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Frisch getrennt von Partner mit Persönlichkeitsstörung

G
Liebe Hope,

diese Erfahrung/Verlust wird Dich sehr lange beschäftigen. Vor allem weil man es nicht wahr haben möchte. Damit es sich nicht zu schmerzhaft wird, musst Du rausgehen, dich spüren: Alles was Dir Spass macht, aber ganz wichtig mit Freunden treffen, ablenken, reden.

Wichtig: Bleib stark und schreibe ihm nicht, oder ruf ihn an. Du bist sehr schwach und wirst ihm nicht widerstehen können, obwohl Du 1000% weist, dass es keine gemeinsame Zukunft gibt.

Verkriech Dich nicht, aber schütze Dich auch!

Liebe Grüße

23.05.2013 14:17 • #91


C
Hallo Hope,

mir geht es ähnlich. Ich lebe auch, als hätte man mir etwas amputiert...und als müsste ich jetzt lernen, ohne diesen wichtige Teil von mir zu leben. Ist so verdammt schwierig. Ich versuche es - bewege mich, als wäre ich noch ganz. Aber ich bin es nicht mehr. Oder noch nicht wieder. Ich weiß es nicht.

Hatte mich so oft geärgert über ihn, über sein Verhalten. Aber da gab es eben auch diese wunderbaren Momente...als wären wir tief verbunden miteinander. Kann man nicht erklären. Kann man nur fühlen.

Er war anders als ich. Und trotzdem. Hätte mich so gern in allem mit ihm ergänzt. Ich war ihm einfach nicht so wichtig wie er mir. Nicht in allem. Oder nicht in den für mich wichtigen Dingen.

Wir müssen lernen, wieder zu laufen, Hope. Aufrecht zu laufen. Es sollte einfach nicht sein. Hand in Hand mit ihm. Miteinander und Nebeneinander.

Ich halte auch die Kontaktsperre ein. Nicht, um etwas bei ihm zu erreichen. Sondern für mich. Und glaub mir, es zerreisst mich manchmal. Kostet mich unglaublich Kraft. Möchte nur seinen Namen lesen, es käme bestimmt irgendeine Antwort...das würde mir reichen...ein kleines Stückchen Verbindung zu ihm...mehr nicht. Aber es wäre verkehrt. Wäre kein Loslassen.

LG curly

23.05.2013 16:58 • #92


A


Frisch getrennt von Partner mit Persönlichkeitsstörung

x 3


H
@ Kasuki

Du hast recht, früher oder später werden wir alle es schaffen unseren Kummer und Schmerz zu verarbeiten. Auch wenn es jetzt noch so schwer ist. Ich kann dir so gut nachfühlen wie es ist vor diesem kaum zu erzwingenden Berg zu stehen aber trotzdem die Hoffnung zu haben dass man es irgendwann und irgendwie schafft und dann auf der Spitze des Berges mit einer wunderschönen Aussicht belohnt wird und mit einem leichten Weg nach unten in das wunderschöne Tal kommt, wie du es schon geschrieben hast, wo man sich wieder wohl fühlt und wo es einem gut geht und wo man seinen inneren Frieden wieder gefunden hat.
Ach, was für eine schöne Hoffnung






@ Gast777

Du hast recht, ich werde mich definitiv schützen und ich hab auch keinerlei Kontakt mit IHM. Auch wenn ich momentan am Boden zerstört bin, werde ich auf keinen Fall Kontakt zu ihm suchen denn ich weiß dass mich das noch mehr runterziehen würde und ich hab keine Lust auf einen völligen Zusammenbruch.

Ich wende alle meine Kraft auf um mich aufrecht zu halten obwohl ich momentan wirklich innerlich (auch körperlich) sehr schwach und erschöpft bin.

Ich versuche durchaus, mich abzulenken aber das ist wirklich sehr schwer.

Trotzdem danke ich dir sehr für deine unterstützenden Worte





@ curly13

Ich danke dir für deine tröstenden Worte. Ja es ist wirklich schlimm wenn man nicht wirklich weiß wie es ohne den geliebten Menschen an seiner Seite weitergehen soll.
In mir ist etwas gestorben und ich fühle mich dermaßen hilflos, verzweifelt, traurig, verbittert und enttäuscht wie noch nie in meinem Leben.
Ich weiß das Leben geht trotzdem weiter, ich versuche ja immer wieder mich selbst aufzumuntern, aber das gelingt halt leider nur bedingt.

Ich stehe sozusagen mitten auf einer Kreuzung wo mehrere Wege in verschiedene Richtungen gehen und ich drehe mich im Kreis und weiß nicht welchen Weg ich einschlagen soll. Ist der eine Weg der richtige, oder doch der andere, was wenn ich es nach einer Weile bereue den einen und nicht den anderen Weg gegangen zu sein...

Es sind einfach zu viele Gedanken die mich zur Zeit beschäftigen und auch das macht mich fertig denn es ist sehr schwer seine eigenen Gedanken zu stoppen.



Liebe Grüße an euch alle

Hope

24.05.2013 14:55 • #93


H
Hallo ihr Lieben

heute fühle ich mich extrem schlecht und mich quälen immer wieder Weinkrämpfe. Ich merke dass ich Schuldgefühle entwickelt habe dass ich ihn verlassen habe und dass mich das starke Gefühl quält dass ich IHN im Stich gelassen habe.

Wie kämpft man gegen solche Gefühle an? Wie macht ihr das?

Kann es nicht doch sein dass es ein riesiger Fehler war ihn trotz allem was passiert ist zu verlassen? Wobei das ja keine Kurzschlusshandlung von mir war, sondern lange und sehr genau überlegt.

Je länger ich darüber nachdenke und über diese Beziehung reflektiere und alles analysiere, weiß ich dass er mich sehr wohl geliebt hat. Ich weiß dass man auf diversen Seiten immer wieder liest dass Borderliner und Narzissten angeblich nicht lieben können und dass es immer wieder Leute gibt die das auch sagen, aber ich habe da sehr starke Zweifel.
Ich weiß dass er fähig ist zu lieben denn er macht ja Unterschiede im Vergleich zu seinen früheren Beziehungen.
Er hatte auch schon Beziehungen wo er selber sagt dass er NICHT geliebt hat.

Zu mir hat er gesagt dass er lange nicht mehr so stark und so intensiv Liebe gefühlt hat. Kann es nicht sein dass gerade diese starken Gefühle zu mir ihm massive Angst gemacht haben und er gerade deshalb sich so negativ mir gegenüber verhalten hat und unsere Beziehung dermaßen sabotiert hat? Um die Liebe zu mir zu überdecken da er diese intensiven Gefühle nicht aushalten kann WEIL sie so stark sind?

Trotz der ganzen Informationen die ich über Persönlichkeitsstörungen in diesem Zusammenhang gesammelt habe, muss man doch den individuellen Menschen sehen, seine Lebensumstände, seine persönliche Vergangenheit und all das schlimme das diese Menschen erlebt haben?

Mache ich mir vielleicht ZU VIELE Gedanken?

Ich bilde mir ja meine Liebe zu ihm nicht ein, sondern sie existiert definitiv, genauso wie ich definitiv atme.
Und ich habe auch seine Liebe zu mir definitiv gespürt. Ich glaube es nicht, dass alles nur Manipulation von seiner Seite aus gewesen sein soll.

Ich habe auch seine Vergangenheit - all das was er mir erzählt hat - genau analysiert und deshalb bin ich mir sehr sicher dass er tatsächlich fähig ist zu lieben.

Gleichzeitig ist mir auch inzwischen klar geworden dass er sozusagen das Pferd von hinten aufgezäumt hat, indem er am Anfang unserer Beziehung gleich 500% gegeben hat und es mit der Zeit immer weniger wurde, da ihm quasi die Luft ausgegangen ist. Normalerweise ist es ja umgekehrt. Wenn man sich kennenlernt gibt man erst einmal wenig und dann mit der Zeit immer mehr.
Und da auch ich durch sein Verhalten gezwungen war sofort alles zu geben, konnte ich irgendwann auch nicht mehr. So ist es ja eigentlich nur logisch dass eine solche Beziehung nicht auf Dauer ausgelegt sein kann. Oder?

Liebe Grüße

Hope

26.05.2013 16:31 • #94


T
Liebe Hope, mir ging es vor ein paar Tagen ähnlich
Nach all dem reflektieren war ich teilweise auch an dem Punkt das ich daß Gefühl hatte komplett versagt zu haben
Ich war sogar an dem Punkt das ich schon glaubte der Fehler sei ich
Je mehr ich mich mit dem Thema befasse denke ich mittlerweile das auch ich Krank bin bzw ich nicht mehr weiss wer nun wirklich an einer Störung leidet
Ich fühle mich oft sehr klein hilflos
Eines weiss ich jedoch....nie wieder möchte ich durch diese Hölle

26.05.2013 17:35 • #95


C
Hallo Hope,

ich war innerlich so verschlungen mit diesem Mann...es ist schon sehr viel länger her als bei dir, und doch weine ich auch heute noch manchmal darüber. Bin dann unheimlich traurig, dass alles so gekommen ist.

Ja, es kommen immer wieder die Gedanken, was wäre gewesen, wenn man so oder so gewesen wäre...wäre es dann gut gegangen? Wäre man dann heute noch zusammen?

Und es sind einfach diese Schuldgefühle, die sich auch wieder mal melden in einem. Oder vielleicht ist es auch ein großes Verantwortungsgefühl, das in Menschen wie uns steckt... und somit dann leider auch dieses Versagt-haben-Gefühl...

Aber heute glaube ich: Es ist einfach eine andere Art von Gefühlen, die diese Menschen haben und als Liebe bezeichnen. Andere als die, die wahrscheinlich du und ich haben, wenn sie lieben. Man darf das einfach nicht vergleichen. Denn wenn man das tut, kommen die Selbstzweifel...und alles andere in einem hoch.

Er hat sich sicher manchmal oder öfter sehr wohl mit dir gefühlt, dich geliebt dafür. Du hast etwas, was ihm sehr wichtig dafür ist. Etwas, was er bei der oder der nicht gefunden hatte (dafür hatten die aber sicher jeweils etwas anderes, was ihn sie lieben ließ).
Aber es war dann doch nie genug. Du hättest etwas sein müssen, was es nicht gibt...

Es ist sehr schwierig, wenn man mit einem Menschen zusammen ist, der auf der ewigen Suche ist...ich glaube, niemand hat all das, was dieser Mensch sucht. Auch, wenn er am Anfang selbst glaubt, er hat es gefunden und er sich überschlägt vor Zuneigung deshalb...

Er glaubt das aber nur, steigert sich darein - und irgendwann merkt er es, es fehlt doch was oder wieder was.... Und das bekommt dann leider auch der Mensch an seiner Seite zu spüren. So wie du es gemerkt hast, immer mehr an seinem Verhalten...

Ich weiß, wie das Nachdenken darüber einen fast verrückt machen kann. Und auch, wie weh es tut, weil man selbst irgendwie so ganz dabei war. Weil es eben Menschen sind, die einem so viel geben können - wenn sie für Momente das Gefühl haben, nicht mehr zu suchen. Für Momente - denn es bleibt nicht so in ihnen. Dieses Gefühl. Es wird leider immer wieder überlagert von einem suchenden...

Warum auch immer das so ist. Am Wichtigsten dabei ist: Ich konnte das nicht ändern. Und du auch nicht. Egal, wie wir es uns gewünscht haben, es gehofft haben. Für ihn stimmte immer irgendetwas nicht...an uns, mit uns. Irgendwann.

Bitte glaub nicht, dass du hättest etwas ändern können daran. Wenn - dann nur ihr beide. Aber er KANN es nicht, weil da etwas ganz anders abläuft in ihm als bei dir.

Wünsche dir, dass morgen ein besserer Tag wird.
Dir auch, Trinchen.
LG curly

26.05.2013 19:05 • #96


T
Zitat von curly13:
Bitte glaub nicht, dass du hättest etwas ändern können daran. Wenn - dann nur ihr beide. Aber er KANN es nicht, weil da etwas ganz anders abläuft in ihm als bei dir.


Ich denke das es genau dies ist was für uns so schwer zu verstehen ist
Das Gefühl das es mit uns bestimmt anders war
Das man für uns ganz besonders empfunden hat
Vielleicht sollten wir akzeptieren was diese Menschen für uns waren und in unserem Herzen bleiben werden .
Ich glaube nicht das mein ex mich in der Beziehung bewusst quälen wollte. Es war vielmehr der Hass ,den er selber oft erlebt hat, den er versuchte zu projektieren .
Ich glaube das mein ex wirklich etwas fühlte ...und zwar ANGST
Ich glaube auch das wir nichts an allem hätten was ändern können, denn so wie es war, war es für uns richtig denn es war aufrichtig tief und ernst

LG und euch ein schönes Restwochenende(der Himmel weint schon genug , so sollten wenigstens wir lachen)

26.05.2013 20:33 • #97


K
Hallo Hope,

Diese Bergmetapher trifft es im Grunde haargenau. War mir gar nicht bewusst, dass ich so metaphorisch sein kann. Aber du hast recht wir schaffen das. Du ich und auch der rest aller gebrochenen Seeling hier im Forum und auf der Welt. Ich weiss nicht, ob du das auch kennst, dass es Zeiten gibt, da denkt man man ist übern BErg und man fürhl sich auch etwas besser und erleichterter aber dann kommen immer so Schübe von Erinnerungen und schlagartig ist man wieder unten und man hat HErzschmerz. Das sind Bilder, Musikstücke, Tagesabläufe bei denen man snt immer den ex- Partner dabei hatte und jetzt macht man sie alleine und und und. Hatte das vor Kurzem.
Am Wochenende war ich seit Langem mal wieder mit meinem Kollegen unterwegs und haben so ein bissl die Bars abgeklappert. War alles super, mir gings gut. Am nächsten Tag schau ich ein Film, wo auf einmal eine etwas melacholische Melodie im Hintergrund lief, wo auch lateinamerikanisch gesungen wurde. Meine Ex-Frau liebt diese lateinamerikanische Kultur und tanzt auch salsa und Bachatta und so Sachen. Dieses Lateinamerikanische hat mir wie so einen kleinen Hib versetzt und schwubs war ich wieder im Sog des Liebeskummers. Hab mich aber jetzt wieder gefangen, Aber diese erinnerungs/emotionshiebe sind echt niederschmettern und man fängt wieder an seiner Entscheidung zu zweifeln. Ist fast so, als hätte man einen Teil des BErges erklummen, um auf die BErgmetapha zurückzu kommen, und plötzlich ist da eine locker sitzender Stein, man rutscht ab und fällt ein paar meter wieder nach unten. Ist schwer dann auch wieder auf den Pfad zu kommen aber bis jetzt habe ich es auch immer wieder geschafft mich wieder aufzurappeln, und diese Hiebe waren anfangs recht oft aber es wird weniger. Also was ich damit sagen will ist, dass wir nie aufgeben sollten den BErg zu besteigen, denn es lohnt sich. Es wird leichter. Und ein schlauer Mann hat mir mal gesagt, Erfolg kommt dann, wenn man immer einmal mehr aufsteht als man hinfällt.

Gruss Kasuki

27.05.2013 09:25 • #98


H
Ich danke euch sehr für eure unterstützenden und aufmunternden Worte
Heute befinde ich mich immer noch in diesem tiefen Loch. Ich blicke nach oben zur Öffnung und finde keinen wirklichen Weg um da wieder rauszukommen.
Ich hab gestern sehr viel geweint wenn ich nicht grad geschlafen hab. Und ich fühle mich nicht besser. Meine Gefühlswelt ist völlig durcheinander geraten.
Ich hab gestern ein und denselben Song x-mal angehört, ich weiß nicht warum. Ich hab das anscheinend gebraucht. Ich merke dass es mir gut tut wenn ich mich tageweise so richtig hängen lasse und meinen Kummer rauslasse. Ich glaube nur so finde ich wieder die Kraft um die täglichen Verpflichtungen auszuhalten und überhaupt zu erfüllen. Schließlich geht das Leben ja trotzdem irgendwie weiter.
Aber es ist so verdammt schwer alleine zu sein wenn man eigentlich gar nicht alleine sein möchte.




@ Trinchen

Ich weiß was du meinst. Mir geht es so, dass mir trotz all der schönen Erinnerungen gleichzeitig ja auch bewusst ist was er mir alles angetan hat und wie sehr ich darunter gelitten habe. Alleine das hilft mir dabei, die Kontaktsperre die ich mir selber auferlegt hab einzuhalten. Obwohl es zugegebenermaßen die letzten Tage sehr schwierig für mich war. Ich hatte zwischendurch das starke Bedürfnis mit ihm zu sprechen und hab halt innerlich mit ihm gesprochen. Und so - da ich ja genau seine Antworten kenne, da er auf alles eine passende Antwort parat hat - konnte ich mich selbst daran hindern ihn zu kontaktieren weil ich sehr wohl erkenne dass es überhaupt keinen Sinn machen würde, da er sowieso nichts begriffen hat und höchstwahrscheinlich es auch nie begreifen wird.

Ich WEIß definitiv dass ER massive, diverse Ängste hat. Allgemein und auch was die Beziehung (Nähe-Distanz) betroffen hat. Aber als Partner kann man da eigentlich sehr wenig tun. Ich habe immer versucht ihm seine Ängste zu erklären und ihm bewusst zu machen dass es nur Angst ist, kein reales Problem, aber er wollte sich ja nichts sagen lassen. In seltenen lichten Momenten hat er sehr wohl verschiedene Dinge verstanden, aber wenige Tage später - manchmal schon am nächsten Tag - war das alles wieder vergessen.



@ Curly

Mit dem Verantwortungsgefühl hast du glaub ich völlig recht. Solche Menschen sind nicht fähig große Verantwortung (was die Beziehung betrifft - andere Sachen wohlgemerkt schon!) zu übernehmen. Das hab ich auch daran gemerkt dass sein Verhalten oft kindisch-trotzig war und ich oft das Gefühl hatte dass die ganze Verantwortung unserer Beziehung eigentlich auf meinen Schultern lastet.
Ich hab ihm das mit der Verantwortung mal gesagt, er hat das gar nicht wirklich verstanden.
Was die Persönlichkeitsstörung betrifft, so kann man bei solchen Menschen auf keinen Fall mit normalen Maßstäben messen, das ist mir bewusst. Das hab ich bei ihm auch nie getan. Ich verteidige ihn ja immer noch. Trotz allem. Ich werde auch nie böse über ihn sprechen oder über ihn schimpfen. Ich zähle lediglich Fakten auf. Und diese Fakten hat er immer als Kritik an sich aufgefasst und das ist eben völlig falsch. Es sind leider die traurigen Tatsachen.

Was Beziehungen betrifft - ist es nicht IMMER so, auch bei gesunden und normalen Menschen dass jede Beziehung individuell ist und der eine Partner immer etwas hat was ein anderer NICHT hat? Das sehe ich ja bei mir selber wenn ich die verschiedenen Beziehungen die ich hatte reflektiere. Das hat meiner Meinung nach nichts mit der Persönlichkeitsstörung zu tun.
Natürlich hast du völlig recht dass diese Menschen immer auf der Suche nach etwas sind, das sie aber niemals finden werden da sie utopische, völlig überzogene Ansprüche haben die ihnen niemand erfüllen kann.




@ Kasuki

Ich kenne dieses Gefühl dass man denkt es geht einem vermeintlich besser. Aber eben nur vermeintlich. Bei mir geht das ganz schnell dass ich irgendwelche Erinnerungen habe mit denen ich dann kaum umgehen kann weil es so weh tut zu wissen dass es nie mehr so sein wird mit ihm. Es braucht nur ganz kleine Schlüsselmomente und schon bin ich mitten drin in den Erinnerungen.
Das war beispielsweise so, als vor ein paar Tagen Vollmond war. Ich stand mitten in der Nacht über eine halbe Stunde draußen auf meinem Balkon und habe ganz alleine den Vollmond angesehen. Und ich war so entspannt wie lange nicht. Dabei fielen mir dann diverse nächtliche Spaziergänge ein die ER und ich zusammen gemacht haben, ich dachte an die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Geborgenheit die der Mond ausstrahlt da er immer da ist und genau diese Sicherheit und Stabilität hat mir bei ihm gefehlt. Jetzt wo ich das schreibe fallen mir schon wieder Erlebnisse ein die ich mit ihm hatte.
Es stimmt schon, das einzig stabile ist die Instabilität bei solchen Menschen.

Ich stimme dir vollkommen zu, man sollte nie aufgeben. Eigentlich bin ich ja eine Kämpfernatur, aber durch das ganze bin ich sehr schwach geworden. Seelisch und körperlich. Und so kenne ich mich selbst nicht.


Liebe Grüße an euch alle und eine schöne Woche

Hope

27.05.2013 11:59 • #99


H
Ich habe gerade zufällig etwas interessantes von einem Psychologen und Journalisten (Bas Kast) zum Thema Liebeskummer gelesen.

Es scheint drei Liebestypen zu geben.

tagesspiegel.de/berlin/das-romantische-leiden/585166.html



Liebe Grüße

Hope

27.05.2013 17:10 • #100


K
erst einmal ein hallo an hope und all die anderen!
ich bin, um seinetwillen, inzwischen seit ein paar tagen getrennt von einem mann mit einer emotional instabilen persönlichkeit (impulsiver typus).
es war wie immer eine kleinigkeit, die er hernahm, um mich damit niederzumachen. ein streit, der mit einem gesunden niemals ausgeartet wär. eben eine normale meinungsverschiedenheit, die ihn dazu brachte, alles zu beenden.
ich war sehr oft in streits dann das mi*tstück, die s*hlampe, das f-wort hat er auch oft gebraucht. hat mich geschlagen, einmal sogar so, dass ich mich kaum noch nach draußen traute, weil man es nicht mehr überschminken konnte.
ich kehrte immer wieder zu diesem hilflosen menschen zurück. er hat mir immer wieder unrecht getan.
als ich ihn endlich anzeigte und seine eltern informierte, wurde er ganz klein, lieb, kam angekrochen, entschuldigte sich, sagte, er könne nicht ohne mich, würde das alles nicht ohne mich schaffen. versprach mir eine therapie.
- viel ist seither nicht passiert, abgesehen von vielen streits, die nicht hätten sein müssen.
ich bin selbst ein wenig wie er geworden. war früher super entspannt, tolerant, ruhig und lieb. er hat es geschafft, mich so zu reizen, hat mir fotos von anderen frauen geschickt; sodass ich inzwischen zeitweise krankhaft eifersüchtig sein kann.

und genau folgendes trifft auch auf mich zu und ist der grund, weshalb ich immer wieder zurückkehrte und so sehr hoffte:

Zitat:
Wenn man einen Menschen so sehr liebt und sich trotzdem von ihm trennen MUSS um sich selbst zu schützen, dann ist das eine Extremsituation. Zumindest für mich.
Ich weiß dass er mich auch liebt, auch wenn immer wieder behauptet wird Menschen mit derartigen Persönlichkeitsstörungen könnten angeblich nicht lieben.
Man kann Menschen mit Persönlichkeitsstörungen nicht verallgemeinern. Man muss immer die Umstände sehen warum dieser Mensch so geworden ist.
Diese Menschen sind KRANK nicht verrückt oder irre. Es hat ja Gründe warum sich eine solche Persönlichkeitsstörung entwickelt.Solche Menschen sind nicht absichtlich böse, sondern die Lebensumstände haben dazu geführt dass sie krank geworden sind. Kein Mensch wird böse geboren.


die frage, die ich mir immer wieder stelle:
wird er noch anders? ist es irgendwie möglich, mich mit ihm zu arrangieren? und wie lang soll es bitte dauern, bis wir da angekommen sind?! inzwischen bin ich der meinung, dass es nicht geht, ich KEINERLEI kraft habe, auch mich zu ändern und zu meinem alten ICH zurückzukehren ohne dass ich mich trenne.
habe große angst davor, dass sich alles noch einmal ändert, er morgen oder in einer woche vor meiner tür steht und wir wieder von vorn beginnen und die gleichen fehler wieder machen.
ich trampele in letzter zeit stark auf ihm rum, schreibe PERMANENT nachrichten, weil ich all das wie immer nicht fassen kann. ich kann mit derartigen abbrüchen, die aus heiterem himmel kommen, NICHT leben. im einem moment planen wir einen urlaub, im anderen wirft er mir meine sachen vor die füße - und ich solle doch bitte NIE wieder kommen und mich NIE wieder melden. kann das wer von euch? kann mir jemand erklären, wie das funktioniert?
ich kann es nicht. ich bin gerade richtig stolz auf mich, dass ich seit vier stunden keine nachricht schickte.
habe inzwischen das gefühl, in eine art abhängigkeit verfallen zu sein und den kontakt so sehr zu brauchen, dass mir alles egal ist. gesund ist was anderes.

28.05.2013 17:00 • #101


K
ich forste mich gerade weiter durch die sieben seiten.
liebe hope,
ich kann echt nicht fassen, was ich alles lesen muss.
ich wurde nach fast jedem streit damit konfrontiert, wie toll doch seine ex war und eben auch mit s.uellen belangen, die ich einfach nicht wissen wollte. und das kam immer und immer wieder.
ich glaube, die narzisstische (?) ausprägung ist bei meinem exfreund nicht so stark. aber alles andere kann ich ebenso unterschreiben, ist mir genau in der form passiert.

dieses schwarz/weiß-denken, dass wir als gesunde gar nicht kennen, scheint bei menschen mit einer persönlichkeitsstörung an der tagesordnung zu sein. wo ich im streit immer noch wusste, dass er mein partner ist und ich ihn liebe, vergaß er all das vollkommen und hasste förmlich.

die große parallele scheint bei allen die gleiche zu sein:
so etwas nun doch großartiges, intensives hatte bisher keiner von uns. und da muss ich mich und zwei seiner exfreundinnen, mit denen ich sprach, einschließen. eine sprach von einer zeit, die in dieser form nie wieder kommen würde und einmalig war, die andere von der großen liebe. beide sind vor jahren gegangen. mussten gehen.
ich hatte nicht gedacht, dass ich das auch durchmachen müsste und werde und habe große angst davor, allein zu sein und allein zu bleiben.

28.05.2013 18:23 • #102


H
@ kopfscheu

Ich verstehe dich so gut

Ich wurde auch immer wieder von IHM körperlich angegriffen und musste mehrmals ärztlich behandelt werden deswegen. Bei mir war es aber so dass ich den Ärzten die Wahrheit verschwiegen habe woher die Verletzungen wirklich kommen. Ich wollte ihn schützen, da ich weiß dass er innerhalb seiner Grenzen dieser Persönlichkeitsstörung ausgerastet ist und sich in diesen Momenten selbst überhaupt nicht mehr kontrollieren konnte. Er hat mich nicht absichtlich angegriffen - ich hatte ihn auch nicht provoziert - sondern diese Ausfälle kamen innerhalb einer Sekunde zur nächsten und wenn ich ihm grade zufällig zu nahe war, hat er seinen Kontrollverlust an mir abgelassen. Das soll jetzt keine Entschuldigung für ihn sein, auch wenn es durchaus so klingen mag, aber ich kenne ihn in- und auswendig und er hätte mir NIEMALS bewusst oder absichtlich weh getan. Er hat sich danach auch immer bei mir entschuldigt und es hat ihm wirklich sehr leid getan.
ABER es ist leider immer wieder mal passiert. Erst als ich ihm massiv damit gedroht habe ihn anzuzeigen, hat er sich sehr zusammengerissen und weitestgehend damit aufgehört. Aber bei dieser Art von Persönlichkeitsstörung wird es immer wieder dazu kommen dass diese Menschen ohne ersichtlichen Grund ausrasten und körperliche Angriffe auf den Partner/die Partnerin starten.

Ich finde es so wahnsinnig schlimm, dass sich diese Menschen überhaupt nicht unter Kontrolle halten können. Und das tut mir innerlich verdammt weh!

Mir ging es auch so, dass ich mit der Zeit immer gereizter wurde wenn er schlecht drauf war. Meine Geduld wurde immer weniger und irgendwann hatte ich keine Kraft mehr - körperlich und seelisch - und habe dann zurück geschrien und mich natürlich verteidigt. Aber ab dem Moment war ICH dann die Böse! Er hat mir das sehr übel genommen dass ich mich gegen ihn zur Wehr gesetzt habe!

Wenn ich dir eins raten darf. Aus eigener Erfahrung. Bitte - tu dir selbst und ihm den Gefallen und bombardiere ihn NICHT mit Nachrichten. So schreckst du ihn nur ab und er wird sich weiter von dir zurückziehen.
Mach ihm möglichst keine Vorwürfe und rede ihm schon gar nicht Schuldgefühle ein. Das wird er nicht verstehen (können).

Ich war auch emotional sehr abhängig von IHM. Bin es immer noch denn ich bin am Boden zerstört und es geht mir seit Tagen immer noch schlechter. Ich bin seit neuestem im Zwiespalt und frage mich allen Ernstes was ich da bloß angerichtet habe mit der Trennung. Irgendwo habe ich ihn trotz allem im Stich gelassen. Aber meine Geduld und meine Kraft waren völlig am Ende.

Ich kenne diese Phase in der du dich jetzt befindest sehr gut. Und es wird nicht besser, glaub mir. DU kannst ihm nicht helfen. Er kann sich nur selbst helfen.

Ich rate dir, an dich zu denken, an dein seelisches und körperliches Wohlergehen und überlege es dir sehr, sehr gut ob du diese Beziehung mit ihm weiterführen möchtest. Solange du dir sein Verhalten gefallen lässt, wird er niemals was an sich ändern.

Bleibe bei dir selbst und achte darauf dass dein Ich nicht verloren geht. Es ist DEIN Leben!

Ich hatte auch Angst vor dem allein sein. Ich versteh dich. Aber wie gesagt, denk an dein eigenes Wohlbefinden!

Ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung für dich triffst

Liebe Grüße

Hope

28.05.2013 22:14 • #103


K
hallo hope,

ich kann mich nur sehr schwer damit abfinden, dass er nicht anders wird. weiß es aber und muss es mir dringend jeden tag aufs neue sagen. er wird es nicht verstehen, sagst du? ganz ehrlich, ich weiß gar nicht, was bei ihm ankommt und was nicht. was er nachvollziehen kann und was nicht. klare momente konnte ich kaum mal erkennen. und das waren die, in denen ich offen und lang mit ihm drüber sprechen konnte. und das war vielleicht drei oder vier mal in dem letzten jahr.

ich weiß nicht, wie du dich so zusammenreißen konntest. ich glaube, ich habe wesentlich öfter die fassung verloren, weil er mich SO gereizt hat.

dennoch können wir nicht alles auf diese krankheit schieben. ich habe mir vor ein paar monaten gesagt, als er mich schlimm zurichtete, dass ich nicht zurückkehre, wenn er nichts gegen seine ausraster tut. im grunde hat er nicht viel getan. ich frage mich inzwischen, ob er überhaupt noch erkennt, was passiert ist und was ich ihm versuche, klar zu machen.
und letztlich müssen wir uns fragen: warum haben wir das mit uns machen lassen?
man kann, auch wenn eine krankheit dahinter steht, sich unter keinen umständen auf längere zeit demütigen lassen.
das macht einfach alles kaputt. einen selbst UND die beziehung. auch wenn der andere all das als sein gutes recht ansieht, oder tatsächlich als normal.
ich musste mir schon einmal anhören, dass er es runterspielte, denn sooo oft hat er mich ja gar nicht geschlagen.
einmal sogar, dass ich es verdient hätte.
sowas tut nur weh und bleibt im gedächtnis.

in manchen situationen, wenn ich an all die tränen denke, die er mir beschert hat, frage ich mich, warum ich das alles mitgemacht habe. weil er trotzdem ein so verdammt toller mensch war, wenn alles gut war?
von gedanken an schöne urlaube und schöne zeiten ist nicht mehr viel geblieben und ich wünsche mir ganz ehrlich, dass ich vorerst nicht an schöne zeiten mit ihm denken muss, das wäre für die trennung wohl kaum förderlich.

alles gute für den tag, hope.

29.05.2013 09:28 • #104


H
@ kopfscheu

Ich danke dir

Dasselbe habe ich auch immer und immer wieder mit ihm durchgemacht. Wie oft habe ich versucht mit ihm zu reden und er hat nicht verstanden was ich ihm klar machen wollte. Es ist nicht wirklich bei ihm angekommen.
Die Wahrnehmung dieser Menschen ist total verschoben. Ich habe mehrfach versucht mich in seine Art des Denkens zu versetzen und habe versucht genauso zu denken wie er. Es ist mir nicht gelungen und das zeigt mir, wie gesund doch mein Denken - glücklicherweise - ist.

Was seine Ausraster betrifft, so hat er scheinbar doch darüber nachgedacht dass er nicht immer wieder auf mich losgehen kann und so hat er sich sehr zusammengerissen und versucht diese Ausraster umzulenken - von mir weg - und dann hat er stattdessen Gegenstände demoliert oder zerstört. Das ist immer noch besser als mich zu verletzen. Das war zumindest schon mal ein Anfang. Aber trotzdem konnte ich diese ewige Wut von ihm nicht ertragen und dass er ständig mit mir grundlos gestritten hat. Das war reine Zeitverschwendung die wir viel besser in unsere Beziehung - im positiven Sinne - hätten investieren können.

Ich finde es jammerschade dass er so gar nichts begriffen hat bzw. es nicht begreifen konnte.

Diese klaren Momente und guten Phasen hatte ER auch zwischendurch und das hat mir dann immer wieder Hoffnung gegeben weil er dann zugegeben hat dass er vieles falsch macht und er hat mir immer wieder fest versprochen dass er sich ändern wird. Aber das ist ihm leider nicht gelungen. Er konnte es nicht.

Ich hab lange genauso gedacht wie du. Eigentlich ist ER ein toller Mensch und soweit es seine Krankheit zugelassen hat, hat er sehr wohl alles was ihm innerhalb seiner Grenzen möglich war für mich gemacht. Trotzdem gab es viel zu viel Leid!









Ich habe IHM einen sehr langen und sehr ausführlichen Abschiedsbrief geschrieben den ich ihm auch per Post zukommen lassen werde. Ich finde es nur fair, dass er meine genauen Beweggründe weiß warum ich ihn verlassen musste. Da er mir innerhalb unserer Beziehung nicht zuhören wollte oder es wirklich nicht konnte, musste ich jetzt diesen Weg wählen um ihm zu erklären warum ich gegangen bin. So hat er eine letzte Möglichkeit immer wieder durchzulesen was ich denke, was ich fühle und warum ich so gehandelt habe - wenn er mir schon nicht zugehört hat als ich mit ihm von Angesicht von Angesicht reden wollte - so soll er jetzt seine letzte, faire Chance haben, wenn er meine Worte schriftlich hat, in Ruhe darüber nachzudenken und steht nicht unter dem Druck dass er mir antworten muss.
Jeder Mensch sollte so fair behandelt werden und die genauen Gründe kennen warum er oder sie verlassen wurde, auch wenn er an einer Persönlichkeitsstörung leidet. Das ist meine Meinung.

Liebe Grüße an euch alle

Hope

29.05.2013 12:56 • #105


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