613

Fehlende Mutterliebe

Spreefee
Zitat von Grätchen:
Auf der anderen Seite ist meine jüngere Schwester 8 Jahre jünger als ich. Bevor sich die optische Ähnlichkeit zu meiner älteren Schwester gezeigt hat, war ich schon längst der Prügelknabe.


Mittelkind bin ich auch. Mein älterer Bruder ist schwerer Alki....

25.05.2020 15:11 • #76


GarstigeGräte
Zitat von Rosa-91:
Klingt vielleicht blöd bzw. will ich niemanden verärgern, aber es gibt vielleicht auch Mütter, die ein Kind/Kinder bekommen, weil das eben so sein musste. Hat sie ihre Lebenswünsche/-ziele erreichen können oder musste sie ab einem gewissen Punkt ihr Leben unfreiwillig ändern?


Meine Mutter war 16 als sie meinen Vater kennen lernte, mit 19 wurde sie von ihm mit meiner Schwester schwanger. Damals war sie im letzten Jahr ihrer Krankenschwester-Ausbildung. Nach der Geburt heirateten sie, meine Mutter hat nur noch kurz in ihrem erlernten Beruf gearbeitet. 2 Jahre nach meiner Schwester kam ich. Ob ich ein wirkliches Wunschkind war, weiß ich nicht. Vielleicht wollten sie auch einfach nur ein Geschwisterchen für meine Schwester.
Dass sich meine Eltern ihr Leben sicher anders vorgestellt haben, kann ich mir denken. Der erste Partner, schwanger, Hochzeit..das war bestimmt anders geplant als sich so früh zu binden. Ich stelle mir das auch schlimm vor, seine Pläne nicht verwirklichen zu können und das in so jungen Jahren.

Meine jüngere Schwester dann hingegen war ein richtiges Wunschkind und gezielt geplant. Das hat man auch gemerkt.

25.05.2020 15:20 • x 2 #77


A


Fehlende Mutterliebe

x 3


GarstigeGräte
Zitat von Spreefee:

Mittelkind bin ich auch.


Sandwich-Kind

25.05.2020 15:21 • x 1 #78


A
Zitat von Grätchen:
Weil andere trotz ähnlicher Erfahrungen ihr Leben auf die Reihe kriegen. Nur ich bin so ein Freak geworden. Genau so fühle ich mich, wie ein mega-peinlicher Freak. Ich schäme mich dafür, dass ich keine Gefühle zulassen und annehmen kann


Sieht so aus, dass sich hier Dein Denken verselbständigt hat. Deine Eltern haben Dir solange Sätze dieser Art eingetrichtert, dass Du das total verinnerlicht hast und jetzt übernimmst Du sogar selbst deren Part, indem Du Dich direkt selbst abwertest.

DAS finde ich total wichtig, sich bewusst zu machen!

Und das meinte ich u.a. mit sich selber eine gute Mutter sein und sich liebevoll nachbemuttern.
Das ist am Anfang sehr ungewohnt und fühlt sich falsch an - aber wenn man lange genug dran bleibt, gewinnt man ein ganz neues Selbstverständnis - es lohnt sich wirklich!

Ich habe vor langer Zeit damit angefangen, mich jeden morgen nach dem Aufwachen erstmal im Arm zu halten, mit beiden Armen fest zu umarmen und mir liebe Sätze für den Tag zu sagen.

Wenn im Laufe des Tages selbstabwertende Gedanken in den Kopf kamen habe ich angefangen, diese erstmal zu identifizieren, bzw. überhaupt bewusst wahr zu nehmen - und dann hab ich begonnen, diesen von den Eltern eingepflanzten Gedanken/Glaubenssätzen etwas entgegen zu setzen. Ihnen zu widersprechen, sie umzuformulieren. Irgendwann verschwinden die selbstabwertenden Gedanken dann und die liebevollen und wohlmeinenden kommen von ganz alleine.

Liebes Grätchen,
vielleicht magst Du das oben genannte Zitat direkt mal für Dich umschreiben/umformulieren? Was würdest Du Dir als liebevolle Mutter in diesem Zusammenhang sagen? Schreib es auf und lese es Dir laut vor!

25.05.2020 15:23 • x 4 #79


K
Zitat von Grätchen:
Ich sehe nicht, dass sie mein Bestes wollten und dabei nur ein paar Fehler gemacht haben, wie jeder Mensch

Zitat von Grätchen:
trotzdem sehe ich keine Anstrengung hinter ihren Taten


Ich wollte es so nicht verstanden wissen, dass Deine oder irgendjemandes Eltern lediglich ein paar Fehler gemacht hätten. Mein Vater hat viele Jahre eine Schreckensherrschaft gelebt. Das ist nicht lediglich mal ein Fehler. Das ist ein ganz schrecklich ausgelebtes dauerhaftes Muster, das je nach Herausforderungen in seinem Leben stark oder etwas milder zutage tritt.

Ich wollte es so verstanden wissen, dass die Eltern nach ihrem Vermögen gehandelt haben. Das mag bei dem Einen sein, dass er lediglich mal nicht so optimal reagiert und bei der Anderen, dass sie aufgrund der eigenen Biografie, des eigenen Erlebens und der seelischen Verletzungen einfach nicht anders handeln konnte, als sie es tut. Mein Vater konnte sein Bild von sich selbst nicht anders aufrecht erhalten als über willkürliche Machtausübung und Herabwürdigung anderer. Das finde ich nicht toll. Das koche ich nicht runter. Aber dennoch konnte er es nicht anders. Was ich aber kann, ist zu erkennen, wann ich ähnlich handele, wann mich etwas triggert, und was ich tun muss, um selber nicht so zu sein wie etwas, das ich zutiefst verabscheue.

Du verstehst Dich selber als Freak. Was Du von Deinen Eltern erwartest, ist besser gewesen zu sein, als sie in der Lage waren zu sein. Das darfst Du erwarten. Das darf jedes Kind erwarten. Kinder sollen Urvertrauen erfahren und eine wundervolle Kindheit. Es ist legitim und es steht allen Kindern zu.

Aber die Realität ist leider eine andere. Vermutlich vermochten Deine Eltern nicht, es zu geben. Vielleicht fehlten ihnen Handlungsalternativen oder es war ihnen nicht wichtig (sie vermochten nicht, andere Prioritäten zu setzen). Vielleicht waren sie grausam (sie konnten es vermutlich nicht anders). Du kannst in Deiner Wahrnehmung doch auch nichts anderes sein als Freak. Wenn es so einfach wäre, die eigenen Muster und Verhaltensweisen sein zu lassen, hätten Deine Eltern es vermocht und Du würdest vermögen, in Deiner eigenen Wahrnehmung kein Freak zu sein. Du wärst viel besser (wobei das relativ ist), als Du bist. Aber Du bist eben nur so gut, wie Du eben sein kannst. Das ist und sollte Dir gut genug sein. Denn mehr kann niemand von Dir erwarten und mehr solltest Du selbst auch nicht von Dir erwarten. Verzeih Dir selbst, dass Du nicht anders bist und arbeite beharrlich daran, anders zu werden, wenn es Dir wichtig ist.

Ein wichtiger Punkt ist m.E. auch, dass es zu Zeiten unserer Eltern alles andere als selbstverständlich war, sich professionelle Hilfe für die Seele zu holen. Ich gehe davon aus, dass den meisten von ihnen bewusst war oder ist, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, aber es gab nichts, was sie dagegen tun konnten. Uns dagegen stehen alle Möglichkeiten in dieser Hinsicht offen und ich möchte es als mittlerweile gesellschaftlich anerkannt (erschreckenderweise fast schon zum guten Ton gehörend) bezeichnen, dass man sich unter Zuhilfenahme von Fachleuten nicht nur um seinen Körper sondern auch um seine Psyche kümmert.

Zudem darf man m.E. auch nicht übersehen, grausame Menschen, ungeduldige Menschen, Choleriker, Gewalttäter usw. sind keine glücklichen Menschen. Sie versuchen, sich Geltung zu verschaffen, aber die Triumphe halten allenfalls kurz an. Deine Eltern werden keine glücklichen Menschen sein. Wie sollen sie da Kinder glücklich machen können, wenn sie es nicht mal für sich selbst vermögen?

Ich rede das nicht gut. Ich versuche nur, Verhalten zu verstehen, um es zu meinem eigenen Nutzen besser einordnen zu können.

Du scheinst noch voller Erwartungen und enttäuschter Erwartungen zu sein. Erwartungen an Deine Eltern, die sie gar nicht erfüllen konnten. So sehr Eltern sich auch bemühen, Geschwisterkinder werden immer unterschiedlich behandelt. Manche trifft es härter als andere. Unter uns sind sicher viele, die es härter getroffen hat. Mein Bruder, das Nesthäkchen hat in Teilen auch vollkommen andere Erinnerungen an unsere Kindheit als ich.

Mein Vater zum Beispiel stellt immer mal wieder in den Raum, dass er während seiner Ehe ein weiteres Kind mit einer anderen Frau gezeugt hat. Er brüstet sich quasi damit. Ich finde dieses Verhalten empörend. Denn weder mein Bruder noch ich haben Interesse daran, diese Geschichte weiter zu verfolgen, aber eines ist klar: es demütigt meine Mutter. Falls etwas daran ist, verletzt es sie immer und immer wieder, aber ihn kümmert das offenbar nicht. Er merkt es nicht oder er macht es absichtlich. Er kann es einfach nicht anders. Was er daneben nicht erkennt: falls es diese Gegebenheit in seinem Leben wirklich gab, ist es seine verdammte Pflicht, dazu zu stehen. Was macht er? Er brüstet sich, ohne sonst irgendetwas zu tun. Er kann es nicht anders. Er denkt, es macht ihn größer oder für ihn fühlt es sich so an. Aber in Wirklichkeit macht es ihn nur klein. Mir tut es für ihn weh, dass er so ist.

Dein Vater konnte es nicht anders, als so zu Dir zu grausam zu sein. Falls er nicht anders sein wollte, ist auch das ein Ergebnis seiner eigenen Erfahrungen. Es gilt, das anzuerkennen, was nicht gleichbedeutend ist damit, es gut zu heißen. Er ist in Bezug auf Dich ein armes Würstchen, aber er ist es bestimmt nicht, weil er es so wollte, sondern weil er es nicht anders konnte. Bevor Du das nicht anerkennen kannst, wirst Du vermutlich immer in der Vorwurfshaltung bleiben und Dich als Freak fühlen. Wenn Du aber siehst, was war und es betrachten und wieder an seinen Platz zurück legen kannst, zurück in die Vergangenheit, dann hast Du eine Chance, aus dem selbstempfundenen Freakdasein auszusteigen oder es zu mindern und zu sehen, dass es eben nicht mehr ist und Du jetzt die Verantwortung für Dein Wohlbefinden selber übernehmen kannst. Du hast dann die Chance zu sehen und zu fühlen, was Du selber alles schon erreicht hast auf dem Weg, der Mensch zu sein, der Du sein möchtest.

25.05.2020 15:43 • x 5 #80


Jane_1
Zitat von KBR:
Zudem darf man m.E. auch nicht übersehen, grausame Menschen, ungeduldige Menschen, Choleriker, Gewalttäter usw. sind keine glücklichen Menschen.


Liebe KBR, so viele kluge Gedanken, vielen Dank.

Unsere Väter scheinen sich sehr ähnlich gewesen zu sein. Um der Schreckensherrschaft zu entkommen, habe ich mehrere tausend km Abstand zwischen uns gebracht. Liebe konnte ich für ihn nicht empfinden, aber Mitleid schon.
Er war mit Sicherheit ein zutiefst unglücklicher Mensch, der leider seinen Nächsten das Leben zur Hölle gemacht hat.

Seit seinem Tod blüht meine Mutter auf, das ist unglaublich.

25.05.2020 15:49 • x 5 #81


K
Zitat von Jane_1:
Seit seinem Tod blüht meine Mutter auf, das ist unglaublich


Und schön!

Ich sah etwas ähnliches bei meinem Opa und sehe es jetzt beim Vater meines besten Freundes. Beide hatten, so lange ich denken kann, furchtbare herrische Frauen. Ich habe immer versucht, mir die alten garstigen Hexen als junge Frauen voller Träume und Wünsche und Erwartungen an das Leben vorzustellen, damit ich irgendeinen Zugang dazu bekomme, dass sie auch mal anders gewesen sein müssen. Ich habe mich immer gefragt, was hat diese Hexen aus ihnen gemacht. Wie viele Erwartungen sind nicht erfüllt worden, wie traurig muss ihr Leben verlaufen sein?

Bei meinem Opa dauerte es keine Woche und er hatte alles von meiner Oma entsorgt und den Balkon hübsch bepflanzt. In eine Loch fiel er nach meiner Kenntnis danach auch nicht. Er lebte auf.

Der Vater meines besten Freundes tut es jetzt. Er trauert und lebt gleichzeitig auf. Mein bester Freund sagte gerade am Wochenende, er findet es schön, dass es so ist und es ist gut, dass es so ist.

Mögen Deiner Mutter noch viele schöne Jahre beschieden sein!

25.05.2020 15:56 • x 3 #82


Jane_1
Zitat von KBR:
Mögen Deiner Mutter noch viele schöne Jahre beschieden sein!


Vielen Dank, das hoffe ich natürlich auch. (Übrigens auch die gesamte Verwandschaft, die erstaunlicherweise alle sehr offen sagen, dass sie jetzt ihr Leben genießen soll, dass sie genug gelitten hat etc.)

Vor paar Monaten habe ich sie gefragt, ob sie meinen Vater denn trotzdem allem vermisst, schließlich waren sie fast 60 Jahre verheiratet. Sie hat kurz überlegt und dann einfach Nein gesagt.

25.05.2020 16:01 • x 2 #83


K
Zitat von Jane_1:
Sie hat kurz überlegt und dann einfach Nein gesagt



Das gefällt mir (für sie).

Hat sie sich Dir gegenüber mal erklärt?

Ich erinnere mich an ein Gespräch mit meiner Mutter, in dem ich ihr sagte, ich respektiere das (als Erwachsene, als Kind und Jugendliche konnte ich das nicht), aber ich hätte nie verstanden, warum sie in dieser Ehe geblieben sei.

Angesichts dessen, wie überrascht und getroffen sie von dieser Feststellung war, wurde mir klar, dass es in ihrer Gedankenwelt dazu gar keine Alternative gegeben hat. Verrückt, wenn ich mir vorstelle, was sie hat aushalten müssen.

Ich kann zumindest sagen, dass die Ehe meiner Eltern ein gutes Ende zu nehmen scheint, denn mein Vater kümmert sich jetzt sehr gut um sie, was mich versöhnt. Aber trotzdem hat es mir natürlich Jahre genommen. Ich konnte mich nie richtig binden. Ich habe früh die Entscheidung getroffen, keine eigenen Kinder (im Zweifel unglückliche Menschen wie mich) in die Welt zu setzen usw. Ich habe Gutes aus meinen Möglichkeiten gemacht, aber sie waren eben beschränkt dank Prägung.

25.05.2020 16:14 • x 4 #84


GarstigeGräte
Wow, Dankeschön euch beiden, Arjuni und KBR. Ich denke, ich muss noch ganz viel lernen.

Naja, wenn ich sage, ich bin ein Freak, ist das aber doch genau so eine Tatsache wie wenn ich sage, meine Augen sind braun. Ich bin anders, nicht normal. Und das ist ja auch, wie andere mich erleben. Ich höre häufig Begriffe wie krass, extrem, schräg in Bezug auf mich, es fielen auch schon mal Worte wie die Irre oder Psychotante. Ich fasse das nicht mal unbedingt besonders negativ auf, eben weil ich mir im Klaren bin, wie bizarr meine Emotionen und mein Verhalten teilweise ist. Und nicht unbedingt altersentsprechend.

25.05.2020 17:16 • x 2 #85


A
Zitat von Grätchen:
Naja, wenn ich sage, ich bin ein Freak, ist das aber doch genau so eine Tatsache wie wenn ich sage, meine Augen sind braun. Ich bin anders, nicht normal.




Zitat von Grätchen:
Weil andere trotz ähnlicher Erfahrungen ihr Leben auf die Reihe kriegen. Nur ich bin so ein Freak geworden. Genau so fühle ich mich, wie ein mega-peinlicher Freak. Ich schäme mich dafür, dass ich keine Gefühle zulassen und annehmen kann


Darf ich das für Dich umformulieren?

25.05.2020 17:23 • x 3 #86


GarstigeGräte
Zitat von Arjuni:

Darf ich das für Dich umformulieren?


Gerne, ich bin gespannt, ob dabei etwas anderes heraus kommt, als was ich mir selbst überlegt habe.
Ich habe auch schon ein paar Widerworte parat

25.05.2020 17:38 • x 2 #87


Jane_1
Zitat von KBR:
Hat sie sich Dir gegenüber mal erklärt?


Meine Eltern sind in einer sehr strengen und religiösen Umgebung aufgewachsen, eine Scheidung war ein absolutes Unding.
Als ich ca. 15 war gab es eine Phase, in der sie besonders unter ihm gelitten hat und tatsächlich das Wort Scheidung in den Mund genommen hat. Obwohl ich sie sehr bekräftigt und förmlich angebettelt habe, es durchzuziehen, hat sie sich schlicht nicht getraut.
Unser Leben wäre mit Sicherheit völlig anders verlaufen, hätte sie sich getraut.
Andererseits bin ich für mein jetziges Leben - inklusive sehr gut geratenem und sich ruhendem Sohn - sehr dankbar. Dieses Leben baut natürlich auf allen zuvor getroffenen Entscheidungen auf.

Zitat von KBR:
Ich kann zumindest sagen, dass die Ehe meiner Eltern ein gutes Ende zu nehmen scheint, denn mein Vater kümmert sich jetzt sehr gut um sie, was mich versöhnt.

Das ist schön. Ich hoffe, deine Mutter kann das gut annehmen.

Vielleicht sind unsere Väter sich doch nicht so ähnlich, ich glaube, meiner hätte das nicht gemacht.

Zitat von KBR:
Ich habe Gutes aus meinen Möglichkeiten gemacht, aber sie waren eben beschränkt dank Prägung.


Ja, das ist wohl so. Wenn ich mir den zurückgelegten Weg anschaue, merke ich aber auch, dass ich - trotz mit Sicherheit nicht ausgeschöpftem Potenzial - sehr stolz auf mich sein kann. Ich bin mir sicher, du auch.

25.05.2020 17:38 • x 2 #88


Spreefee
Zitat von Grätchen:
Naja, wenn ich sage, ich bin ein Freak,


Sind wir nicht alle ein bisschen freakly

Das finde ich teilweise sogar positiv. Denn wir denken und handeln manchmal unheimlich komplex.

25.05.2020 17:44 • #89


A
Zitat von Grätchen:
Ich bin anders, nicht normal.

Zitat von Grätchen:
Weil andere trotz ähnlicher Erfahrungen ihr Leben auf die Reihe kriegen. Nur ich bin so ein Freak geworden. Genau so fühle ich mich, wie ein mega-peinlicher Freak. Ich schäme mich dafür, dass ich keine Gefühle zulassen und annehmen kann


Umformulierung:

Ich bin anders - weil jeder Mensch anders ist. Niemand ist normal. Ich hab in meiner Kindheit richtig richtig Schlimmes erlebt und dafür habe ich mich verdammt wacker gehalten. Das muss man mir erstmal nachmachen.
Meine Eltern würden mich vielleicht als Freak bezeichnen, aber das ist nicht wahr. Ich bin ein durch und durch liebenswertes Wesen. Ich bin eine Frau voller tiefer Gefühle, die das Herz am rechten Fleck hat.
Mich zu schämen für das was ich bin, wurde mir anerzogen. Stattdessen darf ich aber stolz sein, dass ich es bis hierhin unter all den schweren Umständen geschafft habe - besonders stolz bin ich darauf, dass ... *... (Ergänzung von Grätchen).
Noch fällt es mir schwer Gefühle zuzulassen und anzunehmen. Kein Wunder. Aber ich bin auf dem Weg und ich werde das Stück für Stück lernen. Weil ich es mir wert bin.
Ich bin stark und lasse mich nicht unterkriegen.

So.
Oder Du formulierst es noch ein wenig um in Deinen eigenen Worten.
Und wenn Du magst, stellst Du Dich 3 x täglich vor den Spiegel und sagst Dir das laut ins Gesicht. 4 Wochen lang. Als kleine Anfangsübung.

25.05.2020 17:56 • x 3 #90


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag