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Frau für eine Andere verlassen / Neustart gescheitert

A
Hallo zusammen,

ich wühle mich schon seit Monaten durch dieses Forum und finde es klasse, welch eine tolle Community hier zustande gekommen ist. Nach einiger Zeit habe ich mich nun entschlossen, auch meine Geschichte zu teilen und Euch um Rat zu bitten.

Ich habe mich im Februar 2017 von meiner Ehefrau getrennt, mit der ich 11 Jahre meines Lebens geteilt habe. Davon 2 Jahre verheiratet. Wir sind recht jung zusammengekommen (mit 19) und hatten über Jahre gleiche Perspektiven und Ansichten. Nach dem Bau des Hauses und der Hochzeit habe ich gemerkt, dass aus gemeinsamen Zielen und Anforderungen an das Leben, komplett unterschiedliche Ansichten geworden sind. Wir haben kaum noch Unternehmungen zusammen gemacht und uns sehr eingeigelt. Meine Frau ist sehr eifersüchtig und hat stark geklammert. Ihre Freunde nicht mehr getroffen und keine eigenen Interessen mehr verfolgt. Ihr einziges Ziel bestand aus dem Bau eines Hauses und der Gründung einer Familie. Wenn ich meine Freunde treffen wollte, war dies immer ein Problem.

Ich möchte das hier überhaupt nicht abwerten. Wir haben uns sehr gut verstanden und sie hat eine Menge toller Eigenschaften. Darum habe ich sie auch geheiratet. Das Problem war jedoch, dass ich immer sehr aktiv war und das Leben genossen habe, sie immer zurückhaltender und ruhiger wurde. Keine Aktivitäten oder neue Dinge ausprobieren wollte. Nur noch zuhause sein und das immer alleine. In den letzten 2 Jahren habe ich mich komplett zurückgezogen und war sehr unglücklich. Ich habe mich nicht mehr angezogen gefühlt von ihr und mich immer mehr emotional distanziert. Ich hatte das Gefühl, in eine komplett andere Richtung zu laufen. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und das hat sie nie verstanden.

Im November 2016 ist dann das passiert, von dem ich ausgegangen bin, dass mir das nie passieren wird: Ich habe mich in eine Arbeitskollegin verliebt und auf der Weihnachtsfeier etwas mit ihr angefangen.

Vorerst habe ich es verdrängt und war innerlich total zerrissen. Ich habe mich unglaublich schlecht gefühlt, meine Frau betrogen und enttäuscht zu haben. Ich bin nie fremd gegangen und bin ein absoluter Beziehungsmensch. Der Ausrutscher hat mir jedoch gezeigt, was ich eigentlich schon wusste und hat alles verändert. Seit dem Zeitpunkt habe ich mich komplett abgeschottet.

Ich habe meine Kollegin nach der Weihnachtsfeier erst einmal nur im Büro gesehen und wir haben geschrieben. Als mir immer klarer wurde, dass ich mehr für Sie empfinde, habe ich mich mit ihr getroffen außerhalb der Arbeit. Diese Zeit war sehr schwer für mich, da ich meine Frau als Mensch sehr schätze und ich mir immer mehr Gedanken um andere Menschen gemacht habe, als um mich selbst. An diesem Punkt konnte ich das nicht mehr.

Ich weiß das dies sehr verwerflich und unfair meine Frau gegenüber war. Deshalb habe ich mich entschieden und mich getrennt. Auch wenn ich nicht wusste, ob aus der anfänglichen Affäre eine Beziehungen werden könne, konnte ich so nicht mit meiner Frau weiterleben. Sie war natürlich am Boden zerstört und ich habe mir regelmäßig viel Zeit genommen um mit ihr über alles zu sprechen. Auch wenn dies für sie mit Sicherheit nicht gut war, habe ich mich dazu verpflichtet gefühlt.

Ich fing eine Beziehung mit meiner Kollegin an, die natürlich zum Scheitern verurteilt war. Nach 11 Jahren Beziehung mit der Verantwortung und Ausgangslage eine reibungslose Beziehung führen zu können war sehr naiv.

Meine Gedanken haben sich immer im Kreis gedreht und ich habe mich jeden Tag und jede Minute gefragt, ob ich das Richtige getan habe (abgesehen von dem Fehler). Ich war natürlich (zu Recht) der Buhmann in der Familie und im Freundeskreis und habe sehr darunter gelitten. Immer diese Schuldgefühle, Ängste im Bezug auf die Zukunft etc. haben mich zerfressen.

Meine Arbeitskollegin hatte am Anfang viel Verständnis und und war sehr reflektiert. Aber auch sie war verliebt und hat daher viel weggesteckt.

Wir haben so unfassbar viel erlebt in der Zeit. Ich habe meine alten Hobbies wieder entdeckt, wir teilten die gleichen Leidenschaften und sie war kaum zu bremsen. Das komplette Gegenteil von meiner Frau. Sie ist extrem leidenschaftlich, teilt meine Interessen und hat mich verstanden. Wir haben in kurzer Zeit so viel erlebt, viele Reisen unternommen und neue Unternehmungen ausprobiert. Ich konnte mich mit ihr stundenlang unterhalten ohne das es langweilig wurde. Mit meiner Frau habe ich viele Filme geguckt. Mit ihr habe ich den Fernseher nie einschalten müssen. Das hat mich total fasziniert und in den Bann gerissen.

Es hatte mich teils auch überfordert, da ich Zeit brauchte um zu mir selbst zu finden und vieles zu regeln, diese aber aufgrund der vielen Aktivitäten und des Unternehmensdranges nicht bekommen habe. Ich wollte meine Frau nicht einfach so abstoßen und so tun, als wenn es die letzten 11 Jahre nicht gegeben hat. Daher habe ich sie immer unterstützt und wir haben über alles gesprochen.

Meine Arbeitskollegin hat später den Druck immer mehr aufgebaut, ich sollte alles offen legen auf der Arbeit, alles entfernen was mit meinem alten Leben zutun hat und sie meinen Eltern vorstellen etc. Das ging mir zu schnell. Ich brauchte Zeit.

Wegen meiner Selbstzweifel und Probleme, habe ich die Beziehung mehrfach fast beendet. Wir haben immer lange geredet und sie hat mich überzeugt, dass wir es nicht aufgeben. Sie hat immer um mich gekämpft.

Man muss dazu sagen, dass sie ebenfalls sehr ehrgeizig ist, viel beruflich reist. Ich brauchte sie an meiner Seite und obwohl sie gekämpft hat und mir gesagt hat was sie für mich empfindet, war immer ich es der mehr Zeit verbringen wollte. Wir haben nie bei einander übernachtet und wann wir uns gesehen haben, hat sie entschieden. Ich hatte das Gefühl, dass ihre Gefühle vielleicht nicht so stark sind wie sie sagt.

Da ich Zeit für mich brauchte, habe ich den Kontakt kurzzeitig abgebrochen und mich abgeschottet. Es war einfach alles zu viel für mich. Das hat sie natürlich verletzt und sie hat sich ebenfalls 1 Woche nicht gemeldet. Da hat sie mir schon so unfassbar gefehlt, dass ich mich wieder bei ihr gemeldet habe. Sie gab mir noch eine Chance nachdem ich gekämpft hatte und es ging weiter. Leider war dies nur von kurzer Dauer, da ich nach 3 Monaten erneut eine Auszeit brauchte. Sie hat sich nicht mehr gemeldet nachdem ich einen Tag Funkstille gehalten habe. Auf meine Nachrichten nicht mehr geantwortet. Sie ist dann in den Urlaub gefahren. Im Anschluss habe ich sie besucht und wollte mit ihr über alles reden. Sie hat es abgeblockt und in 2min alles beendet. Nachrichten und Erklärungsversuche wurde mit einem für mich sehr verletzenden Korb per Nachricht abgeblockt und die Beziehung beendet.

Ich habe viel für diese Frau aufgegeben und war sehr vorsichtig und liebevoll zu ihr. Ich habe ihr und mir etwas Zeit gegeben um klarer denken zu können und viele Änderungen durchzuführen. Ich habe mit meinen Arbeitskollegen über die Trennung gesprochen und klaren Tisch gemacht (natürlich nicht das ich eine Beziehung zu der Kollegin hatte). Habe reinen Tisch gemacht und mein Leben sortiert. Nach 6 Wochen habe ich dann allen Mut zusammengenommen und einen Brief geschrieben, in dem ich ihr alles erklärt habe. Warum ich den Kontakt abgebrochen habe, warum ich die Beziehung in Frage gestellt habe etc. Aber auch was sich geändert hat und ich eine Beziehung ohne wenn und aber möchte. Ohne Einschränkungen und Versteckspiele. Ich habe ihr das erste Mal gesagt, dass ich sie liebe (womit ich gewartet habe, da ich das nur sage, wenn es zu 100% auch so gemeint ist und zutrifft).

Auf den Brief habe ich 2 Wochen keine Antwort erhalten. Dann eine kurze WhatsApp mit dem Hinweis das sich ihre Gefühle geändert haben und sie sich keine Beziehung vorstellen kann mehr. Sie war eiskalt. Im Büro gut gelaunt und wenn wir uns gesehen haben, hat sie extrem locker reagiert (wenn auch abweisend).

Ich weiß das ich einen großen Fehler gemacht habe und 2 Menschen verletzt habe. Ich habe dies nicht absichtlich getan, sondern war das erste Mal in meinem Leben massiv überfordert. Aber ich hätte mir gewünscht, dass wir noch einmal reden oder sie mir es zumindest persönlich sagt. Nachdem was ich aufgegeben habe (mein gesamtes Leben) und ihr gegeben habe, war das sehr verletzend.

Ich habe versucht darüber hinwegzukommen. Tag für Tag war und ist bis heute die Hölle. Die endgültige Trennung ist jetzt 3 Monate her und ich fühle mich noch genauso schlecht wie am ersten Tag. Ich habe erst nach der Trennung gemerkt wie wahnsinnig ich verliebt war und ich solche Gefühle noch nie gespürt habe für eine Frau (auch wenn dies sehr verletzend für meine Frau ist). Ich sehe sie fast täglich im Büro oder höre von ihr. Mein Team hat häufiger mit ihr arbeitstechnisch zutun und ich muss mein Team bei Entscheidungen unterstützen. Dies verletzt mich noch mehr und reisst die Wunde immer wieder auf.

Wenn sie mir begegnet ist sie eiskalt und tut als wäre zwischen uns nie etwas gewesen. Sie hat damals gesprochen, wie glücklich ich sie mache, das es die schönste Zeit in ihrem Leben ist und sie eine Zukunft mit mir möchte. Davon ist nichts übrig geblieben. Ich werde fast wahnsinnig und finde kaum Ablenkung. Auch wenn ich viel unternehme lenkt mich dies 0 ab. Mein Herz ist so dermaßen gebrochen und ich verzweifel daran, diese Chance verloren zu haben. Es erinnert mich einfach alles an sie und sie fehlt mir auch jetzt noch so wie am ersten Tag. Ich weiß nicht wie ich das noch lange durchhalten soll. Ich war immer ein lebensfroher und immer gut gelaunter Mensch. Mich hat so schnell nichts runtergezogen. Seit 3 Monaten habe ich mich so stark verändert. Mir macht nichts mehr Spaß, ich weiß nicht mehr wann ich das letzte Mal richtige Freude empfunden habe. Schlafe kaum noch und kann mich nicht mehr aufraffen.

Auf der Arbeit schaffe ich es gut es zu überspielen und vor meinen Kollegen der Alte zu bleiben. Meine Cheffin kennt die gesamte Geschichte und unterstützt mich. Trotzdem ist es extrem hart und lässt mich langsam verzweifeln. Ich habe sämtliche Tipps, Ratgeber etc. gelesen und weiß in der Theorie was richtig ist und das es Zeit braucht. Es hilft nur leider überhaupt nicht.

Ich weiß langsam wirklich nicht mehr wie ich aus der Spirale herauskommen soll. Heute ist unsere Weihnachtsfeier und alles jährt sich. Ich bin das erste Mal in meiner Betriebszugehörigkeit nicht hingegangen. Ich konnte es einfach nicht und trotzdem ist heute der schlimmste Tag seit der Trennung. Bilder die ich von den Kollegen bekomme, machen es noch schlimmer.

Den Job wechseln kann und will ich nicht, da es mein Traumjob ist und ich an meinen Arbeitskollegen sehr hänge. Sie ebenfalls an mir. Aber ich weiß nicht wie ich das weiter durchhalten kann. Ich liebe diese Frau und weiß das es vorbei ist und ich abschließen muss. Aber egal was ich mache, gelingt es mir nicht. Ich komme nicht über sie hinweg. Ich gehe sogar zu einem Psychologen aber auch das bringt mich nicht weiter.

Ich weiß das ihr mich verurteilen werdet. Ich habe schon so viel geschrieben und schaffe es auch nicht ansatzweise die Geschichte hier wiederzugeben. Viele Details fehlen aber vielleicht könnt ihr mich etwas verstehen.

Und das Wichtigste:
Meiner Frau gegenüber war ich so fair, wie ich es nur in dieser Situation sein konnte. Ich habe ihr (nicht von Anfang an) aber später von der Beziehung und der neuen Frau erzählt. Sie ist weiterhin sehr traurig aber wir können immer noch sehr sachlich und vernünftig miteinander reden. Ich unterstütze sie weiterhin bei allen Themen die auf sie zukommen und mache ihr aber keine Hoffnung. Ich wünsche ihr das Beste, da sie es verdient hat und nicht mich.

Vielleicht habt ihr noch Tipps oder Erfahrungen (außer Zeit heilt alle Wunden, Ablenkung. ) die mir weiterhelfen können.

Vielen lieben Dank schon einmal

24.11.2017 21:35 • x 1 #1


Memyself
Hmm, du erlebst nun was deine Frau erlebte, eigentlich fair oder?

So rein gefühlsmäßig, wenn ich deinen text so lese, denke ich du hast nicht begriffen, dass man mit den Gefühlen anderer nicht spielt? Das es keinen Rechtsanspruch auf Liebe gibt? Dir fehlt auch ne gehörige Portion Respekt vor deinen Partnern.
Wenn mir meine Ex von ihren neuen Beziehungen erzählen wollte, und mir sogar intime Details mitteilen wollte, habe ich mich gefragt ob sie nicht auch ne sadistische Ader hat? Hat son bisschen was von Dein Hund ist tot, aber du darfst ihn behalten LOL

Kann mir auch vorstellen, daß deine Kollegin dieses Verhalten ( Ex = best friends) ätzend fand, ist auch nicht normal.

Naja du hast es jetzt 2 mal versiebt, ( erzähl aber in Zukunft bloß nicht du seist ein treuer Mensch, das war mal)

Ich hoffe du jaulst jetzt nicht deiner ex Frau die Ohren voll, das würde ich extrem geschmacklos finden.

24.11.2017 22:12 • x 1 #2


A


Frau für eine Andere verlassen / Neustart gescheitert

x 3


A
Genau das ist was ich mit fehlende Details meinte Danke für deine ehrliche Meinung.

1. Ja: ich habe es 2x versiebt
2. Ich habe meiner Frau keine Details erzählt und ihr das sehr lange ersparen wollen. Ich war gezwungen es ihr zu sagen, da sie es ansonsten später anderweitig erfahren hätte. Es kommt immer raus und ich wollte nicht mehr lügen.
3. Ich heule ihr nichts vor, sondern helfe ihr alles zu regeln. Wir reden nicht über mich

Mit Gefühlen habe ich nicht gespielt. Ich habe sie geliebt. Aber ich war nicht mehr ich selbst. Wenn man in dieser Situation ist und Kopf und Herz keine gleiche Sprache mehr sprechen zweifelt man an sich selbst. Dann beginnt man leider Dummheiten.

Es = best friends gab es nicht. Ich habe meiner Kollegin alles erzählt und wenn ich meine Frau getroffen habe um Themen wie: Hausrat, Finanzen etc. zu besprechen wusste sie vorher und nachher bescheid.

Genau normalerweise verhalten sich viele seiner Ex gegenüber wie ein Ar. und lassen sie einfach mit einem Scherbenhaufen zurück? Genau das kann und wollte ich nicht. Trotzdem habe ich den Abstand gehalten und sie nur getroffen, wenn wir wichtige Themen klären mussten. Ich denke das ist oder sollte normal sein wenn man viel aufgebaut hatte und verheiratet war.

Rechtsanspruch gibt es nicht. Ich wollte auch kein uneingeschränktes Mitleid und weiß das ich viel falsch gemacht habe. Aber darum geht es hier auch nicht (Rechtsanspruch geltend machen etc.) oder?

Um fair oder nicht geht es ebenso wenig. Wenn es danach geht, ist es nie fair. Weder für meine (noch) Frau noch für mich. Es geht um Gefühle und die kann man nicht ein- oder ausschalten wie es einem gefällt.

24.11.2017 22:27 • x 1 #3


Z
Deine Frau ist die einzige, die mir in dieser Geschichte leid tut

Du hast ja dein wahres Gesicht gezeigt

24.11.2017 22:45 • x 3 #4


Memyself
Ja, richtig

wir können nur vermuten, und mit ein paar mehr Details hat man schon mehr Durchblick.

Ich weiss aber nicht was für Tips du erwartest, die, die du genannt hast, sind altbewährt?

Man sollte nach einer gewissen Trauerphase sich mal selbst zur Raison rufen und seinen Blick vorwärts richten.

Das hört sich jetzt blöd an, aber du trauerst um die Investition in die neue Beziehung. Du hast viel investiert , Haus und Hof verlassen, Frau betrogen, gelogen, verheimlicht, und je mehr du selbst wusstest wie link das ist, desto unfairer findest du jetzt das Verhalten deiner Kollegin.

Und ehrlich, wirst du hier auch viel lesen, son Liebesrausch mit Warmwechsel fällt einem meist auf die Füße. Aber nun hast du was gelernt und wiederholst das hoffentlich nicht.

24.11.2017 22:51 • x 4 #5


U
Mutiges Posting, richte Dich drauf ein, das Du jede Menge Dresche bekommst. Ich kann Dir auch kein richtiges Mitleid geben, ich war in der Rolle Deine Ex-Frau, hat keinen richtigen Spaß gemacht. Aber ich verurteile Dich nicht, jeder lernt auf andere Weise andere Dinge

Eigentlich eine tragische Geschichte für drei Beteiligte. Deine Ex-Frau war Dir zu häuslich geworden, und Du hast Dir den Prototyp einer Power-Frau geangelt, die aber so agil war, das sie Deine eigenen Energievorräte überzogen hat. Die Powerfrau lässt sich nicht auf der Beziehungsnase herumtanzen und beendet die Affaire.

Ich könnte mir vorstellen
- so wahnsinnig verliebt warst Du nicht in die Affaire, oder warum bist Du nicht zu ihr gestanden?
- und hättest nicht den Kontakt abgebrochen?
- sie war Dir auf Dauer zu anstrengend, weil immer nur Vollgas?
- hast Du wirklich versucht, die Ex-Frau zu animieren, mehr mit Dir zu unternehmen?

Nur ein paar Denkanstösse von meiner Seite.

Zu Deinem aktuellen Problem - es ist natürlich fies, sie in der Arbeit immer wieder erleben zu müssen. Never *beep* the company. Da würde aber nur eine Versetzung oder der Wechsel des Unternehmens helfen. Gibt es da Chancen?

PS: Kids habt ihr keine?

24.11.2017 22:58 • x 4 #6


V
Hi Andi,
herzlich Willkommen. Na dann auf in die Trauerbewältigung;). Deine Geschichte ist ja ein Klassiker: Ausbruch, Neuanfang, Scheitern. Hast du dich mal damit beschäftigt, welchen Anteil du am Scheitern deiner Ehe hattest? Du schiebst den schwarzen Peter ja recht einseitig deiner Frau zu und schreibst mit Blick auf Sie auch ziemlich von ober herab, als ob sie sich nicht selbst helfen könne und dich als Ex noch zum Neustart bräuchte. Letzlich musst du den Mist mal für dich aufarbeiten, ohne dich als Opfer der Umstände bzw. deiner Frauen (die erste zu langweilig, die zweite zu undankbar)zu fühlen (das klingt ein wenig so). Dann bist du schlauer fürs nächste Mal. Alles Gute!

24.11.2017 23:01 • x 8 #7


S
Da hast du innerhalb eines Jahres dein Leben mal so richtig zerstört. Zwei Beziehungen gegen die Wand gefahren.

Wobei die Alltagstauglichkeit deiner neuen Beziehung aus meiner Sicht eh nie da war. Ich finde es schon bezeichnend wenn man sich dann angeblich füreinander entschieden hat, dass nie eine ganze Nacht zusammen verbracht wurde.
Bei dir hat das Timing überhaupt nicht gestimmt. In deiner neuen Beziehung nicht beim Aufbau der Beziehung und in deiner Ehe nicht bei der Trennung. Deine Frau war dir zu langweilig geworden und zu eingeschränkt und fest geschossen auf euch als Paar, deine neue hat ganz, ganz viel unternehmen wollen, da wurde es dir zuviel.

Mag sein, dass du mit deiner Frau recht früh gesprochen hast, als die Affäre bereits begonnen hatte. Hier hättest du viel früher kommunizeren müssen, dass du dich in dieser Ehe nicht mehr wohl fühlst und kommunizieren, was dir fehlt an Aktivitäten etc. Deiner Frau hast du wohl nie die Möglichkeit eingeräumt, mit dir zusammen euer Leben ein bisschen spannender zu gestalten. So hast du einen warmen Wechsel vollzogen, das neue nicht auf die Reihe bekommen, weil das Alte noch nicht abgeschlossen war und das Neue noch viel zu labil war.

Die ersten Wochen war vermutlich in der neuen Beziehung noch alles toll: viele Aktivitäten, viele Reisen und dann habt ihr es nicht geschafft, eine Grundlage für eine wirkliche Beziehung zu legen. Du hast noch viel zu lange mit deiner Ex geredet, aber nicht um ihr zu helfen, auch wenn das vorgeblich dein Motiv war, sondern um dir zu helfen mit deinem schlechten Gewissen umzugehen. Mitleidige Gespräche mit der Ex aus selbstgefälligen Gründen.

Bei deiner neuen bin ich mir nicht sicher, wie stark ihre Gefühle für dich wirklich waren. Möglicherweise sind die einfach in der Phase der Verliebtheit geblieben und haben sich dann komplett verloren, als du so sehr mit dir beschäftigt warst. An keinem einzigen Punkt hat deine Neue nach der Trennung wohl signalisiert, dass sie sich noch eine gemeinsame Zukunft mit dir vorstellen kann. Beruflich verhält sie sich souverän, professionell und distanziert.

Heute ist Jahrestag, an der Weihnachtsfeier hattest du deine Neue ja angemacht. Leider ist normal, dass solche Tage besonders schwer auszuhalten sind. Ich kann dir nur raten, was ich Verlassenen sonst empfehle: Konzentriere dich auf dich, akzeptiere, dass deine Neue jetzt auch deine Ex ist, baue dir ein neues Leben auf und denke mal drüber nach, dass du nicht der nette, zuverlässige, treue Kerl bist, der du gerne wärst.

Du hast deine Ex-Frau mit einem emotionalen Scherbenhaufen zurückgelassen und sitzt jetzt selbst mit einem da. Ich will jetzt nicht schadenfroh sein, aber manchmal macht das Leben seine eigenen Regeln und stellt Lernaufgaben, mit denen wir nicht gerechnet haben. Finde jetzt zu dir selbst, verarbeite diese beiden Trennungen und dann lass dich erst wieder auf eine Frau ein, wenn du emotional wieder stabil bist

24.11.2017 23:13 • x 9 #8


Ina-33
Huhu

Ich finde deine Geschichte sehr berührend.

Ich habe aber auch sehr viel Respekt vor deinen Entscheidungen, dass es letztendlich so kam wie es kam tut mir sehr leid für dich.

Du musst zu deinen Gefühlen stehen und für dich den richtigen Weg finden. DU musst in den Spiegel schauen können.

Und wenn es für dich mit deiner Frau sowieso nicht mehr richtig lief,dann ist es okay. Gut man hätte es nicht so angehen sollen,aber ich verurteile dich nicht. Ich verstehe es.

Jetzt heißt es Abstand gewinnen und das Leben neu ordnen. Ich drücke dir die Daumen dafür.

LG

24.11.2017 23:14 • x 1 #9


Vegetari
Andi,
Du hast sehr interessant beschrieben, warum es mit der Neuen nicht klappen konnte (trotz Deiner Verliebtheit ): weil Du dich noch nicht gelöst hast aus Deiner alten Beziehung. Du magst Deine Frau immer noch,obwohl die Anziehung fehlt, Du bist sogar noch emotional mit ihr verbunden.

Wenn man warm wechselt muss man wohl mit solchen Turbulenzen rechnen. Bevor man eine neue Beziehung anfängt, sollte die alte verarbeitet und abgehakt sein und idealerweise sollte man mindestens 1 Jahr( als Puffer zwischen diesen beiden Beziehungen) allein gelebt haben.

Du stehst jetzt noch auf Dro.enzug, weil Du von der Neuen eine Abfuhr erhalten hast, was Dein Selbstwert angekratzt hAT. Das hat m. E. nichts mit reifer Liebe zu tun!
Diese Abfuhr war gerechtfertigt, weil Du nicht innerlich frei bist für sie oder eine andere. Du brauchst jetzt Zeit erstmal allein für Dich!

Wieso habt ihr nicht Eheberatung aufgesucht ,um mit professioneller Hilfe unterdrückte Gefühle und Bedürfnisse anzusprechen? Irgendwie hast Du Deiner Frau die Chance zur Veränderung genommen. . Sie hängt doch noch an Dir. . Oder? Manchmal braucht ein krisengebeutelteS Paar Anschubhilfe von aussen, eine neue Sprache und Innovation. . Nachhaltige Veränderung bedarf Arbeit und Zeit!

24.11.2017 23:16 • x 1 #10


Vegetari
Andi,

habt Ihr Kinder?

Wie geht es Deiner Frau? Depression?
Hoffe für sie,dass sie nicht ernsthaft psychosomatisch erkrankt!

24.11.2017 23:28 • #11


A
Danke für eure ehrlichen Meinungen. Ich schreibe hier nicht so offen, weil ich in die Opferrolle schlüpfen und mich als tollen treuen Mann ausgeben möchte, der einmal in seinem Leben einen Fehler gemacht hat. Sondern um daraus zu lernen und eine objektive Reflexion zu erhalten.

Ihr schätzt vieles sehr richtig ein. Nicht allerdings, dass mir meine Frau zu hässlich geworden ist. Sorry aber so ein Vollidiot bin ich dann auch nicht.

Ja ich beschreibe das sehr einseitig. Das Schreiben über das Thema fällt mir sehr schwer und ich wollte den Beitrag auch nicht überladen. Ebenfalls springen meine Gedanken beim Schreiben schon hin und her und da vergisst man einige Details.
Ich bin zu mindestens 50% an der Trennung schuld. Ich hätte früher die Initiative ergreifen und mehr investieren können. Das fällt einem aber oft erst auf wenn es zu spät ist. Wer verhält sich in einer Beziehung immer perfekt? Ich bin gut in meinem Job und sehr gut darin Leute zu beraten oder bei Problemen zu helfen. Ebenfalls im Freundeskreis. Bei mir selber bin ich in der Umsetzung meiner eigenen Tipps (im Bezug auf Beziehungen) sehr schlecht wie ich erfahren musste. In der Theorie ist mir das bekannt, in der Praxis sah das anders aus.

Meiner Frau geht es besser. Sie unternimmt wieder viel mit ihren alten Freunden, was mich sehr freut. Sie ist m. E. nach nicht ernsthaft erkrankt, aber das kann nur sie selbst einschätzen. Sie hat viel Hilfe und Halt.

Wir waren bei einer Paarberatung, da wir aber immer viel geredet haben hat uns dies nicht weiter nach vorne gebracht. Das Reden war nie unser Problem.

Kinder haben wir nicht.


Zu meiner Ex:
Auch hier war die Einschätzung richtig. Sie ist eine Powerfrau und ja, es wurde mir zu der Zeit zuviel. Aber nicht weil dies nicht mein Stil ist, sondern weil ich zu der Zeit nicht die Kraft hatte, die ich früher vor der Kriese hatte. Ich war ausgelaugt von der Situation, meiner Entscheidung, den Schuldgefühlen und und und.

Das sie eventuell nie die Gefühle empfunden hatte war mein Problem. Ich habe genau das in Frage gestellt. Immer und immer wieder. Sie wollte nicht das wir zusammen übernachten und hat hier einen Tick vorgeschoben. Wir haben ganze 2x in einem Bett geschlafen, in 8 Monaten (im Kurzurlaub). Und das Auf der anderen Seite hat sie mir immer erklärt wie viel sie für mich empfindet. Es war sehr leidenschaftlich und zärtlich. Es passt vieles einfach nicht zusammen und genau das hat mich zweifeln lassen. Es waren nicht meine Gefühle zu ihr, sondern meine Sorge, dass sie es nicht so ernst meint. Sie hat sehr häufig und immer sehr negativ über ihren Job gesprochen und das sehr sehr lange. Ich wollte lieber über uns sprechen und unsere Herausforderungen. Hierfür war aber kein Platz. Da ich vorsichtig war, habe ich das auch nicht weiter forciert.

Das es keine reife Liebe war, die man nach einer 11 jährigen Beziehung erlebt ist mir bewusst. Es hatte noch nichts mit der Vertrautheit und dem dem Gefühl zutun das man den Partner in fast allen Belangen kennt und man sich komplett fallen lassen kann. Aber mit einfacher Verliebtheit kann ich das nicht beschreiben. Dafür waren und sind die Gefühle und die Anziehung viel zu stark.

Eine Versetzung in der Firma ist nicht möglich und würde nichts helfen. Wir arbeiten nicht in der selben Abteilung.

25.11.2017 01:35 • #12


L
Mach dir keine Selbstvorwürfe ,Beziehungen sind heutzutage schwierig, ich finde dass du zu hart zu dir bist, es wird dir wieder gut gehen

25.11.2017 04:07 • x 4 #13


T
Andi, ich verstehe komplett. Fast dasselbe habe ich auch durch und bin absolut bei dir... Du hast in meinen Augen nichts falsch gemacht, sondern darauf gehört, was dein Gefühl dir gesagt hat - das sollten viel mehr Menschen tun.
Lies dir mal meine Geschichte durch - Ein Abbild deiner. Heute weiß ich, dass ich nichts falsches getan habe außen zu lange nicht auf das zu hören, was ich wirklich will. Das habe ich mittlerweile geändert.
Leider sind hier die Meinungen sehr eingefärbt, so wie @unregistriert es sagte. Hier gibt es viele Opfer von Warmwechslern und deren Sichtweise ist zwangsläufig eine andere.

Bevor ich mutwillig falsch verstanden werden will: Er hat gehandelt und nicht gelabert.

Und mal eine Frage in den Raum gestellt: Warum sollte der TE nicht seinem Glück nachgehen? Wäre es besser, er würde seiner Frau etwas vorspielen nur um ihre Gefühle nicht zu verletzen? Welch Doppelmoral dieses Forum oft inne hat.
Der TE hat nicht gelabert sondern Taten sprechen lassen. Offensichtlich ist hier im Forum jede Trennung böse und jeder Verlasser ein schlechter Mensch. Denkt einfach mal drüber nach...

25.11.2017 16:15 • x 4 #14


P
@TinTin1980
Teilweise teile ich deine Sichtweise, ich war mehr oder weniger auch ein Warmwechsler. Und obwohl es nicht geklappt hat bereue ich meine Entscheidung nicht. Ich habe aber auch lange versucht die andere Beziehung zu retten - vergeblich.

Was mich allerdings stört ist die Tatsache, dass er verheiratet war. Er hat ihr ein Versprechen gegeben und gebrochen. Meiner Meinung nach ist eine Trennung nach der Hochzeit nur dann gerechtfertigt, wenn auch der Andere nicht mehr dazu bereit ist zu versuchen die Beziehung zu retten. Und er hat seiner Frau keine Chance gegeben, trotz Versprechen, trotz 11 Jahre.

25.11.2017 16:35 • x 3 #15


A


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