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Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

D
Zitat von Binaneu:
Ist so.
Auch mich hat nichts so umgehauen, wie das.

Und im mittleren Alter hat man ja schon einiges erlebt.

Liegt vielleicht daran, dass es so langandauernd ist/ war.


Ja, mich hat die Kenntnis des Betruges meines Mannes schlimmer aus der Bahn geworfen als alles andere. Lag aber daran, dass es eine schlagartige Traumatisierung war.

Aber heute kann ich es einsortieren und relativieren. Vor allem wenn ich mir anschaue, was alles zu meinem Erleben geführt hat, dann sehe ich, dass diese krassen Gefühle mit mehr als nur dem Betrug zu tun hatten.
Wurde ich z.B. als Kind schwer misshandelt, dann reagiere ich womöglich auf eine Ohrfeige im späteren Leben anders. Aber dann ist nicht eigentlich die Ohrfeige so schlimm, sondern das getriggerte Gefühl, die Erinnerung aus der Kindheit.

31.08.2017 16:04 • #3421


So manche taffe starke Frau denkt nie im leben daran,dass sie durch liebeskummer im affärenmodus aus der Bahn geworfen wird.
Dachte ich auch nicht,hab oft Ratschläge für andere gehabt:aufraffen,luftholen,wird schon.
heute weiß ich wie sinnlos das war.
denn Ratschläge sind SCHLÄGE!
ICh lese immernoch stundenlang in den unterschiedlichsten Foren. Es hilft mir.
eine langzeitaffäre ist der Versuch des ausbruches des gebundenen.....so sagen viele untersuchungen.
nur die starken aber schaffen es!
und langsam komme ich an einen punkt,wo ich denke:na ist besser diesen Angsthasen nicht zu haben.
eine Dame brachte es auf einen Satz treffend :er versteckt sich noch hinter der starken Af-frau,wenn Einbrecher kommen.

Sicher überzogen,mit einem funken wahrheit.

31.08.2017 16:07 • #3422


A


Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

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Z
Das war bei mir anders!
Mich hat die Affäre auch aus den Latschen gehobelt, aber ich habe schon schlimmere Erfahrungen gemacht, die mich in meinen Grundfesten erschüttert haben. Mich alles anzweifeln liessen, mich, meine Verantwortung, mein Bauchgegühl, meine Rolle als Mutter und ich abends im Bett lag und mir nicht mehr zu helfen wusste.
Das war so schrecklich, jeder Tag ein Kampf.
Ich denke, dass hat mir Kraft gegeben, diesen Mist jetzt besser zu verarbeiten.

31.08.2017 18:52 • x 2 #3423


T
Ich denke, Föhni hat ihren Opa mit sehr warmen Worten beschrieben. Sie hat keinen Vergleich zum Leid von Liebeskummer hergestellt.
Hier gibt es sehr viel zu lesen, ich weiß jetzt nicht genau, von wem das stammt.
Ich versuche mal...
Wenn jemand eine Erfahrung mit dem Tod gemacht hat, besinnt er sich aufs wesentliche. Nimmt Verantwortung, Moral und Ehrgefüh sehr ernst, oder so ähnlich.
Ich war zwar noch nicht ganz tot, musste aber bei einer zwölfstündigen Operation reanimiert werden.
Das hat mich wach gerüttelt. Von da an wollte ich das Leben genießen. Ist mal nicht jedem seine Vorstellung sich eine Affäre zu suchen. Besser gesagt, wir haben uns gefunden.Man kann sich manche Sachen nicht aussuchen, oder wie ich verkneifen. Man kann sein Leben bestimmt auch anders genießen. Ich mag z.B. keinen Wein. Es ist aber in jedem seinem ureigensten Interesse, Angelegenheit, was er daraus macht oder nicht.
Auch wenn es dann doch nicht so läuft, wie man es gerne hätte. Das Leid, oder das Glück muss am Ende jeder für sich selbst tragen.

31.08.2017 19:32 • x 1 #3424


K
@

es geht nicht darum, wie @ Frischgeföhnt ihren Opa skizziert hat - es geht darum, dass eine
Assoziation zu Menschen mit Liebeskummer, Trennungsschmerzen, usw. hergestellt wurde.

Ihr Opa war im Krieg...mein Vater war auch im Krieg. Beide haben Schreckliches erlebt. Beide
haben auf ihre Art etwas abgeleitet - in unterschiedlichster Weise. Dass beide ihr Leben darauf
ausgerichtet haben, ausrichten mussten, ist klar.

Aber von DEN Umständen auf die schwierigen Situationen von Menschen mit Liebeskummer,
Trennungsschmerz, Zurück-gewiesen-worden-sein, usw. Bezug zu nehmen.... da fehlt es an
Verhältnismäßigkeit.

Und nein...ich lese NICHT das, verstehe NICHT das, was mir gerade gefällt. Ich deute auch
nicht, impliziere nicht, interpretiere nicht.

Und den Satz von Frischgeföhnt´s Opa als Anlehnung aus seinen Kriegerlebnissen zu sehen -
das ist Kaffeesatzleserei. ALLE Kriegsteilnehmer gingen anders in den Krieg, als sie hinaus
kamen.

Und wenn es doch so einfach ist, sich an dem Satz aufzurichten - warum braucht es dann
so lange, um zu dieser Erkenntnis zu kommen, dass der Satz sooooooooooo bedeutsam ist?

Es wurden Extreme bemüht, die extremer nicht sein können....und die nicht mal einem Vergleich
standhalten, weil die Verhältnismäßigkeit fehlt.

Den Flow-Cut anzusprechen - das wird immer dann angesprochen, wenn unangenehme Themen
mit in die Diskussion aufgenommen werden.
Selbst einen Flow-Cut auszulösen, weil es gerade so passt, obwohl ein Thema gerade richtig flüssig läuft, ist dann okay?

Gut, dass wir mal darüber geredet haben....

Ja... es gibt Menschen, die größte Probleme mit Trennungen, Zurückweisungen, Liebeskummer, Trennungsschmerz haben/hatten. Sich den Problemen zu stellen, ist unerlässlich. Aber die eigenen
Umstände ÜBER alles Umstände Anderer zu stellen - das ist dann das, was wirklich hilft?

Neben dem Verlust von meiner Gesundheit, meiner Arbeit, meinen Freunden/Bekannten/Arbeits-kollegen, usw. sind Beziehungen auseinandergegangen - wegen einer Erkrankung..... Krebs. Es war/ist eine der aggressivsten Krebsarten, die es gibt. Der Tod war mir näher, als das Leben. Die Therapien hatten mir dermaßen zugesetzt.... 14 Monate lang jeden Tage, jede Nacht.

Nein.... kein Vergleich möglich mit dem, was Menschen durchgemacht haben, die im Krieg waren, evtl. gar verwundet wurden, gar mehrfach verwundet wurden (wie mein Nachbar), gar Gliedmaßen verloren haben, oder immer die Bilder im Kopf haben...aus dem Kriegsgeschehen.

Nein.... kein Vergleich möglich zu dem, was Menschen nach mit Trennungen, Zurückweisungen, Liebeskummer, Trennungsschmerz mitmachen.

Es geht schlichtweg um die Verhältnismäßigkeit, wenn Gedanken in die entsprechenden Richtungen aufkommen. Eine realistische Wahrnehmung geht doch damit einher.... sollte es zumindest.

Und dann - und erst dann - ergeben die jeweiligen Anlehnungen aus dem Erlebten einen Sinn.

Demut....ein Begriff, den es kaum noch gibt. Mit dem umgehen zu lernen, was einem widerfahren
ist, lässt Demut sicher zu....nach dem Motto: Es hätte auch (noch) schlimmer kommen können!

01.09.2017 13:19 • x 2 #3425


K
Essenz der Seele

    Wenn Sie in Ihrem Leben unglücklich sind,
    deutet das darauf hin,
    dass sie es vermeiden,
    Verantwortung dafür zu übernehmen!

- Barry Long -


    Deine Aufgabe ist es nicht,
    nach Liebe zu suchen,
    sondern einfach alle Hindernisse aufzuspüren,
    die du der Liebe in den Weg gestellt hast!

    - Rumi -

01.09.2017 13:29 • x 2 #3426


D
Eine Freundin wurde betrogen, bekam dann noch Brustkrebs und so weiter. Am End trennte sie sich von ihrem Mann bzw. er sich von ihr. ich fragte sie, was für sie schlimmer sei. Sie schaute mich sehr erstaunt an und sagte natürlich der Krebs, denn der sei Lebensbedrohlich.
wenn ich mir hier die Antworten anschaue, dann sehe ich, dass die AF's dies eher als das Schlimmste darstellen, während die EF's dies, zu mindestens mit einigem Abstand, etwas anders einordnen. Nun die Frage: haben AF's anders gelitten unter der Affäre als die EF's durch die Aufdeckung? Wahrscheinlich. Aber was war anders? Und ich nehme an, die Antwort darauf findet man nicht im Verhalten des AM's (auch wenn da als erstes hingeschaut wird), sondern in der eigenen Rolle und Geschichte (jenseits der Affäre). einfach mal so als anregendes Rätsel auf das ich auch keine Antwort habe.

01.09.2017 16:17 • x 1 #3427


finita
Das wird ja immer besser hier...erst mal wieder ne Sonntagspredigt am Freitag und dann...
finden AF´s den Affärenschmerz schlimmer als Krebs.

Ich bin dann mal raus hier, das hält kein Mensch im Kopf aus...obwohl ich mich mit einigen hier wirklich gerne ausgetauscht habe, aber das ist mir zu irre...

01.09.2017 16:28 • x 5 #3428


K
Diese Themen sind die schwierigsten, weil höchst unangenehm. Da nutzt auch keine therapeutische Begleitung, wenn DIESE Katze nicht aus dem Sack gelassen wird. Ein Therapeut kann nicht wissen, ob es da noch eine Katze gibt...ein Therapeut kann nur damit etwas anfangen, seine Strategie aufbauen, wenn ALLE Fakten auf den Tisch kommen. Wer in der Situation die Fakten offenlegt, rennt Tür und Tor ein....auch die eigenen.

Eine Frau lag nach einer Brustkrebs-OP im Aufwachraum - eine Brust war ihr zuvor amputiert worden. Ihr Mann kam, sah seine Frau und sagte zu ihr: Ich kann keine kranke Frau gebrauchen!
Die Ehe war gelaufen. Was wog schwerer - es gab kein Abwägen.

Es fehlen die Worte? Kein Wunder...

10 Jahre hat es gedauert, bis die Frau in ihr Leben zurückfand.

01.09.2017 16:39 • #3429


finita
Zitat von kuddel7591:
Deine Predigten haben ich bewusst nicht erwähnt, weil sie inhaltlos sind und waren.


Bevor ich hier wirklich ganz verschwinde...und das werde ich, weil es ungesund ist, sich mit negativen Menschen zu umgeben, wenn auch nur virtuell...
Nein, Pfarrer Knuddel wird NIE persönlich, er geht immer nur auf Inhalte ein.
Nie im Leben hat er persönliche Animositäten...hahaha...

01.09.2017 16:54 • x 4 #3430


E
Die Gemeinschaft der sozialen Gruppe der Affärenfrauen?

Die Gemeinschaft der sozialen Gruppe der Ehefrauen?

Untergruppe: betrogene?

Geht es noch platter und einfacher?

Wie sagte mein Großvater schon?

Genau.

In diesem Sinne.

Ich bin dieses Beleidigen so leid.
Warum tut man das?
Was gibt das solchen Menschen?

01.09.2017 16:57 • x 2 #3431


Konrad
Wer wird denn da gleich an die Decke gehen, greife lieber zu HB. HB ,frohen Herzens genießen.

01.09.2017 17:09 • #3432


A
Wieso Leid mit Leid vergleichen. Vielleicht kann man objektive Kriterien finden, welche Art Leid größer ist, aber Leid wird subjektiv empfunden.
Frischgeföhnt wollte doch nur ein Beispiel geben, wie Leid einen Menschen verändern kann.
Eine nette Geschichte übrigens, wie ein Familienwort entstehen kann. Jede Familie hat doch solch geflügelte Worte und die Geschichten dahinter haben oft sehr viel Tiefgang oder Bedeutung- sehr spannend.
Sicherlich kann man mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden, wenn einem vor Augen geführt wird, dass es auch Schlimmeres gibt. Aber man steht auch in dem Spannungsfeld, dass der Empfänger sich nicht mehr ernst genommen fühlt. Ein Beispiel: Als meine Eltern in einem gesegneten Alter innerhalb von fünf Monaten gestorben sind, fand ich Sprüche wie, sie waren ja schon alt oder man muss in dem Alter ja immer damit rechnen wenig hilfreich. Das wußte ich selber. Was sollte ich damit anfangen. Nicht mehr trauern, nicht so doll trauern oder ist trauern in dieser Situation überhaupt erlaubt?
Auf eine Affäre übertragen- Es gibt Schlimmeres, es gibt heftigere Geschichten, usw. Ist meine Geschichte für mich damit kleiner? Nein, eher hat man das Gefühl, sie soll klein geredet werden. Ist es erlaubt den Schmerz meiner Geschichte zu haben?
Vielleicht gibt es für einige Menschen Schlimmeres- Vielleicht aber auch nicht.
Ich bin dankbar für mein bisheriges Leben. Ich habe keinen Krieg erlebt. Ich hatte auch keine lebensbedrohliche Krankheit. Dafür kann ich nichts! Aber mein Erlebnis war für mich schlimm!
Ich will trauern dürfen.
Ich will wütend sein dürfen
Ich bleibe da nicht stehen
Ich verneige mich vor dem Leben

01.09.2017 17:28 • x 8 #3433


Maus-89
Ich hatte beides...zuerst Brustkrebs...dann hat mich mein Mann betrogen...der Betrug hat mich komplett aus der Bahn geworfen... für mich war der Betrug schlimmer...ist das jetzt verwerflich?

Jeder empfindet Schmerz anders. Ich denke, es ist verwerflich, den Schmerz Anderer zu bewerten/taxieren.

Meine Meinung!

01.09.2017 17:40 • x 16 #3434


E
Zitat von angel09:
Aber mein Erlebnis war für mich schlimm!
Ja.

Ich will trauern dürfen.
Ich will wütend sein dürfen

Musst du und darfst du.

Ich bleibe da nicht stehen

Tust du doch nicht.

Ich verneige mich vor dem Leben


Ich auch. In Ehrfurcht und wieder mit Freude.

01.09.2017 17:57 • x 3 #3435


A


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