@Chrome
Ich kann nicht sagen, dass ich jetzt total glücklich bin, denn es gibt definitiv die Punkte, die dem ganzen diesen faden Beigeschmack geben.
Aber erstmal, finde ich es generell immer schwierig, von der eigenen Beziehung auf andere zu schließen. Du nimmst diese jetzt als perfektes Beispiel, wie es laufen sollte, weil deiner subjektiven Meinung nach Liebe und Partnerschaft so funktionieren. Zudem versuchst du mir gerade zu erklären, was ich eigentlich empfinde und fühle. Finde ich nen bisschen anmaßend aber egal.
Es freut mich, dass ihr besonders gute Voraussetzungen für euch beide gefunden habt - ja wir haben diese nicht.
Trotzdem stimmen einige Punkte auch nicht.
1. ICH habe das mit dem weniger Kontakt vorgeschlagen. Sie hat sich jeden Tag gemeldet und mich in 98% der Fälle angerufen. Ich habe sie über die ganze Zeit genau einmal angerufen. Ich habe das vorgeschlagen, weil ich selbst gemerkt habe, dass das jeden Tag schreiben darauf beruht hat, dass wir Guten Morgen, guten Abend und eine kleine Info was so gelaufen ist geschrieben haben. Ja, ihr hat das auch nicht gefallen - ohne dass sie es jemals bemängelt hat in dieser Zeit, aber ich kenne sie - , sie hat es allein für mich getan.
Ich habe mich jedoch genauso daran gestört, denn es kam eigentlich nichts dabei rum, außer der Check, das alles in Ordnung ist. Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, ist WhatsApp und co. ein Korsett moderner Beziehungen. Liebst du mich noch? - Hab ich noch deine ungeteilte Aufmerksamkeit?. Früher ging es auch ohne und ich habe gemerkt, dass sich bei mir selbst daraus eine Erwartungshaltung entwickelt hat, die eigentlich vollkommen bescheuert ist. Wieso sollte man jemanden weniger vermissen, weil man nicht jeden Tag mit ihm schreibt? Den Punkt kann ich dir also nicht geben. Sie hätte das Ding weitergemacht und ich hab mich vorher schon daran gestört.
2. Wir müssen mal die Kirche im Dorf lassen. Wenn du schon vergleichen möchtest: Ihr beide seid fest im Arbeitsleben, deine Freundin hat 2 Kinder. Natürlich gibt es da funktionierende Strukturen, die aufeinander angepasst sind und das ist ja alles schön und gut aber meine Freundin hat ihren Bachelor abgeschlossen und wollte bevor sie das Masterstudium antritt ein paar Monate ins Ausland gehen. Das ist die derzeitige Situation um die es sich dreht. Natürlich ist das keine normale Situation und natürlich ist vieles ungewiss aber es ist doch sehr schwer miteinander zu vergleichen. Dass jemand zu den Eltern zieht um dort in der Firma Geld für seine Reise zu verdienen und weniger Zeit für den Partner hat ist erstmal logisch. Es ist eine Übergangszeit und die hat sie sich definitiv verdient, vor diesem harten nächsten Studien-Step. Ich fand es nur ZU wenig und es herrscht kein Gleichgewicht - das stimmt.
Ihre Ego-Schiene ist hier das generelle Problem - definitiv. Aber hängt mMn mit ihrem Selbstwert, ihrer Bindungsangst und ihrer Suche nach Glück zu tun und nicht mit mir persönlich. Ich bin mir sehr sicher, egal welcher Kerl da gekommen wäre - er wäre in der selben Situation gelandet - siehe ihre Ex-Freunde, die aus der Panik heraus zu ihr gezogen sind um sie zu überwachen.
3. Dieses 24/7 ist nicht meins, rede ich mir nicht ein oder schön. Ich habe vorher 3 1/2 Jahre eine Partnerschaft gehabt, die exakt so gelaufen ist wie deine. Sie war schon am arbeiten, ich wollte mein Studium fertig machen und sie beschwerte sich dauerhaft, dass ich zu wenig an ihrer Seite sei. Irgendwann kaum es aus diesem Grund zum Bruch, da ich mich immer mehr zurückzog.
4. ICH habe die Trennung bei diesem Freitags-Telefonat angesprochen. Sie hat kein einziges Wort darüber verloren, bevor ich auf diese Schiene gegangen bin - aus dem Affekt und der Angst heraus. Sie hat gesagt sie hat Zweifel und auf meine emotionale Entgleisung hin hat sie geantwortet, dass sie das mit mir nicht aufgeben und diese Beziehung nicht beendet will. Aber ich habe immer weiter gemacht. Sie wollte einfach darüber reden. Eine Partnerin an der Seite zu haben, die Probleme anspricht und Bedenken äußert ist wirklich eine Seltenheit und ich bin stattdessen sofort auf Konfrontation.
Und genau hier sehe ich auch das wahre das Problem, weswegen ich mir auch Gedanken über unsere Zukunft mache.
Meine Freunde ( die die sie kennen) haben mir alle von sich aus im ersten Moment bestätigt, dass es ihr sehr weh tun und sie sehr damit zu kämpfen haben wird. Und sie hatten recht. Ich glaube ihr, dass sie heulend auf der Yoga-Matte lag, ihre Zeilen für sich geschrieben und es versucht hat zu verarbeiten. Ich glaube ihr, dass da trotz Ego-Schiene wirklich sehr krasse Gefühle sind. Und das ist erstmal eine extrem wichtige und gute Basis. Auch wenn deine oben genannten Punkte wie das Verlangen nach Nähe deiner Meinung nach nicht durchscheinen, hat das Thema nichts mit fehlender Liebe zu tun. Das ist in meinen Augen Fakt.
Das Problem ist ganz einfach, dass sie in mir nicht ihren typischen Surfer-Boy-Typen sieht und es mir nicht zutraut, mit ihrem sportlichen Drang und Charakter mitzuhalten oder einen passenden Gegenpart einzunehmen. Denn, die ganze Problematik ist erst aus den Gesprächen mit dem gemeinsamen Urlaub im Surfcamp entstanden.
Ich bin der Meinung, hätte ich diesen gemeinsamen Urlaub nicht angesprochen, hätte es diesen Konflikt nie gegeben. Sie hat Druck verspürt und Zweifel sind aufgekommen. Die Tatsache, dass sie meine Nummer anscheinend gelöscht und sich nicht mehr gemeldet hätte, beruht mMn darauf, dass sie so im Zwiespalt gewesen ist und sich gesagt hat Ich weiß nicht was ich tun soll, wenn er sich nochmal meldet, dann gehe ich darauf ein aber wenn nicht ist es vielleicht besser so. Sie sagte mir auch sie hat sich gefragt, ob ich mich nochmal melde.
Ich bin mir sehr sicher, was in ihr vorgeht diesbezüglich. Wir haben uns kennengelernt und sie hat von sich aus erzählt, dass sie nie gute Erfahrungen mit solchen Charakteren gemacht hat und dieser Lifestyle und Vibe auf Dauer keine Grundlage für eine richtige Beziehung wären. Dro., in den Tag hineinleben und gammeln. Das sagt ihrer eigentlich strukturierten und zukunftsorientierten Seite überhaupt nicht zu. Sie ist eben dieser Mensch mit zwei Gesichtern - wie schonmal erwähnt. Einerseits Freigeist und abenteuerlustig - andererseits eben strukturiert, darauf bedacht einen vernünftigen Job zu bekommen und in 3 Jahren möchte sie eine Familie gründen.
Sie hat Bedenken bezüglich genau diesem Punkt. Wenn ich mich selbst beschreiben müsste: Ich bin sportlich, war früher im Ruderverein, gehe 3 mal die Woche ins Gym. Aber bin wie gesagt kein Athlet. Zurzeit bin ich durch das Studium und vergangen Zeit aber eher ein bisschen am gammeln bzw. nur ums Studium kümmern. Sie ist einfach ein ganz anderer Typ Mensch und hat andere Typen gedatet. Wenn man jetzt irgendwelche Vergleiche anstellen müsste, würde ich sagen dass ich eher der Russel Crowe Typ bin (damals) und sie bisher Liam Hemsworth Typen hatte. Ich kann ihr jedoch eine Sache geben, die sie nie bekommen hat - Kommunikation, Struktur und Erdung. Sie fühlt sich extrem verstanden und wohl.
Ich habe ihr ebenso erzählt - was auch stimmt - dass ich nach meinem Master wieder diese sportliche Level und mehr erreichen möchte. Ich trinke keinen Alk. mehr, weder rauche ich, gehe noch häufiger zum Sport und werde mir wieder einen Verein suchen, wenn ich meine eigenen Struktur wieder habe. Ich wollte das unabhängig von ihr machen und habe es ihr schon beim ersten Date erzählt - was übrigens draus bestand, dass wir zusammen Squash spielen gegangen sind auf meinen Vorschlag hin.
Trotzdem habe ich nicht diese klischeehafte Mentalität eines Wassersportlers um das ganz stumpf auszudrücken. So eine Leichtigkeit. Dennoch könnte ich mir sogar vorstellen, dass mir Surfen und co. selbst gefällt. Ich bin deshalb auch wirklich offen dafür diese Dinge mit ihr auszuprobieren und finde es richtig super, dass sie so aktiv ist.
Die einzige Frage, die sich hier wirklich stellt ist, ob sie das wertschätzen, sehen und annehmen kann und es probiert. Und nicht immer wieder anfängt zu zweifeln und zu hinterfragen. Kann sie die Bereitschaft dazu aufbringen, zu sehen, dass es mit uns doch passt, weil wir extrem auf einer Wellenlänge und vom Grundsatz her abenteuerlustige und aktive Menschen sind oder kickt bei ihr irgendwann wieder dieser Gedanke, dass man ja unbedingt das selbe Hobby auf dem Wasser ausüben müsste und ich nicht 100% ihren Sunnyboy Vorstellungen entspreche. Muss nur der nächste Liam Hemsworth vorbeilaufen? Ich weiß es nicht.
Aber was ich persönlich in der jetzigen Situation schlimm finde, ist die Tatsache, dass ich ihr den Druck herausgenommen habe, mit mir diesen Urlaub zu verbringen. Sie wird sich jetzt wieder gut fühlen, wird mMn sogar den Surf-Urlaub für sich selbst buchen und wir sehen uns dann halt in einem zusätzlichen Urlaub oder in Deutschland wieder. Genau das finde ich bedenklich und ich frage mich selbst ob ich mit ihr nach dem 21. darüber spreche und ihr sage, wir lassen das, wenn sie nicht einlenkt oder sie mir so wichtig ist, dass ich ihr die Chance gebe, zu merken, das man sowas auch mit mir machen kann - zu einem späteren Zeitpunkt.
Darüber haben wir am Telefon ja auch gesprochen. Wir müssen das beide einfach mal ausprobieren und sie wird sehen ob das passt. Ich fühle mich nur ehrlicherweise im jetzigen Moment vor den Kopf gestoßen - ja. Genauso gut könnte es aber sein, dass sie zurück in Deutschland sieht, dass man mit mir auch solche Dinge erleben kann, ich wieder fitter bin und ihre Sichtweise ändert, also soll ich es vorzeitig beenden deswegen? - nein. Dann würde ich wieder fit sein nächstes Jahr und wir können uns gegenseitig auf Insta begutachten, wie es vielleicht doch gepasst hätte. Irgendwie bescheuert.
Eine Freundin von mir hat auch richtigerweise gesagt, dass sie ja nur die eine Welt mit mir kennt. Unileben, Arbeit und meine Studienstadt. Jetzt ist sie in der Sonne, am Wasser, Yoga, Surfen. Das ist eine ganz andere Welt. Sie hat mit mir nur noch nie beides erlebt, deshalb haben diese Zweifel begonnen. Ich denke sie ist da zu voreingenommen und verblendet und in ihrem Kopf findet da eine strickte Trennung statt, was ich extrem schade finde, denn ich zeige ihr ja sogar, dass ich Bock darauf habe.
Keine Ahnung was ich dann nach der Abschlussarbeit machen soll.
Aber Studium läuft gut.
11.03.2024 13:14 •
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