Frisch Single und skeptisch jemandem gegenüber

Moin,

ich bin seit 5 Monaten Single. Ich fühle mich damit auch sehr wohl. Ich war 31 Jahre verheiratet und knapp 40 Jahre mit meinem NM zusammen. Vorweg : Ich selbst möchte nun erst mal alles aufarbeiten und bin für eine neue Beziehung nicht offen.

Mein grösstes Hobby ist die Musik. Ich kenn über die Musik einen Drummer, der recht nett ist. Den kenne ich ca. 2 Jahre. Er spielt mindestens 4 Musikinstrumente sehr gut, hat Musik beruflich gemacht und ist nun vom Staat abhängig, weil er nicht genug in die Rente eingezahlt hat. Er ist notorisch geldknapp. Als ich ihn gerade wenige Monate kannte, hat er mich mal um 1000 Euro gefragt, das habe ich damals abgelehnt. Nun merke ich, dass er wieder häufiger anruft. Derzeit ist es so, dass ich selbst sehr wenig Geld habe. Sobald das gemeinsame Haus verkauft ist, wird sich das ändern. Nun bin ich vorsichtig, denn er ruft wieder häufiger an, streut in Gespräche manches ein, was mich hellhörig macht. Beispielsweise, dass ihm ein guter Freund ein zwei mal kleine Geldbeträge da gelassen hat, wenn der zum Kaffee da war. Ich mache mit dem sehr gerne Musik, kann musiktechnisch noch richtig viel von ihm lernen, mag mich auch gerne mit ihm unterhalten. Mehr nicht.

Also, ich habe da irgendwie ein blödes Gefühl im Bauch. Ich glaube, der mag mich, zusätzlich habe ich das Gefühl, dass er mich um Geld fragen wird, sobald ich einen ansehnlichen Betrag auf dem Konto habe. Zumindest vermute ich, dass er sich das denken kann, sobald das Haus verkauft ist.

Bin ich zu skeptisch?

Ich würde nicht damit hausieren, dass Du eine höhere Geldsumme erwartest. Das zieht leider auch Schnorrer an.

Zitat von DieSeherin:

ich finde deine skepsis sehr richtig! kannst du ihm nicht klipp und klar sagen, dass du ihn magst, echt gerne mit ihm musik machst, es dich aber irritiert, dass er geld immer wieder zum thema macht?

Danke, das ist ein guter Ansatz

zu den weitern Antworten, ich bin mit ihm seit 2 Jahren befreundet, wir machen immer mal in der selben Band Musik. Er gibt mir also keinen Unterricht, aber ich schaue mir viel ab. Dass ich viel Geld erwarte, kann er sich denken, weil unser Haus zum Verkauf steht, das ist auf einigen Plattformen zu lesen. Ich gehe damit also nicht hausieren, mache aber wirklich überall Werbung für unser Haus, weil es immer noch keine Käufer gibt.

Das mit den 1000 Euro ist mehr als ein Jahr her, er hat es sich damals woanders geliehen.

Also, ich habe schon mal einem Freund Geld geliehen, er hat es mir zurückgezahlt, keine grosse Sache.
1000 Euro hätte ich ihm geliehen. Jeder kann mal in einen finanziellen Engpass geraten, ein Freund schweigt darüber und hilft.
Natürlich kann man auch auffallen damit, aber bei guten Freunden ist das unwahrscheinlich.

Was der Drummer an Euros besitzt, wäre für mich nicht relevant, mein Auskommen bestreite ich selbst und helfen würde ich ihm, wenn er mich begeistern könnte .

Auf mich wirkt deine Skepsis ganz und gar nicht übertrieben. Im Gegenteil. Durch seine Anmerkungen bzgl. der kleineren Beträge von Freunden lässt er durchblicken, dass er sich das von dir auch wünscht.
Eventuell bzw. wahrscheinlich wird er diesbezüglich auch mal konkreter. Die rhetorische Kunst wird sein, seinen Wunsch abzuschlagen ohne die Freundschaft zu belasten. Und anders herum: Wenn du ihm als Freundin etwas bedeutest, macht er danach immer noch gerne Musik mit dir.

Freundschaft ist keine Einbahnstraße

Zitat von Gitarrenfrau:

Bin ich zu skeptisch?

nein, bei Geld hört die Freundschaft auf.
Du brauchst Dein Geld für Dich... der ist nur solange nett wie Geld da ist und dann ist er weg.

Da mach gleich reinen Tisch,
Musik ja, Geld nein.... willst Du, oder willst Du nicht?

Zitat von Zimtstern22:

Die rhetorische Kunst wird sein, seinen Wunsch abzuschlagen

Braucht man dazu Kunst?

Ein Nein, ich verleihe kein Geld, sollte doch ausreichend sein.

Solange nicht Dieter kommt und bemerkt Ausstrahlung wie ne Putzfrau........

Zitat von CanisaWuff:

Braucht man dazu Kunst? Ein Nein, ich verleihe kein Geld, sollte doch ausreichend sein.

Sollte er so fragen, hielte ich es in der Weise auch für richtig.
Ich kann mir allerdings eher vorstellen, dass er seinen Wunsch subtiler mitteilt, durch die Blume.

Darauf zu reagieren mit ich verleihe kein Feld könnte von ihm als konfrontativ wahrgenommen werden, und entsprechend zu Frontenbildung führen.

Geld und Gelddefizite sind sensible Themen , die Freundschaft braucht eine tragfähige Stabilität und Respekt, damit es die Freundschaft nach seiner eventuellen Anfrage noch gibt.

Was ist schon dabei einem Freund Geld zu leihen, besser ich mach das, als eine Bank.
Wenn man ein Paar ist, zahlt man auch für den Partner.
Wer mehr in der Tasche hat, kann auch mehr zum Haushalt beitragen.
Ich verschwende kein Geld, nur, wenn mich ein Freund bittet, wir Jahre befreundet sind, er jetzt unverschuldet einen finanziellen Engpass hat, was hindert mich daran ihm auszuhelfen, schweigend und unkompliziert.