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Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

Z
Ich hatte es schon mal geschrieben, ich finde solche Beziehungen, die jahrelang gehen mit viel Kontakt sind keine Affären, sondern Zweitbeziehungen!

Bei dir war es doch auch irgendwann nicht mehr geheim, oder @binaneu?

Manchmal habe ich den Eindruck, dass vor allem die Frauen und Männer hier recht schnell getriggert werden, die schreiben, sie seien mit dem Thema durch.

Mir ging es hier um das Thema Bedürftigkeit. Und dass gilt nicht nur für AF/AM, sondern auch für die betrügenden APs. Auch sie sind bedürftig und auch sie machen sicher Fehler und sagen und schreiben den APs Sachen, weil sie sich verliebt haben.
Da will ich jetzt meinen Mann gar nicht in Schutz nehmen, sondern mich selbst verteidigen, warum ich damals betrogen habe!

30.08.2017 18:58 • x 2 #3391


B
Nach 8 Monaten sah seine Ex Ef unseren Chat, einen Monat weiter gestand er einmal...
( ganz freiwillig war dies Geständnis nicht).
Ich hatte dann auch Kontakt zu ihr.
Später auch ein paar Mal...sie schickte mir ein paar Mal mich herausfordernde Sätze.

Er hat IHR wohl immer , wenn Sie was merkte, gesagt, jetzt wäre der Kontakt zu Ende.
War er, außer in den Pausen, wo ICH ihn abgebrochen hatte, aber NIE.
Anfangs hat sie ihm wohl geglaubt.

Sie hat ihn aber immer wieder ertappt und muss, in meinen Augen, irgendwann gewusst haben, der Kontakt war immer da.

X Rausschmisse von ihrer Seite....
Ohne wirkliche Folgen..

Nein, er verheimlichte mich zwar, aber immer wieder wurde Kontakt bemerkt.

Zuletzt war es totaler Kindergarten ...sehr schlimmer Kindergarten...

Ich fühlte mich wie in einem Krieg, wo ich nicht hingehörte.

30.08.2017 19:10 • #3392


A


Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

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E
Zitat von Zugaste:
Ich hatte es schon mal geschrieben, ich finde solche Beziehungen, die jahrelang gehen mit viel Kontakt sind keine Affären, sondern Zweitbeziehungen!

Ja.


Manchmal habe ich den Eindruck, dass vor allem die Frauen und Männer hier recht schnell getriggert werden, die schreiben, sie seien mit dem Thema durch.

Emotinaler Abstand lässt klar sehen und tief. Manchmal möchte man nur abholen. Geht aber nicht.

Mir ging es hier um das Thema Bedürftigkeit. Und dass gilt nicht nur für AF/AM, sondern auch für die betrügenden APs. Auch sie sind bedürftig und auch sie machen sicher Fehler und sagen und schreiben den APs Sachen, weil sie sich verliebt haben.

Ja. Oft nur ehrliche Momentwahrheiten, die im Licht keine Chance haben.

Da will ich jetzt meinen Mann gar nicht in Schutz nehmen, sondern mich selbst verteidigen, warum ich damals betrogen habe!


Du fühltest dich an das Versprechen nicht mehr gebunden? Warst entbunden? Suchend?

30.08.2017 19:29 • #3393


Z
@frischgeföhnt
Als ich damals betrog, war ja nicht mit meinem jetzigen Partner, war mir mein Versprechen meinem damaligen Partner gegenüber unwichtiger, als meine eigenen Bedürfnisse und meine Egopolitur.
Ich habe es auch nicht so gesehen, dass ich meinen Partner damit verletze.
Beide Beziehungen waren so unterschiedlich, nicht miteinander vergleichbar!

30.08.2017 19:59 • #3394


E
Warum beschäftigt dich diese Frage?

Und ja, wenn man betrügt, ist einem die andere Beziehung nicht mehr so wichtig.

30.08.2017 20:10 • #3395


H
Zitat von Zugaste:
Beide Beziehungen waren so unterschiedlich, nicht miteinander vergleichbar!


Diesen Satz hab ich sehr oft gehört.

30.08.2017 20:12 • #3396


DieTrulla
Zitat von Zugaste:
Mir ging es hier um das Thema Bedürftigkeit. Und dass gilt nicht nur für AF/AM, sondern auch für die betrügenden APs. Auch sie sind bedürftig und auch sie machen sicher Fehler und sagen und schreiben den APs Sachen, weil sie sich verliebt haben.


Von meinem EX-AM kann ich sagen, dass er eine gewisse Bedürftigkeit hatte. Und auch weiterhin haben wird, da es zwar in der Ehe thematisiert wurde, aber aus verschiedenen Gründen keine Annäherung stattfinden kann. Und ich meine nicht irgendwelche außergewöhnliche Dinge, sondern ganz simple normale Sachen, die jeder von uns braucht. Wie Nähe zu zulassen. Das kann seine Frau nicht. Aus welchem Grund weiß ich nicht, aber als ich ihn mal fragte, wieso er sie trotzdem geheiratet hat, weil sie ja schon immer so war, sagte er, dass er dachte, dass sie sich in der Ehe ändern würde. Ich finde das ziemlich naiv von ihm gedacht, habe mich dann aber mal in entsprechenden Foren umgehört und fast jeder Mann gibt einem diese Begründung. Und wenn man dann jemanden kennen lernt, der einem dieses Bedürfnis ganz selbstverständlich erfüllt, weil es für ihn normal ist, ist ein Faktor geschaffen, um sich in den Menschen zu verlieben.

Meine Bedürftigkeit zum damaligen Zeitpunkt erkenne ich mittlerweile ganz genau. Habe mich damit auseinander gesetzt, wieso ich diesen Weg gewählt habe, um mein Bedürfnis zu stillen. Nur ich habe nicht damit gerechnet, dass es so tief gehen würde. Weder bei mir noch bei ihm.

30.08.2017 21:16 • x 3 #3397


E
Zitat von hanna111:

Diesen Satz hab ich sehr oft gehört.


Wer nicht?

30.08.2017 21:30 • #3398


K
Es ist schon ziemlich bemerkenswert....

Es gibt sehr viel Menschen, die eine Krise als Chance sehen und alles dafür tun, um sie zu nutzen.

Noch bemerkenswerter ist....

Es gibt Menschen, die ihre Krise zur Lebensaufgabe erklären oder gar die Krise ihr Schicksal bleiben lassen.

Es tauchen so viele Fragen in den meisten Posts auf, die nicht mal als Fragen deklariert sind.

30.08.2017 21:32 • #3399


K
Zitat von frischgeföhnt:

Danke.

Als mein Großvater 1948 zu Fuß aus russischer Gefangenschaft heimkehrte, war aus dem lustigen und lauten Mann ein besonnener und still genießender Mensch geworden.

Die Familie meiner Mutter war eine typische Bauerngroßfamilie mit viel Land und eben auch viel Arbeit. Es gab vier Töchter und noch eine Tante auf diesem Hof. Dementsprechend laut wurden Konflikte ausgetragen. Mein Großvater ertrug seine Frauen mit einer Engelsgeduld. Irgendwann stand er jedoch auf und sagte beim Hinausgehen stets den gleichen Satz:

Gegen Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens.

Ich fand das oft recht schlicht und wenig kommunikativ.

Heute weiß ich, wie viel Weisheit dieser Satz hat.



@ Frischgeföhnt

du wirst nicht wirklich die bitteren Kriegserfahrungen deines Großvaters mit anderen Menschen und anderen Situationen in Verbindung bringen wollen, denen Trennungsschmerz und/oder Liebeskummer widerfahren ist. Hier im Forum geht es nur um Trennungsschmerzen und Liebeskummer. sonst nichts.

Dass du eine Assoziation zu dem Spruch deines Großvaters herstellen willst.

Gegen Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens.

. das ist keine Assoziation - wen auch immer betreffend - sondern einfach nur . daneben.

Wenn du so lange nach der Beendigung deiner therapeutischen Behandlung solche Geschütze auffährst, indem du derartige Vergleiche anstellst - da war jeder Cent für die therapeutische
Begleitung vergebens.

Kriegsfolgen - ob positiver (wie bei deinen Großvater) oder negativer Natur (wie bei 99,9 % aller Kriegsbeteiligter - mit den Folgen aus evtl. nicht verarbeiteten Affären gleichzusetzen und sich
dann auch noch lustig zu machen. tiefer geht nimmer. sorry!

JEDE Affäre ist da lediglich eine pieselige und damit nicht erwähnenswerte Randerscheinung.

31.08.2017 10:37 • x 1 #3400


Z
Da muss ich dir wiedersprechen, Kuddel!
Niemand setzt hier Affären mit Kriegserfahrungen gleich!
Es geht lediglich darum, dass der Großvater Dinge gesehen und erlebt hat, die ihn so sehr geprägt haben, wahrscheinlich auch traumatisiert, dass er verändert war. Eine andere Sicht auf Dinge bekommen hat. Sich auf wesentliche Dinge besinnen kann, weil er Schreckliches erlebt und gesehen hat!

Ich würde mir nie anmaßen Traumatas miteinander zu vergleichen.
Als ich von der Affäre erfuhr und mit meiner besten Freundin darüber sprach, die früher selbst einmalig Opfer von s.ueller Gewalt war, hat sie mich einfach nur in den Arm genommen und mir zugehört.
Sie hätte auch sagen können: Du, das was du da erlebt hast, ist echt nicht sooo schlimm, wie das, was ich mal erlebt habe. Ist ja nur Liebeskummer. Nun reiß dich mal zusammen!
Hätte mir natürlich wahnsinnig geholfen und ihr auch!

Für den Einen ist das Beenden einer Beziehung ein so schreckliches und tiefgreifendes Ereignis, wodurch man depressiv wird und nicht mehr leben will, der Andere findet in einem neuen Zuhause nach schrecklicher Flucht und Verfolgung ganz großes Glück.

Jeder Mensch kann in Ausnahmesituationen geraten und jeder geht damit ganz anders um. Bei dem Einen löst die gleiche Situation was ganz anderes aus, als bei anderen. Bei dem Einen wirkt es wie ein Trauma, ein Anderer schüttelt sich, lässt den Kopf kurz hängen und läuft weiter!

31.08.2017 11:23 • x 6 #3401


Gretchen
@kuddel: ist das was du anführst (Affaire ist nicht so schlimm im vergleich) nicht gerade das, was die kriegsgeneration getan hat? Nämlich zu sagen: du musst dich glücklich schätzen! Du hast kein Recht, dich schlecht zu fühlen, hättest du mal erlebt was ich erlebt habe, was Schuldgefühle erzeugt (transgenerative Weitergabe von Traumata)

Vielleicht bist du mit der Kriegsgeneration identifiziert?

Ich seh den Großvater Satz als Anekdote, die man als erwachsene anders bewertet.

Als positive kriegsauswirkung würd ich das nicht zwingend bezeichnen. (Falls es sowas gibt)

31.08.2017 11:38 • x 5 #3402


H
Zitat von Zugaste:
Es geht lediglich darum, dass der Großvater Dinge gesehen und erlebt hat, die ihn so sehr geprägt haben, wahrscheinlich auch traumatisiert, dass er verändert war. Eine andere Sicht auf Dinge bekommen hat. Sich auf wesentliche Dinge besinnen kann, weil er Schreckliches erlebt und gesehen hat!
I


Das und nichts anderes.
3x Danke, Zugaste.

31.08.2017 11:42 • x 2 #3403


D
Vergleichen von Leid ist bis zu einem gewissen grad nicht möglich. wenn ich mir den Arm gerade gebrochen habe, dann verschwindet der Schmerz nicht, weil neben mir jemand das Bein gerade amputiert wird.
Vergleich ist aber sinnvoll und wird auch im therapeutischen Verfahren gezielt angewendeten. Es ist keineswegs absurd zu vergleichen, denn dann merkt man schnell, dass man zwar gerade großes Leid spürt, aber man es doch auch relativieren sollte. Ein bisschen Demut schadet nicht.
Mein erster Freund hatte zwei Töchter aus erster Ehe die ertrunken waren. Die älteste war sofort gestorben, die zweite im Wachkoma. das ist wohl unstrittig eine sehr heftige Situation. Was ich von ihm, seiner Ex (die meine Freundin wurde) und Familie gelernt habe ist der Umgang und die Haltung die sie an den Tag gelegt haben. Und Verantwortung? Er war weit weg an dem Tag als die Kinder ertranken. die Mutter war mit ihnen zu Hause. Er hätte nun einfach der Mutter die alleinige Schuld geben können. Hat er nie gemacht. Er hat die Gesamtsituation betrachtet und seinen Anteil gesehen. für ihn waren beide zusammen verantwortlich gewesen. Und an die denke ich, wenn ich jammere, an ihre Haltung und Größe. Das beruhigt.

Und nicht jeder, der was Schlimmes erlebt hat, lernt was dazu. Da gibt es keinen Automatismus.

31.08.2017 12:50 • #3404


Z
Natürlich kann man über schlimme Dinge reden, aber vergleichen?
Wie ist dann Gruppentherapie möglich?

Leid lässt sich nicht messen...
Ich würde mir nicht anmassen mein Leid über andere zu stellen nur weil ich der Meinung bin, dass was mir passiert ist, ist viel schlimmer.
Wenn die Psyche, die Seele, das Herz furchtbar weh tut, dann kann es unterschiedliche Ursachen haben. Die Ursachen sind jedoch nicht messbar!

@dummda
Was hilft mir, wenn es mir schlecht geht, Demut?
Wenn man auf dem Weg der Besserung ist, dann hilft Demut sicher.
Aber als du von der Affäre deines Mannes erfahren hast, im ersten Schock, hast du da an deinen ersten Freund und seine tragische Geschichte gedacht?

31.08.2017 13:57 • x 5 #3405


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