Freund erkrankt, Affäre, Trennen?

@Sardinien11 momentan lehnt er Behandlung ab. Vielleicht hilft die Diskussion über Kliniken an dieser Stelle also nicht wirklich .

Zitat:

Die Reha in Davos der Deutschen Rentenversicherung kann ich dir sehr empfehlen.

Zitat:

lebensbedrohlichen Infekten erkrankt bin in meinen 40ern, möchte ich gerne eine Ayurveda Kur in Sri Lanka oder Indien empfehlen.

@Sardinien11
Mit LC schafft man es weder nach Davos (höchstens, wenn man in der Nähe wohnt), noch nach Asien.
Das ist physisch und psychisch unmöglich.

@Yoffi

Zitat von Yoffi:

Im Gegenteil. Es ist absolut entscheidend

Dass es einen Unterschied in der Behandlung macht steht im nächsten Satz

Was ich denke ist, dass es für die Entscheidung der TE keinen Unterschied ( mehr) macht.

Zitat von Sardinien11:

Ich hab's geschafft!

Dann hattest Du wohl eine leichtere Variante.
Ich hätte weder eine Zugfahrt noch einen Flug hinbekommen.

Egal welche Art von Krankheit er hat: du bist nicht für ihn verantwortlich. Er ist erwachsen, er ist mündig, er ist entscheidungsfähig und er führt ein - wenn auch eingeschränkt - selbstbestimmtes Leben. Wenn er sich dazu entscheidet, in diesem Zustand bleiben zu wollen und keinerlei Anstrengung unternimmt, seinen Gesundheitszustand zu verbessern, dann musst du ihm dabei nicht zuschauen.

Ich kenne selber auch zwei Long Covid Fälle. Beide waren immer sehr aktiv und lebensfroh und sind durch die Krankheit sehr stark in ihren Aktivitäten eingeschränkt, arbeitsunfähig und haben mit allerlei gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Aber beide eint der Wille, eine Verbesserung ihres Zustandes herbeizuführen. Das geht mal besser und dann mal wieder weniger gut. Dieses Ablehnende und Resignierende scheint mir auch eher auf Depressionen hinzudeuten - auch alles andere als eine einfache Erkrankung, aber wie hier schon geschrieben wurde: das kann man im Vergleich zu Long Covid recht gut behandeln. Wahrscheinlich wird es eine Mischung aus beidem sein - wenn er aber keine Ärzte mehr aufsucht, dann wird es auch schwierig, ihm zu helfen.

Du wirst in jedem Fall Klartext mit ihm reden müssen.
Deine Affäre sehe ich sehr kritisch. Einerseits kann ich es nachvollziehen, weil dir in der Beziehung schon sehr lange sehr viel fehlt - andererseits sollte man sich darüber Gedanken machen, bevor man fremdgeht und einen klaren Cut machen. Denn eines ist klar: wenn Jonas doch einmal wieder der Alte werden sollte - oder annähernd - dann wird dieser Betrug sich nicht in Luft auflösen. Er bleibt. Insgesamt scheint mir dein Bericht schon sehr fakten- und wenig gefühlsorientiert zu sein. Vielleicht täuscht mich der Eindruck - es sind nur geschriebene Worte - aber mir scheint, dass du dich emotional schon lange von deinem Freund entfernt hast und dich nur mehr Pflichtgefühl und Hoffnung halten.
Ich wünsche euch beiden alles Gute - vielleicht wacht er ja auf, wenn du ihn mit deinem Trennungsgedanken konfrontierst?

Zitat von Lukrethia:

Egal welche Art von Krankheit er hat: du bist nicht für ihn verantwortlich. Er ist erwachsen, er ist mündig, er ist entscheidungsfähig und er führt ein - wenn auch eingeschränkt - selbstbestimmtes Leben. Wenn er sich dazu entscheidet, in diesem Zustand bleiben zu wollen und keinerlei Anstrengung unternimmt, seinen Gesundheitszustand zu verbessern, dann musst du ihm dabei nicht zuschauen.

Das ganze Analysieren seiner Krankheit ist das Eine. Sein Umgang mit der Krankheit ist das Andere. Ja, das die TE eine Affäre gestartet hat, ist unterste Schublade. Sie hätte sich besser vorher getrennt. Das auf der anderen Seite Er davon ausgeht, daß die TE auf ewig treu und aufopfernd an seiner Seite steht, ist in meinen Augen naiv. Von daher wiederhole ich mich: Er hätte von sich aus erkennen können, daß er nicht von ihr verlangen kann, an seiner Seite zu stehen wenn er selbst nicht willens ist zu kämpfen. Er selbst hat sich offensichtlich aufgegeben....dann hätte er auch sie aufgegeben können. Zumal er ja den familiären Rückhalt hätte. Er hätte selbst zur Erkenntnis gelangen können, das er die TE nicht halten kann. Wer liebt, lässt frei. Das soll nicht die Affäre rechtfertigen! Sie trägt dafür die Verantwortung. Um ihn nicht noch mehr in den Abgrund zu ziehen, rate ich die Affäre nicht zu erwähnen und sich zu trennen. Das Leben geht weiter....für Beide aber nicht miteinander.

@Blindfisch das stimmt, aber weißt du, es kann sein, dass ihm auch dafür schon die Kraft fehlt. Gerade bei Depressionen - und die gehen ja oft auch einher mit anderen Erkrankungen - da rutscht man einfach ab in ein Sammelsurium aus Selbstmitleid, Desinteresse, Gefühlsleere, Hoffnungslosigkeit, Suchtverhalten, Energielosigkeit etc. Vielleicht weiß er es ja eh, aber wenn jemand nicht einmal mehr der Körperpflege nachgehen kann, dann wird er ziemlich sicher auch keine Trennung schaffen.

@laralala Hast du ihm denn bereits klar und deutlich mitgeteilt, dass du so nicht leben möchtest, weil du nicht dabei zusehen willst, wie er sich selbst aufgibt und so dahin versiecht?

Vielleicht magst du uns ja auch mal mitteilen, was denn bei ihm möglich wäre an Aktivitäten? Wenn ich nämlich höre er zockt den ganzen Tag Egoshooter, dann gehe ich erstmal davon aus, dass theoretisch auch andere Aktivitäten möglich wären. Und wenn’s nur körperlich leichte sind, die produktiver wären, wie geistiges Training, oder der Gang ins Bad, um sich zu pflegen.

Ich bin recht fit und finde, dass Egoshooter einem doch recht viel Energie abverlangen. Nun, bin kein großer Zocker, habe aber damals mal CoD online gezockt, allerdings sehr limitiert und wenn ich das den ganzen Tag machen würde, wäre ich wahrscheinlich ausgelaugt. Erstmal die Angelegenheit mit der Reaktion, dann das ewige Gestarre auf einen Bildschirm, dann (für einen eingefleischten Zocker) sicher auch noch die Aufregung, wenns nicht klappt wies soll etc.

Sicherlich ist das irgendein Weg der blöden Realität zu entfliehen oder sowas, nur ist damit ja auch niemandem geholfen. Mit einer Affäre ja übrigens auch nicht. Die solltest du beenden, oder eben die Beziehung, dann kannst du tun und lassen, was du möchtest. Eine offene Beziehung stelle ich mir schwierig vor. Wenn er schon an Depressionen leidet, ist es sicherlich kontraproduktiv, aufgetischt zu bekommen, dass man sich etwas bei jemand anderem holen will, weil er das nicht erbringen kann.