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Familienplanung vs Hobby

L
@tigeroctopus
Das Pferd war quasi vor meinem Mann da bzw. er hat mich mit Pferd, Stall und sogar Turniersport kennengelernt. Somit war klar, das zu mir auch mein Pferd gehört. Er hatte immer Verständnis dafür und war selbst oft mit am Stall und in der Stallgemeinschaft integriert.
Mit der Kinderplanung war uns bewusst, dass sich die Zeit/Aufenthalt am Stall reduzieren wird. Ich habe mir außerdem eine Reitbeteiligung für mein Pferd gesucht. Somit waren ein paar Tage unter der Woche abgedeckt. Fakt ist, dass es auf jeden Fall eine enorme Umstellung sein wird. In der Theorie kann man alles planen, die Praxis sieht dann meistens anders aus.
Vor ein paar Jahren musste ich altersbedingt mein Pferd einschläfern. Den Reitsport hab ich danach aufgegeben. Mein Lebensmittelpunkt hat sich durch die Familiengründung geändert. Es war eine sehr schöne Zeit mit Pferd, doch mit Kind hat für mich ein anderer Lebensabschnitt begonnen...

16.04.2023 22:07 • x 2 #46


Minusdioptrie
@Anna2022 1 Frage, wenn 1 Kind derartig stresst, warum kommt dann ein zweites, oder sogar ein drittes, viertes?

16.04.2023 22:08 • #47


A


Familienplanung vs Hobby

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J
Kinder zu haben ist die schönste, aber auch schwerste Aufgabe, die wir übernehmen können! Demzufolge sollte sehr gut überlegt sein, ob ich und auch mein Partner zu 100% dahinter stehen. Schon der „normale“ Alltag mit Kindern ist für Kinderlose nicht annähernd vorstellbar. Und nicht immer läuft alles optimal: mein zweites Kind zum Beispiel kam krank zur Welt und es folgten viele Jahre mit langen Klinikaufenthalten, Operationen, Chemotherapien und Rehaaufenthalten. Wir durften nicht mal einen Hamster halten, noch nicht mal Topfpflanzen. Über ein Hobby konnte keiner von uns überhaupt auch nur nachdenken. Arbeiten war für mich auch nicht mehr möglich. Gottseidank ist nicht jedes Kind krank, aber es kommt vor und trifft die Eltern unverhofft! Gut für das Kind und die Geschwisterkinder, wenn die Eltern reife, verantwortungsvolle Menschen sind, die ihre Bedürfnisse zurückstecken können, auch wenn die Lebensplanung ursprünglich anders aussah!

16.04.2023 22:46 • x 4 #48


VictoriaSiempre
Zitat von tigeroctopus:
Gerne argumentiert sie auch damit, dass es bei Paar XY wunderbar so funktioniert, dass man „mal gegenseitig auf die Kinder aufpasst, damit der Partner seinen Hobbies nachgehen kann“.

Ich finde es selbstverständlich, dass der Partner/die Partnerin mal gegenseitig auf die Kinder aufpasst. Und Hobbies finde ich gut und wichtig.

Nur macht wie fast immer die Dosis das Gift. Den Zeitaufwand, den Deine Partnerin für ihr Hobby momentan betreibt, halte ich nicht für familienkompatibel. Gilt für mich genauso, wenn Mann oder Frau ständig am PC zockt, am Auto schraubt, an 6 von 7 Tagen stundenrund im Gym abhängt oder der Karriere wegen regelmäßig nen 12-Stunden-Tag bei der Arbeit schiebt. Kann man machen, aber irgendwas bleibt dabei garantiert auf der Strecke.

Zitat von tigeroctopus:
Was sie damit meint ist, dass der Mann nach seinem Vollzeitjob die Kinder hüten darf während die Frau in den Stall geht.

Finde ich völlig in Ordnung; kleine Kinder sind nun mal auch ein Vollzeitjob (richtig Vollzeit, 24/7), wenn sie von ihren Eltern betreut werden. Nur sollte es Absprachen geben und ausgewogen sein.

Zitat von tigeroctopus:
Ob der Mann dann wirklich im gleichen Maße Freiraum bekommt, wage ich zu bezweifeln außer Geld spielt vielleicht wirklich mal so gar keine Rolle.

Selbst wenn Geld keine Rolle spielt - Zeit kann niemand kaufen. Man kann nur dafür zahlen, dass andere bestimmte Aufgaben übernehmen und man deshalb Freiräume bekommt. Wie die dann genutzt werden ist noch mal eine andere Sache.

Im Grunde genommen - so lese ich Dich - ist Dir doch schon jetzt der Zeitaufwand, den Deine Freundin für ihr Pferd aufbringt, zu viel. Ich kann das nachvollziehen, wäre es mir auch, aber da ist jeder Jeck anders. Ich kenne etliche Paare, die sehr wenig gemeinsame Zeit verbringen und deren Beziehung trotzdem (oder vielleicht deshalb? ) wunderbar funktioniert.

Mit einem Kind kommt jedoch eine dritte Partei in ein Konstrukt, das zu zweit vielleicht noch funktioniert, dann aber nicht mehr. Endet möglicherweise mit dem Klassiker wir haben uns auseinander gelebt.

16.04.2023 22:49 • x 3 #49


Minusdioptrie
Um das ganze rund zu machen, neben 2 Kindern finden einige noch Zeit Affären zu führen, man sollte also nicht mit dem Zeitfaktor jonglieren, der zieht nicht, wenn man folgerichtig denkt.
Denn dann, wäre nach dem 1 Kind das Ende der Familienplanung angezeigt.
Jedes weitere Kind,... sorry,.. dafür reicht einfach die Zeit nicht, wenn man den Kommentaren hier Glauben schenkt.

16.04.2023 23:03 • #50


tesa
Zitat von tigeroctopus:
Oder die Reißleine ziehen und hoffen, dass wir beide jemanden anderes finden, der besser zu unseren Lebensvorstellungen passt?

Auf den Nenner gebracht, hast Du eine ziemliche Egoistin an Deiner Seite, der sehr bewusst ist, dass der Fehler bei ihr liegt, die aber die Not, die Du damit hast, nicht einsehen will.

Das Pferd steht bei ihr offenbar an oberster Stelle. Dann soll sie letztlich damit leben - aber ohne Dich.

Such Dir eine, bei der Familie und Du an erster Stelle stehen!

16.04.2023 23:12 • x 3 #51


Vilya
Wenn beide Angst haben mit Kind zuwenig Zeit für Hobbys und Freizeit zu haben, sollten sie es lassen eines zu bekommen.

17.04.2023 00:00 • x 1 #52


F
@tigeroctopus
Meine beste Freundin hat 3 Ponys und zwei kleine Kinder. Die Ponys stehen allerdings bei ihr am Haus, sodass zwar Fahrzeit entfällt, aber dafür muss Mist/Stroh/Heu alles selbst gemacht werden.
Eins der Ponys hat sie sogar zwischen den Kindern selbst noch eingeritten und ausgebildet (aber nur Hobby, nicht Turnier) und die Frau arbeitet Vollzeit. Der Mann ist TZ und hatte die Elternzeit bei beiden Kindern komplett.
Auch bei ihr kommt eine Reitbeteiligung 2-3mal die Woche, die auch im Stall hilft.
An einem Tag haben die Ponys Stehtag und im Winter werden sie auch weniger bewegt, aber sie stehen in einem großen Offenstall.
Geritten wird derzeit nur eines, das andere ist zu alt und das letzte zu jung.

Vielleicht sprecht ihr einfach mal darüber wie viele Tage für deine Freundin das absolute Minimum wären und denkt von da aus?
Vielleicht probiert ihr es erstmal einmal pro Woche mit einer Reitbeteiligung und plant euch diese Zeit bewusst als Paarzeit ein?
2-3 h braucht man halt. Das Pferd wird ne Stunde bewegt plus Pflege usw. landet man immer bei mind. 2 Stunden.

17.04.2023 01:03 • #53


Balu85
Zitat von VictoriaSiempre:
Ich kenne etliche Paare, die sehr wenig gemeinsame Zeit verbringen und deren Beziehung trotzdem (oder vielleicht deshalb? )

ach du meinst:
Fernseher ist kaputt, hab mich daher mal mit meiner Frau unterhalten....scheint ganz nett zu sein.
Zitat von Minusdioptrie:
Um das ganze rund zu machen, neben 2 Kindern finden einige noch Zeit Affären zu führen, man sollte also nicht mit dem Zeitfaktor jonglieren, der zieht nicht, wenn man folgerichtig denkt.

Zum einen werden die meisten Affären, soweit ich das hier öfter mal gelesen habe, doch irgendwie ganz geschickt im Alltag integriert. (Arbeit und Freizeitaktivitäten bieten sich da ja an) und zum anderen muss man auch bei einer Affäre nicht jeden Tag zum ausreiten. Also Reitbeteiligung ist ja schon gegeben. Und abends bissl schreiben und Bildchen schicken...kann man ja auch wenn der Partner daneben sitzt .
Und auch in dem genannten Falle, wenn Zeit für eine 2. oder gar 3. Person gefunden wird, dann fehlt diese Zeit natürlich zu Hause. Am Ende wird dann halt wo anders was abgeknappst. Da findet das Fitnesstrainung eben nicht wie der/die Partner/in denkt im Studio statt sondern ist eher sowas wie Hometraining.

Ganz allgemein finde ich es wichtig das es gemeinsame und auch eigene Interessen gibt. Und natürlich soll man sich da gerade bei Kindern auch gegenseitig unterstützen. Aber ich lese hier beim TE eine gewisse Einseitigkeit heraus. Jetzt schon darauf zu bauen das die Großeltern immer einspringen, dünnes Eis. Mag es geben. Machen viele bestimmt auch gern mal. Aber das ist halt auch anstrengend ein kleines Kind zu bespassen wenn man selber keine Zwanzig mehr ist. Also für ein Wochenende damit es auch mal Zeit füreinander gibt wäre das ja ok. Aber als universelle Dauerlösung.....meiner Ansicht nach fragwürdig.
Es scheint ja auch nicht um einen überschaubaren Zeitraum zu gehen, sondern eher so...naja da geht man halt statt 3 nur 2 Stunden zum Pferd und am WE statt 3-8 ( was ist denn da so die Regel?) nur 3-6 und dann passt das. Weil sich mit einem Kind der komplette Alltag ändert.
Allerdings kann man auch nicht erwarten das dass Hobby komplett aufgegeben wird, so ein Tier wurde angeschafft und da muss man dafür auch die Pflichten erfüllen. Denn es ist auch durchaus richtig das man die Person so ja kennengelernt hat. Das jetzt nicht gleich jeder sagt ach weißte, eigentlich bin ich jede Freie Minute bei meinem Pferd, bräuchte aber abends einen der mir die Füße grault ist auch irgendwo nachvollziehbar.

Eigentlich ist es wie immer in einer Beziehung. Es sollte ein Geben und Nehmen in einem ausgewogenem Verhältnis sein.
Jeder muss Kompromisse eingehen.

17.04.2023 03:40 • x 2 #54


CiRa78
Bist Du dir sicher, dass deine Freundin überhaupt ein Kind möchte? Liest sich für mich eher, als wäre es für sie ein Thema nebenbei.

17.04.2023 05:05 • x 1 #55


Balu85
Ist ja auch schnell gemacht

17.04.2023 05:12 • x 1 #56


alleswirdbesser
Bedenklich finde ich dann auch, dass die Kinder später ihre Freizeit ebenfalls im Stall verbringen. Für manch einen dürfte sich das als ein Traum anhören, für die anderen ist es Stress, wenn noch andere Aktivitäten nebenbei bedient werden müssen. Freunde, Vereine, Hausaufgaben… Aber haben die Kinder dann eine Wahl? Sie wachsen damit auf und hinterfragen so ein Leben vermutlich erst gar nicht. Ich muss da einfach an den Thread von Halodri denken, er hat den Alltag mit so einem Hobby ziemlich anschaulich beschrieben. Er ist als Familienmitglied ziemlich außen vor, darf aber arbeiten gehen, das Haus allein fertig ausbauen, die Hausarbeit erledigen und am besten die Klappe halten. Funktioniert sogar soweit. Hätte er ganz am Anfang einen Ausschnitt aus seinem jetzigen Leben gesehen, hätte er das so gewollt?

Der TE macht sich zu Recht Gedanken darüber, und merkt jetzt schon, dass die Teamarbeit, die die Eltern im Idealfall leisten müssen, mehr zur Einmann-Show werden könnte, zumindest bis das Kind in den Stall kann, danach kippt das Ganze eventuell in die andere Richtung.

17.04.2023 06:37 • x 3 #57


EmmaPeeling
Ein Mann mit Pferdefrau steht erfahrungsgemäß immer an zweiter Stelle. Besonders beeindruckend für mich als Stallbetreiberin war das bei der Grenzschließung zum ersten Lockdown zu sehen: Zehn meiner deutschen Kundinnen ließen sich bei mir (auf dänischer Seite) auf dem Hof einschließen für vier Wochen, um in der Nähe ihrer Pferde bleiben zu können. Am meisten erstaunte mich, dass keiner der Ehemänner auch nur mit einem Wort protestierte... Allerdings kenne ich im bezug auf Schwangerschaft und Kinder auch ermutigende Beispiele, da rückte das Pferd eigentlich immer in den Hintergrund, wurde entweder von einer Reitbeteiligung versorgt oder schließlich verkauft. Equitis ist ansonsten eine unheilbare Sucht, und wer dem Virus nicht selbst zum Opfer gefallen ist, muss meistens in Co-Abhängigkeit leben.

17.04.2023 07:26 • x 4 #58


Minusdioptrie
Etliche Hobbys sind zeitintensiv, oder auch manche Jobs erfordern temporär mehr Einsatz.
Mir kann Niemand erzählen, dass auf der einen Seite 1 Kind die Zeitplanung durcheinanderbringt, dann auf der anderen Seite im 2Jahresrhythmus ein 2., vielleicht auch noch ein 3. Kind hinzukommt.
Das passt nicht zusammen.

17.04.2023 07:45 • #59


unbel-Leberwurst
Zitat von Lysanne:
ein eigenes Pferd und war auch fast jeden Tag für mehrere Stunden im Stall.
...
Jeden Tag Stallzeit war einfach nicht mehr möglich,


Aber dann ist damit doch eigentlich auch klar, dass man gar nicht täglich mehrere Stunden am Stall sein muss?!

17.04.2023 07:59 • #60


A


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