@Yoffi, ich wollte Dir die Tage schon antworten.
Dass mein Freund vier Wochen am Stueck von den Kindern weg ist, ist fuer den Jungen (6) ganz schlimm. Die Kleine (3) peilt das noch nicht so, das laeuft sicherlich eher unterbewusst ab, ausserdem ist sie ein Mamakind. Hat mit dem Zeitpunkt der Trennung zu tun und damit, dass mein Freund sehr lange Elternzeit hatte, als der Junge klein war.
Ich bin da hin- und hergerissen. Einerseits halte ich meinen Freund fuer einen Vorzeigepapa, er ist toll mit den Kindern und vermittelt ihnen ganz viele wichtige Werte. Andererseits ist sein Job komplett ungeeignet fuer einen Vater mit so kleinen Kindern. Aber er macht den Job seit 13 Jahren, und wechselt nicht mal so eben den Job, ist in seiner Branche auch wirklich schwierig. Er hat den Kontakt zu seinem AG gesucht und sich mehrmals dafuer eingesetzt, dass er und seine Kollegen eine andere Arbeitssituation bekommen. Bisher erfolglos. Also - auch hier verstehe ich alle Seiten.
Dass der Junge nicht auch mal seinen Papa auf der Arbeit besuchen kann, verhindert uebrigens ausschliesslich die Mutter der Kinder. Letztes WE haben die Grosseltern da mal durchgegriffen. War fuer alle Beteiligten sehr wichtig. Aber das nur am Rande.
Bzgl. Ex noch: Er hatte genau den gleichen Job, als sie ihren Willen bzgl. des ersten Kindes durchgedrueckt hat. Sie wusste also ganz genau, dass sie immer vier Wochen am Stueck alleinerziehend sein wuerde. (Aber nach allem, was ich jetzt auch von anderen gehoert habe, ist das Weib extrem manipulativ und narzissistisch.)
Dass mein Freund ein guter Partner ist, behauptet er nicht von sich selbst. Ihm ist es glaube ich absolut bewusst, dass die Situation fuer mich mild gesagt schwierig ist. Er sagt ja selbst, wenn er die Kinder nicht haette, wuerde es ihm viel leichter fallen, meine Beduerfnisse ueber seine zu stellen. Und dass er dann einfach viel mehr Freiraum haette, um mit mir gemeinsam Urlaub zu planen etc.
Ich find's extrem schwierig momentan. Mir geht es beschissen, allerdings habe ich die Hoffnung, dass der Sommer gut wird. Ende Mai haben wir vielleicht einige Tage zu zweit, im Juli eine Woche Urlaub mit den Kindern und dann eine Woche Urlaub zu zweit. Er drueckt keine Vorfreude aus, aber wenn ich ihn darauf anspreche, ist er total verwundert. Fuer ihn fuehlt sich das glaube ich so an, als waere schon allein die Tatsache, dass er demnaechste einen Teil seiner (knappen) Zeit mit mir verbringen will, ein Liebesbeweis. Vielleicht ist es das tatsaechlich und ich bin einfach schlecht im Interpretieren.
Noch was zum Verstaendnis: Ich arbeite nicht VZ, habe also viel zu viel Zeit, bin aber chronisch krank, also geht zu viel Zeit einher mit zu wenig Energie (viel Kopfschmerzen). Durch Hobbies und Ehrenamt wird mir nicht langweilig, aber man kann sich ja einsam fuehlen, auch in einer Beziehung, trotz genug Hobbies und Freunde. Das ist weder meine Schuld noch die Schuld meines Freundes, dass da so ein Ungleichgewicht bzgl. Zeit besteht, und dazu kommt ja noch das unterschiedliche Naehe-/Distanzbeduerfnis. Ich gehoere zu den Menschen, die letzteres gerne mal als fehlende Liebe interpretieren. Versuche mich - rational - damit zu troesten, dass wir nicht so oft ueber sowas streiten wuerden, wenn es meinem Freund nicht wichtig waere.