@n-ever
versuche das mal klarer zu formulieren. Du hast es ungefähr so definiert:
du willst ihn, meldest dich nicht, schickst seine Sachen zurück, dein Vater rät dir nicht zu rational zu sein, du willst es sein, hast dennoch Gefühle, diese werfen dich um, du akzeptierst ein mögliches Ende nicht, es passt nicht zu dir, lehnst Fernbeziehung, hättest lieber Nahbeziehung, die aber so nicht da ist, willst zwischendurch deinen Marktwert erhöhen, unabhängig sein, von der Liebe beschenkt werden, was sich dann künftig besser umsetzen lassen soll, du erkennst er soll sein Ding machen und du selbst gehst nicht zu ihm, wenn ich alles richtig verstanden habe.
Sorry, nur das ich stichpunktmäßig den Überblick behalte, wo ich ansetzen soll.
Willst du ihn wirklich? Oder ist dein verletztes Ego zu groß?
Nicht melden, ist aber innerlich nicht dein Ding. Du gehst in der Verletzung weiter, schickst ihm seine Sachen, ist eine Trotzreaktion, vor allem wenn es dir schwer fiel.
Dein Vater hat Recht, du bist zu verkopft in dieser Geschichte. Deine Gefühle, die dich umhauen könnten, sagen dir die Wahrheit, sie berühren dich am Kern, an deiner Wurzel.
Deshalb akzeptierst du auch das Ende nicht, gießt Feuer ins Öl (die Sachen zurück), spürst gleichzeitig dass du damit nicht bei dir selbst bist.
Fernbeziehung ist nicht unser Traum, meiner nicht, deiner nicht. Du hast es richtig erkannt, das Ende derselben ist nicht der Neubeginn einer Nahbeziehung. Auch wenn du die schnell findest, weil deine Art vielleicht resolut, intelligent und interessant ist (wirkt auf den Mann), übertünchst du nur etwas, dass dir dennoch nicht aus dem Kopf gehen wird, nämlich die Emotionen, die du für ihn hattest, nicht für die Neubeziehung, die folgen könnte. Anders gesagt, es wird wieder was unter den Teppich gekehrt, weil du nicht nach deinem Herzen entschieden hast wie vielleicht viele Male im Leben vorher und irgendwann türmt sich das alles auf und frisst an dir, unmerklich, aber ständig.
Den Marktwert testen, befriedigt dich nur kurz, das sind gesellschaftliche Regularien, die uns vermitteln sollen wie wir glücklich werden können uns im Endeffekt aber nicht strahlend durch die Gegend laufen lassen, weil wir innerlich wissen, es fehlt etwas.
In meiner Fernbeziehung habe ich auch schon mal versucht den Turbo einzuschalten und die Sachen zu beschleunigen. Meine Erkenntnis war: es funktioniert nicht, kostet nur Kraft, laugt aus. Die Lösung liegt im fließen lassen, mit sich im Reinen zu sein, ist aber gelegentlich ein langer, schmerzhafter Weg.
Wenn ich merke, eine Frau zeigt sich in jeder Weise unabhängig, nimmt mich das nicht für sie ein, die Liebe setzt sich da nicht um, weil sie ein Geben und Nehmen voraussetzt, auf beiden Seiten muss was Ähnliches vorhanden sein, dass auch eine Verständigung ohne Worte ermöglicht.
Er muss sein Ding machen, den Job, sonst fühlt er sich eventuell dir nicht gewachsen, sagt sich, du könntest auch zu ihm gehen. Damit hat er nicht unrecht, weil du eine Frau bist, wo er das Gefühl hat, dass er Position beziehen muss. Wodurch die Sache bei euch nicht im Fluss ist.
Vergiss das mit nach dem Semester, da ist zu viel Wasser die Flüsse hinunter gegangen. Die Bindung entsteht anders, durch Dinge, die gemeinsam erlebt, durchlebt, ausgelebt werden.
Ihr müsst euch für das ein oder andere entscheiden, jetzt, nicht anno irgendwann. Mit der beidseitigen Entschlossenheit miteinander wachsen zu wollen. Wenn die da ist, könnt ihr viel zusammen packen, auch euch selbst dabei kennen lernen. Sonst geht es alternativ nur allein, in sich zu gehen, zu erkennen, was man/frau will und zwar individuell, nicht dem nachzufolgen was andere denken, deren Maßstäbe für ultimatives Glück zum eigenen Daseinszweck zu machen, was ein Fehler wäre.
Das ist mir jetzt so grob umrissen dazu noch eingefallen. Vielleicht hat es mehr Klarheit reingebracht.
22.03.2017 23:20 •
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