnert mich an Phasen meiner Auseinandersetzung. Ich will jetzt nicht bewerten, was schlimmer ist oder nicht, ein dummer offensichtlicher Narz oder ein geheimer (oder sozial angepasster oder stiller oder wie sie auch immer gennant werden, die, die zu klug sind, ihre Grandiosität sofort aus dem Fenster zu hängen). Ich persönlich empfinde letztere als gefährlicher, eben weil subtiler, weil schwerer zu erkennen. Erkannt werden sie oft erst dann, wenn es zu spät ist, was heißen will, wenn du bereits emotional an sie gebunden ist.

Und Medium. in meinem Fall stellte er sich zwar vordergründig der Auseinandersetzung, bei näherer Betrachtung erwies sich dann aber das Gespräch als ein Konglomerat von Ausweichmanövern, Finten und Hakenschlagen. Wir haben geredet, aber nicht gesprochen! Erkannt habe ich es erst nach der Beziehung, und da erging es mir wie Jordis, vieles, was vorher keinen Sinn machte oder mir nicht aufging, trudelte in mein Bewusstsein, als der räumliche Abstand da war. Und dann - schließt sich die Indizienkette immer mehr-fühlst du dich richtig missbraucht, weil du peu a peu erkennst, was da mit dir gemacht wurde. Ich für meinen Teil kann bestätigen, dass ich einer Art von Gehirnwäsche unterzogen wurde. Nun zusätzlich belastend ist, dass du dir zwangsläufig die Frage stellst, warum hast du das mit dir machen lassen, warum hast du nichts gemerkt oder nichts merken wollen. Aber das ist unsere Chance zu erkennen, wo unsere Schwachstellen liegen. Bei mir lagen sie sicherlich darin, dass ich unbedingt an meiner Illsusion fetshalten wollte, nun endlich die Liebe zu bekommen, die mir Jahrzehnte verwehrt wurde unter anderem.

Andererseits ist es nur menschlich die Augen vor zwei schrecklichen Alternativen (zu gehen oder zu bleiben, beides gleich schlimm, denn einerseits muss du dich dem Tchmerz einer Trennung auseinandersetzen, andererseits bleibst du, aber es gährt in dir) zu verschließen.

Dies alles wird erschwert durch das Nebelgas, das der Narzisst verschießt.

Zitat:
Er war immer der Liebe, Gute, Fürsorgliche, der kein Wässerchen trüben konnte. Ich habe das ja selbst geglaubt. Er wahrscheinlich auch. Oder? Keine Ahnung. Jedenfalls war das sein Wunsch von seinem Selbstbild. Obwohl ich inzwischen glaube, das ist einfach nur Tarnung. Sonst nichts. Kann man gut gebrauchen, um dahinter zu manipulieren. Niemand kann sich vorstellen, dass dieser nette und Hilfsbereite Mensch ein gemeiner Ausbeuter ist.


Ich denke, es ist ein Sowohl als auch. Der Narzisst wäre tatsächlich gern der, den er vorgibt zu sein und bedingt glaubt er das auch, sonst könnte er nicht existieren. Sein Ideal-Ich und sein Real-Ich klaffen meilenweit auseiander. Die diesbezügliche Scham ist für ihn unerträglich, also wird sie auf dich projiziert. Gleichzeitig dient aber das Ideal-Ich der Verdeckung des Real-ich (der absoluten Minderwertigkeit, in meinem Fall der Triebhaftigkeit, mit der er immer wieder Bestätigung seiner Omnipotenz suchte), was konkret heißen soll, er muss ja unbedingt verstecken, dass er sich tief im Inneren klein, hässlich und bedeutungslos vorkommt. Prallen Real-Ich und Ideal-Ich aufeinander, wird er sozusagen damit konfrontiert, dass seine realen Handlungen mit seinem stilisierten Ideal-Ich Werten nicht übereinstimmen, wird das Real-ich kurzerhand wegdissoziiert (auf deutsch weggemacht oder weggedacht, es ist einfach nicht da, du spinnst).

Ich hoffe, ich rede nicht wirres Zeug. ich versuche nur in Worte zu fassen, wie ich es erlebte. Und da ich grundsätzlich die Schwierigkeit habe, das mit Narz Erlebte in Worte zu fassen, weil es so jenseits meiner bisherigen Erfahrungen liegt, so bizarr ist, im wahsten Sinne des Wortes so psychisch hochkomplex ist, kann es etwas konfus rüberkommen.

Und Jordis, das Begreifen der narzisstischen Störung ist eine Sache, die andere ist, dass du unter all der Schlacke dieser Beziehung nicht nur dich wieder entdecken wirst, sondern dich auch u. U. neu entdecken wirst. Ich für meinen Teil bin mir aufgrund dieser Erfahrung viel mehr auf die Schliche gekommen. Vieles, was ich in Bezug auf meine Person rein rational wusste, habe ich jetzt auch emotional bergreifen können. Ich musste anscheinend in dieser narzbeziehung noch einmal wiederholen, um zu begreifen, was ich mir wert bin. Nichts was passiert, ist umsonst.

LG
Kimberly

18.10.2014 07:06 • #5858


J
Guten Morgen Kimberly, guten Morgen euch allen.

Das was Du schreibst ist interessant. Das mit dem Real - Ich und dem Ideal - Ich. Wenn da allerdings Scham ist, würde das bedeuten, dass da auch Emotionen noch sind. So habe ich es eigentlich auch erlebt. Eben wenn er von mir enttarnt wurde, hat er versucht, mir zu erklären, ich nehme falsch wahr. Das hatten wir ja hier schon. Aber später, irgendwann, wurde er gemein oder entzog sich mir, aus Wut über meine Kritik. Er fühlte sich von mir dominiert. Sagte er öfter. Und damit entmachtet und diese Entmachtung konnte er nicht aushalten und holte sie sich zurück. Dass er sich wie ein Nichts fühlte, hat er übrigens dauernd selbst gesagt. Und ich bin dann hingerannt und habe versucht ihn aufzubauen, ihm dieses Gefühl der inneren Leere zu nehmen.

Und ja, auch wir haben geredet und geredet, aber es kam nichts dabei heraus, weil ich ständig damit beschäftig war, zu erklären, was sein Verhalten mit mir macht, er aber nicht bereit war, meine Verletzungen anzuerkennen. So, wie Kimberly schrieb, ein einziges Konglomerat an Finten, Ausreden, Ausweichmannövern und Schuldzuweisungen, ohne zu einem Ziel zu kommen. Gerne würde auch ein Nebenschauplatz eröffnet, um den eigentlichen Konflikt zu umgehen. Einfach nur zum Gähnen. Gehirnwäsche pur.

Ich denke zu wissen, warum ich das habe mit mir machen lassen. Ich muss zugeben, sehr bedürftig gewesen zu sein, zu dem Zeitpunkt, als er in meinem Leben aufkreuzte und ähnlich wie bei Kimberly glaubte ich, endlich die Liebe zu erfahren, die mir so lange verwehrt wurde. Und ich habe seine vorgetäuschte Liebe aufgesaugt wie ein ausgetrockneter Schwamm. Was dahinter liegt ist mir auch klar. Ohne auf Opfer machen zu wollen, ich habe es nicht anders gelernt. Mein Vater hatte diese Strukturen auch. Er war ein Tyrann und meine Mutter versuchte den Schaden zu begrenzen, indem sie immer sagte, dass mein Vater mich liebt und alles nicht so schlimm sei. Auch Gehirnwäsche, weil mir bereits als Kind meine Wahrnehmung abgesprochen wurde.
Es stimmt, nichts passiert umsonst. Ich möchte das aufarbeiten und vielleicht musste mir das passieren, damit ich endlich die Möglichkeit habe, diesen blinden Fleck auf meiner Seele sichtbar zu machen. Ich werde ihn bunt machen. Strahlend und schön. Das passiert mir nie wieder.

Alles Liebe Jordis

18.10.2014 07:43 • #5859


F
Zitat von Medium:
Zitat von freisein:
Nun heißt es für dich die Baustelle freisein in angriff zu nehmen, nämlich bei den voraus gegangenen Baustellen, musstest du dich zum Wohle anderer hinten anstellen. Nun findest du endlich die Zeit dich auf dich selbst zu konzentrieren. Wie ich dich wahrgenommen habe, wirst du auch das mit der dafür nötigen Zeit wuppen. Welche Gedanken gehen dir dabei durch den Kopf?



Hallo Medium,

da hast du mich entlarvt - dieses FREISEIN ist es, was mich wirklich anzieht, was mich treibt. Ich bin rational genug, dass ich meine Ziele mit der dafür nötigen Zeit verfolge. Also nichts überstürzen.
Dabei habe ich aber keine neue Partnerschaft auf dem Schirm - die kommt, wenn es so weit ist. Jetzt bin ich mal dran. Auch wenn ich nicht mehr die aller Jüngste bin, so habe ich doch bis zum Ende der Narz-Beziehung noch nie MEIN selbst bestimmtes Leben führen können. Durch Schule, Ausbildung Studium war ich auch dort immer in so einer Art Holzschiene gesessen dann kam auch schon der Narz, von den ich mich aufgrund der Umstände einfangen ließ, denn wenn ich zurückblicke - er war gar nicht mein Typ. Ich ließ es zu, statt mir damals schon klar sagen zu müssen: ich schau mal, ob das passt wenn es passt (mir gut tut), dann ist es okay. Aber die Option, dass, wenn es nicht passt (er mir nicht gut tut) dies zu beenden: NEIN sagen, diese Option kam bei mir nicht vor. Hoffe, du verstehst, wie ich das meine. Ich bin sehenden Auges ins Unglück gerannt - war nicht mutig genug, alles zu stoppen. Er hatte gleich anfangs Fakten geschaffen, die es mir als junge Frau unmöglich erschienen, ihn zu verlassen. Es war falsche Rücksichtnahme von mir. Mein Körper schrie mich förmlich an, diesen Menschen NICHT zu heiraten - ich bekam aus dem Nichts 7 Tage vor der geplanten Hochzeit eine laufende Flechte von der Fessel bis zum Hals. Mein Körper glühte ich war mit nassen Handtüchern zu Hause außer Gefecht gesetzt....
Heute weiß ich, dass ICH mich wehrte, aber die Verantwortung, zu gehen, die trug ich damals nicht für mich - heute bin ich ein paar Jahre älter, habe eine Menge Lebenserfahrung eingesammelt weiß, was ich kann was ich nicht kann!

Somit wird mein neues Leben, von mir selbst bestimmt - keine Fremdbestimmung mehr.
Meine Kind ich ziehen in eine Stadt, weg von Narz-Eltern auch vom Haus, wo Narz lange das Leben bestimmte (MEIN Leben). Zum ertsen Mal in meinem Leben spüre ich, was es bedeutet, SEIN Leben zu leben da ich dies im etwas fortgeschrittenem Alter erleben darf, sehe ich das sogar als Bonus.

Mit meiner Tochter fest an der Hand wird mein Leben unabhängig verlaufen darauf achte ich. Die einzige, auf die ich zu 100% Rücksicht nehme, ist meine Tochter wenn ich sehe, was sie für ein toller Mensch ist, dann bin ich sehr stolz darauf, dass ich die Mutter dieses Kindes sein darf.

Durch dieses Kind bin ich vom Papier her noch mit Narz verbunden, aber ich denke, die Zeit wird es zeigen - denn es gab ja einen Grund, warum er hier nach 22Jahren, als das Kind 3 Jahre alt war, die Kurve kratzte.
Es ist schön, dass ich wieder auf die Beine kam, aber auch weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man um seine Existenz bangen muss, nicht weiß, wie man morgen für das Kind essen kaufen soll - diese Zeiten lassen mich bodenständig sein, aber ich bin selbstbewusst genug, mich nicht mehr kleinmachen zu müssen, damit es anderen damit besser geht.
Auch sah ich, dass es Menschen gibt, die genau DAMIT nicht umgehen können - ich stelle nicht unbedingt DIE alleinerziehende Mutter dar, die klischeehaft im Kopf der Leute vorhanden ist. Hier bin ich ein Exot ja, der Neid die Missgunst sind mir gewiß.

Somit plane ich völlig unabhängig anderer - im Sinne meiner Tochter mir.

18.10.2014 08:01 • #5860


K
@Jordis

Zitat:
Wenn da allerdings Scham ist, würde das bedeuten, dass da auch Emotionen noch sind.


Dies sehe ich nicht ganz so! Zwar ist Scham ein gefühl, aber

Zitat:
Scham ist ein Gefühl der Verlegenheit oder der Bloßstellung, das durch Verletzung der Intimsphäre auftreten kann oder auf dem Bewusstsein beruhen kann, durch unehrenhafte, unanständige oder erfolglose Handlungen sozialen Erwartungen oder Normen nicht entsprochen zu haben.
(Quelle Wikipedia)

Die Scham ist meinem Verständnis eher ichbezogen, d. h. der Narz wird dabei ertappt, dass seine Real-ich dem Ideal-ich nicht entspricht, somit droht es aufzufliegen, dass er in Wahrheit sich klein und mickrig fühlt. Das erzeugt Wut, die i.d.R. auf das Gegenüber projeziert wird. Aber diese Scham hat nur insofern mit dir zu tun, als dass du ihn hast auffliegen lassen.

Das Schuldgefühl dagegen ist es, dass normalerweise in Kopplung mit Scham (Ich tat was, was peinlich ist und den anderen verletzt hat) das in meinen Augen das Menschsein ausmacht. Meiner Erfahrung nach spürt ein narzisst nur Ich tat was Peinliches, hoffentlich durchschaut das Gegenüber nicht, dass ich in Wahrheit ein Nichts bin. Von Schuldgefühl (eher auf den anderen bezogen keine Spur), bzw. das vorhandene Schuldgefühl wird kurzerhand auf das Gegenüber übertragen, damit ich es selbst nicht aushalten muss, denn dann würde ich mich ja noch nichtiger als Nichts fühlen).

@Freisein Nomen est omen, sagte ich ja bereits

Zitat:
Ich ließ es zu, statt mir damals schon klar sagen zu müssen: ich schau mal, ob das passt wenn es passt (mir gut tut), dann ist es okay. Aber die Option, dass, wenn es nicht passt (er mir nicht gut tut) dies zu beenden: NEIN sagen, diese Option



Dies habe ich für mich auch entdeckt, die Option, dass ich eine Beziehung beenden muss, kam in meinem Denken und Fühlen überhaupt nicht vor. Ich habe mich stets selber in die unterlegene Rolle reingedacht, hatte Angst hatte verlassen zu werden. In meinem Fall ist das Ausdruck meiner dependenten Struktur, bei dir wohl anders, weil dafür wirkst du viel zu freiheitsliebend. Ich entdecke gerade erst bei mir den Geschmack der Autonomie und des Selbst-wert-seins.

LG
Kimberly

18.10.2014 08:49 • x 1 #5861


K
P.S.

Die Scham bei der Demaskierung meines Gegenübers war so groß, dass ich sie fast körperlich spürte und sie sogar für mich fast unerträglich wurde.

18.10.2014 08:53 • #5862


F
Ich hatte mich ganz oft für Narz fremdgeschämt - er zeigte in dem Moment so gar keine Scham, wenn er mal wieder übergriffig (auch Dritten gegenüber) wurde - sogar seine Scham hatte ich übernommen - mein Gott, in was für einen Strudel ist man damals hinein geraten.
Ja, er war mir oft peinlich es gab dann ab einen bestimmten Zeitpunkt, mein Entschluss (wir hatten noch kein gemeinsames Kind), mit Dir gehe ich zusammen nicht mehr aus. Die Ungewißheit, was er im Beisein anderer Menschen wieder mir gegenüber Demütigendes vom Stapel lässt, ließ mir gar keine andere Wahl mehr. Mich mit ihm vor den anderen dann auseinander zu setzen: da fehlte mir die Kraft zu es war auch den anderen gegenüber unfair. Er ist peinlich, weil er mich vor anderen unmöglich machte....HEUTE weiß ich, der ist nicht nur gemein mir gegenüber abwertend sondern das ist das Wichtigste: ER IST ES mit mir hat das nix zu tun, denn seine Angriffe auf mich - für was um alles in der Welt sollte das gut sein?
Scham, Reue (eher noch, wenn es ihm dadurch mies geht) oder gar Schuld - nö, das lassen die Narze gar nicht zu. Sie sind FEHLERFREI! - dass aber Fehler zum Mensch sein einfach dazugehört, dass wurde ihnen in der Kindheit genommen. Er hatte zu funktionieren nix aber auch gar nix, was für Eltern mal unbequem oder unpassend erscheint ließ man ihn ausleben.
Ich bin froh, wenn meine Püppi mal den Wutzwerg herauskehrt! Es gehört dazu, aber der Narz hatte alles sofort eindämmen wollen, bloß keine Gefühle dem anderen gewähren. Es ist Mittlerweile alles so durchschaubar ich weiß, Scham (auch ein Gefühl), DAS ist von der Karte bei denen einfach gestrichen!

18.10.2014 09:09 • #5863


F
Zitat:
Ich entdecke gerade erst bei mir den Geschmack der Autonomie und des Selbst-wert-seins.

LG
Kimberly


Dann nur zu, da gibt es sicher ganz viele Dinge, die es noch entdecken zu erleben gilt.
Eine positive Lebenseinstellung reicht ganz oft schon aus, um mit sich zufrieden zu sein - dieses Positive wollte er mir IMMER nehmen, zu jeder Tageszeit, selbst am Wetter wurde rumgemäkelt (da konnte die Sonne scheinen) - es galt immer die negative Seite rauszukehren, immer Bedenkenträger. So bin ich einfach nicht, aber auch nicht blauäugig - sobald ich nur etwas optimistisch einem Tag oder Ereignis entgegenging, zack wurde das im Keim erstickt. Die Freiheit, die Selbstbestimmung, die Unabhängigkeit ist für mich sehr wichtig geworden DAS lernt meine Tochter von mir.

18.10.2014 09:17 • #5864


E
Hallo an Alle,
vielen lieben Dank für eure Antworten, für euer Verständnis, Mitgefühl und für’s „Mut“ machen. Ich war total gerührt über so viel Zuspruch.

Zitat von saxana:
Wenn du traurig werden solltest, führe dir immer wieder alle scheußlichkeiten vor augen. Das ist hilfreich für den wutaufbau. Und wenn du mächtig wütend bist, lasse es hier raus!

Da liegt bei mir leider das Problem. Ich kann so gar keine Wut empfinden. Meiner hat mich ja nicht betrogen, belogen, er war nicht gewlttätig. Im Gegenteil, er ist sehr treu und loyal. Ich habe ja „nur“ diesen emotionalen, sehr subtilen Missbrauch erlebt. Dazu kommt, dass ich mir ehrlich gegenüber eingestehen muss, dass ich ihn auch manipuliert habe. Ich komme selber aus einer dysfunktionalen Familie (Mutter Alk.) und im Nachhinein betrachtet haben wir beide in dieser total abhängigen Beziehung mit klarer Rollenverteilung festgesteckt. Ich war die „Kümmererin“ und er der „Hilflose“. Ich habe ihm wirklich (natürlich unbewusst) jegliche Kompetenz abgesprochen, mit seinen zahlreichen Problemen alleine fertig werden zu können. Ich versuchte, ihn glücklich zu machen um mich selbst glücklich zu machen und die Fokussierung auf seine Probleme lieferte mir eine willkommene Entschuldigung, mich nicht um meine eigenen Probleme sorgen zu müssen. (Seine waren ja eh viel schlimmer…) Natürlich bedingte sich das gegenseitig. Er jammerte, ich kümmerte mich, er jammerte mehr, ich kümmerte mich mehr. Eine ewige Abwärtsspirale, die uns beiden keinen Raum für persönliches Wachstum mehr ließ.

Zitat von Kimberly2:
Und dennoch, wirklich Spaß machte nichts. Unterbrochen wurde diese Stimmung nur von kurzen Zwischenhochs, die aber leider nie konstant waren. Ein ewiges Auf und Ab, aber mehr Ab als Auf.

Genauso fühle ich mich. Manchmal habe ich echt gute Momente, in denen ich sogar ein Gefühl von Glückverspüre oder in denen ich froh bin, dass ich diese Beziehung, die mich doch nur unglücklich gemacht hat los bin. Und dann wieder bin ich so traurig und kann es einfach nicht glauben, dass er uns wirklich getrennt hat.

Zitat von Kimberly2:
Ich glaube, was mich am tiefsten schmerzte, war der Verlust der Illusion von guter Partnerschaft, die bis an mein Lebensende währen sollte. Diese Illusion, die er und ich, beide, um mich herum gestrickt haben. Irgendwann war es völlig absurd, ich wollte den Mann zurück, den es nie gab, den, den vorgab zu sein.

Ja, das kann ich auch nachvollziehen. Am Anfang der Beziehung sprach er ja noch davon, dass wir ein Haus bauen, Kinder haben werden. Er tat wirklich so, als ob es ihm ernst wäre mit unserem gemeinsamen Leben…

Zitat von Kimberly2:
Drei Monate sind nichts!Ich habe jetzt 1 Jahr hinter mir, und erst allmählich wird es besser. Bedenke auch, dass jeder die Zeit braucht, die er braucht. Was mir geholfen hat, war Lesen um das Thema, immer wieder, damit sich das in mir verfestigt, dass er krank war und reden, reden, reden, wie eine kaputte Schallplatte..

Mir hilft das Lesen auch ungemein. Es hat mir geholfen, so viel von dem zu verstehen, was mir während der Beziehung immer so seltsam vorkam. Vor allem diese seltsamen Projektionen seinerseits. Aber manchmal habe ich darauf auch einfach keine Lust mehr. Ich will mich ja auch nicht ewig mit dieser kranken Schei.ße beschäftigen.

Zitat von Kimberly2:
Was mir auch geholfen hat, war das Verreisen, möglichst weit weg, um mittels neuer Eindrücke ihn ein Stückweit zu verdrängen.

Das geht leider gar nicht. Ich beende ja gerade mein Studium und wir hatten für die Zeit danach schon zwei Urlaube geplant. Es würde mich einfach nur traurig machen, wenn ich alleine wegfahren müsste, ohne ihn. Ich könnte das gar nicht genießen. Ich bin jetzt auch das erste Mal in meinem Leben an einem Punkt, an dem ich mir selbst eingestehe, wie groß meine Sehnsucht nach einer Partnerschaft ist. Ich möchte einfach nicht alleine sein. Das heißt nicht, dass ich es nicht kann. Ich komme gut alleine klar, aber mir reicht es einfach. Ich möchte einfach nicht mehr immer alles alleine schaffen müssen.
Zitat von Phoenix07:
Elim, Du wirst nie in diesem Eisenofen sitzen. Weil Du Türen für Dich alleine öffnen kannst. Der Mensch im Eisenofen kann das nicht, denn es müssen immer andere die Türen für ihn öffnen.

Danke liebe Phoenix, es tut so gut und ist so beruhigend das zu hören.
Zitat von Phoenix07:
Außerdem begriff ich, und legte ab, dass ich mit ihm nicht im Wettkampf stehe, wem geht´s schneller wieder besser. Wahrscheinlich ihm, aber um ihn geht´s ja nicht.

An dem Punkt bin ich leider noch nicht. Ich wünsche mir, dass er es (wenn auch erst eines Tages) bereut, dass er mich „weggeworfen“ hat.
Zitat von whynot60:
Ich glaube auch heute noch, daß dies bis zu einem gewissen Grad als unbewußte Gegenreaktion tatsächlich geschieht, weil man sonst seelisch zugrundeginge. Die Kälte, die Vernichtung, der man danach ausgesetzt ist, würde man nicht aushalten, würde man nicht selber kalt werden.

Ich denke, du hast recht damit. Ich habe schon während der Beziehung gemerkt, wie ich mich von meinen Gefühlen abgeschnitten und sie unterdrückt habe. Manches habe ich mir einfach nicht mehr erlaubt zu fühlen. Das Schlimme daran ist, dass es ja schon mit der Liebe angefangen hat, die ich ihm gegenüber empfand. Ich durfte sie ja gar nicht zum Ausdruck bringen, weil er es nicht ertragen konnte, weil es ihm dann so nah, zu viel wurde.
Zitat von Medium:
Lange Zeit hat dein Ex versucht dich in eine Form zu pressen, in du nicht hineinpasste. Das hat dich im laufe der Zeit verändert. Du liest dich sehr melancholisch und Melancholie ist wie ein lang andauernder Zorn und Vorwurf gegen...... ?

Liebe Medium, du hast so Recht, ich kann mir einfach (noch) nicht verzeihen. Ich kann mir nicht verzeihen, dass ich mich so verbogen und mich selbst dabei verloren habe. Mein inneres Kind ist traurig und sauer auf mich, dass ich es nicht geschützt habe. Dabei kenne ich das alles. Meine Mutter war ganz genauso zu mir, wie der N. Nachdem ich mit 18 von zu Hause ausgezogen bin, hat es JAHRE gedauert, mich selbst zu entdecken und zu finden. Ich kann einfach nicht glauben, dass mir das wieder (und diesmal selbst verschuldet) passiert ist.

18.10.2014 09:21 • #5865


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