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Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

H
Ich lese und schreibe jetzt seit ca. 10 Monaten in diesem Forum.
Regelmäßig taucht die Frage auf: Was soll/kann ich tun damit dies/oder das aufhört? Wie komme ich wohin?
Ich denke heute das es erstmal wichtig ist zu wissen WO will ich hin. Weg von Affäre reicht nicht. Viel präziser. Dann sollte man es wirklich wollen.....
Klar will ich weg! Werden einige aufschreien. Stimmt aber nicht. Wenn man ganz ganz ehrlich zu sich selbst ist, ist da immer noch etwas was einen dort hält in diesem Zustand. Was gibt mir dieser Schmerz, dieses Leid?! Spüre ich mich dadurch? Ei mir kam mal während einer langen Kontaktsperre plötzlich der Gedanke: Alles ist besser als dieser Zustand, dieses Nichts.....und dann steckte ich wieder in der Affäre.
Wie Bina sagte: Ich lief vor dem Zustand davon, den ich ohne Affäre gehabt hätte.

Für mich war die Annahme des Zustandes wichtig. Mich so schwach, bedürftig zu akzeptieren, ja auch irgendwie zu mögen.
Einfach klar zu sehen so ist es.
Auch die Liebe zu diesem Menschen zu akzeptieren....nicht gegen kämpfen. Kampf bindet. Es ist so Punkt.
Nicht jede Liebe ist lebbar.

Ich denk immer, irgendwann kommt der gesunde Selbsterhaltungstrieb und man will das einfach nicht mehr.
Klar, irgendwie geb ich ihm schon noch die Schuld an dem Dilemma....wie überzeugend er auftrat, mich hinhielt.
Aber es lag in meiner Verantwortung es jederzeit beenden zu können.
Konnte ich aber nicht. Ich war gefangen. Starrte jahrelang machtlos aus dem Gitterfenster im dunklen Verlies ohne zu merken, dass hinter mir eine Tür aufstand hinter der die Sonne scheint.

06.08.2017 09:10 • x 5 #2056


S
Liebe frischgeföhnt,
der Schritt, den du gemacht hast, ist der Wichtigste und Schwerste, aber es fehlt noch einer um wieder unbeschwert das Leben wirklich genießen zu können. Ja, ich weiß, dir geht es gut und das ging es mir auch, als ich an dem Punkt war.
Und doch meine ich, ist der letzte Schritt, dass diese Erfahrungen und Lernprozesse sich einfach so nahtlos integrieren, dass sie nicht mehr im Vordergrund stehen. Dass nicht mehr sehr schnell Menschen an dir abprallen, weil sie etwas äußern was dich noch piekst (so wie hier auch schon geschehen), dass du überhaupt noch so einen starken Panzer brauchst. Irgendwann erkennt man, dass wirklich glücklich sein der Mut ist wieder zu vertrauen, anzuerkennen, dass Schmerzen beim besten Willen nicht immer zu vermeiden sind, außer man hört auf lebendig zu sein.

Dann ist es z.B. auch möglich Dinge zu berurteilen, indem man sich in die Lage anderer versetzt und nicht nur unter den eigenen gerade mühevoll erlernten Kriterien urteilt. Man stellt fest, dass Kompromisse trotzdem notwendig und möglich sind und nicht weh tun, oder bedeuten, dass man etwas von sich hergibt. Das Leben wird wieder leichter (nicht als Gegenteil von schwer) und lockerer, das Gleichgewicht liegt im Inneren und braucht keine Hornhaut um zusammen gehalten zu werden. Aber tief im Inneren weiß man um seine Stärke und darum, dass es einfach das Wichtigste ist bei sich zu bleiben. Dass man das aber auch noch ist, selbst wenn man sich 5 Meter aus seinem Panzer bewegt.

Ich wünsche dir, dass das auch noch kommt! Bei mir hat es recht lange gedauert

06.08.2017 09:24 • x 3 #2057


A


Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

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A
Das Erleben prägt einen! Und es verändert! Scheinbar sogar äußerlich!
Ich habe und höre es auch heute noch, dass ich eine andere, intensivere Ausstrahlung hätte.
Auch von Menschen, die nichts davon wussten.
Ich glaube, dass liegt an der eigenen Tiefe mit der man sich beschäftigt.
An den Verletzungen der Seele, die irgendwie nach außen treten.
Ich habe intensivere Gespräche. Oft auch über Probleme meines Gegenüber.
Dann brauche ich doch einen Schutz, Panzer oder Hornhaut, wie immer man das nennen mag.
Ich kann nicht alles an mich veranlassen.
Das schaffe ich nicht auch noch!

06.08.2017 09:38 • x 3 #2058


E
Es ist kein Panzer. So wie vorher möchte ich nicht mehr sein.

Den Mut zu vertrauen habe ich. Aber eben nicht mehr jedem gegenüber. Mein Vertrauen ist nun ein wohl überlegtes Geschenk.
Mehr nicht.

Pieksen tut mich immer weniger. Affäre und Beziehung stehen nur hier im Forum im Fokus. Das sind meine Auszeiten, die ich mir gönne, um den Ganzen noch Aufmerksamkeit zu geben.

Wirklich im Fokus steht mein neues Leben. Meine Kinder, meine Arbeit und der Genuss frei zu sein. Unabhängig. Ich probiere verschiedene Hobbys aus. Gehe super viel und gerne aus. Gestalte meine Ruhezeiten bewusst.

Nach zwei Jahren bin ich gut durch.
Es muss sich sicher noch ein wenig festigen und routiniern, also in einem unbewussten Prozess münden. Da gebe ich dir Recht.

06.08.2017 09:50 • x 1 #2059


T
Ich möchte in dem konkreten Fall von Fanny_79 auch noch einmal auf die von Dummda 2 vorgeschlagene Entschuldigung eingehen. Ehrlich gesagt verstehe ich die Aufregung einiger gerade nicht so recht.
In den allermeisten Fällen gibt es für die AF nichts, wofür sie sich bei der EF entschuldigen müsste, da sie selbst auch oft die Betrogene ist. Außerdem kennen sich in der Regel AF und EF nicht und haben keinen Bezug zueinander.
Im geschilderten Fall von Fanny_79 ist es aber doch so, dass sich die Beteiligten alle untereinander kannten und Fanny nunmehr erfahren hat, dass die Ehefrau einen Nervenzusammenbruch erlitten hat, weil sie geglaubt hat, die Affäre würde fortgeführt.
Wenn Fanny nun ein Gespräch mit der Ehefrau führen möchte, was wäre so schlimm daran, wenn sie sagen würde:
Es tut mir leid, dass Dein Mann und ich eine Affäre hatten und es tut mir leid, was diese Affäre bei Dir angerichtet hat.
Ganz offensichtlich belastet es Fanny ja, dass die Ehefrau diesen Nervenzusammenbruch hatte und es tut ihr ja auch leid, warum sollte sie das nicht auch so formulieren? Sie macht sich doch damit nicht klein?
Die Kollegin von meinem Mann hat in einem Gespräch mit mir gesagt, sie wisse genau, wie ich mich fühle, da sie selbiges mit ihrem Ex-Mann durchgemacht habe. Sie habe eigentlich einer anderen Frau niemals so etwas antun wollen und es täte ihr aufrichtig leid. Sie sei aber irgendwann gegen die Gefühle machtlos gewesen. Für mich eine ehrliche und aufrichtige Aussage. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie sich damit klein macht. Klein und vollkommen am Boden war zu diesem Zeitpunkt eher ich.

Liebe Grüße
T.

06.08.2017 10:07 • x 2 #2060


Gast30
Vielleicht ist es Krümelei.. aber es gibt einen Unterschied zwischen es tut mir Leid und ich entschuldige mich dafür

mir tut es auch leid für die EF.. das könnte ich ihr gegenüber auch sagen.. bzw hatte ich mir auch mal so ausgemalt, falls man sich mal begegnen sollte.. irgendwo...

aber entschuldigen dafür.. oder bereuen tue ich nichts davon..

und möchte ich auch von den schönen Zeiten mit dem AM nichts missen.. dennoch tut mir natürlich die EF leid.. bzw. die gesamte Situation EF, AM und ich... für jeden von uns tut es mir irgendwie leid...

aber eine Entschuldigung ist für mich was anderes..

06.08.2017 10:21 • x 3 #2061


B
Das seh ich auch so, Gast30.

Es tut mir leid,...ist was anderes als eine Entschuldigung.

06.08.2017 10:32 • x 1 #2062


S
@Traurig1973
Zitat:
die Kollegin von meinem Mann hat in einem Gespräch mit mir gesagt, sie wisse genau, wie ich mich fühle, da sie selbiges mit ihrem Ex-Mann durchgemacht habe. Sie habe eigentlich einer anderen Frau niemals so etwas antun wollen und es täte ihr aufrichtig leid. Sie sei aber irgendwann gegen die Gefühle machtlos gewesen. Für mich eine ehrliche und aufrichtige Aussage. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie sich damit klein macht.
Ich finde auch nicht, dass die Kollegin sich damit klein gemacht hat!
Zum einen ist es aber wie Gast30 schreibt, ein es tut mir leid ist etwas Anderes als Entschuldigung.
Wie gesagt, Entschuldigung kommt von Schuld. Und dummda hat gesagt, erstmal will ich eine Entschuldigung hören und dann könnte diese Frau mit mir reden. Heißt, dieser Mensch ist es erst wert, dass ich mit ihm rede, wenn er sich entschuldigt hat und ich ihm (indirekt) damit seine Schuld (bzw. einen Teil davon) nehme. Für mich schwingt da so ein Kniefall vor der Königin mit, sorry.

@frischgeföhnt
Zitat:
Nach zwei Jahren bin ich gut durch.
Es muss sich sicher noch ein wenig festigen und routiniern, also in einem unbewussten Prozess münden. Da gebe ich dir Recht.
Ich will damit auch nicht sagen, dass du nicht mit der Sache, also dem Schmerz, durch bist! Und trotzdem ist der vergangene Scherz noch sehr präsent, das liest man oft heraus. Das ist auch gar nicht bewertend gemeint. Dafür sind es eben erst 2 Jahre. Dass es noch einen weiteren Schritt gibt, das war mir selbst auch gar nicht bewusst damals. Ich habe auch gedacht, so ist es gut und richtig. Ich glaube, es hat auch nichts damit zu tun, dass man sich mit der Sache (oder sich selbst) noch aktiv befassen muss um zu dieser Leichtigkeit zurück zu finden, ich denke das bringt die Zeit erst mit sich.

06.08.2017 10:45 • x 1 #2063


E
Nein..da muss ich dir widersprechen.

Natürlich ist das Vergangene da. Wie alles, was man erlebt. Warum auch nicht?

Es ist ein Teil von mir. Eine intensive Zeit. Ich bin da ganz versöhnlich.

06.08.2017 10:50 • #2064


D
@gast30, was tut dir denn leid? Ich glaube, es wäre von Dir geheuchelt und komplett inhaltsreich, wenn du es sagen würdest. Wenn mir mein Handeln leid tut, dann bereue ich es und entschuldige mich dafür. Wenn man an der Stelle unterscheidet, dann ist das bei den Haaren herbeigezogen.
Ist ja auch in Ordnung, wer meint nichts falsch gemacht zu haben, der soll sich auch nicht entschuldigen. Wozu?
Mein Beitrag bezog sich, wie traurig1973 es beschrieb auf die spezielle Situation von Fanny und ihrem offensichtlichen Problem mit der Situation.

06.08.2017 12:57 • #2065


D
@seltsamesspiel, wenn die AF mit der EF reden will, dann will sie ja was von ihr und sieht sich mit ihr in einer Beziehung. Wenn dem nicht so ist, dann brauch sie nicht mit ihr zu reden. Nun besteht dann redebedqrf, weil die AF eine Affäre mit dem Mann hatte und für die Affäre tragen beide Verantwortung. Die Beziehung zwischen AF und Ef ist belastet, weil die AF sie durch ihr Handlen belastet hat ( jetzt geht es ja gerade um die Beziehung AF vs. eF und nicht Am vs Ef). Und dafür sollte sie sich entschuldigen. Wenn sie meint unschuldig an der Belastung zu sein, dann brauch sie ja nicht mit der EF zu reden. Dann wär doch alles prima zwischen den Beiden. Ist es aber nicht.

Oder dient das Gespräch, damit die EF endlich die AF versteht? Wie es gelitten hat und dass sie eigentlich das Opfe ist. Sollen die gemeinsam über den AM reden oder seinen Verführungskünsten? Wäre doch etwas perv., oder.

Und auch dich würde ich fragen: was tut dir denn leid? Dass du mit einem verheiratet Mann eine Affäre hattest? Was genau täte dir leid? Und warum würdest du der EF überhaupt sagen, dass dir irgendwas leid tut? Mir tut doch nur etwas leid, was ich falsch gemacht habe. Oder heißt es, ich habe alles richtig gemacht, aber es tut mir leid, dass ich dir mit meinem richtigen Verhalten weh getan habe.

Ich höre hier nur aber.... ich kann nur jeden bitten weder sich zu entschuldigen, noch ein es tut mir leid von sich zu geben, wenn es nicht ehrlich gemeint ist.

06.08.2017 13:08 • x 1 #2066


B
Dummda, es kann mir leid tun, dass es einem Menschen schlecht geht, auch wenn ich mich NICHT daran schuldig fühle, mich also auch nicht ENTschuldigen muss.

06.08.2017 13:15 • x 3 #2067


E
Es gibt keine Beziehung zwischen AP und EP, deswegen kann diese auch nicht belastet werden.

06.08.2017 13:34 • x 1 #2068


Maus-89
Zitat von frischgeföhnt:
Es gibt keine Beziehung zwischen AP und EP, deswegen kann diese auch nicht belastet werden.


Es sei denn, man ist befreundet oder kennt sich ziemlich gut.

06.08.2017 13:53 • #2069


E
Zitat von Maus 89:

Es sei denn, man ist befreundet oder kennt sich ziemlich gut.


Befreundet.
Ok.
Kennt sich, reicht nicht für eine persönliche Beziehung.

06.08.2017 13:55 • #2070


A


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