10430

Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

D
Ich kenne diese Offenheit aus einem Austausch mit einem anderen Mann ohne dass wir eine Affäre hatten. Die Offenheit war wirklich erstaunlich und wir hatten einen sehr regen Autausch. Letztlich war sie deshalb möglich, weil wir keine Beziehung hatten, denn alles was ich ihm sagte/ schrieb hatte keine Auswirkungen im realen Leben. Es war zwar ein Dialog, aber gewissermaßen doch ein Monolog, die Auseinadersetzung mit Gedanken mit jemanden neutrales. Mir hat es ungemein geholfen und ich bin sehr dankbar für seine Unterstützung. Vielleicht beantwortet das ein bisschen Deine Frage.
Mit meinem Mann kann ich auch (mittlerweile) über alles reden. Aber klar, da ist immer der direkte Bezug. Was ich sage bleibt bestehen und wirkt. Manchmal möchte man sich aber einfach so mit Dingen auseinandersetzen und dann halt nicht mit dem, den das betrifft. Vielleicht will man dem Parner auch nicht seine Abgründe gestehen.

28.08.2017 21:05 • x 5 #3211


A
Zitat von Cinderella01:
Ja, das kommt auf die Sichtweise der EF an. Vielleicht sieht sie ihren Mann mit einem anderen Blick, solange er immer wieder zurück kommt und für sie sorgt. Da ist ihr vielleicht die Gemeinsamkeit und Loyalität wichtiger und sieht die S. Ausflüge Eher als Triebbefriedigung an. Vielleicht ist sie auch froh das sie dann nicht so oft muss.
.


Das ist wohl ein bisschen zu einfach...

28.08.2017 21:10 • x 3 #3212


A


Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

x 3


Gast30
manchmal denke ich auch, dass die Zweisamkeit zwischen AM und AF auch wie eine eigene kleine Welt ist... aber auch etwas unrealistisches hat..

und die Verbindung ist zwar sehr intensiv.. aber man teilt in der Regel ja die Erlebnisse immer nur zu zweit.. eine Bindung schließt aber auch Familie und Freunde mit ein.. gemeinsame Erlebnisse..

die fehlen ja trotz aller schönen Momente..

ich hasse schöne Momente mittlerweile

28.08.2017 21:11 • x 3 #3213


C
@binaneu, ja kann Ehen schon verbessern. Nach dem zweiten Auffliegen seiner Affäre mit mir, hat er gesagt, sie haben sich ausgesprochen, sie möchten es noch einmal versuchen. Ab da gab es auffälligerweise auch mehr Streit. Und das obwohl ihm die ruhige Bahn, alles läuft so friedlich ab, immer diese Idyll auch nicht ganz geheuer waren.

28.08.2017 21:15 • #3214


K
Zitat von Binaneu:

Ich weiß nicht genau wieso... aber diese vermeintliche Offenheit scheint wieder so eine typische Aff Eigenschaft zu sein.

Vielleicht liest Kätzchen hier ja mal mit und hat eine passende Erklärung dafür.


hab ich tatsächlich ich nenne diese falsche Offenheit in Affären auch gern falsche Nähe. Eine Affäre suggeriert durch die Dynamik, das Machtgefälle und die Tatsache, dass sie eben ein Geheimnis ist, eine ganz besondere, innige Nähe. Man meint, man öffnet sich dem anderen viel mehr als man das je in Beziehungen getan hat. In Wahrheit aber öffnet man sich gar nicht wirklich, weil man sich unbewusst immer schützt, und doch sehr häufig bei Treffen eine Maske trägt, und das gilt für beide Beteiligte. So entsteht eine ganz falsche Nähe, die meistens die wesentlichen Dinge ausklammert, die in Beziehungen wirklich eine Rolle spielen. Man dreht sich ja nur um sich selbst, es geht immer um die gleichen Themen - die Liebe zueinander, die Situation, Gespräche über die aktuelle Beziehung (viele Affären fangen ja so an, dass der AM sich der künftigen AF gegenüber über seine Ehe/Beziehung auslässt, und für uns Frauen sind solche Gespräche eben stark Nähe erzeugend, deshalb führen sie ja auch gern dazu, dass wir uns letztlich doch verlieben).

Aber wenn man mal die Themen hinterfragt, die man in der Affäre wirklich miteinander besprochen hat und die diese Nähe erzeugt haben stellt man meistens doch fest, dass es eben immer diese Dinge waren. Eine besondere s. Offenheit, natürlich - in ganz vielen Affären geht es gar nicht um normalen S., sondern häufig um speziellen S., um ganz viele s. Phantasien, erzeugt durch die starke Leidenschaft. Und auch das, die vielen Gespräche über S, über Wünsche, Begierden, Bedürfnisse, all das erzeugt Nähe. Und es sind meistens genau diese Themen, die in richtigen Beziehungen zu kurz kommen und über die lieber geschwiegen wird. Wer will schon riskieren seiner Frau zu sagen, dass man ihr gern mal den Hintern versohlen möchte und anschließend wochenlang mit Verachtung gestraft zu werden? Das geht halt deutlich einfacher mit einer Affäre, das bringt die Unverbindlichkeit mit sich. Schließlich muss ich der Affäre nicht jeden Tag beim Frühstück gegenüber sitzen und verächtliche Blicke oder gar Kommentare riskieren.

28.08.2017 21:22 • x 6 #3215


K
Zitat von Gast30:

ich hasse schöne Momente mittlerweile


ich nicht, ABER - wenn ein Mann mir gegenüber wagt, den Satz einfach den Moment genießen zu äußern, laufe ich laut schreiend weg und verbanne ihn für alle Zeiten aus meinem Leben ich habe die wahre Übersetzung dieses an sich so nett und harmlos klingenden Satzes für immer verinnerlicht.

28.08.2017 21:24 • x 3 #3216


Giacccomo
Zitat von Kaetzchen:
Würde der AM nun die Hoffnung radikal vernichten, indem er deutlich sagt, er trennt sich nicht und will nur ab und zu mal ein bisschen S. mitnehmen, wäre es definitiv leichter, loszukommen. .

Obendrein musste ich feststellen, dass es für die meisten Männer nicht einfach ist, eine Affäre zu finden. Ein renommierter Paartherapeut und Buchautor hat neulich sogar gesagt, dass die meisten Menschen nur deshalb treu sind, weil ihnen die Gelegenheiten fehlen, und nicht etwa, weil sie wirklich treu sein wollen. Nun sind die Gelegenheiten durch Onlinedating zwar schon größer geworden als früher, aber trotzdem hat es ein verheirateter Mann immer noch recht schwer, eine willige Affäre zu finden. Eine verheiratete Frau dagegen schöpft aus dem Vollen, wenn sie eine Affäre sucht. S. ist nun mal eben ein Gut, bei dem die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt zugunsten der Frauen.


Sehe ich auch so.

Allerdings, wenn man der AF sagt, dass es eine 6uelle Geschichte ist, denken doch einige:den krieg ich schon noch rum für mehr . Da muss man dann als AM die Notbremse ziehen.
Du hast Recht eine AF zu beenden ist nicht leicht, eine Beziehung zu beenden ebenfalls,

Ich glaube auch, dass die fehlenden Gelegenheiten immer weniger werden (durch die Datingportale) und das deswegen das Thema immer mehr zum Thema wird.

28.08.2017 21:26 • #3217


K
Zitat von Cinderella01:
@binaneu, ja kann Ehen schon verbessern. Nach dem zweiten Auffliegen seiner Affäre mit mir, hat er gesagt, sie haben sich ausgesprochen, sie möchten es noch einmal versuchen. Ab da gab es auffälligerweise auch mehr Streit. Und das obwohl ihm die ruhige Bahn, alles läuft so friedlich ab, immer diese Idyll auch nicht ganz geheuer waren.


Ja, weil eine Beziehung, in der es überhaupt keine Konflikte gibt, keine Beziehung ist, sondern ein totes, stehendes Gewässer. Beziehungen sind dazu da, dass man an ihnen wächst und gedeiht. Und dazu gehören zwingend auch Konflikte, die man miteinander lösen muss, denn gerade DAS schweißt zusammen. Wenn aber alle Konflikte gleich im Keim erstickt werden, meistens weil einer oder gar beide Angst haben, die Beziehung könnte sonst daran zerbrechen, dann passiert da auch sonst nicht mehr viel zwischen den Beziehungspartnern. Ich bin jedenfalls mehr als skeptisch wenn mir Menschen sagen: Wir streiten uns NIE.
Weil mir persönlich keine gute Beziehung bekannt ist, in der NIE gestritten wird. Wie soll das denn gehen? Das geht ja nur, wenn ich entweder mit meinem siamesischen Zwilling zusammen lebe und mit dem wirklich IMMER einer Meinung bin (und dann sterbe ich vor Langeweile), oder wenn einer von beiden seine Persönlichkeit permanent unterdrückt und sich dem anderen bedingungslos unterordnet. Na, herzlichen Glückwunsch ...

28.08.2017 21:27 • x 2 #3218


C
Jetzt mal kurz eine andere Frage? Gehören Kinder immer zur Mutter?Ich will auch kurz darauf eingehen. Für mich wäre es leichter, finanziell alleine auszuziehen, damit Kinder ihr gewohntes Umfeld haben. Bin ja trotzdem noch für die da, halt nur räumlich nicht. Oder ist es ein Glaubensatz, das Kinder zur Mutter gehören?

28.08.2017 21:32 • x 1 #3219


Gast30
@ Kaetzchen

es stimmt exakt was du sagst.. anfangs redet man über deren Beziehung... irgendwann über S... extreme s.uelle Offenheit.. wobei das schon alles leidenschaftlich als auch sehr liebevoll war.. das Erregungsausmaß ist vermutlich enorm.. einfach schon situationsbedingt..

ich habe mich schon bemüht.. so gut es geht.. auf alltägliche Dinge zu setzen.. zusammen einkaufen.. was kochen.. viel zu reden über Gott und die welt... im Haushalt was gemeinsam machen.. meine Familie und Freunde mit einfließen lassen.. einfach dass es für beide das Gefühl von Zuhause ist.. klar ist man auch ausgegangen.. Konzert.. Dienstreise.. Essen gegangen.. Schwimmen..

aber irgendwann bleibt es halt stehen.. weil sich nichts weiterentwickelt.. und die Situation alles andere als zufriedenstellend ist.. und zwischendurch entwickelt man immer mehr Ängste.. man verliert sein Selbstvertrauen.. und es fehlt einfach an Kontinuität.. weil es nur noch emotionale Achterbahnfahrten sind..

28.08.2017 21:33 • x 1 #3220


K
Zitat von Giacccomo:

Sehe ich auch so.

Allerdings, wenn man der AF sagt, dass es eine 6uelle Geschichte ist, denken doch einige:den krieg ich schon noch rum für mehr . Da muss man dann als AM die Notbremse ziehen.
Du hast Recht eine AF zu beenden ist nicht leicht, eine Beziehung zu beenden ebenfalls,

Ich glaube auch, dass die fehlenden Gelegenheiten immer weniger werden (durch die Datingportale) und das deswegen das Thema immer mehr zum Thema wird.


Ja, na klar. Schon aus weiblichem Ehrgeiz heraus möchten die meisten Frauen mit einem Mann eben nicht NUR S. haben, sondern zumindest wenn schon nicht den Mann als Partner, aber das Gefühl, sie könnten ihn haben bzw. er sieht auch mehr in ihnen als nur eine Bettgeschichte. Das geht umgekehrt den Männern aber nicht wirklich anders und genau das führt ja zu diesen Konflikten und Ambivalenzen. Eine Affäre, in der beide sich einig sind, dass es nur um S. geht und keiner mehr vom anderen will, wird nach spätestens 6-8 Wochen beendet sein. In beidseitigem Einvernehmen. Todsicher.

Heikel wird es immer dann, wenn nur einer von beiden mehr will. Kommuniziert der andere das aber ganz klar, wird auch diese Affäre nach wenigen Monaten beendet sein. Nur kommuniziert der andere das eben NICHT ganz klar und hampelt rum, sagt eigentlich möchte ich ja und wenn ich könnte, wie ich wollte, dann ... - ja, dann zieht sich die Sache halt in die Länge.

Es ist im Grunde der Urkonflikt zwischen Mann und Frau, der sich in Affären hochschaukelt. Der Mann will S., die Frau will den Mann binden. Ist ja immer das Gleiche. In so einer Affäre will die Frau aber einen Mann binden, der bereits (und noch) gebunden IST. Das ist also doppelt schwierig, und wenn der Mann die Rahmenbedingungen dafür nicht ermöglicht, wird es ein unmögliches Unterfangen. Das muss man als Frau dann aber auch erstmal irgendwann einsehen

Wie sich das Ganze künftig auf Beziehungen auswirkt, sieht man ja heute schon. Und es wird ja immer mehr - sogar völlig harmlose Onlinespiele werden von den meisten Männern zum Anbaggern genutzt. Was bei FB los ist, muss ich hier auch keinem erklären. Und da schaut niemand, ob eine Frau verheiratet oder gebunden ist oder Single. Da wird im Schutz der Online-Anonymität einfach drauflos geflirtet, mal sehen, ob irgendwo was geht. Und wenn dann mal was geht, geraten Männer auch gern in eine Art Rausch - beflügelt von dem Gedanken, dass da eine Frau ist, die sich für sie interessiert. Ein Mega-Ego-Kick, der je nachdem starken Suchtcharakter entwickeln kann. Und schon hängt auch Mann drin im Hamsterrad, aus dem er so leicht nicht mehr rauskommt. Ich kenne Männer, die fast ihre gesamte Freizeit auf Online-Datingportalen verbringen. Auch verheiratete (Frau denkt, der Mann spielt am Computer ... ). Weil der Kick, den sie dort bekommen, wenn eine fremde Frau Interesse an ihnen bekundet einfach zu stark ist.

28.08.2017 21:36 • x 1 #3221


T
Ich möchte mich hier bei allen Mitschreibenden bedanken. bin in einer sehr schweren Phase hierhingekommen, und das Lesen in diesem thread und parallel im Unterstützungsthread hat mir sehr geholfen. Ernüchterung, wie klassisch doch meine einzigartige, Große-Liebe-Affäre ist, und wie sehr sich die ganzen Geschichten gleichen.
Ich habe sehr viel im Hinblick auf die Beziehungsdynamik verstanden und gesehen, dass es auf lange Sicht ein glückliches Leben nach der Affäre gibt.

Vielen, vielen Dank dafür - auch wenn ich noch lange nicht an Schmitz Backes vorbei bin.

28.08.2017 21:46 • x 6 #3222


Gast30
auf jeden Fall kann man lernen hart an sich zu arbeiten, wenn man in so einem emotionalen chaos steckt.

alleine sich abgrenzen. bei sich bleiben. permanente Selbstreflektion. sich emotional kontrollieren. nicht von diesen steuern lassen.
am schlimmsten fand ich die klassischen/operanten Konditionierungen. einfach weil man immer unter Verlustangst leidet. und er so zum Rettungsanker dieser Angst wird.
das was neben dem Liebeskummer und der ganzen Enttäuschung auch schmerzt. ist dass man von sich selbst auch enttäuscht ist, weil vieles liegen bleibt. und man auch immer unzufriedener mit sich selbst wird.
stolz ist man ja wahrlich nicht.

kurzum es ist einfach nur anstrengend. und nicht empfehlenswert. auch wenn man anfangs denkt. dieser Mann wäre das ganze Leid wert.

28.08.2017 21:53 • x 4 #3223


Giacccomo
Zitat von Kaetzchen:
Ja, na klar. Schon aus weiblichem Ehrgeiz heraus möchten die meisten Frauen mit einem Mann eben nicht NUR S. haben, sondern zumindest wenn schon nicht den Mann als Partner, aber das Gefühl, sie könnten ihn haben bzw. er sieht auch mehr in ihnen als nur eine Bettgeschichte. Das geht umgekehrt den Männern aber nicht wirklich anders und genau das führt ja zu diesen Konflikten und Ambivalenzen. Eine Affäre, in der beide sich einig sind, dass es nur um S. geht und keiner mehr vom anderen will, wird nach spätestens 6-8 Wochen beendet sein. In beidseitigem Einvernehmen. Todsicher.


Ausnahmsweise muss ich dir mal widersprechen. Das ist keinesfalls todsicher nach 6-8 Wochen vorbei. (Liegt vielleicht aber auch daran, wenn man sich nur alle paar Wochen sehen kann)

28.08.2017 21:56 • x 1 #3224


T
@angel09,
Ich bin eben nicht ganz im Reinen, sonst wäre ich gewiss nicht hier.
Meine Affäre liebt mich und ich liebe ihn. Wir treten beide auf der Stelle, nichts geht vorwärts.
Auch wenn es so nicht rüber kommen mag. Ich versuche mal Abstand vom materiellen zu nehmen.
Ich fühle mich verpflichtet meinem Mann gegenüber, er ist jetzt noch kein Pflegefall oder sonst irgendwie bedürftig. Aber er ist alt und es könnte jeden Tag etwas mit ihn sein. Seine Kinder aus erster Ehe hat er aus seinem Leben verbannt.
Ich bin keine Mutter Theresa, aber das würde ich mies finden, in der Vorstellung ich habe ein neues glückliches zu Hause und er siecht vielleicht vor sich hin.Wir hatten schon Vorfälle, wo ich ihn ins Krankenhaus bringen musste.Manchmal gibt es kurze Momente bei ihm, wo er dankbar ist, das er doch noch jemand hat, der sich um ihn kümmert.
Wenn er mich mal wieder beleidigt hat, stelle ich mir vor wie glücklich wir einmal waren. Der, der er jetzt ist, so habe ich nicht geheiratet. Jeder verändert sich, ist schon klar. Bei ihm sehe ich als Altersgründe , bzw. seine Lebensumstände an.
Und so lange er nichts weiß ist er kein betrogener.

28.08.2017 21:59 • x 1 #3225


A


x 4