Freund hat nach knapp 5 Jahren Schluss gemacht

Hallo,
Muss mir hier einmal das von der Seele reden, da es mir einfach nur schlecht geht.
Mein Freund oder Exfreund hat gestern nach knapp 5 Jahren die Beziehung beendet.
Kurz zur Beziehung: sie hatte immer Höhen und Tiefen aber seit 2 Jahren als wir zusammengezogen sind wurde alles schlimmer. Er ist Banker und hat wenig Zeit, ich mit 173 Stunden Vollzeit hab an meinen freien Tagen geputzt und eingekauft um ihm eine Last abzunehmen. Zudem hat Eifersucht immer eine große Rolle gespielt. Dies war immer ein großer Streitpunkt, den wir in diesem Jahr mit einer Putzhilfe beendet haben. Zudem war ich eifersüchtig und er nicht. Habe oft Chats gelesen wie er mit anderen Frauen in Whatsapp geflirtet hat und ich war so verletzt und er hat das immer nur mit lachen beendet das Thema und was ich mir einbilde. Klar ist es sch. in das Handy vom Partner zu schauen aber ich hab immer verletzende Dinge gelesen mit anderen Frauen. Vor 4 Wochen waren wir in Portugal im Urlaub und dann bin ich an sein Geschäftslaptop und hab einen Chat mit einer alten Freunden gelesen wie sie sich über intimbeeharung unterhielten. Und sie meinte iwann kreuzen sich unsere Wege schon noch und er nur ich mach sowas nicht, kuscheln ist ok aber mehr nicht. Ich fand das so verletztend und hab Bilder gemacht davon und meiner besten Freundin geschickt was ich denn nur tun soll. Ich habe weitergemacht und mir nichts anmerken lassen. Doch gestern kam das raus und er war so sauer und hat den Chat mit meiner besten Freundin gelesen und ich hab Sachen geschrieben wie ich bin so angewidert von ihm, so ein Ar.. Und er fand das so krass und war angewidert von meiner Schreibweise, dass er Schluss gemacht hat und er mich so schnell aus unserer gemeinsamen Wohnung haben will. Sind vor zwei Jahren in eine Großstadt gezogen. Ich habe Familie und Freunde hinter mir gelassen die 250 Kilometer entfernt wohnen um mit ihm ein Leben dort aufzubauen und jetzt sitze ich hier und weiß nicht was ich tun soll. Was soll ich nur tun?

Naja was du tun sollst, freu dich das du den Kerl los bist.

Aber ich liebe ihn noch....
Viell habe ich überreagiert mit diesen chats. Es war verletzend aber viell habe ich es ja irgendwie falsch gedeutet. Ich weiß nicht. Er meint auch ich habe ihm viel zu verdanken weil er den Großteil unseres Lebens bezahlt aber er verdient auch das 4fache von meinem Gehalt und ich muss alles mir fünfmal überlegen ob ich mir das leisten kann. Mich haben diese Gespräche auch total genervt über Geld. Geld ist nicht alles

Liebe Miriam,

irgendwie ist da der Wurm drin.
Du vertraust ihm nicht, schaust in sein Handy.
Er widerum übergeht deine Verletztheiten mit einem Lachen.
Du redest sehr schlecht über ihn mit deiner Freundin.
Scheinbar habt ihr zudem noch unterschiedliche Grenzen, er findet seine
Chats harmlos, du nicht.
Er betont, dass er euren Lebensstandard finanziert und erwartet Dankbarkeit. Du findest Geld als Thema nicht so wichtig.
Das klingt für mich, als würde manches Wichtige nicht passen bei Euch.

Nun hat er sich getrennt. Du sitzt in einer Stadt, wo du kaum Leute kennst.
Vielleicht gibt es dort Selbsthilfegruppen für Trennungen und so kannst du Leute
kennen lernen?

Er meinte gestern auch, dass vieles nicht passt bei uns. Das mag stimmen aber ich habe versucht mich zu ändern. Aber er ist manchmal so ein Narzisst und denkt oftmals nur an sich. Ich habe schon so oft zurückgesteckt, habe mein altes Leben für ihn aufgegeben und bin in eine komplett fremde Stadt gezogen für ihn. Er meint die ständigen Streits haben ihn kaputt gemacht. Mich auch aber ich hab an unserer Liebe festgehalten

Ich sehe hier keine Liebe. Oder wir haben komplett verschiedene Ansichten von Liebe. Ich glaube eher du bist bedürftig und kannst nicht alleine sein. Liebe ist das jedenfalls nicht was ihr da habt. Ich hoffe du findest jemand der dich wirklich wertschätzt und liebt. Dann wirst du den unterschied bemerken

Ich finde, es gibt da so eine feine Trennungslinie zwischen sich verändern und sich verbiegen.
Ich kann schon versuchen, mich zu verändern, wenn ich Verhaltensweisen an den Tag lege, die
ICH selbst nicht gut finde. Aber Dinge für den anderen ändern zu wollen, hinter denen ich stehe, würde bedeuten, dass man sich verbiegt.

Wie war denn Eure Kommunikation? Gab es da Wertschätzung füreinander, für die Dinge, die der/die Partner/in in die Beziehung einbringt? Verständnis für die Bedürfnisse und Grenzen des Gegenübers?

Verständnis gab es irgendwie nicht so. Ich habe am Anfang oft rumgezickt wegen dem Haushalt. Hab es dann nach etlichen Streits versucht runterzuschlucken und seinen dreck einfach weggemacht. Am Ende hat es ihn ja alleine gestört wenn ich iwas aufgeräumt habe obwohl ich nichts gesagt habe und er hat sich angegriffen gefühlt und war sauer. Verständnis in Sache mit anderen schreiben hat er auch nicht gezeigt. Meinte nur ich würde mir was einbilden und mir iwas zusammenspinnen. Und als ich gemeint habe ich würde gerne mehr Zeit mit ihm verbringen meinte er nur du wusstest auf was du dich einlässt und oberste Priorität hatte eben die Arbeit. Also Kommunikation war eher so lala

Gab es da auch eine Abhängigkeitssituation? Du bist ja in seine Stadt, in seine Wohnung?, in sein Umfeld gezogen...er hatte mehr Geld, seine Freunde vor Ort...
Hast du auch versucht, dir etwas eigenes aufzubauen, Freundinnen vor Ort zu finden oder hast du dich sehr auf die Beziehung konzentriert?

Es ist seine Wohnung und er hat mich als Untermieter angemeldet. Freunde hatte er hier nicht sondern ist arbeitsbedingt nach Frankfurt gezogen. Ich bin mit ihm zusammengezogen, da ich nicht nochmal mehrere Monate oder Jahre eine fernbeziehung wollte. Freunde habe ich hier gefunden aber klar am Anfang war ich schon sehr auf ihn fokussiert, weil ich ja hier niemanden hatte aber habe mir mit den Jahren einen Freundeskreis aufgebaut.

Das heißt, Ihr wohnt noch zusammen und du musst dir jetzt eine eigene Wohnung suchen? Willst du denn in Frankfurt bleiben?

Ja... eigentlich würde ich schon in Frankfurt bleiben wollen, weil mir meine Arbeit gefällt aber Wohnungssuche ist hart und teuer... und ich vermisse meine Familie in der Heimat

Hallo Miriam! Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich habe das Gefühl in eurer Beziehung gab es irgendwann ein Machtgefälle. Will heißen du hast ihn mehr geliebt/warst emotional abhängiger als umgedreht. War bei mir auch so. Man schluckt dann vieles runter, obwohl einem einiges missfällt (bei euch der Haushalt, die Chats etc.). Wie hat mal jemand so schön hier im Forum gesagt, man lebte in emotionaler Mittelmäßigkeit. Du warst ja so auch nicht glücklich, nehm ich an. Aber man versucht sich immer wieder vorzustellen das es wieder besser wird. Sind wir doch mal ehrlich: du hast deinen Kummer ausgedrückt und ihn hat es nie so interessiert. Jetzt nachdem Schluss ist sucht man immer die Schuld bei sich, auch das kenne ich. Ich kann dir nur sagen: es hängt immer von beiden Personen ab. Ich glaube einfach das sich seit seinem Jobwechsel die Prioritäten bei ihm geändert haben. Und durch die ständigen Diskussionen wars ihm irgendwann leid. Was aber nicht heisst das du die Schuld hast! Ich finde es durchaus berechtigt, dass du dies angesprochen hast.

Zitat von Miriamw1293:

Aber ich liebe ihn noch....
Viell habe ich überreagiert mit diesen chats. Es war verletzend aber viell habe ich es ja irgendwie falsch gedeutet. Ich weiß nicht. Er meint auch ich habe ihm viel zu verdanken weil er den Großteil unseres Lebens bezahlt

Hat er wunderbar hinbekommen mit der Schuldumkehr - zudem hast du ihm den Trennungsgrund geliefert, auf den er wohl gewartet hat. Nein, du hast nicht überreagiert. Was in meinen Augen falsch war: in sein Handy schauen. Wenn du aber diese Infos nun einmal hast, dann ist es ok verletzt zu sein und ihm das mitzuteilen. Auf das WIE kommt es natürlich an.

Zitat von Miriamw1293:

Das mag stimmen aber ich habe versucht mich zu ändern.

Warum? FÜR IHN? Lass bitte sowas. Wie jemand hier schon sagte: Verändere an dir nur, was dir selbst nicht an dir gefällt. Es ist immer eine schlechte Idee, es für jemand anderen zu wollen. Das schürt nur Frust und innere Unzufriedenheit.

Zitat von Miriamw1293:

Er meint die ständigen Streits haben ihn kaputt gemacht.

Das kommt aus das Thema der Konflikte an und wie ihr damit umgegangen seid. Aber auch hier: Schuldumkehr, denn er hätte etwas sagen können BEVOR es so eskaliert.

Zitat von Miriamw1293:

Ich habe am Anfang oft rumgezickt wegen dem Haushalt. Hab es dann nach etlichen Streits versucht runterzuschlucken und seinen dreck einfach weggemacht.

Sein Dreck, sein Business! Warum machst du die Putze für ihn? Ja, ich weiss... Rücken freihalten usw. Es ist SEIN Leben, ER will soviel arbeiten und dementsprechend hat er alles unter einen Hut zu bekommen, was IHN betrifft - also auch seinen Dreck.
Geheimnis von mir an dich: Kein Mann findet eine Frau anziehend, die sich wie die eigene Mutter benimmt und dem Sohnemann den Dreck nachräumt.

Zitat von Miriamw1293:

Meinte nur ich würde mir was einbilden und mir iwas zusammenspinnen.

Schuldumkehr....

Zitat von Miriamw1293:

Und als ich gemeint habe ich würde gerne mehr Zeit mit ihm verbringen meinte er nur du wusstest auf was du dich einlässt und oberste Priorität hatte eben die Arbeit.

Wusstest du es? Wenn seine Arbeit so hohe Priorität hat, dann wird er dich mit deinen Ansprüchen/Bedürfnissen als Störfaktor empfinden. Sein Fokus liegt auf seiner Arbeit - das ist Fakt oder eben eine Ausrede. Ich vermag nicht zu sagen, was da wahrer ist.
Es stellt sich aber dann für mich die Frage, warum er eine Partnerschaft dann führen will und nicht alleine bleibt. An Frauen scheint es nicht zu mangeln, wenn er mal Bedürfnisse hat.

Was zieht dich an diesem Mann an? Hast du das schon einmal für dich selbst (schonungslos ehrlich) beantwortet?

Ich habe sein Zeug und sein Dreck weggeräumt, weil ich sowas nicht sehen kann. Ich bin halt total penibel und er meinte es ist für ihn nicht wichtig und durch die dauernden Streits deswegen hat es ihn kaputt gemacht. Er hat mich da null verstanden in der Hinsicht. Ja kann ich mir vorstellen, dass Männer es nicht attraktiv finden, wenn man hinter ihnen aufräumt als wäre ich seine Mutter aber mich hats immens gestört. Und ja das mag auch wahr sein: ich war ihm ein störfaktor, weil er so einen unheimlichen Druck und Stress auf Arbeit hat und dann kommt er heim und dann meckert seine Freundin rum. Klar verstehe ich das. Aber er ist null auf meine Bedürfnisse eingegangen. Und ich hab versucht mich zu verbiegen dass ihm es passt. Aber manchmal kam das gezicke wieder hoch, weil ich es dann wochenlang zuvor einfach runtergeschluckt habe.
Mich hat an ihm angezogen, dass er lieb und fürsorglich sein kann wenn er Zeit hat und er es auch will. Ich konnte immer mit ihm lachen und meine Sorgen (die meisten) mit ihm besprechen. Optisch war er nie mein Traummann aber mich haben damals seine inneren Werte angesprochen aber seitdem er im Financebereich ist hat er sich gewandelt.