Jetzt habe ich gerade angefangen, mental eine gewisse Trotzigkeit meiner Noch-Frau gegenüber zu entwickeln, da fiel mir gestern die Karte in die Hand, die sie mir im Juli zu meinem Geburtstag geschrieben hatte... Wir hatten an dem Tag die Kinder zu meinen Eltern gegeben und uns einen Tag zu zweit in der Stadt gemacht - waren in einer Kunstausstellung, in Straßencafes und abends fein essen. Die Karte ist voller Herzchen. Sie wünscht mir "Viele zufriedene Momente mit unserer Familie und mit dir selbst". Und "fand die Zeit zu zweit sehr schön, sollten wir öfter machen". :( Oh Gott, wie das weh tut, es ist nicht zu ertragen. Gegen diese Kälte, Leere und Härte, die jetzt eingetreten ist...
Ich habe das damals einfach überlesen. Aber "Zufriedenheit mit dir selbst" ist schon ein Leitmotiv, das sie bei der Trennung hoch angesiedelt hat, Stichwort Umgang mit meinem Handicap bzw. Akzeptanz. Mehr Zeit zu zweit haben wir uns seitdem kaum mehr genommen... tragisch! Aber man muss sagen, dass danach auch ihre nächste Phase schlechter Stimmung begann, da ließ sie mich auch nicht mehr richtig an sich heran.
Zugleich hatte ich gestern ein Telefon-Date mit einer Frau aus dem Daring-Portal und da ist mir plastisch deutlich geworden, welch ein unendlich langer Weg es ist, den Grad an Vertrautheit und Sich-Kennen zu erreichen, wie wir es mit meiner Frau hatten. Plus die ganze aufgebaute Lebenssituation mit Kindern. Das dauert viele Jahre, selbst wenn man einen Partner gefunden hat... alles von vorne, und als wäre es nicht schwer genug, zusätzlich jetzt noch so viele Scherben und schwere Steine im Gepäck!