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Folgen oder loslassen?

Michel75
@Ampelmännchen
Freunde hat sie hier leider wenige die ersten Jahre waren wir so sehr miteinander beschäftigt das wir gar nicht das bedürnis dazu hatten.
Die Freunde der letzten Jahre würde ich nicht als Freunde von ihr bezeichen da da eigentlich der Alk. im vordergrund stand.
Hobbys hat sie viele und wir haben da auch immer viel gemeinsam unternommen.
Doch seit 2 Jahren hat sie alles aufgegeben und sie hat an nichts mehr interesse.
Hin und wieder wollte sie mal wieder Fotografieren gehen da sie das liebt aber es ist nie was daraus geworden.

Ja das mit ihren Vater ist wohl der Hauptgrund für die ganze Geschichte und da es so schnell ging und keiner damit gerechnet hat konnte sie bei seinem Tod nicht bei ihm sein.
Sie hat ihn wenige Tage vorher besucht und ein paar Tage später ist er gestorben.

Meinst du hier bei mir oder wo sie her kommt?

@DieDirekte
Dieses Gespräch habe ich im März hinter mich gebracht.
Wäre da nicht die Einsicht von ihr gewesen, dass sie ihr Leben ändern muss und eine Therapie machen wollte
wäre die Scheidung heute wohl schon im vollen Gange.

05.08.2021 18:45 • #31


D
"Ja das mit ihren Vater ist wohl der Hauptgrund für die ganze Geschichte und da es so schnell ging und keiner damit gerechnet hat konnte sie bei seinem Tod nicht bei ihm sein"

Hallo Michel,

ich will hier noch einmal kurz rein hüpfen und etwas klare Sicht bringen, vielleicht hilft es dir:

Deine Frau hat in der Familie ein gewisse "Veranlagung" zum Alk., leider. Er ist Teil ihrer Familie oder Familiengeschichte, evtl. schon seit ein paar Generationen oder auch sehr verzweigt in der Familie.

Und dann ist ihr Vater gestorben. Diese Stress/ Trauer-Situation brachte ihre "Veranlagung" anscheinend hervor.

Nicht jede/r, der ein Elternteil verliert, fängt als Reaktion zum Trinken an. Und es trinkt auch nicht jeder, der aus einer Alk-Familie kommt.

Nichtsdestotrotz macht sie es von sich aus, sie ist für sich selbst verantwortlich. Sie ist erwachsen. Auch mehrere erfolglose Therapie und Entzugs-Versuche halfen ja nicht. Und so wie du alles beschreibst, steckt sie relativ tief drinnen, in der Sucht (Unzuverlässigkeit, leere Versprechungen), leider, leider, leider.

Es tut mir von Herzen leid, für dich und sie - ihr seid ja auch sehr glücklich gewesen. Aber ihre Familienwurzeln oder ihre Familiengeschichte holen sie ein.

Wir wissen nicht, was passieren muss, damit sich der Schalter wieder umlegt und sie aus diesem süchtigen Kreislauf raus will und kann. Mit Worten und Verstand erreicht man keinen Alk..

Daher: Geh deinen eigenen Weg. Kümmere dich um dich.

05.08.2021 19:19 • #32


A


Folgen oder loslassen?

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Michel75
@DieDirekte
Ja das mit der Veranlagung habe ich bei meinen Suchen im Internet auch immer wieder gelesen.
Es ist nicht die frage ob sondern wann etwas passieren wird.
Durch den Zucker spielt sie Tag für Tag mit ihrem Leben und das macht das ganze so schwer.
Ich habe immer noch Gefühle für sie und die Sorge einen Anruf zu bekommen das etwas passiert ist
macht die Sache nicht gerade einfacher.
Deswegen wäre die Therapie ja so wichtig gewesen nicht nur um zu schauen ob wir überhaupt wieder eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft haben sondern zu verhindern das etwas schlimmes passiert.
Leider versteht sie das nicht und ist der Meinung ich will ihr meinen Weg auf zwängen aber du hast Recht sie ist erwachsen.

06.08.2021 20:33 • #33


Ampelmännchen
Zitat von Michel75:
Meinst du hier bei mir oder wo sie her kommt?

Hallo Michel,
ja, ich meinte, ob sie den Wohnort an dem ihr euch beide nun die letzten Jahre aufgehalten habt auch als ihr Zuhause gesehen hat.
Generell würd ich ja auch dazu tendieren und sagen Lass sie ziehen! Du wirst ihr nicht helfen können. Vor allem dann wenn dem tatsächlich so sein sollte und in der Familie krankhafte Zustände des Alk. wegen herrschen. Aber bis zu diesem Todesfall des Vaters schien das bei ihr ja nicht der Fall gewesen zu sein, oder?

Wenn sie sich in eurem Ort nicht zuhause gefühlt hat und das vielleicht auch niemals wird, Zukunftsperspektiven deshalb für sie nicht besonders rosig sind und sie ein schlechtes Gewissen ihres Vaters wegen plagt, kann ich schon verstehen wenn es sie nun nach Hause treibt. Vielleicht auch deshalb kurzentschlossen.
Sie ist vielleicht auch deshalb auf dem Weg sich völlig aufzugeben wenn sie so locker mit ihrem Zucker umgeht. Welche Konsequenzen das nach sich ziehen könnte, wird sie ja wissen.

Ich finde, dass du da ein ganz schön schweres Los hast. Alles hier vorort aufgeben und einem geliebten Menschen folgen mit einer Genesungschance von....wieviel Prozent?
Oder auf Nummer Sicher gehen und einen geliebten Menschen ziehen und sich selbst überlassen mit einer Aussicht auf ein Happy End von...wieviel Prozent?
Die Frage ist, wie wichtig bist du dir selbst und was bist du eher gewillt loszulassen?

Armes Schwein (nimm mir die Tierbezeichnung bitte nicht übel!)

06.08.2021 21:04 • x 1 #34


Michel75
@Ampelmännchen
Zitat von Ampelmännchen:
Armes Schwein (nimm mir die Tierbezeichnung bitte nicht übel!)

Komisches Gefühl um meinen Mund herum,meine Lippen haben sie bewegt und ich musste lächeln.
Ein völlig fremdes Gefühl Danke dafür

Die ersten Jahre bestimmt ich hatte immer den Eindruck das sie hier Zuhause ist hat sie auf jeden fall immer gesagt.
Sie war in meine Familie voll integriert und alle haben sich gefreut wenn sie da war.
Wenn sie bei ihrer Mutter zu besuch war war sie jedes mal heil froh wieder hier zu sein.
Denke das spricht für ein Zuhause.

Als ich sie online kennen lernte war sie mit einem Mann zusammen der nicht viel für sie übrig hatte.
Sie hat zu diesem Zeitpunkt wohl schon ordentlich getrunken.
Es war da auch die Rede davon das ihre Mutter ihr da schon geraten hat eine Therapie zu machen.
Wir haben damals viel über das Thema geredet und dadurch sind wir uns auch immer näher gekommen.
Als sie dann hierher gezogen ist war das Thema Alk. ziemlich schnell vom Tisch.
Sie hat ab und an was getrunken wenn wir unterwegs waren aber das hielt sich alles im Rahmen.
Ja es gab bestimmt mal einen ausrutscher aber nichts weltbewegendes.

Wirklich los ging es mit dem Tod und dem ausbruch ihrer Depression.
Danach gab es kein halten mehr.

Ja die Aussicht ist nicht wirklich schön
Wäre da auch nur ein Anzeichen von Einsicht, dass sie erst den Alkohl besiegen muss und dann ihre Träume verwirklichen kann würde ich schwer darüber Nachdenken ihr zu folgen.
Sie hat damals alles für mich aufgegeben also würde ich das auch tun.
Doch da sie erst ihre Träume leben möchte und wenn es ihr dann besser geht den Kampf aufnehmen will stehen die Chancen gleich 0 das ich mit gehen werde.

Sie redet sich ein, dass mit ihrer Familie und ihren Freunden alles besser wird und sie kein Problem haben wir aufzuhören.
Ihre Freunde werden ihr dabei helfen...haben sie ihr fest verpsrochen...
Wir haben das so viele mal versucht mit allen Arten die es gibt und es hat immer nur 10-12 Tage funktioniert.
Wobei diese Tage wirklich wundervoll waren sobald der Stoff aus ihrem Körper war.
Das macht es nicht wirklich einfacher da ich weiß der Mensch von früher steckt tief in ihr vergraben und nur der Stoff verhindert das er wieder zum Vorschein kommt.
Deswegen wollte ich ja da sie die Therapie hier macht.
Ich wollte dabei sein wenn sie erkennt, dass das Leben soviel zu bieten hat und nicht nur schwarz ist.

Aber alles in allem bedeutet das ich werde nicht mit gehen und muss sie ihrem Schicksal überlassen.
Ich werde schweren Herzens die Scheidung einreichen müssen weil ich mich selbst absichern muss falls wirklich etwas schlimmes passiert.
Ich möchte nicht wie ihre Mutter den Rest meines Lebens woche für woche in ein Pflegeheim gehen um sie zu besuchen.

06.08.2021 22:46 • x 2 #35


Michel75
Was für beschi...aussichten

06.08.2021 22:57 • #36


Ampelmännchen
Du klingst sehr klar mit deiner vorletzten Antwort und wenn dem so ist, dann sollte das der Weg sein. Dein Weg sein.
Sich selbst zu schützen und diesen Teil Loszulassen ist das Vernünftigste was du machen kannst. Tut mir wirklich sehr leid für euch beide. Deiner Frau wünsche ich viel Kraft und Glück bei ihrer Gesundung...wenn sie es denn in Angriff nimmt.
Dir wünsche ich natürlich das Selbe und viel Erfolg beim Verarbeiten deiner Ehe und das dir selbst schnell besser gehen wird durch den Abstand zu ihren Problemen.

07.08.2021 05:42 • #37


Michel75
@Ampelmännchen
Ja der Kopf weiß das nur das Herz will es nicht wahr haben.
Versuche auf Abstand zu gehen doch leider müssen wir uns nochmal treffen das sie ihre restlichen Sachen holen kann und unser gemeinsames Konto auflösen können.
Wird es nicht besser machen aber sobald das alles erledigt ist werde ich mich komplett zurück ziehen.

07.08.2021 10:01 • x 1 #38


Michel75
Wollte mal ein kleines update schreiben.
Seit meinen letzten Post haben wir gemeinsam geträumt, geweint ( zumindest ich ) und alles ist so weiter gelaufen wie bis her.
Ich war fast soweit ihr zu glauben das sie sich nichts mehr wünscht, dass ich mit ihr gehe und wir im Norden
neu anfangen.
Sie wird eine Therapie machen und das gab mir Hoffnung...

Am Samstag abend hat sie mir eine WhatsApp geschickt und mir geschrieben, dass sie mich nicht mehr liebt
und sich Scheiden lassen möchte.
Die letzten Tage waren die Hölle aber ich habe es endlich begriffen, dass ich so lange ein Spielball ihrer sucht war
und hiermit ist jetzt schluss.
Vielleicht habe ich das gebraucht um es endlich zu verstehen.
Habe heute einen Termin beim Anwalt gemacht und werde mich nun endgültig lösen so das ich das irgendwann
alles verarbeiten und hinter mir lassen kann.

14.09.2021 22:10 • x 1 #39


VictoriaSiempre
Oh jeh, lieber Michel, das tut mir leid.

Aber ich bin davon überzeugt, dass in so einer Situation wie Deiner ein Ende mit Schrecken definitiv besser ist als ein Schrecken ohne Ende.

Letztlich heißt zu lieben auch loszulassen. Gegen eine Sucht wirst Du immer verlieren, solange der Süchtige sie nicht selber angehen will oder kann. Du kannst maximal liebevoll begleiten; was sehr schwierig ist, ohne sich selbst zu verlieren.

Ich wünsche Dir alles Gute!

14.09.2021 22:21 • x 2 #40


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