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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

sahara
Zitat von Anul:
Danke sahara, ich denke du hast recht...nein ich bin sicher du hast recht!
Nur verstehen fällt mir auch nach all den Monaten schwer.
,

Anul, dem Himmel sei Dank, wir sind keine Narzissten und denken und handeln nicht so wie sie.
So etwas müssen wir auch nicht verstehen!

21.10.2014 19:59 • #5941


J
Eben war ich plötzlich traurig und mir schoss der Gedanke in den Kopf: Wo ist mein Freund, mein Verbündeter, mein Liebster? Wäre es nicht gerade der, den ich jetzt ganz dringend brauche? In einem solchen Moment, in einer solchen Zeit, wenn einem ganz schreckliches passiert, braucht der Mensch seinen Partner, seinen Vertrauten. Und genau der, ist der Verräter und man hat so vieles verloren. Das Vertrauen, die Liebe und den Partner, seinen Lebensplan, Wünsche und Hoffnungen. Eigentlich stehe ich da und habe nichts mehr. Noch mich und ein paar materielle Dinge um mich herum, alles ist zerbrochen. Ja, ich weiß. Ich habe mich. Ich bin noch da. Ich bin noch da. Ich bin da. Trotzdem, diese Sehnsucht nach meinem Freund ist immens. Nicht nach ihm. Er ist ja gar kein Freund gewesen. Aber nach meinem Freund. Nach jemandem der mich meint.
Ich habe ihm geglaubt. Ich habe ihm vertraut. Ich habe ihn geliebt. Und er hat mich verraten. Aus Boshaftigkeit, perfide geplant. Wusste am ersten Tag den letzten schon.

21.10.2014 20:14 • x 3 #5942


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

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K
@Saxana

Mir fällt grad auf, dass diese letzte Reaktion des N es ist, die uns wahrscheinlich am Ende so verletzt und an der wir lange zu knabbern haben (Und du denkst du bist stark?! Schau dich doch an....)

Denn auf der einen Seite bekommen wir sehr klar mit, dass er uns Unrecht tut und dass es Unrecht ist, wie er mit uns umgeht. Auf der anderen Seite (so geht es mir zumindest leider ab und an noch), muss ich ihm sogar Recht geben: Da hat man klein beigegeben, sich verbogen, noch Verständnis gezeigt, obwohl man eigentlich wütend war, hat ihn entschuldigt und in Schutz genommen, hat hinterfragt, versucht, die Wogen wieder zu glätten, hat vor lauter Angst und Abhängigkeit Dinge getan, die man dachte, niemals tun zu können, niemals so tief zu sinken... man (ich) war ab und an wie ein kriechendes, winselndes Kind, man ist gekrochen für die paar Krümel seiner Aufmerksamkeit.

21.10.2014 20:16 • x 1 #5943


K
@ Jordis

...wenn ich diesen Gedanken habe (ich habe nichts mehr), dann tröstet es mich manchmal, dass ein N uns nicht ohne Grund ausgewählt hat. Wir waren nicht einfach doof und verfügbar, sondern er hat in uns eine Stärke erkannt, die er auch haben wollte, auf die er neidisch war.

Ein N kann uns vielleicht alles mögliche nehmen und alles mögliche in uns zerstören, aber letztlich bewahren wir uns diese eine Stärke, die er wollte. Selbst wenn er uns am Boden zurückgelassen hat, gibt es diese eine Stärke immer noch: Menschlichkeit.

In nem N ist es so leer und dunkel wie in einem Kellerloch.

Und jetzt schau mal in dich hinein. Auch und gerade JETZT, wo es dir nicht so gut geht. Was siehst du dann?

21.10.2014 20:24 • x 2 #5944


J
Nein kleines Lied, ich gebe ihm nicht recht. Er hat mich hinters Licht geführt, bewusst abhängig gemacht, indem er mir mein Selbstvertrauen durch Manipulation untergraben hat, hat mich geschwächt und Liebe geheuchelt. Nein. Selbst der stärkste Baum kippt um, kappst du ihm die Wurzeln. Wir hatten keine Chance und haben lange durchgehalten für das, was uns widerfahren ist. Ich sehe hier keine einzige schwache Frau. Schwach ist einzig der Aggressor. Der hat es nötig, mit gelogener Liebe Menschen in die Knie zu zwingen, damit er wenigstens dann auf sie herab sehen kann. Er ist der Schwächling, nicht Du. Der Kampf war ungleich. Er kannte jede einzelne Waffe und wusste, wohin er Zielen musste. Wir dagegen haben gar nicht gewusst, dass Krieg herrscht.

21.10.2014 20:25 • x 3 #5945


Carmelita
Schaut mal. Ich bin auf dieses n-Ding erst durch Psychologie heute gestoßen u hab mich dann weiter durchgearbeitet
Nach dem lesen dieses Artikels, stand ich eine ganze Zeit unter Schock.

21.10.2014 20:34 • #5946


S
Kleines lied?
Diese worte: schau dich doch an... du jämmerliche person.... ich sollte ein foto von dir machen, wie jämmerlich du jetzt aussiehst... hä, wo ist denn jetzt die ach so starke saxana...

die sind so gekommen!

Als er mich eingesperrt hat, mich mit gegenständen bedroht hat, wild entschlossen, draufzuschlagen.
Ich habe gedacht: na, dann töte mich eben. Nimm den töchtern die mutter. Stich zu...

Und danach hat er sich ins bett gelegt und gepennt. Einfach so!

Deine worte sind goldrichtig wiedergegeben, liebes kleines lied. So war es!

Krankes Ar... der!

Lg saxana

21.10.2014 20:46 • #5947


S
Liebe carmelita,

Danke für deinen hinweis. Hab ich schon mehrfach gelesen und immer berührt er mich aufs neue. Wir sind eigentlich ganz schön stark! Unser fehler ist: wir sind aufrichtig liebende!

Lg saxana

21.10.2014 20:49 • x 1 #5948


S
Liebe jordis,
Ich sehe hier auch keine einzige schwache frau! Ich lese frauen, die höchst intelligent sind und stark für das leben!
Deshalb mussten sie herhalten für die idioten dieser welt. Weil sie gut sind und mit einer wahrhaftigen großherzigkeit ausgestattet sind.
Und weil sie über soviel kraft und durchhaltevermögen verfügen. Nur die besten sucht sich narz! Das beste ist grad gut genug für ihn!

Lg saxana

21.10.2014 20:58 • x 1 #5949


K
Hallo an alle,

Zitat:
Eben war ich plötzlich traurig und mir schoss der Gedanke in den Kopf: Wo ist mein Freund, mein Verbündeter, mein Liebster? Wäre es nicht gerade der, den ich jetzt ganz dringend brauche? In einem solchen Moment, in einer solchen Zeit, wenn einem ganz schreckliches passiert, braucht der Mensch seinen Partner, seinen Vertrauten. Und genau der, ist der Verräter und man hat so vieles verloren. Das Vertrauen, die Liebe und den Partner, seinen Lebensplan, Wünsche und Hoffnungen. Eigentlich stehe ich da und habe nichts mehr. Noch mich und ein paar materielle Dinge um mich herum, alles ist zerbrochen. Ja, ich weiß. Ich habe mich. Ich bin noch da. Ich bin noch da. Ich bin da. Trotzdem, diese Sehnsucht nach meinem Freund ist immens. Nicht nach ihm. Er ist ja gar kein Freund gewesen. Aber nach meinem Freund. Nach jemandem der mich meint.
Ich habe ihm geglaubt. Ich habe ihm vertraut. Ich habe ihn geliebt. Und er hat mich verraten.



Ja Jordis, dies ist meine Empfindung ebenso gewesen. Plötzlich ist man ganz allein und der Mensch, von dem du glaubtest, er ist dein Mensch, hat sich als Feind in deinem Bett erwiesen. Nur dass das alles von A bis Z geplant war, kann ich wie gesagt, nicht bestätigen. geplant war sicher die blinde Homebase mit all den Affairen, nicht die Demaskierung durch die Homebase. So war es zumindes in meinem Fall.

@Kleines Lied

Ich habe mir wochenlang darüber Gedanken gemacht, inwieweit mein bedürftiges Verhalten in der Krise nicht mitverantwortlich dafür war, dass ich so brutal behandelt wurde. nach dem Motto Bedürftigkeit stößt ab und zerstört Beziehungen.

Allerdings gab mir Stefanie Stahl mit Jein zu bedenken, dass es ein ganz normales menschliches Bedürfnis ist, wird eine Beziehung (mitunter auch nur temporär) als unsicher erlebt, die Sicherheit wiederherzustellen. In der Regel versucht man durch Fragen, Beziehungsgespräche etc. die Sicherheit wiederherzustellen. Gelingt dies nicht, bleibt die Situation unbefriedigend geklärt, gerät man schnell in die Falle des emotionalen Kontrollverlustes. Weitere Fragen und Interventionen sind die Folge, das Gegenüber weicht immer mehr zurück, je mehr es die Verlustangst des anderen spürt, fühlt sich abgestoßen. Lange Zeit machte ich mir den emotionalen Kontrollverlust zum Vorwurf, meine Dependenz machte ich dafür verantwortlich, dass ich so kriecherisch war und damit die Beziehung belastete.

Nun, man kann sich aber durchaus fragen, was war eher da, die Henne oder das Ei, was heißen soll, die Unsicherheit, das Unausgesprochene, die der Narzisst geschürt hat oder die eigene Verlustangst und damit Bedürftgkeit. Oder war das eine nur eine Reaktion auf das andere. Egal wie, kluge Partner wissen, dass es nur zwei Verlierer und zwei Gewinner gibt. Gebe ich dem anderen nicht die Sicherheit, die er braucht, sorge ich nicht für Klarheit und Transparenz, treibe ich ihn in die Spirale der Verlustangst, werde auch ich über kurz oder lang den Partner und die Partnerschaft verlieren, weil ich die Balance zwischen Nähe und Distanz empfindlich störe-

LG
Kimberly

21.10.2014 21:00 • x 1 #5950


S
Zitat von Kimberly2:
Nun, man kann sich aber durchaus fragen, was war eher da, die Henne oder das Ei, was heißen soll, die Unsicherheit, das Unausgesprochene, die der Narzisst geschürt hat oder die eigene Verlustangst und damit Bedürftgkeit. Oder war das eine nur eine Reaktion auf das andere. Egal wie, kluge Partner wissen, dass es nur zwei Verlierer und zwei Gewinner gibt. Gebe ich dem anderen nicht die Sicherheit, die er braucht, sorge ich nicht für Klarheit und Transparenz, treibe ich ihn in die Spirale der Verlustangst, werde auch ich über kurz oder lang den Partner und die Partnerschaft verlieren, weil ich die Balance zwischen Nähe und Distanz empfindlich störe-



Liebe kimberly,

Das buch von stefanie stahl hat mir auch sehr geholfen. Ich kann es nur empfehlen!
Nachdem mein narz es mal gelesen hatte ('n paar kapitel), meinte er trocken: ich glaube, ich liebe dich nicht.
Wat fürne aussage, die mitten ins herz traf! Das wollte die autorin bestimmt nicht bezwecken, war aber bestimmt ehrlich gemeint. Und ich volltrottelin hab mit ihm darüber diskutiert. Hätt ich es nur so angenommen.

Ja, liebe kimberly, es gibt eigentlich nur win-win. Alles andere ist sowieso murks - und schon recht in der partnerschaft! Das eigene verzeihen und verständnis für mich fällt mir unendlich schwer. Theoretisch weiß ich, dass er mich zu boden manipuliert hat, aber es fällt schwer, mir zu verzeihen, diese reaktionen gehabt zu haben. Mein gott - was für eine gehirnwäsche...

Lg saxana

21.10.2014 21:30 • x 1 #5951


K
@ Carmelita

Sorry, aber solche Texte verursachen bei mir echt nen enormen Hals. An bestimmten Passagen kann man bereits erkennen, dass Theorie manchmal auch nur ein Konzept ist, das zu kurz greift und an der Lebenswirklichkeit vorbeigeht.

U.a. hier:

Zitat:
Im darauf folgenden Stadium gegenseitiger Schuldzuweisungen bleibt den Betroffenen der entscheidende Erkenntnisschritt in aller Regel verwehrt: Den aktuellen Konflikt in Bezug zu setzen mit den anfänglichen, jeweils beziehungsstiftenden Bedürftigkeiten.


Sicher, irgendwo haben wir alle mit unseren N nach Schloss-Schlüssel-Prinzip funktioniert. ABER: Haben wir nicht alle auch noch WÄHREND der Beziehung stets und wiederkehrend genau Letzteres versucht? Ich wette JEDE von uns hat versucht, diese Form von Beziehungsarbeit zu leisten, indem sie ihren N mal sanft, mal verzweifelt, mal laut, mal kleinlaut, mal dramatisch auf diese Bedürftigkeiten hinzuweisen versucht hat, ihm zu spiegeln, welche Bedürftigkeit seinerseits bei ihr ankam, welche Bedürftigkeit ihrerseits besteht, welche Relevanz das in Bezug auf die Beziehung aus höherer Warte aus betrachtet hat. JEDE von uns hat sich noch während der Beziehung mit sich selbst auseinandergesetzt, gezweifelt, hinterfragt, in Frage gestellt und überprüft - GERADE in Hinblick auf die beziehungsstiftende Bedürftigkeit. Das Problem an der Geschichte ist: Der Beginn der Beziehung war absolut glaubhaft, kongruent, real - unsere beziehungsstiftende Bedürftigkeit schien von unserem Partner nicht nur akzeptiert, sondern angenommen, toleriert und als Eigenheit gewertschätzt worden zu sein. Aber es war Manipulation. Und die merkt man nun mal leider erst im Stadium der Lähmung, lange nach Beziehungsbeginn, und dann ist es für eine klare, distanzierte Sicht auf die beziehungsstiftende Bedürftigkeit zunächst ZU SPÄT. Hätten wir zu diesem Zeitpunkt nicht schon knietief und unbemerkt dringehangen, wären wir die ersten gewesen, die aus einer solchen distanzierten Reflexion heraus, die der Artikel verlangt, die Reißleine gezogen hätten.

NICHT die Schuldzuweisungen verwehren uns den nächsten Erkenntnisschritt, sondern die Lähmung durch die permanenten double-bind-Situationen. Nicht umsonst gilt der gezielte Einsatz von double-bind-Strategien als psychische Foltermethode und Technik seelischer Gewaltanwendung zur Zersetzung autonomer Willensbestrebungen. DASS der Wille gebrochen wurde, haben wir meist erst gemerkt, als er es schon war.

Ja, vielleicht sind wir alle in einem ungesunden Maß anpassungsbereiter als Andere - ABER das ist nicht gleich Grund, per sé von Komplementärnarzissmus zu sprechen und sämtlichen Partnerinnen von Narzissten zu unterstellen, sie würden die ganze Beziehungszeit über nix anderes tun, als die Schuld bei ihm oder bei sich zu suchen. Die meiste Zeit über - bitte korrigiert mich, wenn ihr das anders seht - waren wir damit beschäftigt EINE LÖSUNG für die Konflikte in der Beziehung zu finden. Und DAS ist nun mal zunächst ein völlig normales Vorgehen und menschliches Ideal, das die meisten Menschen zu verwirklichen suchen, nämlich nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen und ne Schuldfrage zu klären (das kommt erst danach ), sondern um eine gemeinsame Beziehungsbasis zu ringen, diese zu definieren und zu vereinbaren. (Und ja, NATÜRLICH sind wir nicht von vornherein davon ausgegangen, nen Psychopathen vor uns zu haben!)

Und ja, dazu gehört auch die menschliche Eigenschaft, auch mal zurückzustecken oder nicht aufzubegehren, weil man merkt, es würde den Konflikt nur verschärfen. Und dazu gehört auch, dem Anderen Zeit zu geben, wenn er sagt, dass er diese brauche. Nem Manipulierten vorzuwerfen, dass er doch da schon hätte merken müssen, dass er manipuliert wurde, erscheint mir etwas hanebüchen. Hinterher waren wir alle schlauer.

Sicher müssen wir uns die Frage gefallen lassen, weswegen unsere Grenzen manchmal so weit gesteckt waren, dass unsere Leidensfähigkeit arg überschritten wurde.

Aber ich störe mich extrem dran, dass solche Texte grad bei uns, die wir völlig verunsichert und verwirrt aus so ner Beziehung herausgehen, dazu führen können, dass wir noch mehr Schuldgefühle und Unsicherheiten aufgebrummt bekommen, indem wir uns selbst auseinandernehmen wie ne Weihnachtsgans und uns die Fragen stellen, die du @Jordis in deinem Posting u.a. darlegst. Ich weiß, was du und wie du es meinst und ähnliche Fragen habe ich mir auch gestellt, aber mal von ner höheren Warte aus betrachtet:

Stellen wir uns damit nicht schon wieder die Frage, wie wir für einen Partner zu sein haben, damit ja die Beziehung funktioniert?! Bloß keine Verlustangst haben! Um Gottes Willen nie die emotionale Kontrolle verlieren, es ja nieee zu einem emotionalen Kontrollverlust kommen lassen! Denn dann wird der andere ja unsicher und das wiederum führt zu unschönen Interaktionen und Agieren.

Ganz ehrlich: Eine gesunde Beziehung (wie ich in meinem Umfeld beobachten kann), beinhaltet auch solche Situationen und kann diese auch aushalten - Voraussetzung ist dafür aber auch, dass es eine BEIDER-seitige Bereitschaft gibt, den Anderen, der nen schwachen Moment hat, abzuholen und ihn nicht noch dafür abzustrafen, die Voraussetzung, verzeihen zu können und v.a. die Voraussetzung von Empathie beider Partner. Bedürftigkeit, und sei sie ungesund groß, hat in einer gesunden Beziehung Platz - indem sie offen thematisiert, an- und ausgesprochen werden kann. In ner gesunden Beziehung signalisieren sich Partner offen, wenn sie mit dieser Bedürftigkeit überfordert sind oder dieser nicht begegnen können.

Man muss kein Komplementärnarzisst sein, sondern lediglich ein sozial-orientierter Mensch, um zunächst mal völlig be- und getroffen zu sein, wenn der liebe N unsere Bedürftigkeit als aggressiven Akt gegen seine Person wertet und uns dafür abstraft. Denn wir registrieren in diesem Moment zunächst erstmal nur: oh, ich scheine seine Grenzen verletzt zu haben - und das wollte ich nicht. Und so, wie in jeder gesunden Beziehung auch, bemühen wir uns zunächst erstmal, die Grenzen des Anderen zu respektieren und das Ausmaß unserer Bedürftigkeit kritisch zu hinterfragen und daran womöglich auch Abstriche zu machen.

Was ich damit sagen will:

Unser aller Verwirrung entsteht m.E., weil wir zunächst mit einer sehr gesunden Beziehungsauffassung an einen gestörten Partner herantreten. Und sicher bietet unser (völlig menschlicher und normaler ) Wunsch nach Beziehungserhalt und -aufbau den Nährboden für weitere Manipulation. Ja, wahrscheinlich müssen und sollten wir vielleicht die Frage stellen, wie es um unsere Grenzen bestellt ist und unsere Leidensfähigkeit, aber ich halte es für ungut und eher zusätzlich verunsichernd, (meist in solchen Fachtexten) lediglich defizitorientiert auf unsere (mitunter völlig normalen, menschlichen) Schwächen fokussiert zu werden, die als Hauptursache für eine Veropferung durch einen N ausgemacht werden.

Wahrscheinlich habe ich mich jetzt selbst in jedem dritten Satz widersprochen und krieg meine Gedanken einfach nich formuliert, sorry, aber ich bin irgendwie grad angepiekt von dem Artikel.

21.10.2014 22:19 • x 3 #5952


J
Hey Kleines Lied.

Du hast Dir überhaupt nicht widersprochen. Ich empfinde Dich als sehr klar und außerdem sehe ich das ganz genauso wie Du.

Danke für Deinen Beitrag.

21.10.2014 22:34 • #5953


Endlichfrei
Ich weiß, ich bin klein und neu und blöd (;-)) aber ich empfinde eure Wertungen als schwierig.

Warum wird hier gesund und krank, komplementär, sublementär und konträr gesprochen, wenn es einzig und allein um das Empfinden und die Auffassung jedes individuell einzelnen geht.

Es scheint mir gerade so... wirklich... leider... dass hier Menschen zusammen gefunden haben, die sicher, exakt wie ich, extrem viel durch gemacht haben, aber dafür händeringend nach einem Namen suchen, anstelle für sich selbst einen Namen zu finden.

Ich spreche von mir, weil ich weiß, wie ihr, worum es geht und ich habe mir auch seit 6 Jahren den Kopf zerbrochen, was da schräg läuft und mich beinahe kaputt gemacht dabei... sogar habe ich mich freiwillig und durch Anschubs vom N. in eine Therapie begeben. Heute ist das die größte Farce von allen für mich und eine weiterer Beweis dafür, dass ich oder du oder wir die verkappten und gehemmten Emotionen, Gefühle, alles, was sich in einem regen kann, erleben und transportieren.

Meiner war auf Geheiß meiner Next in einer Psychoklinik (8 Wochen)... sie hatte ihm die Pistole auf die Brust gesetzt, sie bezahlte ihn, ernähre ihn, beherbergte ihn... er faszinierte die Therapeuten sowie die zu Therapierenden. Ich weiß das, er nahm mich zu einem Nachtreffen mit und da ich selbst mal so eine Einrichtung besuchte, allerdings für 19 Wochen, wußte ich, was da abläuft und worum es geht.

Das hatte er partout nicht begriffen. Aber ich, während er mich durch den Umgebungswald führte, heulte ich Rotz und Wasser.... sein Rotz und Wasser... all das, was er nicht von dieser Therapie und dieser Möglichkeit angenommen hatte und all dem gegenüber, was er wieder phantsiert und erschwindelt hat.

Ich wusste bei meinen Tränen sofort, dass es nicht meine waren. Wer das erlebt hat, weiß, wovon ich spreche.

Es ist nicht schlimm, an dem besagten Tag kamen so viele neuralgische Punkte zusammen, dass nur ein komplett unbedarftes Wesen nicht verstanden hätte, was hier gesagt werden sollte. Nämlich: Nimm endlich dein eigenes Leben in die Hand. Siehst du nicht, dass dieser Mensch sein eigenes Leben zuerst begreifen muss. Selbst. Aus eigenem Antrieb heraus. Du willst doch deins, sonst würdest du dich nicht so anstrengen. Also kümmere dich darum. Und lass alle anderen sich um ihr Leben kümmern.

21.10.2014 22:45 • #5954


Dunkelrot
Zitat von KleinesLied:
Unser aller Verwirrung entsteht m.E., weil wir zunächst mit einer sehr gesunden Beziehungsauffassung an einen gestörten Partner herantreten. Und sicher bietet unser (völlig menschlicher und normaler ) Wunsch nach Beziehungserhalt und -aufbau den Nährboden für weitere Manipulation. Ja, wahrscheinlich müssen und sollten wir vielleicht die Frage stellen, wie es um unsere Grenzen bestellt ist und unsere Leidensfähigkeit, aber ich halte es für ungut und eher zusätzlich verunsichernd, (meist in solchen Fachtexten) lediglich defizitorientiert auf unsere (mitunter völlig normalen, menschlichen) Schwächen fokussiert zu werden, die als Hauptursache für eine Veropferung durch einen N ausgemacht werden.



BRAVO!

das ist genau was ich seit anbeginn meiner zeit hier im forum immer wieder versuche klar zu machen. und ich stehe weiterhin dazu und verteidige diese einstellung nach wie vor. ich weigere mich, mich in eine ecke drängen zu lassen in die ich nicht gehöre. und viele andere hier gehören da auch nicht hin.

21.10.2014 22:57 • x 1 #5955


A


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