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Frau will nach über 22 Jahren Ehe beenden

Rheinländer
Nathan-2, danke der Nachfrage. Meinem Muskelfaserriss geht es entsprechend dem zeitlichen Verlauf gut. Normal laufen geht wieder, aber Treppensteigen macht noch leichte Probleme. In einer Woche wird wohl alles wieder gut sein und ich kann wieder zum Badminton gehen.

Wenn doch nur unser Beziehungsproblem auch diesem zeitlichen Ablauf folgen würde.
Aber dem ist nicht so.
Ja wie steht es im Moment um uns und wie geht es mir dabei. Diese Frage stelle ich mir in der Tat mehrmals die Woche. Meine Frau ist jetzt seit dem 30.12.14 in ihrer eigenen Wohnung. Habe ihr seit dem einmal in der Wohnung geholfen und ansonsten sehen wir uns derzeit nur beim Therapeuten oder wenn wir gemeinsam zu Freunden/Familie eingeladen sind.
Diese Woche hatten wir zum ersten mal beim Therapeuten ein Thema das uns beiden weh getan hat, zeigte es doch exemplarisch unser ganzes Dilemma auf. In dem Gespräch hatte ich das Gefühl, dass mir meine Frau förmlich durch die Finger gleitet. Ein Gefühl das sehr schwierig auszuhalten war. Heute, drei Tage nach dem Gespräch denke ich, ist im Moment einfach noch nicht die Zeit gekommen ans eingemachte zu gehen. Meine Frau muß erstmal wieder zu sich selbst finden und zur Ruhe kommen. Ich denke in 2-3 Monaten können wir eine ganz andere Art von Gespräch führen, als wir das jetzt können. Ich muß einfach lernen ein wenig geduldiger zu sein.

In diesem Zusammenhang stelle ich mir aber eine Frage: Wie soll ich mich die nächsten 2-3 Monate verhalten. Soll ich mich regelmäßig (bei ihr melden, einfach nur quatschen und ab und wann ein Event wie z.B Essen gehen usw. auf neutralem Boden organisieren, oder soll ich warten bis sie sich meldet.
Ich habe ihr erstmal gesagt, dass ich mich zurückziehe und wenn sie den Bedarf hat mich zu kontaktieren, ich sicherlich kurzfristig für sie da bin.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob das der Königsweg ist. Gibt es eurerseits Erfahrungen, obwohl ich mir jetzt schon sicher bin, dass es keine allgemeingültige Empfehlung geben kann.

Wie geht es mir in der Situation? Hier kann ich leider heute nicht sagen wie es mir morgen geht. Im allgemeinen bin ich aber stabil und gehe die Tage positiv an. Schlimm sind nur die Momente an denen ich den Gedanken zulasse, dass sich meine Frau endgültig von mir trennt und die Folgen die das für mich, meine Kinder und unsere gesammtes Umfeld hat. Diese Gedanken versuche ich derzeit so schnell als eben möglich zu verdrängen, da ich nicht die Kraft habe darüber nachzudenken.
Beruflich bin ich jetzt wieder gut eingespannt und durch meinen Freizeitverein bei dem ich seit ein paar Wochen aktiv bin, habe ich schon tolle Menschen bei schönen Veranstaltungen kennen gelernt. Die Ablenkung tut mir sehr gut, komme ich doch dadurch sehr regelmäßig unter Menschen. Zuhause könnte ich nicht sieben Tage die Woche hocken. Hier würde mir die Decke auf den Kopf fallen.
Meine größte Stütze sind aber meine Kinder. Die sind sehr liebevoll und oftmals einfach nur für mich da! Wohl dem der sowas hat.
Haushalt, erneuertes Freizeitverhalten, Sportaktivitäten, alles im Griff, läuft super bzw. macht einen riesen Spaß. Ich kümmere mich derzeit viel um mich und merke wie gut mir das tut. Das ich dabei bisher schon 11kg abgenommen habe motiviert mich nur noch mehr, diesen Weg weiter zu gehen.

Soweit zu meiner bzw. unserer derzeitigen Situation.
Ich bleibe am Ball.

17.01.2015 02:22 • x 2 #46


Nathan-2
Hallo Rheinländer,
Danke für deine Nachricht.
Ich glaube du solltest sie erst einmal zur Ruhe kommen lassen. Momentan kannst du sowieso nur warten. Euren Hund hat sie doch bestimmt mitgenommen. Wie macht sie das mit dem Gassi gehen? Sie arbeitet doch auch. Oder sitzt der Hund in dieser Zeit alleine zu Hause. Was hat es mit dem Tumor bei deiner Frau ergeben?

17.01.2015 02:37 • #47


A


Frau will nach über 22 Jahren Ehe beenden

x 3


bikingmama
Hallo Rheinländer,
ich habe Deine Geschichte u. die Kommentare gelesen u. habe auch schon 2x so eine Trennung nach langjährigen Beziehungen hinter mir... Horror, aber Du kämpfst Dich gut daraus. Ich war damals auch Mitglied in einem Freizeitclub u. heute ist die Inhaberin immer noch eine sehr gute Freundin. Meiner Meinung nach die beste Entscheidung um neue, nette Leute und Ablenkung zu erfahren! Und solltest Du Motorrad fahren.... dann kommt die schöne Zeit ja noch!
Ich hoffe, die Diagnose Deiner Frau hat sich nicht bestätigt!
Alles Liebe und Gute!

17.01.2015 03:41 • #48


A
Ich werde dich lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod uns scheidet.

Hallo Rheinländer,

ich habe mir mal erlaubt diese Zeilen hierher zu kopieren. Eine berechtigte Frage die du stellst und die auch ich mir vor 1,5 Jahren gestellt habe, als meine Frau nach 31 Jahren Ehezeit ihre Koffer packte und für immer ging. Eine Antwort darauf werden wir wohl nie bekommen und das habe ich zwischenzeitlich erfahren und gelernt. Wir leben heute in einer anderen Zeit wo diese und viele andere Worte ihre wahre Bedeutung nicht mehr finden. Warum auch immer !

LG

17.01.2015 13:46 • #49


A
Hallo Rheinländer,

nochmals ich.

Ja ein Patentrezept dafür wird es wohl nicht geben und kann dir da auch nichts empfehlen. Das braucht Zeit und Geduld und da bleibt nur ein Abwarten im Moment. Schwierig natürlich für die Kinder und wie ergeht es denen zur Zeit ?
Es ist gut, wenn du ständig abgelenkt bist und so immer auf andere Gedanken kommst. Aus eigener Erfahrung kenne ich das selbst sehr gut und man muss doch sehr aufpassen, dass man sich nicht seine eigenen Mauern baut und dahinter vergräbt. Ich habe zu meiner Frau seit dem Weggang von ihr keinen Kontakt mehr und diesen wird es auch nicht mehr geben. Ich habe es geschafft insoweit los lassen zu können, annehmen und zu akzeptieren. Es doch vieles geschehen, welches man nicht mehr ungeschehen machen kann und ich bin in der Hinsicht ein anderer Mensch. Der Schmerz (für Beide) war einfach zu groß um eine weitere gemeinsame Zukunft ins Leben wieder rufen zu können. Es ist eine schwere Zeit und sehr schmerzlich, aber für mich war von Anfang klar, dass es ein Ende für immer sein wird. Zu viele Menschen mischten dabei mit und vor allem jene, denen man sehr viel und immer wieder geholfen hat. Wenn dann auch noch so was im öffentlichen Netzwerk preis gegeben wird, unter falschen Tatsachen, dann ist irgendwann das Maß erreicht und dann muss man einfach sagen das war es. Selbst der engste Kreis haben hier kräftig mitgewirkt und ihren Teil dazu beigetragen. Sonst war man immer der geliebte und gefragte Mensch und von heut auf morgen der Niemand. Das tut weh und ist auch sehr schmerzlich. Aber das Leben geht weiter, wie ich selbst erfahren durfte. Auch für Dich !

LG

17.01.2015 14:00 • #50


Rheinländer
Hallo Bikingmama
Zitat von bikingmama:
......Und solltest Du Motorrad fahren.... dann kommt die schöne Zeit ja noch!
Ich hoffe, die Diagnose Deiner Frau hat sich nicht bestätigt!
Alles Liebe und Gute!


Meine Frau muß leider noch zur definitiven Bestimmung der Diagnose warten. Sie hat erst in einigen Wochen einen Termin bei einem Spezialisten bekommen. Letzten Dienstag haben wir darüber gesprochen und ich muß sagen, dass ich meine Frau noch nie so sorgenvoll bezüglich ihrer eigenen Gesundheit gesehen habe.
Es fällt mir unheimlich schwer jetzt nicht an ihrer Seite zu sein und sie zu unterstützen.
Soviel zu meiner Frau.

Bikingmama- JA ich fahre leidenschaftlich Motorrad und sehne förmlich den 01.03 herbei. Bin hierbei auch über ein Forum organisiert und fahre am Wochenende häufig in der Gruppe. Habe da auch sehr liebe Menschen kennen gelernt, die aber leider nicht in meiner unmittelbaren Nähe wohnen.

Zitat von aerostar:
Es ist eine schwere Zeit und sehr schmerzlich, aber für mich war von Anfang klar, dass es ein Ende für immer sein wird. Zu viele Menschen mischten dabei mit und vor allem jene, denen man sehr viel und immer wieder geholfen hat. Wenn dann auch noch so was im öffentlichen Netzwerk preis gegeben wird, unter falschen Tatsachen, dann ist irgendwann das Maß erreicht und dann muss man einfach sagen das war es. Selbst der engste Kreis haben hier kräftig mitgewirkt und ihren Teil dazu beigetragen. Sonst war man immer der geliebte und gefragte Mensch und von heut auf morgen der Niemand. Das tut weh und ist auch sehr schmerzlich. Aber das Leben geht weiter, wie ich selbst erfahren durfte. Auch für Dich !

LG


Hallo Aerostar ich hoffe mal von ganzem Herzen, dass unsere räumliche Trennung nur von temporärer Dauer ist. Ich möchte mit jeder Faser meines Körpers, dass das nicht unser Ende ist. Unsere Familie und da besonders ihr älterer Bruder auf dessen Rat sie besonderen Wert legt, hat schon sehr eindringliche Gespäche mit ihr geführt die ihr sehr zugesetzt haben. Ansonsten verhält sich unser Freundes und Bekanntenkreis eher neutral. Um genauer zu sein, gibt es meines Wissens niemanden aus diesem Kreis, der meiner Frau zuredet die Beziehung zu mir zu beenden.

Zitat von aerostar:
Schwierig natürlich für die Kinder und wie ergeht es denen zur Zeit ?
LG


Meinen Kindern geht es den Umständen entsprechend gut. Sie sind derzeit nur nicht gut auf ihre Mutter zu sprechen, da sie bei ihr nicht den Willen sehen/spüren unsere Beziehung wieder zu beleben. Unser Haus ist zwar nicht klein, doch eben auch nicht so groß, als das ich immer eine Ecke finde in der ich mich verkriechen kann, wenn es mir gerade mal dreckig geht, ohne das es einer mitbekommt.
Vergangene Woche wurden die Kinder von meiner Frau zum Essen eingeladen. Sie hatten überhaupt keine Lust hinzugehen und ich musste sie förmlich motivieren ihre Mutter zu besuchen.
Der Besuch war dann doch ok, zumal sie dabei die Gelegenheit hatten unseren Hund zu sehen. Dieser wird hier absolut vermisst und ich denke, dass ist auch ein großes Problem zwischen den Kindern und ihrer Mutter.
Mal schauen was die Zeit in der Kinder-Mutter Beziehung bringt. Von mir gab und wird es kein böses Wort bezüglich ihrer Mutter geben.


Zum Abschluß:
Heute war ein guter Tag. Ich hatte einen arbeitsreichen Tag hier im Haus. Waschen, putzen, bügeln, saugen, eben alles was so anfällt. Morgen habe ich hingegen wieder eine Aktivität mit dem Freizeitverein. Ich freue mich schon drauf.

Wie in meinem letzten Posting angesprochen, würde ich mich sehr über Rückmeldungen freuen, wie ihr euch in meiner Situation in den nächsten 2-3 Monate verhalten würdet.

18.01.2015 01:18 • x 1 #51


B
Hallo Rheinländer,

sie ist ja erst 3 Wochen weg. Gib ihr mindestens 10 Wochen, Dich zu vermissen.
Besser noch mehr. Ihr seht euch ja regelmäßig in der Therapie.

Außerdem ist sie sich deiner sicher. Du sagst ihr (und strahlst es auch aus), dass sie jederzeit zu Dir zurück kommen kann.
Du wirst durch Deine neuen Aktivitäten von Tag zu Tag attraktiver. Warte ab, nimm noch mehr positive Eindrücke von anderen und von Deinem neuen Lebensgefühl auf. Und wenn Du Dich auch emotional etwas weiter von ihr entfernt hast, könnt ihr wieder neu aufeinander zugehen.

Derzeit müsste ja nur sie kommen und müsste dabei befürchten, dass ihr wieder in eure alten Muster zurück rutscht.
Das wäre keine gute Ausgangssituation, damit ihr beide (vor allem auch Du) wieder miteinander glücklich werdet. Schließlich ist durch die Initiative Deiner Frau viel zwischen euch passiert. Einfach so zurück wird nicht gehen und wäre auch nicht das, womit Du glücklich wirst (auch wenn Du das jetzt noch denken magst).
Je neuer, weiter und emotional unabhängiger Du wirst, desto mehr Anziehungskraft hast Du auf sie.
Und dann seht ihr euch neu, fängt neu an und DAS ist eine Basis, die länger hält als eure alte Basis, die nicht mehr da ist.

Deshalb weich ihr ruhig ein bisschen aus und sei so viele Tage und Wochen wie möglich für sie einfach nicht theoretisch jederzeit verfügbar.

Und im übrigen kannst Du mal irre stolz auf Dich sein, wie wacker Du Dich durch diese Sch***situation bislang geschlagen hast.
Das ist echt enorm. Viele andere wären unter dieser Last zerbröselt und hätten keine gute Figur abgegeben. Und Du packst alles an, wuppst Kinder und Haushalt, mutest Dir eine Ehetherapie zu, bleibst in jeder Situation geradezu übermenschlich fair und schiebst Dich sogar noch aus eigener Kraft in die Sonne und unter Leute. Da stecken ja echt Bärenkräfte in Dir.
Das beeindruckt mich sehr.

Alles Liebe
Bekannte

19.01.2015 04:17 • x 5 #52


Rheinländer
@Bekannte
Danke dir für deinen Beitrag und das positive Feedback. Ich habe bei deinen Beiträgen immer den Eindruck, dass du geradezu in meinem Kopf hockst und schaust was ich so denke und fühle.

Ich bin mir auch sicher, dass es kein einfach so zurück gibt. Ich wäre damit auf Dauer nicht glücklich.

Ich weiß das es erst 3 Wochen her ist, dass sie ausgezogen ist. Meine Sorge ist schlichtweg, dass Sie mich vielleicht auch nach 10 oder 20 Wochen einfach nicht vermisst und aktiv auf mich zukommt. Bin mir aber auch im klaren, dass das im Endeffekt ja genau eine der Schlüsselfragen ist um die sich alles dreht. Warten kann einfach so schrecklich sein.

Stelle mir gerade noch die Frage, wie ich durch meine Aktivitäten für meine Frau von Tag zu Tag attraktiver werde, wenn sie nicht weiß was ich alles mache.
Wir pflegen noch einen gemeinsamen Google Kalender, indem ich aber nur unsere gemeinsamen Termine eintrage und meine Frau eben ihre Termine. Tue mich jetzt ein wenig schwer meine eigenen Termine dort einzutragen, so nach dem Motto schau mal was ich alles so alleine mache. Auf der anderen Seite predige ich auch auf der Arbeit immer: Tue gutes und rede darüber.
Bin mir noch nicht sicher, wie ich das mache.

Es ist sowieso im Moment so, dass ich im Umgang mit meiner Frau sehr unsicher bin, weil ich die Sorge habe die Situation weiterhin zu belasten. Ich habe auch derzeit keine Vorstellung wie eine spätere Annäherung aussehen kann. Ich hoffe das kommt alles noch.
Abstand scheint wohl derzeit das Gebot der Stunde. Wir werden sehen.

20.01.2015 02:13 • #53


F
Zitat von Rheinländer:
Stelle mir gerade noch die Frage, wie ich durch meine Aktivitäten für meine Frau von Tag zu Tag attraktiver werde, wenn sie nicht weiß was ich alles mache.


Hallo Rheinländer,

ich finde, was Deine Aktivitäten betrifft, ist es für Dich eine win-win-Situation.
Du lenkst Dich ab, erweiterst Deinen Horizont, lernst nette Leute kennen und fühlst Dich irgendwann in Deinem Single-Leben zurecht.

Dadurch entwickelst Du eine ganz andere Gelassenheit und das wirkt sich auf Deine Ausstrahlung aus. Irgendwann wird Deine Frau merken, dass Du Dich verändert hast.
Und dafür braucht man keinen gemeinsamen Kalender... Den würd ich eh abschaffen.

Sollte sie nach ein paar Monaten wirklich nicht gemerkt haben, dass Du ihr fehlst, kann man eh nichts dran ändern, aber dann sitzt Du bereits in Deinem neuen Leben fest im Sattel.

20.01.2015 08:33 • x 1 #54


Rheinländer
Zitat von Flusenhuhn:
Sollte sie nach ein paar Monaten wirklich nicht gemerkt haben, dass Du ihr fehlst, kann man eh nichts dran ändern, aber dann sitzt Du bereits in Deinem neuen Leben fest im Sattel.


Hallo Flusenhuhn,
das ist natürlich der Punkt um den es im Endeffekt geht.

Der heutige Abend lässt diesbezüglich aber leider nichts positives ahnen.
Ich komme gerade von der Paartherapie.
Meine Frau hat von dem Besuch der Kinder erzählt. Mein Sohn sagte ihr, dass ich oft niedergeschlagen im Haus sitze und auch schon mal häufiger geweint habe. Des weiteren das ich sie über alles liebe und bereit für viele Veränderungen bin.

Das war wie ein Schlag in die Magengrube, weil ich mir genau ausdenken konnte, welches Bild meine Frau nun von mir hat. Echt Klasse. Habe heute wieder einen großen Schritt rückwärts gemacht bezüglich: Du wirst durch Deine neuen Aktivitäten von Tag zu Tag attraktiver.

Fakt ist, mein Sohn hat mich zweimal weinend (innerhalb von 3 Wochen) im Haus erwischt und in diesen Momenten war ich auch niedergeschlagen. Wusste einfach nicht, dass noch jemand anders im Haus war und habe meinen Gefühlen einfach mal freien Lauf gelassen. Dumm gelaufen. Ansonsten bin und war ich wirklich nicht niedergeschlagen. Habe im Moment kaum Zeit dafür, ausser kurz nach unseren Therapiestunden, oder Tags drauf. In diesem Zeitraum hat er mich dann auch ertappt.
Natürlich habe ich auch in dem einen oder anderen Gespräch mit meinen Kindern fallen lassen, dass ich meine Frau über alles liebe, alles für sie tun würde und die Dinge nun angehe, die meine Frau an mir bemängelt.

Mein Sohn erhoffte sich wohl mehr Verständnis meiner Frau für meine Situation und das dieser Umstand eher positiv auf unsere Zweierbeziehung wirkt. Das das meine Frau aber eher weiter von mir entfernt als alles andere sieht er ganz sicher nicht.
Typischer Fall von gut gemeint ist nicht gut gemacht.
Bin gerade am überlegen, ob ich mal ein klärendes Gespräch mit meinem Sohn führen soll, um ihm klarzumachen, dass diese Aussagen eher die Ist Situation stärken und nicht das was ich mir für uns alle wünsche.
Auf der anderen Seite möchte ich nicht, dass wenn es endgültig auseinander geht er die Schuld bei sich sucht. Und wieder eine neue Baustelle. Ich könnte kot...en.

Hatte heute das erste mal das Gefühl, dass ich alle Dinge so rüberbringen konnte, wie ich das auch wollte. Fand den Abend ausser dem bescheidenen Anfang sehr positiv. Meine Frau stellt zwar fast alles in Frage was ich sage, doch daran kann ich sowieso derzeit nichts ändern. Den positiven Gesamteindruck habe ich dann auch kurz vor Ende des Gesprächs vorgebracht, als meine Frau dann zum Abschluß sagte, sie hat den Eindruck wir drehen uns im Kreis und wir sollten den Gesprächszyklus von derzeit wöchentlich auf alle 2-3 Wochen verändern.

Und da war er wieder dahin, der positive Gesamteindruck. Der nächste Therapietermin ist jetzt in 3 Wochen.

Na dann sag ich doch mal zu mir selber: Herzlichen Glückwunsch

20.01.2015 22:45 • #55


bikingmama
Hallo Rheinländer,
zu Deinem Sohn:
Es ist normal, dass er Deiner Frau berichtet, wie es Dir seelisch geht, natürlich um ihr zu zeigen wie schlecht es Dir geht u. das sie gefälligst zurückkommen soll. Er meint es nur gut u. weiss doch nicht, dass er evtl. genau das Gegenteil auslöst.
Ich finde es nicht schlimm, dass er Dich beim weinen erwischt hat! Hallo? Das zeigt doch nur, dass Du echte Gefühle hast! Sei stolz drauf, dass Du weinen kannst, können viele Menschen nicht mehr u. wer weinen kann, kann auch wieder lachen!
Wenn es Dir vor Deinem Sohn peinlich ist, erkläre es ihm, aber mache ihm keine Vorwürfe.
Für eure Kinder ist die Situation genauso schlimm, denn sie lieben beide Elternteile gleich u. sollen sich jetzt für eine Seite entscheiden....
Bis bald!

24.01.2015 17:06 • #56


Rheinländer
Zitat von bikingmama:
Ich finde es nicht schlimm, dass er Dich beim weinen erwischt hat! Hallo? Das zeigt doch nur, dass Du echte Gefühle hast! Sei stolz drauf, dass Du weinen kannst, können viele Menschen nicht mehr u. wer weinen kann, kann auch wieder lachen!
Wenn es Dir vor Deinem Sohn peinlich ist, erkläre es ihm, aber mache ihm keine Vorwürfe.
Für eure Kinder ist die Situation genauso schlimm, denn sie lieben beide Elternteile gleich u. sollen sich jetzt für eine Seite entscheiden....
Bis bald!


Hallo Sonja,
danke für die Rückantwort. Ich schäme mich meiner Tränen nicht und kann grundsätzlich auch in Gegenwart meiner Kinder weinen.
Ich denke nur, in diesem konkreten Fall würde es sie einfach nur belasten und das möchte ich vermeiden. Habe bereits auch mit meinem Sohn gesprochen. War ein gutes Gespräch und ich bin froh es geführt zu haben.

Heute war jedoch ein schwieriger Tag für mich, denn heute ist der 5. Todestag meines Vaters. Das dieser Tod so weitreichende Folgen hat, hätte ich mir vor 5 Jahren nicht vorstellen können.
Gut fand ich heute hingegen, dass ich mit dem eigentlichen Verlust inzwischen gut umgehen kann. Ich vermisse ihn zwar weiterhin sehr, doch ich habe nicht mehr diese unendliche Traurigkeit in mir, wenn ich an ihn denke.
An einem Tag wie heute, wird mir nur einfach intensiv bewusst, wie unter anderem mein depressives Verhalten der letzten Jahre meine Ehe verändert hat, ohne das ich etwas davon bemerkt habe.
Könnte ich nur die Zeit zurückdrehen. Aber ich denke das möchten hier auf der Plattform fast 100% der Leute.
Mal schauen was die nächste Woche bringt.

26.01.2015 00:31 • x 1 #57


bikingmama
Hallo Rheinländer,
es gibt Tage, an denen ist einfach alles Sch...
Da Du momentan sowieso emotional angegriffen bist, nimmt Dich so ein Tag natürlich doppelt mit.
Was soll man da sagen.... alles falsch, aber ich glaube nicht, dass Du depressive Tendenzen hast. Das ist einfach Trauer u. die ist eine gewisse Zeit zulässig. Ich habe meine Elternteile noch beide u. bin sehr dankbar dafür, weil sie mir auch jetzt noch zur Seite stehen, wenn ich mich alleine fühle...
Du scheinst auch ein gutes Verhältnis zu Deinem Vater gehabt zu haben, das ist doch schön! Viele Menschen haben das nicht....
Versuche die Sicht auf die Dinge, die Dich trauig machen zu verändern dann geht es Dir besser!
Dein Leitspruch ist doch gut: Lebe ihn!
Gute Nacht!

29.01.2015 02:36 • #58


A
Hallo Rheinländer,

solche Tage (Todestage) sind immer sehr schwere und schwierige Tage.

Kenne jene selbst zu gut !

Von Jahr zu Jahr lernt man damit besser umzugehen, aber aus dem Gedächtnis werden sie wohl nie gestrichen werden.

Wäre meiner Meinung nach auch schlimm, denn es sind und waren Menschen, die wir einst mal sehr liebten egal was war.

Ok, bei dem einen oder anderen mag es nicht ganz so sein, aber bei dem größten Teil kann ich mir schon vorstellen.

Ja, die Zeit zurück drehen würden wir sicherlich alle gerne, aber was wäre dann anders ?

Dann wären vielleicht andere Dinge geschehen !

So und nun noch einen schönen und angenehmen Tag sowie

LG

29.01.2015 13:10 • #59


Rheinländer
@aerostar
Danke dir für deine Worte. Bin heute nach einer Dienstreise an seinem Grab vorbeigefahren (100km von meinem Wohnort entfernt). Inzwischen kann ich vor dem Grab stehen, ohne das ich mich komplett auflöse. Neben der Resttrauer kommt immer mehr das positive in meine Gedanken wenn ich an meinen Vater denke. Ich bin sehr froh, dass das jetzt so ist.

Das die tiefe Depression und deren Folgen mit ein Hauptgrund für meine Frau ist, unsere Beziehung in Frage zu stellen tut sehr weh. Irgendwie drehe ich mich damit aber im Kreis stelle ich gerade fest.

Apropo weh tun.
Bei unserer letzten Paartherapiestunde sagte mir meine Frau, dass sie sich derzeit nicht vorstellen könnte körperliche Nähe von mir zuzulassen. Diese Aussage war sehr schmerzlich. Was aber noch viel mehr Schmerzen verursachte ist die Tatsache, dass als sie das sagte, sie den Kopf schüttelte, wie man das macht wenn man sich vor etwas stark ekelt.
Dieser Gedanke lässt mich jetzt schon seit zwei Wochen nicht mehr los. Ich frage mich, ob es derzeit Sinnvoll ist die Paartherapie fortzusetzen. Im Moment gibt es nichts positives was vor Ort besprochen wird, obwohl die letzten 30 Jahre wahrlich zum allergrößten Teil sehr positiv waren. Mir fehlt derzeit der Schweif am Horizont.

Ich muß nochmal in mich gehen.

31.01.2015 02:10 • x 1 #60


A


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