Hi alle,
Lara mein Name. Ich brauche bitte eure Meinung oder Sichtweise. Ich weiss, dass das ein sehr heikles und sensibles Thema ist und man da oft sehr emotional reagiert, aber ich bitte euch sachlich und fair zu bleiben. Ich schreibe alles mal Schritt um Schritt auf.
Ich ändere die Namen aller Beteiligten, ausser meinen, ab wg. Privatsphäre.
Ausgangssituation:
Ich bin 28 Jahre alt und arbeite bei einem grossenModekonzern im Marketing. Mein Freund, Jonas, ist 31 Jahre alt und ist Kundenberater bei einem grossenAutohaus. Wir sind seit fast sieben Jahren zusammen und wollten eigentlich dieses Jahr heiraten, die Betonung liegt auf wollten. Alle Bekannten hatten uns immer als das grosse Traumpaar gesehen.
Long Covid:
Anfang letzten Jahres hatte Jonas Covid. Er ist zwar geimpft, aber hatte es dann eben doch. Er war dann drei Wochen echt total hinüber, aber in dem Moment hatte er sich noch nichts dabei gedacht. Als es dann aber auch nach den drei Wochen nicht anders wurde, ist er dann doch mal zum Facharzt. Jedenfalls war er dann jede Woche bei mehreren Ärzten und im Endeffekt stellte sich raus Long Covid. Bei Jonas typisch die Konzentrationsschwächen und enorm schnelle Erschöpftheit. Das war natürlich mehr als niederschmetternd, aber ich dachte da gibt’s ja Therapiemöglichkeiten und genug was man probieren konnte. Er war dann auch in Therapiegruppen aber die hatten nicht so direkt was gebracht. Das hatte sich natürlich auch auf ihn ausgewirkt und er war auch in einer Selbsthilfegruppe die das psychologisch aufarbeitet. Ich hatte ihn da auch immer begleitet und entlastet wo ich konnte. Da aber in seinen Augen alles nichts gebracht hatte, hatte er bald resigniert und geht zu keiner Therapie oder Selbsthilfegruppe mehr. Er ist seit Anfang letztes Jahr Daheim und war seitdem nicht mehr auf der Arbeit.
Zustand und Äusseres:
Jonas war immer sportlich und Fussballer. Seit er Covid hatte, sitzt er aber nur noch Daheim. Er bewegt sich nicht mehr, weil er schnell erschöpft ist, was ich auch teilweise akzeptiere. Er isst nur noch den grössten sch. und hat auch einiges zugenommen. Er achtet nicht mehr auf sein Äusseres und hat nen Zottelbart und sieht ungepflegt aus. Wenn man ihm das aber mitteilt, zickt er sofort. Er sitzt eigentlich die meiste Zeit an der Konsole und spielt Egoshooter.
Finanzielles:
Seit er Covid hatte, hat Jonas nicht mehr gearbeitet und ist mittlerweile aus der Lohnfortzahlung und dem Krankengeld. Er erhält nur noch wenige hunderte Euro im Monat. Wir haben eine relativ teure Mietwohnung und hatten die Miete immer geteilt. Mittlerweile zahle ich die Miete fast komplett alleine. Sein Geld brauchen wir für Einkäufe. Eigentlich können wir uns die Wohnung fast nicht mehr leisten. Seine Eltern hatten schon angeboten, dass wir zu Ihnen in eine kleinere Einliegerwohnung ziehen könnten, aber das kommt für mich nicht in Frage. Spricht man ihn deswegen an, blockt er sofort ab.
S.:
Was gibts zum Thema S. zu sagen. Eigentlich nichts. Seit Jonas zu Beginn des letzten Jahres Covid hatte, hatte er keinen S. mehr mit mir. Davor hatten wir ein ausgewogenes S.. Ich bin auch jemand der S. will und braucht. Es ist jetzt auch nicht so, dass ich nicht alles probiert hatte. Dass er zu Beginn nicht wollte, weil ihn das alles sehr belastet hatte, kann ich akzeptieren. Nach etlichen Wochen hatte ich mir überlegt, ich kann ihn ja mal langsam wieder motivieren und hatte mir überlegt ihn mündlich zu befriedigen. Das wollte er sogar, hatte dann aber mehrmals keinen hoch bekommen. Nicht so wild dachte ich mir, wobei das schon auch mir zugesetzt hatte. Sonst blockte er jede Gelegenheit ab. An seinem Geburtstag hatte ich mir überlegt ich überrasche ihn ganz besonders abends. Ich hatte mir die schärfsten Dess. gekauft, High Heels getragen, Make Up. Seine Reaktion war, dass er an so nemTag keine Lust hätte und ich mich doch mal lieber mit seiner Lage beschäftigen sollte. Davor, also bevor er Covid hatte, hätte er mich mit so einem Outfit durch die komplette Wohnung *beep*. Ich bin dann wieder ins Bad und hatte Tränen in den Augen und hatte geschluchzt.
Allgemeine Situation:
Ich denke mir immer, dass er der Mann ist, den ich liebe und dass er ja eigentlich nichts dafür kann. Ausserdemdenke ich immer, dass es ja wieder besser werden könnte oder er Fortschritte macht. Trotzdem setzt mir das alles echt zu. Wir unternehmen nichts mehr, fahren nicht mehr in der Urlaub, wenn ich irgendwas Wichtiges besprechen will, blockt er. Mittlerweile kotzt mich das Finanzielle auch dermassen an. Ich muss immer stark bleiben, da er mir keine Schulter zum Anlehnen bietet. Ich muss alles managen. Er will keinen S. mit mir. Der Freundeskreis wird weniger, weil wir inzwischen auch nicht mehr mitgenommen oder gefragt werden.
Affäre:
Ja und dann ist es eben doch passiert. Seit Juli habe ich eine Affäre. Es geht bei der Affäre ausschliesslich ums Körperliche. Es ist auch nur ein und derselbe Typ mit dem ich mich zweimal pro Woche treffe. Ja moralisch fies, aber ich konnte nicht mehr ohne.
Trennen:
Ich weiss das ist jetzt echt doof. Aber ich dachte mir immer, ja ich habe jetzt eine Affäre aber wenn es mit Jonas wieder bergauf geht, beende ich die Affäre und sehe das als Überbrückung. Wenn alles wieder so ist wie davor ist Jonas mein Traumtyp. Mittlerweile merke ich aber, dass es nicht nur der S. ist den ich brauche. Alles was ich oben geschrieben hatte nagt an mir. Kein Urlaub, finanzielle Probleme, Freundeskreis, keine Schulter zum Anlehnen, sodass ich darüber nachdenke ob ich mich nicht trennen sollte. Jonas würde dann zwar in ein noch grösseres Loch fallen, aber ich kann irgendwann auch nicht mehr.
Was denkt ihr alle? Sollte ich ihm alles erklären und mich trennen. Soll ich es so lassen wie jetzt und einfach denken, es geht wieder bergauf. Soll ich die Affäre beenden und es ihm beichten?
Schreibt einfach was ihr meint, auch private Nachricht wenn ihr wollt.
Lara
27.11.2025 09:28 •
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