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Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

A
Auch wenn die Frage an frischgeföhnt war, sage ich mal etwas zu dem mit sich im Reinen sein! In meiner letzten Therapiestunde sprach ich über den Gedanken, dass ich immer noch unsicher sei, ob ich die richtige Frau für meinen Mann wäre.
Mein Therapeut drehte das Ganze und fragte mich, ob ich denn denken würde, dass ich am richtigen Platz wäre. Bin ich richtig in meinem Leben?
In all meinen Lebensbereichen?
Auf die Frage wusste ich so schnell keine Antwort.
Sie klingt auch immer noch nach!
Mit mir im Reinen sein? Vor zwei Jahren hätte ich ja gesagt.
Jetzt weiß ich nicht, was ich antworten kann...
Aber hätte ich mir zuvor da so viele Gedanken gemacht?
Solche Fragen bewirken in mir mein Leben noch mal zu überdenken. Nicht nur mein Beziehungsleben.
Einige Svhrauben müssen wohl noch mal gedreht werden.

05.08.2017 20:20 • x 10 #2041


B
Angel, eine gute Frage von Deinem Therapeuten.

Bin ich am richtigen Platz?
Bin ich richtig in meinem Leben?

Danke, dass Du das gepostet hast.
Eine gute, sehr gute Frage , auch für mich.

05.08.2017 20:22 • x 1 #2042


A


Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

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K
Zitat von Zugaste:
Grundsätzlich finde ich jedoch auch, dass eine ehrliche Entschuldigung nichts mit klein machen zu tun hat!


Eine ehrliche und berechtigte Entschuldigung sicherlich nicht. Eine Entschuldigung für etwas, das gar nicht in meiner Verantwortung liegt, macht mich klein. Und auch permanente Entschuldigungen, ob aus eigenen Stücken ständig wiederholt, oder weil es gefordert wird vom Gegenüber, machen klein. Sehr sehr klein sogar. Das ist aber auch der häufigste Grund, warum Beziehungen nach Betrug scheitern - wenn der Betrogene sich in seiner moralischen Überlegenheit dem Betrüger gegenüber suhlt und ihn dadurch klein macht. Augenhöhe ist so jedenfalls nicht zu erlangen, ganz im Gegenteil.

Ein ganz ganz gefährlicher Weg, den besonders dominante Menschen, die gar keine Beziehung auf Augenhöhe möchten, sondern die Macht bei sich brauchen, oft gehen. Ich kann meinen Partner nicht kontrollieren (sonst wäre er nicht fremdgegangen), also halte ich ihn in Zukunft lieber ganz klein, damit das nicht mehr passiert.

Wenn sich jemand bei mir mehr als ein- oder zweimal entschuldigt für irgendwas, das er mir getan hat, dann ist MIR das unangenehm und ich bitte ihn sehr darum, das zu unterlassen. Ebenso, wenn sich jemand bei mir entschuldigt für etwas, das gar nicht seine alleinige Schuld war. Das kann ich nicht ertragen, wenn das passiert, da fühle ich mich schlecht.

05.08.2017 20:26 • x 6 #2043


A
@Binaneu
Ja, und einiges kann man schnell beantworten.
Bin ich richtig bei meinen Kindern? Ja
Bin ich richtig bei meinen Freunden? Ja
Bin ich bei mir in meiner Partnerschaft? Oh, da habe ich mir einiges schon aich anders vorgestellt. Zum Beispiel Rollenverteilung, Aufgabenteilung. Ich habe aber mich immer darauf zurück gezogen, dass unsere äußeren Umstände es nicht anders zulassen
Vielleicht verletzt mich deshalb der Betrug so nachhaltig. Man geht Kompromisse ein und was bekommt man dafür?...
Bin ich richtig an meinem Arbeitsplatz? Übergangsweise schon- will mich aber mittelfristig verändern. Warum mittelfristig? Warum nicht jetzt? Warum nicht mal etwas ganz anderes machen?

05.08.2017 20:33 • x 2 #2044


B
Es ist gut, mit all dem , wo man einmal drauf gestoßen wurde,sich damit auseinander zu setzen und auch Dinge zu ändern.

Ich hab im Moment das Gefühl, mein Leben ist eine Großbaustelle.
Die Dreiecksgeschichte, die schlechten Erfahrungen haben dazu geführt, dass ich viel mehr Dinge in Frage stelle.

Unterbewusst war das vielleicht schon vorher so, aber die Steine lagen noch, mit losem Mörtel aufeinander.

Jetzt steht kein Stein mehr auf dem anderen.
Und noch gefangen in meinem Schmerz, bin ich absolut überfordert mit dem Haufen.
Ein Haufen einzelner Komponenten meines Lebens, wo keine Ordnung mehr drin ist.
Und mir fehlt Mut und Kraft, Ordnung zu schaffen.
Ich war eigentlich immer ein Organisationstalent, auch mit akuten Herausforderungen bin ich gut klar gekommen.
Jetzt hab ich meine innere Ordnung total verloren und finde den Anfang vom Faden nicht.

Es ist wie ein Riesenberg.
Sooo viel zu tun , aber ich fange nirgends an, weil mein inneres Chaos zu groß ist.

Ich hätte viel zu tun und stecke fest in einer Verharrung.

Weiß nicht, ob verständlich ist, was ich ausdrücken möchte.

05.08.2017 20:50 • x 2 #2045


A
Aber genau dieses Gefühl der Großbaustelle haben wir doch alle, sonst wären wir nicht hier!
Ich persönlich freue mich über das was klappt! Eben zum Beispiel mein wirklich gutes Verhältnis zu meinen pubertierenden Kindern. Darüber, dass ich Freunde habe auf die ich mich verlassen kann. Das Wort Demut ist ja sehr altmodisch. Aber genau so sehe ich darauf. Ich bin dafür in dieser Situation doppelt Dankbar!
Daran kann ich mich festhalten, wenn die Kehrseite des Lebens mich erdrückt und überrollt.
Dieses Verharren, diese Starre- kenne ich alles! Komme ich auch immer mal wieder rein. Zum Glück auch wieder raus! Oft denke ich, ich funktioniere nur noch. Aber das Funktionieren klappt auch gut. Mal mehr mal weniger. Das Gefühl rundum glücklich zu sein vermisse ich sehr, sehr oft. Aber ich will wieder Glück spüren. Im Moment klappt es halt noch nicht so umfassend- aber im Kleinen...

05.08.2017 21:21 • x 1 #2046


Z
@Binaneu
Bist du dir denn der verschiedenen Haufen bewusst? Also woraus sie entstehen?
Ich erinnere, dass du mit deiner letzten Therapeutin nicht so glücklich warst, oder bin ich da auf dem falschen Dampfer?
Gibt es da was Neues?

@angel09
Danke für deine ehrliche Antwort!
Vielleicht kann man die Frage deines Therapeuten noch anders stellen? Bin ich so wie ich lebe glücklich? Was kann ich ändern, um noch glücklicher zu sein?
Dass heißt, du spielst mit dem Gedanken dich beruflich neu zu orientieren? Wenn du für dich der Meinung bist, dass das eine wichtige Komponente ist, jeder räumt ja seinem Job unterschiedlich viel Raum ein, dann ändert sich vielleicht auch noch mal was in dir?

05.08.2017 21:24 • #2047


A
@Zugaste
Mein Job ist mir sehr wichtig! Ich liebe ihn und er nimmt tatsächlich viel Raum ein. Meinen jetzigen Job liebe ich auch. Ich habe dort sozusagen ein Übungsfeld, von dem ich mich auf andere interessante Stellen bewerben kann.
Jetzt sind die Rahmenbedingungen sehr familienfreundlich- aber die Kinder sind ja nun älter.
Ein Wechsel wäre tatsächlich spannend....

05.08.2017 21:31 • x 1 #2048


E
Zitat von Zugaste:
@frischgefoehnt
Glaubst du, du wärest auch so mit dir im Reinen ohne Trennung vom EM und ohne Affäre?
!


Diese Frage kann ich nicht beantworten. Sie ist sehr hypothetisch. Mein Leben und Weg waren so, weil ich mich an bestimmten Stellen so entschieden und gehandelt habe. Das kann ich nicht mehr ändern. Auf andere Dinge hatte ich keinen direkten Einfluss und jetzt ist es, wie es ist.

Ich selber stelle mir diese Frage gar nicht. Allein die Beschäftigung mit solch einer Frage ist für mich zu rückblickend, zu festhaltend an dem das war und was ich nicht mehr ändern kann.

05.08.2017 22:31 • x 5 #2049


Z
Das stimmt, @frischgefoehnt!

Vielleicht ist es auch eins der Gründe, die einen heilen, dass man ohne solche Hypothesen zurück blickt, ohne Hätte ich es bloß anders gemacht! und ohne dass Wunden aufreißen?

Dass Wunden aufreißen ist bei mir so eine Sache gewesen. Wenn da noch was zwickt noch mal genauer hinzugucken tut dann noch mal weh! Da musste ich dann durch. Kostet Kraft und Energie!

06.08.2017 07:00 • x 3 #2050


E
[quote][/quote]Ich überprüfe mich im Hier und Jetzt.

Manchmal lerne ich Menschen oder besser gesagt Männer neu kennen,
ein Satz oder Wort, der mich an meine Ehe oder Affäre erinnert und die sind raus.
Entweder denke ich: Du bist auch so ein kleines A., dass gerne Macht und Kontrolle hat, aber Augenhöhe fürchtet. (Ehe)

Oder

Ja, genau, Mimimi, ich, ich, ich, aber nichts auf die Kette bekommen, Weichei.(Affäre)

Dann bin ich weg. Ohne Umzudrehen. Ein Freund sagte, es sei gruselig, man könne mir beim Mauern hochfahren zusehen. Auch im Gesicht.

Ein anderer sagte, ich hätte Hornhaut auf der Seele. Das trifft es am besten.

Dazu habe ich tiefe Narben im Herzen. Diese sind meine Wächter. Sie erinnern mich daran, meine Grenzen zu achten.

Das sind Dinge, die ich vorher nicht hatte. Definitiv nicht.

Hätte ich sie gehabt, nun bin ich bei Zugaste, wäre meine Ehe da beendet gewesen, als mein Exmann mich betrog und mir erklärte, was ich alles getan oder unterlassen habe, damit es dazu kam. Mag sein. Wichtiger wäre gewesen, was ER alles unterlassen und getan hat, um einen solchen Zustand einer Ehe zu erreichen.

Die Erkenntnis, dass andere sind, wie sie sind und das es nichts mit mir zu tun hat, ist neu. Ein wichtiger Baustein.

Ich habe jedes Recht so zu sein wie ich bin. Endloses Verbiegen und Entgegenkommen sind tabu.

Mit dieser Erkenntnis wäre meine Ehe 10 Jahre kürzer gewesen und meine Affäre hätte es nie gegeben.

06.08.2017 07:19 • x 9 #2051


B
Bei Dir sind es Narben, bei mir noch Wunden auf der Seele und dem Herzen.

Auch ich begegne Menschen anders, bin vorsichtiger und misstrauischer geworden.

Erfahrungen, die das Leben und auch den Charakter, vielleicht besser unsere Art prägen.

Vergangenheit ist, wenn es nicht mehr weh tut, hab ich irgendwo gelesen.
Okay, das Geschehene ist noch nicht zu meiner Vergangenheit geworden.
Aber schon jetzt ist es Teil meiner Geschichte und diese prägt uns.
Manches mehr, manches weniger.

Unbedarftheit hab ich verloren, das weiß ich schon jetzt, die kommt nicht zurück.
Bei allem anderen bin ich gespannt...
Ich weiß noch nicht, was ich tun werde...
Bin noch zu gefangen.

Suche einen, MEINEN, neuen Weg.

Hier zu lesen hilft mir sehr.
Es bringt mir viele Denkanstöße.

Dieser Thread hat sich super entwickelt.
Weg vom Gegeneinander ( zumindest meistens), hin zu einem Thread des Verstehens, sich gegenseitig weiterhelfen.

06.08.2017 07:34 • #2052


E
Bina.
Entschuldige, wenn ich es so hart sage, aber du stehst noch ganz am Anfang.

Du bemitleidest dich und der andere ist schuld.

Deine emotionale Ambivalenz schwingt täglich bis stündlich aus.

Dein Schlüssel zu dir dürfte sein:
Wo ist dein positiver Gewinn bei diesem Dauerleid, was du dir, wenn du ehrlich bist, immer wieder selber zufügst. Du triffst ihn, hast Kontakt. Das ist positiver Krankheitsgewinn. Du verweigerst dich Verantwortung für dich zu übernehmen. Warum?

Das sind keine Vorwürfe. Echt nicht. Mit engen Freunden spreche ich auch so. Kommt beim Schreiben aber oft nicht rüber .

06.08.2017 07:46 • x 3 #2053


B
Ich weiß, dass ich am Anfang stehe.

Meinen Anteil seh ich immer mehr.
Ich hab erkannt, wieso ich mich dem Ganzen immer von Neuem ausgesetzt hab.

Es war die Hoffnung, es ändert sich was und das hilft mir dann ganz schnell.
Angst , mich mit dem Ende ernsthaft auseinandersetzen zu müssen.
Dem, was jetzt ist, irgendwie zu entgehen.

Mein Verstand hat mir gesagt, das wird nix, aber ich wollte dem Schmerz entgehen
Tatsächlich hab ich ihn nur immer weiter verlängert.

Vom Selbstmitleid komm ich Stück für Stück weg, obwohl ich das schon mehrmals am Tag noch empfinde.
Nicht wirklich Selbstmitleid, aber großer Schmerz, wo ich gedanklich ihm viel zuschustere.
Aber der Blick zu ihm dabei wird immer weniger.
Es ist MEIN Schmerz!
Mir tut es weh!

Es ist nicht hart, Du sagst es...Du hast vollkommen Recht, ich steh am Anfang!

06.08.2017 08:00 • x 4 #2054


Gast30
Zitat von Kaetzchen:

Wenn sich jemand bei mir mehr als ein- oder zweimal entschuldigt für irgendwas, das er mir getan hat, dann ist MIR das unangenehm und ich bitte ihn sehr darum, das zu unterlassen. Ebenso, wenn sich jemand bei mir entschuldigt für etwas, das gar nicht seine alleinige Schuld war. Das kann ich nicht ertragen, wenn das passiert, da fühle ich mich schlecht.


ich empfinde das auch als unterwürfig.. ich möchte nicht, dass sich irgendein Mensch so verhält, egal ob mir gegenüber oder sonst wem.. weil es für mich so entwürdigend ist.. das hat niemand nötig, weil es wie betteln ist..

06.08.2017 08:56 • x 1 #2055


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