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Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

J
Zitat von saxana:
Bäh - ich will da draufhauen...


Ich auch!

22.10.2014 18:47 • #5986


J
Zitat von KleinesLied:
Hallöchen @all,

ich hätte eine Frage: darf man hier eigentlich einen Link zu einem anderen Forum posten? Es gab in einem anderen Forum mal einen öffentlichen Schlagabtausch einer Userin, die später auch hier schrieb (Zitronenfalter und Nudeltopf, falls jemanden die Geschichte geläufig ist) und ihrem N-Ex-Partner. Ich fand den sehr wohltuend und (auf-)klärend....mir zumindest hilft er ab und an, meine Klarheit zu bewahren, vielleicht ja auch Anderen?


Ich würde den gerne lesen. Würdest Du ihn mir per PN schicken, falls das mit dem Link nicht geht?

Andererseits, stelle ihn doch rein. Zur Not wird er dann wieder gelöscht.

LG Jordis

22.10.2014 18:50 • #5987


A


Erfahrung mit Narzissten - Trennung bewältigen

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K
@ Jordis

okay, ich mach das einfach mal (es gibt in dem Thread auch ein Posting von einer Gänseblümchen - Prädikat sehr lesenswert). Also N= Nudeleintopf, Zitronenfalter ist die Ex-Partnerin und meldet sich weiter unten zu Wort:

22.10.2014 18:54 • #5988


K
P.S.

Einfach gleich zum ersten Posting von Zitronenfalter scrollen. Die Frau legt eine Klarheit an den Tag - einfach wohltuend!

22.10.2014 19:02 • #5989


Dunkelrot
danke für den link! bin gerade erst am anfang der texte und fühle mich DERMASSEN an meinen ex erinnert. die worte über das internetverhalten. was er frauen geschrieben hat, was er seiner frau darüber gesagt hat. volles déjàvu!

22.10.2014 19:13 • #5990


K
naja, wie gesagt.... SEINEN Text kann man eigentlich wegen der typischen Plattitüden in die Tonne kloppen. IHRE Reaktion hingegen ist echt lehrreich finde ich

22.10.2014 19:19 • #5991


Dunkelrot
ich mag zitronenfalter! sie ist gut!

22.10.2014 19:29 • #5992


P
Zitat von KleinesLied:
Und ausgerechnet jemand, der zu derlei Gefühlen nicht bzw. kaum imstande ist, kann diese bei uns auslösen, als ob er Klavier auf uns spielt. Als wäre man sein externes Gefühlsorgan, das ihm fehlt.


Guten Abend ihr Lieben und KleinesLied,

Haben wir diese Tasten nicht zur Verfügung gestellt? Mir wurde ein Lied mit meinen Noten vorgespielt, und meine Melodie hat mir so gut gefallen, dass ich die falschen Töne nicht hören wollte.

Zitat:
Die ernähren sich von unseren Gefühlen,


Und ich nährte mich von seinen

Zitat von Omshanti:
Und hat in mir unsagbare Gefühle ausgelöst die ich so nicht von mir kannte. Bis jetzt einen erschreckenden Hass und Rachegefühle die mich selbst erschüttern...


Ich kannte diese Gefühle in mir, doch habe ich sie nie ausgelebt. Viel zu bedacht lief ich durch´s Leben, immer mit dem Gedanken an die Konsequenz meines Handelns.
Warum erschüttern uns Hass- und Rachegefüle. Weil wir gelernt haben, sie nicht auszudrücken! Weil uns beigebracht wurde, dass sie falsch sind.

Zitat von Jordis:
Eben war ich plötzlich traurig und mir schoss der Gedanke in den Kopf: Wo ist mein Freund, mein Verbündeter, mein Liebster?


In Dir !

Zitat von Jordis:
Eigentlich stehe ich da und habe nichts mehr.

Du hast Dich.
Eine liebe Familie ? Liebe Bekannte? Ein Dach über dem Kopf? Gesundheit?
Und eine Chance!
Zitat von Jordis:
Noch mich und ein paar materielle Dinge um mich herum, alles ist zerbrochen

Jordis,
ich glaube, Du musst anfangen Dich und das was Du hast, schätzen zu lernen. Oder kannst Du es nur wertschätzen, wenn ein anderer Zustimmung gibt?!

Zitat von Jordis:
...diese Sehnsucht nach meinem Freund ist immens. Nicht nach ihm. Er ist ja gar kein Freund gewesen. Aber nach meinem Freund. Nach jemandem der mich meint.


Wenn Du verstehst, dass Du die Einzige bist, die sich das geben kann, dann brauchst Du niemanden, der DICH meint. Wenn Du dann jemanden hast, der Dich meint, dann ist es ein nettes Topping obendrauf.

Zitat von Jordis:
...wenn ich diesen Gedanken habe (ich habe nichts mehr), dann tröstet es mich manchmal, dass ein N uns nicht ohne Grund ausgewählt hat. Wir waren nicht einfach doof und verfügbar, sondern er hat in uns eine Stärke erkannt, die er auch haben wollte, auf die er neidisch war.


Mittlerweile tröstet mich dieser Gedanke keineswegs mehr. Einfach, weil mich die Meinung eines N nicht mehr tangiert; ich mich von seiner Meinung über mich nicht mehr abhängig mache. Ich lasse einen N oder andere nicht mehr über meinen Wert entscheiden! Bzw. mich davon nicht beeinflussen.

Zitat von Jordis:

Er hat mich hinters Licht geführt, bewusst abhängig gemacht, indem er mir mein Selbstvertrauen durch Manipulation untergraben hat, hat mich geschwächt und Liebe geheuchelt.


Nein, abhängig haben wir uns gemacht!
Hätte ich genug Selbstvertrauen/Wert/Achtung gehabt, und wäre davon überzeugt gewesen, hätte er das niemals geschafft.
Liebe geheuchelt haben sie.
Ich habe mich an seine Worte gekrallt. Worte auf die niemals Taten folgten. Ich bin geblieben.

Zitat von saxana:
Unser fehler ist: wir sind aufrichtig liebende!


Nur weil jemand damit nichts anzufangen weiß, heißt das noch lange nicht, dass es ein Fehler ist.

Zitat von saxana:
Nur die besten sucht sich narz!

Ich wurde nicht gesucht, sondern mit dem Letzten verkuppelt. Einfach, weil der Verkuppler dachte, der Maskenträger braucht nur die „richtige Frau, dann klappts´s bei dem auch mit ner Beziehung. Die Aussage von ihm „ich dachte er sei endlich erwachsen geworden“ (nachdem er so einiges von Beppo mitbekam) zeigt deutlich, er weiß wie er tickt, denkt aber „die Richtige könnte es ändern.
Zitat von saxana:
...meinte er trocken: ich glaube, ich liebe dich nicht. Wat fürne aussage, die mitten ins herz traf!

An dieser Aussage, und die, die mir um die Ohren geschleudert wurde „ich weiß nicht, ob ich Dich noch liebe, erkennt man doch GANZ KLAR, wie sie gestrickt sind.

Wie sollen´s sie´s auch wissen, und wenn sie nicht wissen, dann glauben oder vermuten sie. Auch das geht schief, weil eine Vermutung und ein etwas glauben, weder eine konkrete Antwort noch ein Gefühl liefert.

Zitat von KleinesLied:
Ja, vielleicht sind wir alle in einem ungesunden Maß anpassungsbereiter als Andere - ABER das ist nicht gleich Grund, per sé von Komplementärnarzissmus zu sprechen und sämtlichen Partnerinnen von Narzissten zu unterstellen, sie würden die ganze Beziehungszeit über nix anderes tun, als die Schuld bei ihm oder bei sich zu suchen. Die meiste Zeit über - bitte korrigiert mich, wenn ihr das anders seht - waren wir damit beschäftigt EINE LÖSUNG für die Konflikte in der Beziehung zu finden.


Ich möchte Dich nicht korrigieren, ich möchte meine Meinung dazu äußern.
Ich habe die ganze Zeit die „Schuld bei ihm und nicht bei mir gesucht. Und gerade deshalb, versuchte ich eine Lösung zu finden. Wenn mir von Anfang an klar gewesen wäre, dass ich an seinem Verhalten nicht Schuld bin, wenn ich davon überzeugt gewesen wäre, dann hätte ich wahrscheinlich nicht versucht EINE LÖSUNG für UNS, sondern für MICH zu finden. Es gibt für mich keine Schuldfrage mehr. Und darum geht´s mir auch nicht. Die einzige Frage, die mich interessierte, WARUM blieb ich.

Entstanden die Konflikte nicht, weil ein Zusammenpassen unmöglich war? Weil ich mir in meiner unendlichen Arroganz einbildete ihn retten, heilen oder verändern zu können? Weil ich mich auf seine Bedürfnisse konzentrierte, anstatt auf meine ?

Zitat von KleinesLied:
Und DAS ist nun mal zunächst ein völlig normales Vorgehen und menschliches Ideal, das die meisten Menschen zu verwirklichen suchen, nämlich nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen und ne Schuldfrage zu klären (das kommt erst danach ), sondern um eine gemeinsame Beziehungsbasis zu ringen, diese zu definieren und zu vereinbaren. (Und ja, NATÜRLICH sind wir nicht von vornherein davon ausgegangen, nen Psychopathen vor uns zu haben!)

Was ist denn die Flinte ins Korn werfen?! Auf Biegen und Brechen versuchen etwas oder die Beziehung am Laufen zu halten? Heute denke ich, warum sollte man um etwas ringen? Entweder mir wird etwas freiwillig gegeben oder nicht. Wer bin ich denn um etwas betteln zu müssen?!

Zitat von KleinesLied:
Unser aller Verwirrung entsteht m.E., weil wir zunächst mit einer sehr gesunden Beziehungsauffassung an einen gestörten Partner herantreten.

Ich glaube nicht, dass ich eine sehr gesunde Beziehungsauffassung hatte. Ich hatte eine bestimmte Vorstellung, aber keine innere Überzeugung. Sonst hätte ich mich wohl nicht davon abbringen lassen (können).

Ich hab mich zum größten Teil leben und (be)ziehen lassen. Und ich bezog. Wenn ich gab.
Der Wunsch oder die Auffassung von einer Beziehung kollidierten mit dem, was ich mit dieser emotional abgestumpften Figur erlebte. Und das begann sehr früh. Ich habe es überhört, und übersehen wollen.

Insofern entstand meine Verwirrung aufgrund des Zusammenstoßes zweier Menschen mit grundverschiedenen „Gefühlswelten, Handlungs-, Denk- und Verhaltensweisen.
Mein Bild, welches ich von Beziehungen hatte, muss also nicht unbedingt gesund gewesen sein. Es war nur das, was ich an Verhaltensweisen kannte und vorgelebt bekam. Ein „Mix aus meinen erlebten Partnerschaften, und denen aus meinem Umfeld.

Meine Grenzen habe ich generell oft überschreiten lassen. Nicht nur bei N. Ich sage „unbewusst, da ich mich niemals vorher mit meinen Grenzen, Themen zu dieser „Art Manipulation und „gestörtem Verhalten auseinandergesetzt habe. Auch nie damit, meine Wünsche und Bedürfnisse als besonders wichtig zu erACHTEN.

Ich sprach mir das Recht auf Erfüllung zu, doch wartete ich auf Erfüllung durch den N. Ich selbst „verschob sie zu seinen Gunsten oder bekam ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie mir erfüllen wollte. „Ach je, der Arme, ich tu mir was Gutes, während er schon wieder im nächsten Problem hing. Nein, erstmal um seins kümmern. Meine „Belohnung war, bei ihm nicht in Ungnade zu fallen.

Für mich war das Komplementär- Thema von sehr großer Bedeutung. Der Kamm schwoll mir anfangs ebenfalls, doch nur, weil´s für mich wesentlich leichter war alles an Empörung auf ihn abzuwälzen. Ich beschönige oder verharmlose damit NICHTS, was dieser Typ mir antat, doch ich hatte in der Tat sehr viele Gründe und diverse Chancen diese Tüte aus meinem Leben zu entlassen.
Hätte ich den Beitrag über Komplementär Narzissten von – ich glaube er war damals von Knappi – nicht gelesen und verinnerlicht, hätte ich ihn als Fehltritt abgetan und wäre wohl nicht so schnell damit beschäftigt gewesen, mich um mich und meine Defizite „zu kümmern. Wer weiß, ob ich sonst nicht wieder an sowas wie den geraten wäre.

Zitat von KleinesLied:
…aber ich halte es für ungut und eher zusätzlich verunsichernd, (meist in solchen Fachtexten) lediglich defizitorientiert auf unsere (mitunter völlig normalen, menschlichen) Schwächen fokussiert zu werden, die als Hauptursache für eine Veropferung durch einen N ausgemacht werden.

Ich empfand es eher aufklärend. Vielleicht, weil ich meinen „Schwächen eine Definition geben wollte. Meine Schwächen sind keine Schwächen, sondern sie sind ein Teil von mir, der mich ausmacht. Andere, die nicht so empfinden oder damit nichts anfangen können bezeichnen es als Schwäche. Doch das sind deren Empfindungen mit denen ich nichts zu tun habe. Diese Empfindungen lasse ich bei denen, die sie haben.

Liebe Grüße,
Phoenix

22.10.2014 19:31 • x 1 #5993


J
Gestern, als du dich
Dreckig aus dem Staub machtest
Waren wir lange schon vorbei

Deine Spur verliert sich
Im Dschungel meiner Träume
Heute sind wir vogelfrei

Morgen, wenn ich dann
Um deinen Grabstein tanze
Lache ich dem Gestern ins Gesicht

Jetzt gehe ich weiter
Über Grenzen
Ich liebe Dich ganz sicher nicht

22.10.2014 19:47 • #5994


J
Danke Phoenix, für Deine Auseinandersetzung mit meinem Geschreibe.
Ich weiß nicht, ich muss da nochmal lesen, wenn ich weniger müde bin.
Im Moment kann ich Dir nicht wirklich zustimmen. Mir geht es nicht um Schuld, sondern um Verstehen, besser, Begreifen. Mein Ratio hat es weitgehend geschluckt, emotional habe ich noch zu wenig Abstand. Ich kann nur mich und meine Geschichte analysieren, aber das verschiebe ich jetzt auf morgen. Dann setze ich mich nochmal neu mit Deinem Text auseinander.

22.10.2014 19:50 • #5995


S
Liebes kleines lied, das ist ja ein wirklich interessanter link. Ich werd mich heute abend festlesen und festschmunzeln. Genial...
Danke dafür!

Zitronenfalter sind sehr schöne flieger....
Lg saxana

22.10.2014 20:03 • #5996


P
Zitat von Jordis:
Danke Phoenix, für Deine Auseinandersetzung mit meinem Geschreibe.
Ich weiß nicht, ich muss da nochmal lesen, wenn ich weniger müde bin.
Im Moment kann ich Dir nicht wirklich zustimmen. Mir geht es nicht um Schuld, sondern um Verstehen, besser, Begreifen. Mein Ratio hat es weitgehend geschluckt, emotional habe ich noch zu wenig Abstand. Ich kann nur mich und meine Geschichte analysieren, aber das verschiebe ich jetzt auf morgen. Dann setze ich mich nochmal neu mit Deinem Text auseinander.


Wenn die Ratio sitzt, wenn man sie versteht, wenn man alles verinnerlicht und verstanden hat, dann greift sie über zum Herzen.

Schlaf gut, Jordis!

22.10.2014 20:03 • x 1 #5997


K
@Phoenix

Danke für dein Posting!

Zitat:
Haben wir diese Tasten nicht zur Verfügung gestellt? Mir wurde ein Lied mit meinen Noten vorgespielt, und meine Melodie hat mir so gut gefallen, dass ich die falschen Töne nicht hören wollte.


...mmh....ja, anfangs habe ich sehr versucht, die falschen Töne zu überhören, da kann ich zustimmen...aber wenn ich auf den Anfang unseres Kennenlernens und der Beziehung zurückblicke, dann muss ich auch jetzt noch für mich sagen: ich habe Tasten - aber die habe ich ihm nicht zur Verfügung gestellt. Ich bin mit meinen Eigenschaften und meiner Person, die ich nun mal bin, in dieses Kennenlernen gegangen, ohne was zu verstecken, hervorzuheben, vorzugeben oder besonders zu exponieren, in Form einer Einladung an denjenigen, diese Tasten zu bedienen. Rückblickend erkenne ich aber, dass es tatsächlich Tasten gab, die vielleicht aus seiner Sicht besonders einluden, sie zu drücken - nur ist mir das erst jetzt klar. Damals war es das nicht.

Zitat:
...wenn ich diesen Gedanken habe (ich habe nichts mehr), dann tröstet es mich manchmal, dass ein N uns nicht ohne Grund ausgewählt hat. Wir waren nicht einfach doof und verfügbar, sondern er hat in uns eine Stärke erkannt, die er auch haben wollte, auf die er neidisch war.


Mittlerweile tröstet mich dieser Gedanke keineswegs mehr. Einfach, weil mich die Meinung eines N nicht mehr tangiert; ich mich von seiner Meinung über mich nicht mehr abhängig mache. Ich lasse einen N oder andere nicht mehr über meinen Wert entscheiden! Bzw. mich davon nicht beeinflussen.


Das, was du schreibst, ist mein Ziel. Es ist mir rational sehr klar, dass ich an diesen Punkt kommen muss, aber da bin ich emotional gerade noch auf dem Weg. Diese Stärke, von der ich sprach, erachte ich nicht als die Meinung des Narzissten. Ehrlich gesagt glaube ich noch nicht mal, dass er eine hat. Sondern es bezieht sich eher auf einen hilfreichen Gedanken, den ich mir für mich rausgezogen habe und bei dem ich einfach merke, dass es einer der Punkte ist, den ich bislang wenig Beachtung geschenkt habe und ihn in der Verarbeitung sogar an mir selbst permanent abgewertet habe. Grade in Krisensituationen, in denen ich Gefahr laufe, mich selbst runterzubuttern, weil ich mich mies und klein fühle, dann hilft es mir einfach zu sagen: Stop! Dass ich das fühle, was ich grad fühle, ist schlichtweg einfach auch menschlich. Ich hab mir nach der Trennung selbst zeitweise Vorwürfe gemacht, einfach, weil ich Traurigkeit in mir hatte und hab mich selbst dafür kritisiert. Wenn ich mich zu Ordnung rufe und mir vor Augen halte, dass dieses gefühl okay, da menschlich ist, hat das nix mit meinem N zu tun, sondern mit mir.

Zitat:
Was ist denn die Flinte ins Korn werfen?! Auf Biegen und Brechen versuchen etwas oder die Beziehung am Laufen zu halten? Heute denke ich, warum sollte man um etwas ringen? Entweder mir wird etwas freiwillig gegeben oder nicht. Wer bin ich denn um etwas betteln zu müssen?!


Ja, DAS weiß ich HEUTE auch. Damals war's mir nicht möglich, das so zu sehen. Ich war meist selbst im Zweifel, ob ich nicht zu pingelig und nörgelig war, oder ob es nicht doch angemessener sei, noch dranzubleiben und nicht vorschnell etwas den Bach runtergehen zu lassen. Das Leben ist eben kein Ponyhof - so meine Devise damals. Heut weiß ich's ichs auch besser

Zitat:
Ich empfand es eher aufklärend. Vielleicht, weil ich meinen „Schwächen eine Definition geben wollte.


Das kann ich nachvollziehen, sehr gut sogar. Ich denke, da ist jeder vielleicht anders gestrickt und braucht bestimmte Kanäle, die ihm helfen, das Wahrgenommene einzuordnen. Bei mir löst der Artikel eher aus, dass ich durch diese Definition des Komplementärnarzissmus meine Schwäche nicht mehr als Schwäche zulassen kann, sondern sie zusätzlich pathologisiert wird, womit es mir noch schwerer fällt, einen Umgang damit zu finden. Damit negiere ich NICHT, dass bestimmte Merkmale des Komplementärnarzissmus auf mich zutreffen mögen, aber es hilft mir eher dabei, mich noch furchtbarer mit mir zu fühlen, als ich das vorher schon tat.
Ich habe lange lange Zeit ein äußerst verzerrtes und extremes Selbstbild mit mir rumgetragen, was ich mehr und mehr entzerre und in Richtung Annahme und Menschlichkeit relativieren muss. Daher ist die pathologische Schiene (möge sie vielleicht auch zutreffen) für mich eher nicht geeignet.

22.10.2014 20:06 • #5998


S
Liebe jordis,
Gute nacht dir! Deine gedichte sind wunderbar!

Du, ich glaube, phoenix ist schon ein bisschen weiter wie wir! Gerade bei dem thema schuldfrage musste ich auch schlucken. Im grunde soll es aber, laut lehrbüchern, so sein. Wir fokussieren uns auf fehler bei dem anderen, die die beziehung so unmöglich machen. Aber wir waren schlichteweg die möglichmacher zum weitermachen-dürfen.
Wir hätten uns die schuld geben müssen, geblieben zu sein. Aber wir sind liebende! Von natur aus!
Ja, liebe phoenix, das ist kein fehler

Schlaf schön!
Lg saxana

22.10.2014 20:13 • x 1 #5999


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Zitat von KleinesLied:
...mmh....ja, anfangs habe ich sehr versucht, die falschen Töne zu überhören, da kann ich zustimmen...aber wenn ich auf den Anfang unseres Kennenlernens und der Beziehung zurückblicke, dann muss ich auch jetzt noch für mich sagen: ich habe Tasten - aber die habe ich ihm nicht zur Verfügung gestellt.


Ja, KleinesLied, und ICH HABE sie ihm zur Verfügung gestellt. Der Grund ist meine Bedürftigkeit gewesen. Ich kam 7 Wochen vorher aus der Mini Ehe eines anderen N´s.

Zitat von KleinesLied:
Stop! Dass ich das fühle, was ich grad fühle, ist schlichtweg einfach auch menschlich.


Und DAS bist DU! DAS macht Dich aus.

22.10.2014 20:19 • #6000


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