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Freund ist mit Alltag überfordert

Katja260488
Hallo ihr Lieben,

heute habe ich mal eine etwas ungewöhnliche Frage. Erstmal zur Situation:

Wir sind seit einigen Monaten zusammen, ich habe eine Tochter (7 Jahre) die ich in der Woche und jedes zweite Wochenende habe. Mein Freund hat 2 Töchter (6 und 8 Jahre) und sie haben das Wechselmodell (jeder Elternteil hat eine Woche die Kinder). Unsere Beziehung läuft sehr gut und ist liebevoll, die Kinder verstehen sich untereinander bzw. mit mir super.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl das mein Freund mit seinem Alltag und einer Beziehung überfordert ist. Wenn er die Kinder nicht hat sehen wir uns Mittwochs und dann Freitag bis Sonntag. Normalerweise wäre genug Zeit damit er seine Wohnung aufräumen oder anfallende Dinge erledigen kann. Wenn er die Kinder hat dann kommt er zu nichts was ich verstehen kann.

Wenn wir darüber reden wann wir uns wie sehen höre ich ständig: ich muss noch die Steuer machen, ich muss noch aufräumen, ich muss noch einkaufen usw. Er versucht trotzdem Zeit mit mir zu verbringen (eben immer Mittwochs und dann so gut es geht am Wochenende) aber ich habe das Gefühl das es für ihn einen ständigen Stressfaktor gibt und ich nur störe. Wenn ich bei ihm bin versuche ich ihm schon so gut es geht zu helfen mit Spülmaschine ausräumen oder gemeinsames einkaufen. Aber allmählich finde ich es recht frustrierend das ich ständig um Zeit kämpfen muss oder ein schlechtes Gewissen habe weil er eigentlich noch soooo viel zu erledigen hätte und stattdessen seine Zeit mit mir verplempert

Versteht mich nicht falsch, mein Freund tut alles damit er soviel Zeit wie möglich mit mir verbringen kann und ich komme mir auch nicht ausgeschlossen oder so vor. Aber reagiere ich einfach über und es ist ganz normal das der alltag drum herum organisiert werden muss? Oder kann ich ihn irgendwie anders unterstüzen?

Vielleicht ist es falsch wenn ich immer von mir ausgehe: ich organisiere meine Haushalt immer nebenbei und mache mir darüber gar keine gedanken während er immer alles penibel plant und es genau nach seinen vorstellungen laufen sollte. Aber ich habe eben nur ein Kind und er zwei. Ich will es auch nicht dramatisieren aber es ärgert mich schon das ich immer das gleiche dilemma miterlebe. Reagiere ich über?

26.09.2018 08:51 • #1


M
Zitat von Katja260488:
Oder kann ich ihn irgendwie anders unterstüzen?

Oder ihn zu wursteln lassen, sich selbst zurücknehmen, abwarten ob er es von selbst merkt?

26.09.2018 08:56 • x 3 #2


A


Freund ist mit Alltag überfordert

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Katja260488
Zitat von mcteapot:
abwarten ob er es von selbst merkt

was von selbst merkt?

inwiefern soll ich mich zurücknehmen? meinst du ich soll akzeptieren das wir uns die häfte vom wochenende nicht sehen wegen dem haushalt?

26.09.2018 09:00 • #3


Kummerkasten007
Jeder Mensch ist anders.

Je mehr Drama Du darum machst, desto mehr Druck baust Du auf.

Lass ihn doch rumwursteln wie er will. Ist doch seine Wohnung, oder?

26.09.2018 09:02 • x 3 #4


G
Moin Liebes,

ich habe ja auch 2 Kinder wie du weißt, die eine ist zwar ausgezogen, ändert aber nichts daran, dass ich ja auch den Alltag 18 Jahre mit 2 Kindern hatte.

Zum einen: Ich persönlich finde 1 x unter der Woche sehen nicht schlimm, da ich ehrlich bin: Ich habe auch Vollzeitjob, Kind(er), 3 Katzen, Freunde, da brauche ich auch Freiräume nur für mich. Mein Haushalt.... Ich erledige auch vieles nebenher, also nach der Arbeit nachhause, einkaufen, dann Wäsche waschen oder die Küche machen, aber ich mache die Wohnung nicht komplett, dass mach ich meist am WE, wenn ich auch wirklich Zeit dafür habe.

Du schreibst, dein Partner ist sehr penibel in der Planung; es gibt so Menschen, die müssen planen, sonst haben sie das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Kann das bei deinem Partner auch so sein?

Ihr könnt ja mal in Ruhe bei einem Glas Wein darüber reden, wo ihm der Schuh drückt, worüber er sich so panisch Sorgen macht, dass er den Kopf quasi verliert (ich hoffe du weißt wie ich es meine).

Ansonsten: Sein Haushalt, den er allein bestreiten muss, wenn ihr ein WE zusammen verbringt, dass man dann Dinge gemeinsam macht (also zusammen aufräumen, was man zu zweit dreckig gemacht hat), ist normal - alles andere - sein Ding, da würde ich nicht helfend einspringen (also indem du seine Wohnung z. B. aufräumst).

Drück dich.

26.09.2018 09:05 • x 2 #5


tesa
Offensichtlich habt ihr andere Wertigkeiten hinsichtlich ordentlichem Umfeld! Was nicht schlimm ist, du aber nur akzeptieren musst, dass es halt so ist!

Vielleicht kannst du darauf einwirken, dass nicht immer alles penibel sein muss? Dass Kinder- und Beziehungszeit wichtiger ist, als geputzte Fenster?

26.09.2018 09:06 • x 3 #6


S
@ Katja
Ich kann Dich verstehen, da ich selbst viel Wert auf einen ordentlichen Haushalt lege.
Vielleicht kannst Du ihm schonend beibringen wie er sich selbst besser organisieren kann?
Oder Du schenkst ihm ein Buch für besseres Zeitmanagement.
Was immer Du tust: lass Dich auf keinen Fall zu seiner Haushälterin degradieren

26.09.2018 09:14 • x 3 #7


Katja260488
Zitat von Kummerkasten007:
Je mehr Drama Du darum machst, desto mehr Druck baust Du auf.

sehe ich wie du und ich will ihm auch wirklich keinen druck machen! will ihn ja eben unterstützen damit die beziehung kein zusätzlicher stressfaktor für ihn ist (das gefühl habe ich im moment)

Zitat von Grace_99:
Ihr könnt ja mal in Ruhe bei einem Glas Wein darüber reden

haben wir schon gemacht liebe @grace_99. er meint eben er muss das alles in der kinderfreien woche erledigen weil er zu nichts kommt wenn die kinder da sind. was auch stimmt weil er für alles sehr lang braucht und alles penibel durchgeplant ist. andererseits lässt er auch viel zeit liegen wenn er mit seinem handy spielt oder ähnliches. bzw. wenn er nachmittags mal einen termin hat dann ist der restliche abend komplett gelaufen und er macht nichts mehr. am nächsten tag höre ich dann wieder was er noch alles erledigen muss wo ich mich dann schon frage warum man nicht ein zwei sachen davon noch abends hätte machen können.

Zitat von tesa:
Dass Kinder- und Beziehungszeit wichtiger ist, als geputzte Fenster

das denke ich eben auch. ich versuche meinen alltag so zu organisieren das ich in der woche alles erledigt bekomme damit das wochenenden komplett frei ist für kinder oder beziehung. und für ihn ist es stress alles in der woche zu erledigen und er möchte das lieber am wochenende machen. wenn ich dann vorschläge mache was wir am we machen könnten habe ich langsam schon ein schlechtes gewissen weil er dann wieder zu nichts kommt. auf der anderen seite denke ich das es auch nicht so toll wäre wenn jeder sein ding am wochenende macht. wenn wir uns schon in der woche nur 1 mal nur abends sehen und am wochenende auch nicht so oft dann frage ich mich schon ob unsere beziehung aus mehr besteht als ab und zu zusammen abendbrot zu essen und am nächsten tag zu frühstücken. versteht ihr was ich meine?

Zitat:
Vielleicht kannst Du ihm schonend beibringen wie er sich selbst besser organisieren kann?

das habe ich schon und ich muss auch sagen das er davon einiges schon umgesetzt hat (einkauf in der woche erledigen und so). aber die idee mit dem buch ist gar nicht schlecht

26.09.2018 09:16 • x 1 #8


A
Katja, wie lange lebt er schon getrennt?

26.09.2018 09:21 • x 1 #9


tesa
Zitat von Katja260488:
auf der anderen seite denke ich das es auch nicht so toll wäre wenn jeder sein ding am wochenende macht. wenn wir uns schon in der woche nur 1 mal nur abends sehen und am wochenende auch nicht so oft dann frage ich mich schon ob unsere beziehung aus mehr besteht als ab und zu zusammen abendbrot zu essen und am nächsten tag zu frühstücken. versteht ihr was ich meine?


Ja, kann ich gut verstehen!
Du sagst aber, dass er Zeit verplempert, wenn er mit dem Handy spielt. Das heißt, er ist unorganisiert!

Ich würde den Spieß mal umdrehen!
Zerbrich Dir nicht seinen Kopf, das macht ihm nur zusätzlich Druck. Er muss anfangen, dich zu vermissen. Weswegen ich auf Distanz gehen würde! Anstatt zu überlegen, wie du ihn besser organisieren kannst, solltest du ihm den Raum geben, sich selbst besser zu organisieren.

26.09.2018 09:25 • x 2 #10


Katja260488
Zitat von Ama:
wie lange lebt er schon getrennt?

seit 1 1/2 Jahren. dazu muss ich fairerweise sagen das er bis anfang des jahres gesundheitliche probleme hatte weswegen er in de woche nach der arbeit nie etwas gemacht hat und dann alles am wochenende erledigt hat wenn er sich zwischendurch ausruhen konnte. anfang des jahres wurde er operiert und ist nun wieder belastbarer. aber wenn er zum beispiel einkaufen geht und dann die einkäufe nach oben trägt und ausräumt ist er erstmal für nichts mehr zu gebrauchen und ist knülle.

Zitat:
Weswegen ich auf Distanz gehen würde! Anstatt zu überlegen, wie du ihn besser organisieren kannst, solltest du ihm den Raum geben, sich selbst besser zu organisieren.

daran habe ich auch schon gedacht. aber wie gehe ich am besten auf distanz? ich vermisse ihn ja dann selbst und bin ja froh wenn wir uns ab und zu sehen und ich habe die befürchtung das es nicht klappt mit dem besser organisieren. er würde viellecht noch mehr zeit verplempern weil er ja noch mehr zeit dafür hat wenn wir uns noch weniger sehen

26.09.2018 09:28 • #11


Kummerkasten007
Zitat von Katja260488:
will ihn ja eben unterstützen


Unterstützen oder ändern?

Was Du als unterstützend verstehst, kann beim anderen ganz leicht anders verstanden werden.

26.09.2018 09:30 • x 3 #12


A
Vielleicht braucht er noch ein bisschen Zeit, sich in der neuen Situation einzurichten und zu organisieren.

1,5 Jahre und lange davon krank ist nicht so viel.

26.09.2018 09:30 • x 1 #13


Katja260488
Zitat von Kummerkasten007:
Unterstützen oder ändern?

ändern möchte ich ihn nicht. ich weiß wie er ist und so ist er richtig. aber natürlich denke ich aus frauensicht wie man einiges verbessern oder organisierter machen könnte. das kollidiert dann mit seiner peniblen art das es nur so geht wie er das macht. er versucht schon tipps anzunehmen aber ich würde ihn da gern unterstützen damit er sieht das es auch viel einfacher geht.


Zitat von Ama:
1,5 Jahre und lange davon krank ist nicht so viel.

ja da gebe ich dir recht. vielleicht sollte ich einfach nur geduldiger sein (kann ich als stier leider so überhaupt nicht ) und ihn einfach machen lassen. ich denke auch oft dass das problem nicht bei ihm liegt sonder bei mir. das ich mir viel zu oft fremde dinge annehme und im helfersyndrom bin obwohl es mich gar nichts angeht. aber dann ärgert es mich eben wieder das wir uns wegen so etwas lapidarem wie haushalt mache nicht sehen können

26.09.2018 09:33 • x 1 #14


A
Naja so lange ihr nicht zusammen wohnt, geht es dich eigentlich nichts an, wie es bei ihm aussieht.

Versuche mal ein bisschen locker zu bleiben und loszulassen.

Zu viel Sorge und Helfen kann auch schnell übergriffig wirken und nerven.

26.09.2018 09:36 • x 2 #15


A


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