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Liebe Community, ich habe in dieser Woche meinen sehr geliebten Partner verloren. Die Trennung ist erst am vergangenen Sonntag passiert und ich möchte diesen Schmerz mit euch teilen. Ich bedanke mich schon einmal ganz herzlich dafür!
Ich habe genau zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 spontan per Tinder (es geht also haha) meinen Partner kennengelernt. Ich hatte die App bereits aufgegeben, mich sowieso nie mit jemandem getroffen und dann durch Zufall ihn getroffen. Er hatte mir ein Super-Like gegeben und da er von den Bildern her sehr nett aussah, habe ich Ihn geaddet. Schnell haben wir gemerkt, dass wir unglaublich gut zusammen passen. Am Anfang war der Kontakt noch ziemlich schlicht, bis wir spontan telefoniert hatten. Wir merkten dass wir beide Pinguine über alles liebten, die gleichen Vorstellungen von Liebe und Beziehung hatten und fühlten uns beide sehr wohl. Eine Woche später trafen wir uns zum Bier-Pong und merkten bei einem gemeinsamen Film im Anschluss, dass wir einfach zusammengehörten. Von da an trafen wir uns regelmäßig und verstanden uns einfach Bombe. Irgendwann stellte ich ihm auch meine Familie vor und er wurde ein fester Bestandteil dieser. Die Zeit verging und wir lernten unsere Freunde kennen, fuhren zusammen in den Urlaub nach Holland (als es noch möglich war) und redeten über Zukunftspläne und führten innige Gespräche. Ich war wirklich Hals über Kopf verliebt und es passte. Wir unterstützten uns gegenseitig und halfen uns unsere Ziele zu verwirklichen. Wir merkten dass wir so viele Gemeinsamkeiten hatten und es war einfach romantisch. Doch irgendwann kam es dazu, dass viele äußere Probleme auf unsere da noch relativ frische Beziehung einprasselten. Seine Oma schmiss sich vor den Zug (sie überlebte!), womit er sehr zu kämpfen hatte und was natürlich einfach das Schlimmste überhaupt war. Seine Mutter wurde eifersüchtig, dass er mehr Zeit mit meinen Eltern verbrachte als mit ihr und das Haus, welches er von seinen Großeltern bekommen sollte, krallte sich sein Vater, welcher seine Mutter damals betrogen hatte und zudem er keinen Kontakt mehr hat. Ich war viel für ihn da und er sagte selbst, ich sei eine große Stütze in seinem Leben. Irgendwann fingen auch bei mir die Probleme an. Der Vater meiner besten Freundin starb, meine Tante und der Bruder meiner Oma starben und ich verlor meinen Job. Ich war unglaublich unglücklich. Irgendwann fing es dann an, dass ich unfassbar eifersüchtig wurde, sogar wenn die beste Freundin ihm schrieb. Ich muss dazu sagen, dass ich aus einer 4-Jährigen Beziehung komme, wo ich oft betrogen wurde. Die Beziehung war, als ich meinen Partner kennen lernte bereits 2 Jahre her. Ich hatte gehofft, wenn ich den Richtigen finde der immer ehrlich spielt und so etwas nicht macht, dass ich das von selbst hin bekomme, aber das war leider nicht so. Mein Freund zeigte mir, dass ich ihm vertrauen konnte. Ich durfte immer an sein Handy, wann ich es wollte und er erzählte mir einfach alles. Damit meine ich nicht dass ich jede Nachricht aus seinem Handy kannte oder dass ich zu einer verrückten Stalkerin wurde, sondern dass er alles mit mir teilte, was so in seinem Leben passierte. Aber ich konnte diese Eifersucht einfach nicht abschalten. Irgendwann kam dann die Verlustangst dazu. Ich fing vor 3 Monaten, als mich die Kündigung erreichte, wie verrückt an zu klammern. Wir redeten oft über Hochzeit, Hochzeitstänze, Junggesellenabschied, Kinder, späteres zusammenwohnen (die Themen gingen von ihm aus) und ich hinterfragte sie gefühlt jede Stunde irgendwann, bis sie nur noch von mir kamen. Er hatte mir geraten eine Therapie zu machen, aber ich meine diesen Entschluss muss man auch erst einmal genau überdenken. So wie es dadurch halt passiert, fingen wir immer wieder an zu Diskutieren. Ich wollte ständig von ihm wissen, ob er glücklich ist und naja, was soll man auf die Frage schon antworten, wenn man sich alle zwei Wochen wegen ,,nichts stritt. Heute bin ich schlauer. Ich habe ihm viel Freiraum genommen und Luft zum atmen und naja, Corona ist da natürlich noch ein super Mitspieler. Nachdem wir im Dezember ein wunderschönes Halbjähriges gefeiert haben, mit Blumen und tollem Essen und Kerzen in unseren Anfangsbuchstaben (alles von ihm aus um mich zu überraschen), einem schönen Weihnachtsfest und Silvester, kam dann vor 2 Wochen die große Diskussion. Er hatte Angst wegen seiner Mama, die sich ständig mit ihrem neuen Partner stritt und ich wollte ihm gut zu reden, dass bei uns irgendwann alles besser wird. Wir haben eine (bitte lacht nicht) Pinguin-Stofftier Familie gegründet (wir sind 23 und 25), ich muss dazu sagen wir sind manchmal beide ein bisschen kindlich gewesen aber das war eben so unser Ding und diese nach unserer späteren Familie benannt. Ich sagte ihm, dass unsere Familie bestimmt genau so toll wird wie diese kleine Familie und dass wir irgendwann ein Haus haben, wie er sich das wünscht und das alles gut wird. Er hatte Angst, dass irgendwer uns auch diese Familie kaputt machen könnte so wie sein Vater damals seine und dass er gar nicht mehr weiß, ob er mir das geben kann was ich möchte und ich was besseres verdient habe und das er es bereut, dass er diese Themen so oft erzählt hat. Ich war unglaublich geschockt und ließ ihn erstmal in Ruhe. Ich wusste dass er jemand war, der schnell an allem zweifelte, wenn es mal nicht so lief wie er wollte. Er war sich nicht sicher, ob die Beziehung noch das ist was er will. Wir verbrachten den Abend trotzdem zusammen, er machte mir Brote und irgendwann rauften wir uns wieder zusammen. Am Montag darauf entschied ich mich, dass ich eine Therapie brauchte. Ich musste an mir arbeiten um diese Selbstzweifel, die unbegründete Eifersucht und diese immer weiter wachsende Verlustangst zu verlieren. Wir redeten über meine Erkenntnisse und mein erstes Gespräch bei der Psychologin und er war unglaublich stolz. Er sagte es wird schon alles wieder gut werden und er wird mich unterstützen, wo er nur kann. Es war ein sehr schönes Gespräch. Ich sagte ihm auch, dass ich nach einer Sitzung nicht direkt ein neuer Mensch sei aber er sagte, dass er das weiß und einfach nur hofft, dass es in Zukunft besser wird. Die Woche über wurde ich von meiner Arbeit freigestellt. Wir verbrachten daher mehr Tage, als wir die Woche ausgemacht haben um darüber zu reden, guckten unsere Serie, kochten und machten eine lustige Schneeballschlacht. Es war wirklich schön. Am Sonntag vor einer Woche, fuhr ich wieder nach Hause und unternahm etwas mit meiner Familie. An dem Abend schrieb er mit einer Kollegin, welcher ich schon länger nicht ganz traute, da diese falsche Absichten verfolgt aber er schrieb mit ihr, da die sich gut verstanden und wies sie auch, als sie sich ihm einmal versuchte anzunähern, in die Schranken. Er erzählte mir dass er sie wegen ihres Statusbildes angeschrieben hätte und trotz seiner Ehrlichkeit reagierte ich damit, dass ich ihm sagte dass ich das nicht gut fand und ich ihm vertraue aber der einfach nicht. Er sagte mir ich solle keinen Stress machen und dass er darauf keine Lust mehr hat, dass wir uns jedesmal wegen ihr streiten bzw. diskutieren. Er wünschte mir eine gute Nacht und sagte auch, dass er mich liebte und ich musste ihm natürlich weiter schreiben, damit wir den Streit sofort wieder klären konnten. Daraufhin sagte er mich dass ich ihn jetzt in Ruhe lassen soll und er auf ,,den Schei* einfach keine Lust mehr hat. Am Montag darauf leitete er die ,,ich muss mir mal über einiges Gedanken machen und überlegen ob ich das hier noch will und ich auf Lange Zeit damit glücklich werde-Woche ein. Er hatte mir schon mal gesagt, dass er manche Sachen für mich nur tut (Blumen, beim einkaufen meine Lieblingssachen mitbringen oder einfach so eine zweite Packung Nudeln etc.), weil es Gewohnheit ist und er nicht an mich denkt aber ich dachte mir die ganze Zeit, nur weil es Gewohnheit ist, ist es doch trotzdem Liebe oder irre ich mich? Ich schaffte es bis Donnerstag diese Woche zu überstehen. An dem Tag bekam ich meinen neuen Job und ich musste ihm einfach davon erzählen. An diesem Tag meldete er sich auch zum ersten Mal ganz kurz bei mir um mir viel Glück zu wünschen und so lieb er das auch nur meinte, ich war die Woche abgelenkt und da kam meine Angst ihn zu verlieren erst richtig hoch. Wir telefonierten und er berichtete mir auch direkt von seinen neuen Nachrichten der Woche und dann fragte ich ihn, ob er sich schon entschieden hätte. Er sagte nein. Ich versuchte ihm zu sagen, dass ich doch durch die Therapie die Dinge ablegen werde, weswegen wir uns so streiten und dass es doch diese Chance noch Wert wäre, aber er sagte nur ich solle ihm keine Entscheidung auferlegen und dass er mir schon viele Chancen gegeben hat, viel für mich da war und sich den Mund fusselig geredet hat, dass ich eine Therapie machen soll und er gerade einfach nicht für mich da sein kann. außerdem dass ich diese Therapie für mich machen soll und nicht als letzten Ausweg für unsere Beziehung. Ich wusste, dass er Recht hatte. An dem selben Tag hatte ich dann die erste Richtige Sitzung und mir ging es danach so mies, dass ich ihm wieder schrieb und ihm sagte wie sehr ich ihn vermisse. Er war sehr kühl und distanziert. Am nächsten Tag bereute ich das Verhalten von mir. Ich hatte wieder eine Sitzung und während der Sitzung wurde natürlich mein Auto abgeschleppt. Ich erreichte keinen aus meiner Familie / Freunden und so kam es, dass er mich abholte. Er war tatsächlich auch echt nett und meinte lachend ,,ich merke schon, aus der Ruhe hier wird nichts und holte mich ab. Im Auto mied ich das Thema, sah aber dass er unser Hintergrundbild geändert hatte und war von der Nachricht, dass er die Woche seine Ruhe un den Freiraum genoss auch nicht gerade begeistert, aber ich blieb stark und stieg später nett und freundlich aus dem Auto aus. Am selben Abend tauschten wir dann noch zwei Snaps aus und Samstag schickte ihm noch einen, welcher jedoch unbeantwortet blieb. Sonntag kam dann die Nachricht ,,Können wir reden? Ich komme sofort vorbei und da graulte es mir schon. Mein Freund war jemand, der viel Freiraum brauchte und auch mal eine Woche allein klar kam. und ich wusste einfach, die Zeit war für ihn zu wenig. So kam es wie es kommen musste. Er stand mit meinen Sachen vor meiner Tür und sagte mir, dass er das einfach nicht mehr konnte. Dass er bis Donnerstag noch keine Entscheidung getroffen hatte und seine negative Entscheidung erst mit den zunehmenden stressigen Nachrichten ab Donnerstag bestätigt wurde. Er sagte ich wäre die erste von seinen Freundinnen, mit der er so viel stritt, dass ich aber auch eine große Bereicherung in seinem Leben war und er so stolz auf mich ist wegen der Therapie. Dass er sich weiter um mich kümmern wird um mir in den Popo zu treten und wir uns ja in ein paar Wochen trotzdem treffen können, wir unsere geplante Aufnahme in meinem kleinen Home Studio trotzdem noch machen können und er mir alles einrichten wird und das wir auch gerne noch irgendwann in den Minions 2 Film gehen können. Auch seinen Pinguin durfte ich noch behalten und er wollte sich die Tage noch mit mir zusammen von meinen Eltern verabschieden. Ich sagte ihm, dass ich damit schon gerechnet hatte und machte ihm keine Vorwürfe. Er litt schon genug unter meiner Eifersucht und ich wollte nicht noch mehr negative Gefühle in ihm wecken und seine Schuldzuweisungen häufen. Es ist nie leicht eine Partnerin mit den Ängsten zu haben, die ich hatte und irgendwann ist das Maß auch einfach voll. Er sagte, dass es momentan einfach so nicht geht aber es vielleicht geklappt hätte, wenn wir uns in einem Jahr erst getroffen hätten. Irgendwann weinte ich natürlich trotzdem und er umarmte mich viel. Ich wusste, dass ich meine starke Ausstrahlung am Ende der Beziehung verloren hatte, nicht nur die Ereignisse, sondern mehr dadurch dass ich mich irgendwann einfach hängen ließ, so auch meine Wohnung und immer auf Abruf bereit stand für ihn. Er ging nach zwei Stunden, nachdem wir noch normal über alles mögliche redeten und er mir noch von anderen Neuigkeiten berichtete und das letzte was ich von ihm hörte war, dass er einer Freundin schrieb dass er denkt es wäre richtig so aber das es hart war, dass er mich so hat leiden sehen und das es seine Schuld ist. Die Trennung ist erst 3 Tage her und mir gehts tatsächlich ganz gut. Ich hatte mich letzte Woche bereits drauf vorbereiten können und ich mache viel Sport und denke wieder mehr an mich. Ich gehe zur Therapie und lebe mein Leben. Aber trotzdem trauere ich. Ich will ihn zurück. Ich will diese Therapie schaffen und ihm zeigen, dass ich jetzt mit diesen Ängsten umgehen kann und wieder ich bin. Es war gut dass er gegangen ist, denn ich habe kurz die Therapie wirklich nur als letzten Ausweg für mich gesehen und so mache ich sie wirklich nur für mich. Aber kann ich ihn wirklich zurück bekommen? Bislang habe ich natürlich nichts von ihm gehört. Gestern erfuhr ich natürlich auch noch, dass er sich wieder Tinder gemacht hat, aber nicht um sich diret eine Neue zu suchen und als er erfuhr dass ich das bereits wüsste, war er auch geschockt. Ich war so wütend und fühlte mich unwichtig. Doch ich sehe das persönlich als Kurzschlussreaktion an, um seine Gefühle zu verdrängen aber wissen kann ich es auch nicht. Ich habe für mich seit Montag die Kontaktsperre eingeleitet. Ich werde erstmal Gras über die Sache wachsen lassen und an mir arbeiten und auch meine Figur wieder in Griff bekommen. Im übrigen hatten wir, was er auch bestätigte, den gut S. zusammen, auch wenn dieser am Ende natürlich nicht mehr vor kam, was auch ein Zeichen dafür war, dass es einfach nicht gut lief. Am Freitag werde ich ihm lediglich kurz und höflich zum Geburtstag gratulieren aber dann geht die Sperre für mich weiter. Ich habe genug verzweifelt gebettelt, vor allem in der Beziehung und auch ich möchte mal erwachsen werden und Reife zeigen.
Ich habe euch allen hier nun meine Lebensgeschichte erzählt. Wir waren jetzt quasi 10 Monate zusammen, haben jedoch erst am dem 01.06 gezählt, da dort unser erstes ich liebe dich entstand. Ich will diesen Jungen einfach unbedingt wieder haben. Er war alles, was ich mir in einem Partner gewünscht habe und ich kann ihm nichts negatives vorwerfen. Ich freue mich über alle möglichen Ratschläge und Hilfe! Fühlt euch gedrückt und bleibt gesund in dieser Krise! Vielen Dank.
26.01.2021 18:26 •
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