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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

K
Hallo ihr Lieben,

habe in einem anderen von Ralitsa eröffneten Thread über Narzissmus und Psychopathologie folgenden Beitrag von Baldistweihanchten gefunden, den ich euch gern zur Kenntnis geben würde, weil ich ihn sehr gut finde und hilfreich (ich hoffe, ich darf ihn hier überhaupt reinkopieren, wenn nicht, dann bitte löschen):


Zitat:



Zitat:

Warum ich ihn liebe? Er ist hochintelligent, mit keinem Anderen kann ich so tiefgehehende Gespräche führen. Er hat eine Ausstrahlung, dass es einen umhaut und sehr viel Charme. Der S. ist unglaublich gut und ich habe mich noch nie gelangweilt. Er gibt mir das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein und schafft es, alles Potential aus mir rauszuholen. Er gibt mir das Gefühl, die Einzige zu sein, unersetzbar schön, intelligent und begabt zu sein. Er weckt Ziele in mir und hat mir das Leben von einer Seite gezeigt, die ich nie zu hoffen gewagt hätte. Mit ihm ist die welt bunt, voller Möglichkeiten und Farben und das Leben endlich etwas Besonderes.



Du sprichst einen interessanten Punkt an. Auch ich hatte eine Beziehung zu einem sehr selbstbezogenen, cholerischen Mann ohne Empathie, jedoch mit viel Feinfühligkeit für sich selbst Cool und habe mich mal befragt, was diese Männer von anderen unterscheidet. Mal ganz unabhängig von dem Terror, dem man ausgesetzt ist. Und ich kam zu ähnlichen Einsichten wie Du.
Ich denke, dass es bei mir die folgeneden Gründe sind, die mich solche Knallköppe anziehend finden lassen:

- ich las mal, dass Narzissten die Ratio aufgrund von Gefühlsmangel sehr intensiv ausgebildet haben. Und ich persönlich stehe auf Intelligenz, Verkopftheit, Raffinesse im Denken. Das schließt selbstverständlich nicht aus, dass auch nicht narzisstische Männer intelligent sind aber es gibt da dennoch einen Unterschied. Der Gedankenreichtum meines Ex hat mich sehr angeregt, schien mir unverzichtbar.

- Sie haben ein Geheimnis, etwas sehr subtiles und das Geheimnisvolle reizt nicht nur Menschen mit dependenten Tendenzen. Wenn man ein Mensch ist, der sich nach hoher Intensität in der Beziehung sehnt, ist man wie gemacht für einen N zwinkern Diese beidseitige Intensität rührt aber meines Erachtens nicht automatisch aus einer tiefen Liebe zueinander, sondern einer tiefen Verletztheit beider Beziehungspartner. Aus dieser frühen Verletztheit und kindlichen Unbefriedigtheit heraus entseht eine hohe Sensiblität und Sehnsucht. Ein N ist zwar sehr selbstbezogen und hat kaum Empathie aber dennoch hat er die Antennen, sehr viel im Partner wahrzunehmen. Jetzt der Knackpunkt zwinkern Ein N nutzt diese Sensiblität aber nicht, um seinen Partner zufrieden zu stellen, sondern dafür, ihn emotional auszuhorchen, um ihn bis in den letzten Winkel auszuloten, um sodann sein Objekt der Begierde, seinen Mutter oder Vaterersatz besser für die eigenen Bedürfnisse einsetzen und lenken zu können- sei es dadurch, dass er den Partner aushungert. Der Partner wird wie ein Objekt studiert um dann besser gesteuert werden zu können Glücklich

So agieren beide Seiten aus einer hohen, kindlichen Bedürftigkeit heraus. Der N ist trotz seiner ausgeprägten Intelligenz emotional ein Kleinkind, das um sich schlägt, wenn es nicht gestillt wird. Der Partner des N ist ebenfalls ein bedürftiges Kind, das bereit ist, alles Erdenkliche zu tun, also alle Bedürfnisse des N zu stillen, um sich schließlich und endlich die Liebe des N verdient zu haben. Ich habe inzwischen den Eindruck, dass N-Partner schon in der Kindheit darauf konditioniert wurden, sehr sehr viel für die Liebe investieren zu müssen, die Eltern wie hochempfindliche Seismographen zu beobachten, um im Besten Fall mal einen Happen Liebe abzubekommen. Sie glauben im Tiefen nicht daran, dass sie ohne Selbstlosigkeit, ohne wahnsinnige Kämpfe die Liebe verdient haben.

Ich glaube, dass noch etwas anderes eine wesentliche Rolle spielt und das ist das Bedüfnis des N-Partners nach Einmaligkeit: ich bin es, die diesen tollen, verletzten Mann glücklich macht, bei mir bekommt er, wonach er sich sehnte...In der Liebe haben wohl alle Menschen einen gewissen Exklusivitätsanspruch aber hier wird es auf die Spitze getrieben Glücklich

Ich glaube inzwischen, dass ich meinen Selbstwert durch meinen Ex anheben wollte.



Zitat:

Er gibt mir das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein





Zitat:

Er gibt mir das Gefühl, die Einzige zu sein, unersetzbar schön, intelligent und begabt zu sein.



So erging es mir auch.
Ich bin die Prinzessin, die ihn erlöst *fünffach Kopfschüttel*
Mein hoher Wert bei ihm, entsteht nicht dadurch, was ich bin, sondern dadurch, dass ich meine gesamte Lebensenergie in ihn hereinpumpe.

An irgend einer Stelle las ich einmal hier im Forum, dass man nur missbraucht werden kann, solange man etwas dringend braucht. Jeder Mensch braucht auch einmal etwas aber es geht m.E. um eine hohe Bedürftigkeit, die dazu führt, die eigenen Grenzen derartig überschreiten zu lassen, nur um Liebe zu bekommen. Ja, ist man denn nicht auch ohne diesen Partner intelligent, unersetzbar und schön? Und ist man nicht vielleicht sogar ohne diesen Partner noch viel intelligenter, unersetzbarer und schöner? Augen rollen



Zitat:

ich habe mich noch nie gelangweilt.



Das ging mir genauso. Aber es ist ein zweischneidiges Schwert. Sehr häufig sind N-Partner Gefühlsachterbahnen, hohe Dramatikschwellen (im positiven wie negativen), hohes emotionales Risiko seit Kindesbeinen an gewohnt. Daher stellte sich mir ab einem gewissen Tiefpunkt Cool in der Beziehung die Frage, ob ich mich tatsächlich durch meinen Partner angeregt fühle weil er mich inspiriert, zu Neuem anregt etc., oder ob es nicht auch damit zu tun hat, dass ich diese zwischenmenschlichen, ekstatischen Kämpfe gewohnt bin und sie meine, immer wieder zu brauchen, um mich lebendig zu fühlen. Ich denke, es war beides. Aber da der negative Aspekt irgendwann überwog, erkannte ich, dass ich mich permanent mit psychischen Aufregungen, (die sich im Übrigen im Kreis drehen, statt gelöst zu werden) plagte. Ich habe mich selbst gefragt, was meine tiefsten Wünsche und Interessen im Leben sind und inwieweit mein Partner und ich unsere Energien da hinein investieren und kam zu dem Schluss, dass wir unsere Energien von unseren wahren und wesentlichen Interessen abziehen und sie in die gegenseitige Symbiose fließen lassen. Und schon entsteht Abhängigkeit und das eigene Leben bleibt auf der Strecke. Der Blick wird so lange auf das Objekt der Begierde fokussiert, bis man ganz vergessen hat, dass es noch andere, konstruktive Energiequellen (die Selbstverwirklichung) gibt.

Ich persönlich bin ein Profi darin, mich mit anderen auseinander zu setzen, um Liebe zu buhlen, Konflikte zu lösen...Aber ein Laie darin, mich der/des wirklichen Aufregung/Abenteuers hinzugeben, nämlich die Erfüllung in mir selbst, in meinem eigenem Leben zu finden. Also lieber immer wieder zurück auf Anfang Glücklich Immer wieder bei Adam und Eva anfangen, heißt, eine Beziehungsbasis herzustellen, was mit einem waschechten N unmöglich ist. Irgendwann kapierte ich, dass ich mich alleine auf Anfang begeben müsse, ohne diese Basisstation namens nicht-Beziehung und dass das Leben so viele Abenteuer zu bieten hat, so viele Hürden, die es zu überwinden gibt, und dass ein N als Partner einen im Grunde nicht dabei hilft, diese Hürden zu überwinden oder Abenteuer zu erleben, sondern es immer wieder schafft, diese Abenteuer nicht einmal wahrzunehmen weil man den Blick immer nur ängstlich auf sein Symbioseobjekt gerichtet hat. Das ist für mich Stillstand pur. Gehen Sie zurück auf Los Glücklich

Es klingt abgedroschen aber die beste Voraussetzung für eine Beziehung ist, eines anderen nicht zu bedürfen. Dann kann man ganz entspannt seine Grenzen aufzeigen, ohne gleich in tiefe Verlustängste zu stürzen oder Entzugserscheinungen zu erleiden. Wenn das gelingt, kann einem kein N etwas anhaben. Er schmettert an der Unbedüftigkeit ab wie ein Vogel an einer Glasscheibe Cool Ich habe kürzlich hautnah erlebt, wie das kranke System bei mir früher funktionierte zunge raus strecken Und ich wunderte mich, wieso ich nicht schon früher so klar sehen konnte. Ein Mann versuchte mich zu erobern. Ich fand ihn charmant, interessant aber nicht mehr. Ich war einfach offen, zu schauen, was sich entwickelt oder eben nicht. Nach einigen Wochen charmantester Umkreisung seines Begierdeobjektes wurde er direkter und ich machte eine erstaunliche Feststellung. Ich erkannte, dass er sich nicht wirklich für mich interessierte, sondern dass er all seinen Charme nur einsetzte, um ein Ziel zu erreichen. Da dieses Ziel nicht sofort die Tür öffnete damit der Vogel hineinfliegen kann um sich ausgehungert nieder lassen zu können, wurde der Vogel stinksauer. Er schlug heftig mit den Flügeln, spuckte Feuer etc. Warum? Weil er bis dato nicht wirklich genossen hatte, was zwischen uns geschah, sondern dies alles nur dazu diente, endlich gestillt zu werden. Da dies nicht geschah, versuchte er sich in Beleidigungen, Druckmache, Vorwürfen etc. Und ich war ganz verdaddert weil ich sah, dass sein Herumpoltern mit mir nicht das Geringste zu tun hatte. Er erschien mir wirklich wie ein Baby, das vollkommen ausrastet weil es nicht endlich nuckeln darf. Hätte auch ich wie früher unbedingt nuckeln wollen, hätte ich mir seine Tobsucht zu Herzen genommen, um ihn nicht zu verlieren. Aber da ich ihn nicht wie eine Ausgehungerte brauche, konnte ich ganz klar erkennen, was vor sich ging. Im Grunde nämlich nichts. Er entpuppte sich schlagartig als extrem unzufriedener Mann, der sich mit anderen Menschen füllen will und gar keinen anderen Weg sieht, sich zu füllen als durch Frauen. Ich kenne all das zur Genüge denn ich war einmal sehr ähnlich. Heute sehe ich es so: man fülle sich selbst Glücklich Sodann ist man zufrieden. Eventuell kommt ein süßer Vogel vorbeigestelzt, der sich ebenfalls selbst zu füttern weiß Cool Und bei Gefallen hat man schlicht und Ergreifend Bock, etwas zu teilen, man ist neugierig, hat wirkliches Interesse am anderen. Wenn das gegeben ist, dann fällt auch dieses dämliche Aufrechnen weg: ich war immer für ihn da und nun soll auch er für mich da sein, sie hat mir drei Osterhasen geschenkt, ich ihr aber 6! Wirkliches Interesse ist m.E. das Gegenteil davon, Interesse zu haben, dass der Partner einen befriedigt, ausfüllt.



Zitat:

schafft es, alles Potential aus mir rauszuholen.



Das Potential für/zu was?



Zitat:

Er weckt Ziele in mir und hat mir das Leben von einer Seite gezeigt, die ich nie zu hoffen gewagt hätte. Mit ihm ist die welt bunt, voller Möglichkeiten und Farben und das Leben endlich etwas Besonderes.



Von welcher Seite hat er es Dir gezeigt?

Und wieso nimmst Du nicht das, was er Dir gegeben, gezeigt hat und gehst Deinen Weg mit diesem Schatz weiter, sondern meinst, ihn dafür weiterhin zu brauchen?

Er hat Dir das Leben von einer anderen Seite gezeigt und das ist sehr wertvoll aber er ist nicht das Leben. Wieso also brauchst Du ihn im Gepäck um die Buntheit der Welt wahrzunehmen? Er hat Dir vielleicht gezeigt, dass das Leben voller Möglichkeiten und etwas Besonderes ist aber stelle es Dir doch mal bildlich vor:

Du bist ein kleines Mädchen, das mit freudigem Herzen die Welt entdecken will...Da Du aber noch sehr klein bist, kannst Du nicht ohne fremde Hilfe in die Ferne schauen...Da kommt ein Riese Deines Weges...und hebt Dich auf seine Schultern, um Dir den Blick zu erweitern...Oben auf seinen Schultern kannst Du erstmals in die Ferne, über die Berge schauen und erblickst wundervolle, märchenhafte Weiten....Sodann glaubst Du natürlich dass der Riese ein Prinz sein muss und da dieser Riese immer seeeehhhr viel Hunger hat, setzt er Dich sofort wieder auf dem Boden ab, sobald Du ihm verweigerst, ihn mit Deiner Lebensenergie zu füttern...Nun stehst Du wieder da unten und hast die bunte Welt durch ihn erblickt und natürlich willst Du sie wieder erblicken.....Und da Du bisher noch keine andere Möglichkeit gefunden hast, anders als auf seinen Schultern in diese wundervolle Weite zu blicken, machst Du alles Erdenkliche mit, erduldest schlimmste Verletzungen, um wieder auf seine Schultern zu dürfen.

Der Trick an der ganzen Sache besteht natürlich darin, sich mit seinem durch den Riesen neugewonnenem Wissen über die Welt allein auf den Weg zu machen und einen Weg zu finden, in die Weite und Buntheit des Lebens zu blicken- besser noch, sich hinein zu begeben Glücklich

Aber es kostet Mut, es bedeutet, neue Wege zu gehen, Ungewissheit auszuhalten, ohne die Stütze des Riesen zu gehen, dafür aber auch nicht ausgesaugt zu werden zwinkern

Nicht der Riese ist diese Buntheit, er hat sie Dir nur gezeigt und gibt fortan vor, dass sie ohne ihn nicht zu haben ist. Unter uns Geheimnis flüstern Das sagt er Dir nur weil er weiterhin an Dir nuckeln möchte Mr. Green Wie aber sollst Du groß und stark werden wenn er immer an Dir nuckelt? zwinkern

Der prinzenhafte Riese hat Dir die Welt gezeigt und Sehnsucht danach wachgerufen, sie ganz zu erleben. Nimm das, was er Dir gab, bedanke Dich und zieh mit Deinem Weihnachtsmannsäcklein weiter. Gehe nicht zurück auf Los, mach dem Riesen keine Vorwürfe weil er nicht gemeinsam mit Dir weiterziehen kann. Die Sehnsucht, die er in Dir auslöste, die kann er selbst nicht erfüllen.


Meinst Du immer noch, dass Du das in Kauf nehmen musst, um das bunte Leben erleben zu dürfen?:



Zitat:

Aber einige Dinge sprechen dafür, dass er zumindest psychopathische Züge hat. Beispielsweise will er mir vorschreiben, mit wem ich mich treffen darf, bzw. bestimmte Personen ausschließen. Umgekehrt reagiert er aber aggressiv und bezeichnet mein Verhalten als Terror, wenn ich irgendwas an dem auszusetzen habe was er tut. Er verträgt absolut keine Kritik, teilst selbst aber gerne aus. Teilweise ist er sehr rücksichtslos und verantwortungslos, übernimmt aber nie die Verantwortung für sein Verhalten. Egal was er tut, es sind Andere Schuld. Er neigt zu impulsivem Verhalten und Gewaltausbrüchen. Sagt aber er sei eigentlich nicht so, sondern ich sei Schuld. Und ich habe das Gefühl, dass er nie etwas selbstloses nur für mich tut. Wenn er mir etwas Gutes tut, dann nur Dinge, von denen er selbst in irgendeiner Form profitiert. Auch fehlt es ihm sehr an Empathie.



Ende der Durchsage Mr. Green

BaldistWeihnachten Weihnachtsmann


LG
Kimberly

20.10.2014 10:08 • #5911


P
Zitat von KleinesLied:
Wann immer ich in die Krise rutsche, frage ich mich oft, ob ich nicht doch auch vielleicht ne kleine, Spur/Erinnerung bei ihm hinterlassen habe, was mir wiederum zeigt, dass ich noch immer manchmal Hoffnung in mir habe, dass ich für ihn vielleicht doch ne winzig kleine, echte Bedeutung gehabt habe.


Liebe KleinesLied und alle

Ich bin mir ganz sicher, dass sie sich an uns erinnern. Allerdings keinesfalls auf die Art, wie wir uns an Ex Beziehungen erinnern. Das entnehme ich aus XN´s Erzählungen über ganz bestimmte besonders dienliche Exen. Fun Faktor, Aussehen, Modelfigur-Damen a la Sharon Stone, Intelligenz, guter Job, wurden überall akzeptiert und jeder mochte sie.

Sie dienten dazu, mich eifersüchtig machen zu wollen und sich gleichzeitig aufzuwerten; die Fotos, die ich später sah, entsprachen keinesfalls seinen Beschreibungen. Ein Kumpel von ihm fragte ihn mal in meinem Beisein (als N das Thema Ex 1a* anbrachte), was wolltest Du eigentlich mit der, die war doch nur darauf aus Komplimente für ihre ständig neuen Klamotten und ihre Figur zu erhaschen und obendrauf voll kindisch und laut.

Ich mußte innerlich grinsen und N schaute ganz überrascht, dass sein Kumpel nicht mitspielte und auf das Modelgelaber einstieg. Und schon wurde das Thema gewechselt.

Seit Langem wußte ich aus sicherer Quelle, dass diese in den Himmel gehobenen Exen Frauen waren, die ihn von heute auf morgen verließen und nie wieder von ihm ausfindig gemacht werden konnten (dies versuchte er nämlich mehrmals über google in meinem Beisein). Man fragt sich, warum brachen sie wohl jeglichen Kontakt nach der Trennung ab - aus den gleichen Gründen wie ich?!

Ich füge hinzu, dass er jedoch erzählte, er verließ sie, weil sie ihn betrogen haben, und sie würde alle ihre Strafe bekommen.

So viel zum Thema Bedeutung einer Ex.

Zitat von KleinesLied:
Dieses Gefühl, so gar keine Bedeutung gehabt zu haben (Narzissmus ick hör dir trappsen), ist schwer auszuhalten. Ersetzt zu werden. Manchmal habe ich den Eindruck, dass bei ihnen Null Erinnerung zurückbleibt. Als hätte es all das nie gegeben.


Über diesen Punkt bin ich Gott sei Dank hinweg. Ich schrieb vor Kurzem, dass ich heute meinen Wert kenne, daraus resultiert, dass es für mich nicht mehr wichtig ist, ob ich für ihn von Bedeutung war. Was hätte DAS auch für eine Bedeutung ?!

Zitat von KleinesLied:
Ich versuche mir oft vor Augen zu halten, dass ich zumindest gegen Ende der Beziehung an den richtigen Stellen Kritik geübt habe, mich nicht von seinem strafenden Schweigen habe beeindrucken lassen, sondern sein letztes Schweigen als Antwort akzeptiert und mich von ihm verabschiedet habe.


Ich denke, man kommt an einen Punkt, da kann und möchte man auch nichts mehr hinnehmen, erklärt haben, ausdiskutieren oder ansprechen. So erging es mir. Bei Dir klingt das ähnlich.

Zitat von KleinesLied:
Wie geht ihr damit um? Was hilft euch, wenn ihr so einen Krisen-Moment/ Rückfall habt?
Habt ihr Schlagworte oder Sätze, die euch dann wieder rausziehen?


Ich hatte nach der letzten Trennung immer nur Hoffnung nach vorne, nie zurück. Das lag daran, dass ich diesmal überzeugt von meinem Aus war. Eine Kontaktaufnahme hätte für mich Verrat an mir bedeutet. Und das hielt ich mir immer vor Augen. Ich hatte aber auch nie das Verlangen ihn zu kontaktieren. Was hätte er mir Neues an Abwertung oder Einlullerei bieten können, was ich nicht schon kannte. Nein danke!

Bei Rückfällen, und die waren lange da (Abstände wurden jedoch größer und größer) habe ich mich nach genervt von mir sein (das gefiel mir noch weniger als die Rückfälle) einfach zurückfallen lassen. Hingenommen und akzeptiert, wie es ist. Geschehen lassen OHNE abgenervt zu sein. Und DAS hat funktioniert! Schmerzhafter als die Abwertungen, das hintergangen und belogen werden in der Bez. kann doch ein Rückfall nicht sein?

War es nicht so, dass wir bei N die Schmerzen aushielten, durch Warten abgelenkt waren in der Hoffnung auf Liebeskrumen und Besserung? Bekamen wir auch. Kurzfristig. Und wehe, wir fühlten uns zu sicher.

Und jetzt? Wofür erduldet man die Traurigkeit jetzt? Auch sie kommt immer wieder, genau wie in der Beziehung. Aber jetzt gehst Du durch diese Traurigkeit mit dem Ziel nie wieder auf Krumen angewiesen zu sein.

Rückfälle dienen der Heilung, die Beziehung zu einem N der Erkrankung.

Was ist auf Dauer besser?

Wenn N uns mal gerade wieder Liebes-Krumen zuwarf und wir DURCH IHN in dem Moment glücklich waren? Und das was IMMER darauffolgte ?

Oder ist es besser Rückfälle mit gespickten schönen Erinnerungen als Heilung anzuerkennen mit Aussicht auf fortwährend glückliche Momente DURCH UNS?

Bei Rückfällen half mir ebenfalls sehr, mir immer wieder diese miesen Gefühle, die ich so oft während den N-Handlungen/Worten fühlte wieder hervorzuholen. Da waren aber ganz schnell die schönen Erinnerungen null und nichtig.

Liebe Grüße,
Phoenix

20.10.2014 12:46 • x 1 #5912


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

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S
BaldistWeihnachten:
Zitat:
....Ich war einfach offen, zu schauen, was sich entwickelt oder eben nicht. Nach einigen Wochen charmantester Umkreisung seines Begierdeobjektes wurde er direkter und ich machte eine erstaunliche Feststellung. Ich erkannte, dass er sich nicht wirklich für mich interessierte, sondern dass er all seinen Charme nur einsetzte, um ein Ziel zu erreichen. Da dieses Ziel nicht sofort die Tür öffnete damit der Vogel hineinfliegen kann um sich ausgehungert nieder lassen zu können, wurde der Vogel stinksauer. Er schlug heftig mit den Flügeln, spuckte Feuer etc. Warum? Weil er bis dato nicht wirklich genossen hatte, was zwischen uns geschah, sondern dies alles nur dazu diente, endlich gestillt zu werden.


Als ich DAS las, war ich an die ersten Wochen / Monate der Begegnung mit dem N. aus dem Jahr 2013 erinnert.
Auch ich wurde in charmantester, aufmerksamster, freundlichster Weise umgarnt.
Und auch ich war offen und wollte schauen, ob und was in mir passiert.

Doch ich habe irgendwann festgestellt, feststellen müssen, dass es diesem N. nicht um mich geht, nicht um mich, als der Mensch, der ich bin, mit all meinen Eigenschaften, Können, Vermögen, Stärken und Schwächen, mit meinen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen.

Ich sollte angepasst das Leben dieses N. führen oder besser: eingepasst werden in das Leben dieses N..

20.10.2014 13:24 • #5913


sahara
Zitat von schöne_maid:
Doch ich habe irgendwann festgestellt, feststellen müssen, dass es diesem N. nicht um mich geht, nicht um mich, als der Mensch, der ich bin, mit all meinen Eigenschaften, Können, Vermögen, Stärken und Schwächen, mit meinen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen.


Ja genau, schöne Maid, wir sollten SEIN Leben mit unserem Leben füllen.
Mit unserer Lebendigkeit, unserer Körperlichkeit, unserer Kraft und Energie, mit unserer Lebensfreude, unserer inneren Schönheit, und ja doch auch mit unseren positiven Gefühlen.
All das was Narz nicht selbst in sich trägt, nicht aus sich selbst gewinnen kann.

Aber bitte schön ohne Eigenständigkeit, ohne Selbstwert, ohne Freiheit, ohne eigene Wünsche usw. und daran erkennt man klar, dass Narz ein Objekt für sich und sein Leben sucht und Menschen auch so behandelt.

20.10.2014 14:37 • x 2 #5914


F
ein liebes Hallo an alle die hier zu diesem Thema schreiben und lesen...............
ich war seit Monaten nicht mehr hier und wollte mich wieder melden....7 Monate nach der räumlichen Trennung vom Narz habe ich Höhen und Ttiefen einer solchen Trennung nun auch erlebt und es ist schon erstaunlich wie viele Ähnlichkeiten es gibt.....ich kann nur sagen : zum Glück gibt es die....und zum Glück wusste ich davon, denn ansonsten wäre ich mit riesigen Schritten in die Narz-Falle getappt und sie hätte mich voll erwischt......sie hat zugeschlagen----doch ich bin ihr entkommen-verletzt-aber entkommen dank der Vorwarnungen auf diesen Seiten.......und dank meiner lieben Freundin in der Schweiz-die mir in den letzten Monaten immer wieder mal einen Tritt gegeben hat-wenn ich anfing zu glauben, dass ich es auch schaffe, wenn ich weiter im Kontakt zum Narz bleibe....liebe J. ich bin froh, dich hier kennengelernt zu haben.......an all die, die noch darauf hoffen , dass es wieder gut werden kann...
NEIN !
.....ihre Bemühungen, ihre Worte und Taten , ihre Versprechungen alles dient nur dem einen Zweck.....uns auf der Warmhalteplatte solange auf Temperatur halten, wie sie es nutzen können -und uns dann wieder eiskalt abservieren......
ich musste das hier jetzt mal loswerden----für mich selbst -und für euch.......

20.10.2014 21:19 • x 3 #5915


J
Hallo ihr lieben.

Ich muss nochmal nachfragen. Die Narze machen das ja absichtlich, das ist soweit klar. Aber woher haben die das Wissen darüber, wie es funktioniert. Wie genau das Abhängikgeitsverhältnis entsteht, was die dafür tun müssen etc.
Es ist fast immer der gleiche Ablauf. Das haben die Narze gemeinsam. Ich will einfach wissen, woher die ihr Wissen haben, woher können die das? Hinter allem steckt ja Kalkül, ist geplant, durchdacht, darauf ausgerichtet sein Gegenüber zu vernichten. Woher haben die die Strategie?

20.10.2014 22:51 • #5916


K
...wenn ich mir meinen N so betrachte, dann glaube ich, dass er seine Strategie in seiner Kindheit perfekt vorgelebt bekommen hat - quasi Lernen am Modell. Als Einzelkind wurde er von allen Seiten (seinen Eltern, seinen Großeltern und sämtlichen Anverwandten) im jahrelangen intriganten Trennungskrieg (ohne, dass eine Trennung der Eltern wirklich erfolgte) in jüngsten Jahren schon instrumentalisiert (benutzt^^), wahlweise als Fußabtreter, Tröster, Kummerkasten und Boxsack der jeweiligen Seiten . Dabei wurde nie offen Kritik ausgesprochen, es gab nie offenen Streit, alles lief über Intrigen, latenten Drohungen, bei vordergründig netten Gesprächen ab. Der klassische double-bind sozusagen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass er einerseits von allen Seiten überfordert, aber auch alleingelassen wurde, mit dem natürlichen kindlichen Bedürfnis nach Sicherheit und echter Zuwendung. Auf der einen Seite mag es den Narzissmus vielleicht pushen, als Kind von Erwachsenen ebenfalls eine Erwachsenenrolle als Zuhörer, Vertrauter, Eingeweihter etc. zugewiesen zu bekommen, auf der anderen Seite dürfte er ja grade dadurch auch in seinem Kindsein und Bedürfnis nach Sicherheit permanent frustriert worden sein. Da scheinen dann auch nur 2 Entwicklungen möglich gewesen zu sein:
Einerseits eine Abspaltung der kindlichen Grundbedürfnisse (Liebe/ Sicherheit), da diese bedrohlich, weil frustriert wurden (Grundbedürfnisse sind ja überlebenswichtig) und andererseits musste dieses Kind lernen, die Rolle eines Erwachsenen zu übernehmen (macht er heute noch: spielt den Vater seiner Mutter), obwohl er keinerlei entwickelte Kompetenzen dafür hatte. Der Anzug war zu groß.

Und so, zumindest mein Eindruck, spiegelt sich das in seinem Erwachsenenalter wieder:

Einerseits gibt er sich sozial überaus engagiert, ist darin auch weitgehend kompetent, reist um die halbe Welt, um nem Freund in Not zu helfen (natürlich nur, um sich durch diese Heldentat jahrelange Bestätigung und Dankbarkeit zu sichern), andererseits hatte ich oft den Eindruck, dass er auch und gerade seine Nächsten, die er sehr idealisiert (z.B. seine Mutter) eigentlich abgrundtief hasst. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, er hilft ihr aus sadistischen Gründen. Um sie zu bestrafen - wofür auch immer. So paradox es klingt: Seine offenkundige Hilfe ist eine Bestrafung der Anderen. Und er wird nie fertig mit dem Bestrafen.

Ich hatte manchmal den Eindruck, dass er völlig bewusst und strategisch plant, sein Gegenüber zuallererst und möglichst sofort in eine Situation zu bringen, in der er sich schuldig macht. Und sei es, indem dieser Mensch das Angebot des N annimmt, das Essen zu zahlen. Erst hinterher bemerkte man, dass er einen damit an eine bestimmte Rolle gefesselt hat, aus der man nicht mehr entkommen konnte: Sie dich an: DU hast mich ausgenutzt. Ich war nett zu dir, habe dir geholfen, dich rumgefahren, dir zugehört, das Essen bezahlt und alles was dir einfiel war, mich auszunutzen. Und dadurch, dass du DAS getan hast, bist du selbst dran Schuld, dass ich nun auf dich spucke! Du lässt dich aushalten - du bist ein Nichts.

Keine Ahnung, wie das bei anderen Ns ist, bei meinem hatte ich jedenfalls immer den Eindruck, dass er nur eine Mission in seinem Leben hat: Andere für das bluten zu lassen, was ihm widerfahren ist. Und dafür hat er sehr gezielt die Strategien eingesetzt, die er in seiner Familie gelernt hat. Problem ist nur: er findet nie die Genugtuung, die er vielleicht sucht.

Und ich glaube, das Kalkül dahinter folgt einer ganz einfachen Beobachtung der N:

(1) Die Macht (Stärke) Anderer lässt mich spüren, dass ich ein Nichts bin, obwohl ich (auch) Jemand (Mächtiges) sein will
(2) Sie dominieren mich (Stärke = Dominanz), d.h., sie wollen mich vernichten mit ihrer Macht
(3) das darf ich nicht zulassen, denn schon einmal bin ich daran fast gestorben. Aber das ist nun vorbei. Heute bin ich groß, und jetzt bin ICH dran!
(4) Ich muss daher um jeden Preis verhindern, dass andere ihre Stärke zeigen
(5) muss dabei aber dennoch sicher stellen, dass ich das bekomme, was ich verdient habe, mir jedoch immer versagt blieb: die Reue meiner Peiniger, die Rehabilitierung meiner Person, die bedingungslose Anerkennung meines Werts, die ewige Entschädigung für die erlittene Erniedrigung und die Höchststrafe für meine Täter: Jetzt bin ICH der Sieger.

So tiefenpsychlogisch werden Ns das sicher nicht sehen, aber letztlich brauchen sie ja nicht mal ne ausgereifte Strategie, sondern sie müssten nur ihr wichtigstes Bedürfnis kennen:

Sie wollen siegen und groß sein.
Und was muss man tun, wenn jemand kommt, der einen Kopf größer ist als ich? Richtig: Ich mache ihn einen Kopf kleiner (ich attackiere seine Stärken). Dann ist er erstmal gleichgroß. Reicht mir aber noch nicht. Der soll kriechen, so wie ich kriechen musste. Also trete ich ihm in den Rücken und breche sein Rückgrat (indem ich sein Vertrauen (= seine menschliche Schwäche) hinterrücks (Rücken) ausnutze), dann krümmt er sich schon mal - jetzt weiß er, wie das ist!. So richtig reicht mir das aber immer noch nicht. Ich will, dass er in die Knie geht. Also trete ich ihm in die Schienbeine (das Letzte, was den fühlenden Menschen aufrecht hält - Werte und Hoffnung). Jetzt kniet er (der N verwechselt hier Wehrlosigkeit mit masochistischer Demut). Er heult. Er liegt am Boden (der N verwechselt hier menschliches Leid mit ultimativer Kapitulation). Das Bild gefällt mir (der Moment wo N diebisch grinst). Dann sagt er: Tja, das hast du nun davon. Und du dachtest, du bist stark?! Schau dich doch an, du winselndes kriechendes Etwas!
Dann spuckt er drauf, dreht sich um und geht.

Blöd nur, dass nach dem Kampf immer vor dem Kampf ist.

21.10.2014 00:12 • x 2 #5917


K
P.S.

Da fällt mir grad noch ne Anekdote ein zum Thema: In der Wahrnehmung von Ns ist alles verdreht

Er hatte in seiner ganzen Wohnung kein einziges Bild. Einzig und allein eine Postkarte hing an der Küchenwand.

Ich fragte nach, denn sie verursachte ein komisches Gefühl in mir und er erklärte mir voller Stolz, dass dies eine Geburtstagskarte seiner Mutter sei, zu der er ja ein ach so symbiotisches wertschätzendes Verhältnis habe.

Darauf war eine Herde weißer Schafe zu sehen, in deren Mitte ein schwarzes Schaf stand. Der Text darunter lautete:

Du bist besonders - und genau dafür lieben wir dich

(edit: sehr nett, er das schwarze Schaf/ der Sündenbock der Familie^^) Double-Bind pur. Wenn SO Wertschätzung aussieht...okay....

21.10.2014 00:30 • #5918


A
@ frauantje und auch an alle anderen:
Wir werden wohl nie so richtig verstehen wie sie ticken, auch ich sitze hier und es fällt mit schwer zu verstehen (vielleicht will ich es auch gar nicht mehr)

Und doch mache ich mir Gedanken, warum lassen sie uns nicht einfach los/frei?
Warmhalteplatte zieht bei mir nicht, keinerlei Kontakt, alles wurde gekappt.
Nun versucht er es über unser gemeinsames Hobby....WARUM ist mir ein Rätsel.....
er ist ja sooo glücklich mit seinen div. Mädels.....? Warum zum Teufel lässt er mich nicht einfach in Ruhe?

Wegen ihm bin ich hunderte Kilometer weggezogen, habe meinen geliebten Job aufgegeben.....
Es gibt Nächte wie diese wo ich denke: es war alles umsonst!

21.10.2014 02:32 • x 1 #5919


A
Ach so, zum besseren Vertändnis: ich bin diejenige die frauantje hier angesprochen hat. Sie hat mir viel geholfen, und ich versuche ihr zu helfen.

Zusammen sind wir stark !

21.10.2014 02:43 • #5920


K
Liebe Jordis,

kleines Lied hat das ja schon sehr detailliert geschildert, wie das in ihrer Narzfalle aussah.

[quote]Hinter allem steckt ja Kalkül, ist geplant, durchdacht, darauf ausgerichtet sein Gegenüber zu vernichten. Woher haben die die Strategie?[quote]

Im meinem Fall hatte ich nicht den Eindruck, dass es sich um strategische Planung und Durchführung derselben ging. Ich muss dazu sagen, dass ich vieles, was den Narzissmus des Ex-Narz betraf, intuitiv wahrnahm. Erst im Nachhinein versuchte ich mir das rational zu erklären.
Und ich sehe das wie kleines Lied, es ist ein über Jahrzehnte erprobtes, erworbenes Muster, so dass der Narz nicht mehr explizit denken muss, wenn ich A sage, wird das so und so bei ihr ankommen und sie wird B tun. Das Ganze läuft meinem Eindruck nach viel stärker automatisiert, auch das Lügen und Manipulieren ist fast eine Art von natürlicher Lebens- und Denkweise des Narzes geworden, er muss erst gar nicht eine Kriegsstrategie entwerfen, eben weil sie Teil seiner selbst ist, es ist quasi verinnerlicht.

Auch in meinem Fall sind die Hintergründe in der Kindheit zu suchen. Narz ist in einem äußerst bigotten spießbürgerlichen Elternhaus groß geworden. Bei Trennung der Eltern (Vater ging fremd) durfte er seinen Vater nicht mehr lieben (Forderung der Mutter), die aber gleichzeitig selbst den Vater innerlich nicht losließ (Double bind lässt grüßen). Schon früh, zu früh musste er die Verantwortung für seinen jüngeren Bruder übernehmen, was ihn wohl restlos überforderte. Die Mutter ist eine durch und durch manipulative und falsche Person. Nach vorne lächeln, nach hinten lostreten. Ich sag nur Biedermann und die Brandstifter.

Ich betone nochmals, ich habe es hier schon mehrfach gesagt, bei meinem Narz hatte ich immer das Gefühl der Beidseitigkeit, sein Handeln ist bewusst, gleichzeitig unbewusst, er ahnt seine Störung, gleichzeitig ist er nichtsahnend. Mittlerweile ist mir klar, dass das, was ich an Beidseitigkeit spürte, nichts anderes als die Spaltung ist, die auf Verdrängung basiert.


LG
Kimberly

21.10.2014 06:53 • x 1 #5921


K
Liebes kleines Lied,

Zitat:
Und was muss man tun, wenn jemand kommt, der einen Kopf größer ist als ich? Richtig: Ich mache ihn einen Kopf kleiner (ich attackiere seine Stärken). Dann ist er erstmal gleichgroß. Reicht mir aber noch nicht. Der soll kriechen, so wie ich kriechen musste. Also trete ich ihm in den Rücken und breche sein Rückgrat (indem ich sein Vertrauen (= seine menschliche Schwäche) hinterrücks (Rücken) ausnutze), dann krümmt er sich schon mal - jetzt weiß er, wie das ist!. So richtig reicht mir das aber immer noch nicht. Ich will, dass er in die Knie geht. Also trete ich ihm in die Schienbeine (das Letzte, was den fühlenden Menschen aufrecht hält - Werte und Hoffnung). Jetzt kniet er (der N verwechselt hier Wehrlosigkeit mit masochistischer Demut). Er heult. Er liegt am Boden (der N verwechselt hier menschliches Leid mit ultimativer Kapitulation). Das Bild gefällt mir (der Moment wo N diebisch grinst). Dann sagt er: Tja, das hast du nun davon. Und du dachtest, du bist stark?! Schau dich doch an, du winselndes kriechendes Etwas!
Dann spuckt er drauf, dreht sich um und geht.


Sehr, sehr schön beschrieben. Und damit hast du etwas erklärt, was mir am Anfang mit Narz passierte. Narz drehte im Kennenlernen das so um, als wenn er der schöne Anspruchsvolle (in Realität: ein durchschnittlicher alternder Mann) sich erst mal überlegen muss, ob ich seinen hohen Ansprüchen genüge. Ich dumme Kuh ließ mich triggern (Mama musste ich ja schließlich auch immer gefallen und um ihre Liebe kämpfen) und ging auf dieses Spiel ein und hüpfte brav über die Stange des ach so anspruchsvollen Mannes. Zwar sagte ich mir und auch meine Freund, äh, was will der denn, der hat seinen Marktwert aber auch nicht richtig eingeschätzt, dennoch funktionierte diese Strategie. Auch hier glaube ich nicht, dass das kalkuliert geplant war, sondern unbewusstes Muster des Narz, mich erstmal auf Augenhöhe oder darunter zu ziehen, um bei mir gar nicht erst dumme Gedanken aufkommen zu lassen, ob mir der Typ überhaupt gefällt. Denn das hätte ja die Gefahr einer massiven Egoverletzung zur Folge haben können.
Im Verlauf der Beziehung nutzte er meine Liebessehnsucht aus, um mich als Homebase mit Werbeeffekt nach außen zu etablieren. Ach ja, dabei ging er gar nicht mal vorsichtig vor, mehrfach sagte er, es wäre ihm lieb, wenn ich abhängig von ihm wäre. Naiv und selbstwertschwach interpretierte ich das noch als Liebe.

Was mir immer noch die Schuhe auszieht ist die narzisstische Denke, ich las hier irgendwo den Satz, dass der Narz zu seiner Partnerin sagte: Dass ich dir fremd gegangen bin, ist doch nicht so schlimm, dass du aber mit mir Schluss gemacht hast, werde ich dir nie verzeihen.

Dies kann ich 1 zu 1 auf meinen Exnarz übertragen. So dachte und handelte er, als ich sein Doppelleben outete.

LG
Kimberly

21.10.2014 07:06 • x 1 #5922


I
Hallo...ich bin neu hier und würde gerne erst mal wissen,woran ich erkenne,dass er wirklich ein Narzisst ist/war oder narzisstische Persönlichkeitsstörung hat? Vieleicht war er einfach nur ein Riesen Egoist? schlimmste ist,dass ich ein Kind mit ihm habe und dabei würde ich ihn am liebsten gar nicht mehr sehen. lg

21.10.2014 07:14 • #5923


Dunkelrot
Zitat von Jordis:
Hallo ihr lieben.

Ich muss nochmal nachfragen. Die Narze machen das ja absichtlich, das ist soweit klar. Aber woher haben die das Wissen darüber, wie es funktioniert. Wie genau das Abhängikgeitsverhältnis entsteht, was die dafür tun müssen etc.
Es ist fast immer der gleiche Ablauf. Das haben die Narze gemeinsam. Ich will einfach wissen, woher die ihr Wissen haben, woher können die das? Hinter allem steckt ja Kalkül, ist geplant, durchdacht, darauf ausgerichtet sein Gegenüber zu vernichten. Woher haben die die Strategie?


moin moin zusammen

darüber habe ich auch viel nach gedacht und bin zu dem ergebnis gekommen, dass meiner nicht wissentlich nach diesen strategien gesucht hat. dafür ist er zu faul um nach zu denken. sie sind ihm mit der zeit einfach zugeflogen. er hat bemerkt was funktioniert bei der jeweiligen dame und hat dann seine vorteile daraus gezogen. vieles funktioniert ja bei den meisten frauen gleich.

ein beispiel: einiges an zeit als er mit mir zusammen war gab es noch eine andere frau. sie hat mich dann mal angerufen und wir mussten tatsächlich lachen als wir fest stellten, dass wir gleichlautende smsn von ihm erhalten. wortlaut: ich liebe dich, ich vermisse dich, ich denke nur an dich.

bei ihr hat er den hebel zusammen kinder bekommen und irgendwann zusammen ziehen angelegt. das war was sie wollte. bei mir war es der hebel mich mit ihr auf trab zu halten. also mich immer in kampfstellung um ihn zu halten. zusammen gewohnt hat er mit mir. zu ihr ist er alle paar wochenenden mal gefahren (so alle 5-6 wochen, wohlgemerkt war sie vor mir da, bitte steinigt mich nicht dafür )

auch habe ich nicht den eindruck, dass meiner vernichten will. dazu sind ihm die frauen im grunde viel zu wurscht. er will bei jeder nur raus ziehen was geht. damit ER ein gutes leben hat, damit es ihm so gut als möglich geht, damit er soviele kicks als möglich erleben kann, damit er so viel aufmerksamkeit hat wie nur geht usw. usf.

wenn das nicht mehr klappt ist ihm egal was mit der frau ist. ob sie nun vernichtet ist oder nicht. darum geht es ihm nicht. wenn nach der trennung ab und zu noch was raus zu holen ist, prima. wenn nicht kann sie weiter leben wie sie mag. ob intakt oder scheintot interessiert ihn nicht.

vernichtung ist nicht sein oberstes ziel, sondern für seine zwecke benutzen soweit als möglich. und wenn dies geschehen ist oder nicht mehr funktioniert, haken drunter. fertig.

ich kann mir vorstellen, dass es hier auch wieder abstufungen gibt und es auf den krankheitsgrad ankommt.

21.10.2014 07:19 • #5924


K
Ihr Lieben,

Zitat:
vernichtung ist nicht sein oberstes ziel, sondern für seine zwecke benutzen soweit als möglich. und wenn dies geschehen ist oder nicht mehr funktioniert, haken drunter. fertig.


Ich hatte bei meinem auch das Gefühl, dass das Ziel nicht die Vernichtung ist, aber er hat sie billigend in Kauf genommen. Das Ergebnis ist für mich das Gleiche. Allerdings wendete sich das Blatt, als ich ging, da trat Sadismus hervor und da ging es dann tatsächlich um Abstrafung und so etwas wie Vernichtung.

Allerdings hatte ich in meinem Falle auch das Gefühl, in Wirklichkeit hasst er alle Frauen so wie seine Mutter und es geht um das Abstrafen der Mutter. Nur blöd, dass man von Muttern ja auch irgendwie abhängig ist.

LG
Kimberly

21.10.2014 07:33 • x 2 #5925


A


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