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Geben bindet nur den, der gibt

T
Die Natur hat das schon recht clever gemacht. Im Normalfall ist es ja so, dass Mütter ihre Kids einfach lieben, sobald sie aus dem Körper kommen. Sowas ist eine evolutionäre Bindung, die wir dann Mutterliebe nennen.
Diese ist im Normalfall bedingungslos. Evolutionstechnisch ein cleverer Schachzug um die Population zu erhalten. Ein Cocktail an Hormonen und Urinstinkten.

Anders sieht es eben bei Paarbeziehungen aus. Hier gibt es keine adhoc Bindung. Diese wird aufgebaut (also ein Prozess, kein Zustand) und die ist eben nicht bedingungslos.
Zudem ist das Wort Invest sehr aussagekräftig. Das sollte man sich auch mal im wirtschaftlichen, also Ursprungskontext, auf der Zunge zergehen lassen.

09.10.2018 08:31 • #31


D
Zitat von Anker17:
@BrokenHeart ja, das sehe ich genau so!
Habe meiner, leider, Ex-Freundin auch immer etwas gegeben und nicht'mal ein Danke erwartet. Wirklich nicht!
Ich wollte ihr einfach das Gefühl geben wertvoll zu sein.
Jetzt, wo sie ihre Gefühle verloren hat, ist es für mich natürlich trotzdem hart. Alles gegeben und doch verloren.

Und die Aussage von Dattel stört mich halt total. Er sagt ja, dass Geben nichts bringt und nur Hoffnung hervorruft.
Aber ohne Geben geht es doch nicht. Habe ich ja jetzt schon oft gesagt, sorry. Oder sehe ich das falsch?


Dattel ist eine Frau.
Ich bin der Meinung, dass man mit zunehmendem Alter erkennt, dass man sich am besten vor tiefen Verletzungen schützt, indem man sich in Gefühlsdingen mehr zurück hält.
Das Erkaufen von Zuneigung funktioniert eh nicht.
Trotzdem liest man hier immer wieder, die ewig gleich lautenden Listen, die alles beinhalten, was man investiert hat, wenn die Liebe verschwindet:
Aber ich habe doch. .XYZ für sie/ihn gemacht. ?
Liebe ist ein Risiko-Geschäft.
In jungen Jahren steigt man da voll ein, später wird man vorsichtiger.
Ich zumindest.

09.10.2018 08:34 • x 1 #32


A


Geben bindet nur den, der gibt

x 3


Gretchen
Also irgendwas widerstrebt mir da bei diesem Mutter liebe Mythos.

Eine hinreichend gute Mutter reicht aus.

Wenn würde ich von mir sagen ich liebte meine Kinder auch schon vor der Geburt und hätte alles für sie getan- aber gewisse Bedingungen gibts ja dann irgendwann trotzdem.

Also nicht so überfrachten das Thema. Ist doch recht komplex (stichtwort Adoption/ Wochenbett depression usw)

Ansonsten weiter machen zum Thema

09.10.2018 09:07 • #33


T
Zitat von Dattel:
Das Erkaufen von Zuneigung funktioniert eh nicht.

Das zweifle ich ganz stark an. Es funktioniert seit eh und je - von der Natur so vorgesehen.
Einfaches Beispiel? Wie viele Frauen lassen sich von ihren Partnern aushalten? Grade im Promi-Bereich machen die mal ein wenig die Beine breit für die schwarze AMEX.
Tiefergehendes Beispiel? Der Mann geht das Mammut jagen und schützt die Sippe vor gefahren ob seiner stärkeren Physis, holt Futter für sich und seine Sippe ran und die Frau schützt und putzt das Nest - inkl. Mammutfleisch-Zubereitung.
Alles ein geben und nehmen - auch das ist eine Art Erkaufen, da es ein Invest ist.

Zitat von Dattel:
Trotzdem liest man hier immer wieder, die ewig gleich lautenden Listen, die alles beinhalten, was man investiert hat, wenn die Liebe verschwindet:
Aber ich habe doch. .XYZ für sie/ihn gemacht. ?

Naja, du bist in einem Trennungsforum. Vielleicht gibt es auch ein Forum für geldgeile Tussis (?), da sieht es dann anders aus.
Will sagen, dass hier ist ein selektiver Ausschnitt der Realität.

Zitat von Gretchen:
Also nicht so überfrachten das Thema. Ist doch recht komplex (stichtwort Adoption/ Wochenbett depression usw)

Dazu möchte ich eher sagen: Bitte nicht mit Ausnahmen verwässern. Ich habe von Normalerweise und somit dem Regelfall geredet.

Zitat von Gretchen:
Wenn würde ich von mir sagen ich liebte meine Kinder auch schon vor der Geburt und hätte alles für sie getan- aber gewisse Bedingungen gibts ja dann irgendwann trotzdem.

Du willst also sagen, dass du beispielsweise deinem Kind dein Vertrauen entziehst, wenn du sagst, dass es um 22 Uhr zu Hause sein soll und dann erst um 1 Uhr kommt? Du wirst enttäuscht sein, sicher - aber nicht das Vertrauen entziehen.
Anders sieht das bei Partnern aus. Dort ist eine Enttäuschung zumeist mit einem Vertrauensverlust verbunden. Das Vertrauen kann da auch auf ganz andere Arten und Weisen erschüttert werden (Stichwort Fremdgehen/Affäre).

09.10.2018 09:24 • #34


Gretchen
Nein ich will sagen dass ich einfach auch emotional reagiert und diese Reaktionen Ihnen zur Verfügung stelle.

Ich glaube aber ein nähe Erlebnis in der Partnerschaft entsteht nicht durch Tausch- Geschäfte egal welcher Art.

09.10.2018 09:38 • #35


T
Zitat von Gretchen:
Ich glaube aber ein nähe Erlebnis in der Partnerschaft entsteht nicht durch Tausch- Geschäfte egal welcher Art.

In meinen Augen ein Irrtum. Es sind fast immer Tauschgeschäfte jedweder Form auch immer. Seien es nun finanzielle, materielle, emotionale oder andere Güter.
Einfachstes Beispiel: Vertrauen und sechsuelle Exklusivität. Beides grundlegende Anforderungen für viele Menschen in einer Partnerschaft. Man bietet sie an um sie zu erhalten. Grade du solltest das wissen. Auch du bist diesen Weg gegangen - darum hast du mit Mephisto nichts angefangen und dich auf deine Ehe besonnen. Dein Mann bietet dir nun keine Exklusivität mehr und somit entziehst du ihm auch dein Vertrauen, deine Exklusivität und hast selbst was am Laufen. Ja, ich verfolge deine Geschichte.

09.10.2018 09:56 • #36


D
Zitat von Tin:
Das zweifle ich ganz stark an. Es funktioniert seit eh und je - von der Natur so vorgesehen.
Einfaches Beispiel? Wie viele Frauen lassen sich von ihren Partnern aushalten? Grade im Promi-Bereich machen die mal ein wenig die Beine breit für die schwarze AMEX.
Tiefergehendes Beispiel? Der Mann geht das Mammut jagen und schützt die Sippe vor gefahren ob seiner stärkeren Physis, holt Futter für sich und seine Sippe ran und die Frau schützt und putzt das Nest - inkl. Mammutfleisch-Zubereitung.


Ich dachte, wir sprechen von Liebe?
Dein erstes Beispiel hat weder mit Liebe noch mit Zuneigung zu tun, es ist einfache Prost..
Das zweite Beispiel ist ein klassischer Versorgungs-deal einer längst vergangenen Zeit.
Auch das hat mit Liebe nichts zu tun.

Liebe verlangt nichts.
Tut sie es doch, ist es keine Liebe, so einfach ist das.

Menschen können das aber so nicht hinnehmen, deshalb brauchen sie etwas Greifbares und Sichtbares.
Sie drücken ihre Gefühle in Taten und Geschenken und Zuwendungen aus und verlangen das im Umkehrschluss für sich selbst ebenso.
Die unsichtbare Liebe wird sichtbar gemacht, wir müssen sie in eine Form zwängen, sonst bleibt sie ein Phantom.
Der Mensch bestimmt dann , ob das Zeichen der Liebe ausreicht oder nicht, dabei kann er sich leider nicht von Vergleichen mit anderen freisprechen, die Messung der Liebe hat somit begonnen..

Ist ein Sportwagen für den Liebsten ein Zeichen der Liebe?
Oder ist es eher der Kuss am Morgen?
Ist der Kuss zu preiswert? Ist der Sportwagen erkaufte Bindung oder echte Zuneigung?
Das Phantom Liebe bleibt ein Phantom, weil diese Messbarkeit, in die wir es zwingen wollen, mehr Fragen aufwirft als Antworten anbietet.
Liebe ist die schönste Sache, die es gibt.

09.10.2018 10:14 • x 1 #37


W
Geschenke für meine liebste sind ein Muss, Aufmerksamkeit, Wertschätzung, ich zeige ihr u.a. damit, dass sie in meinen Gedanken ist, ich interessiere mich für sie, es kann niemals falsch sein ihr Freude zu bereiten auch mit und durch Geschenke

09.10.2018 10:23 • x 1 #38


Gretchen
Es freut mich wenn meine Geschichte Interesse findet.

Sozusagen Fortsetzungsroman- ich mag das.

Allerdings erlebe ich meine Situation anders als auf bloßen Tauschgeschäften. Gefühle kann man weder tauschen noch allein dadurch erklären.

Man kann aber Sachen runterbrechen um das Gefühl zu haben sie zu Händeln-macht ja jeder bisweilen- nur sollte einem dann klar sein, dass man dabei möglicher Weise Dinge der Einfachheit halber außer acht lässt.

Es ist eine Hypothese- bildet die vermeintliche Wirklichkeit nicht ab ebenso wenig wie man auf einem bildgebende Verfahren sehen kann was ein Mensch fühlt.

09.10.2018 10:26 • x 1 #39


T
Zitat von Gretchen:
Ich dachte, wir sprechen von Liebe?

Nö, tun wir nicht - wir sprechen von Invest - siehe Eingangspost. Man kann es romantisieren bis zum Get-No, so wie du, oder man kann mal versuchen pragmatischer an die Sache zu gehen, OHNE die Mysterien von Gefühlen ausser Acht zu lassen. Wie so ziemlich jeder Mensch, kann auch ich nicht alles erklären und auf das Wesentlichste runterbrechen, was mit Gefühlen zu tun hat. Ich kann aber die Dinge faktenbasierend sehen, die es wirklich gibt. Du nennst das Prost. oder auch Versorgungsdeal längst vergangener Zeit. Wobei ich die Attribute in Anführungszeichen auch einfach mal in Abrede stelle. Denn dieser Deal ist immer noch sehr präsent. Das Mammut wurde zu Geld, die Höhle zur Wohnung/Haus. Ändert aber nichts an der Tatsache an sich.

Zitat von Dattel:
Liebe verlangt nichts.

Du verlangst also keine S. Exklusivität von deinem Partner? Du verlangst gar nichts um ihm zu Vertrauen? Grade Letzteres halte ich für eine Verklärung der Realität. Ja, es gibt ein gewisses Urvertrauen - aber alles was danach kommt, sind Erfahrungswerte mit dem Partner.

09.10.2018 11:21 • #40


Gretchen
Also das mit dem pragmatismus habe ich bereits versucht- es war meiner Partnerschaft wohl nicht besonders zuträglich fürchte ich-

Diese ausschweifenden Threads sind herrlich- nur profitiert da noch jemand?

Lass uns irgendwann ein Glas Wein trinken-

Alles gute an den TE

09.10.2018 12:07 • #41


A
@Tin du bleibst also dabei, dass wenn ich meiner Partnerin etwas gebe, ich mich nur selber binde wegen der Glückshormone?
Hm. Also ist die beste Beziehung eine, wo ich nur nehme, meine Partnerin müsste ja überglücklich sein.
Ich denke eher sie würde sich irgendwann ungeliebt fühlen und gehen..

09.10.2018 13:36 • #42


T
So einfach ist es in der Welt eben nicht!
Es gibt nicht nur Entweder - Oder, nicht nur Schwarz und Weiss.

Man nennt das Ganze Waage halten.

Ich möchte mich nicht falsch verstanden wissen - ich mache meiner Partnerin auch gerne ein Geschenk und auch meine Aufmerksamkeit ist ein Geschenk und Wertschätzung für ihre Person. Aber genau das bringt sie mir auch im selben Maße entgegen. Ich möchte auch niemandem Vorsatz unterstellen - gewisse Dinge laufen eben völlig unbewusst ab und wer bitte möchte die Augen des Partners nicht zum strahlen bringen, völlig unabhängig davon, ob ein Geschenk an den Partner materiellen oder emotionalen Ursprungs ist.
Beispiel Wohnungsschlüssel. Der hat einen geringen materiellen Wert, aber einen extremen symbolischen Wert für eine Partnerschaft.

09.10.2018 13:48 • #43


K
Lies doch einfach noch mal, was da steht:

Zitat von Anker17:
zu nette Menschen früh und viel


Natürlich investiert man in eine Beziehung. Am Anfang, und auch später immer noch. Später meistens dann andere Dinge als am Anfang. Aber zu Beginn einer Beziehung versucht man ja eben, Bindung aufzubauen, und dazu gehört eben ein gewisser Invest. Von beiden Seiten.
Investiert jetzt nur einer oder einer sehr viel mehr als der andere, kann die Bindung einseitig werden. Und wenn Du dann immer noch eine Schippe drauflegst und NOCH mehr investierst, weil Du merkst, dass Dein Partner sich zurückzieht/kälter wird, dann machst Du es damit nur schlimmer. In dem Fall wäre ein Zurückfahren des Invests der goldene Weg, und zwar auf das gleiche Level bzw. sogar etwas drunter wie der Invest des Partners.

Mit Invest sind hier nicht nur materielle Dinge gemeint, sondern vor allem eben auch Gefühle, Zeit und Aufmerksamkeit. Wenn Du jetzt den ganzen Tag über Deine Partnerin rumhirnst (warum macht sie dies, warum hat sie das gesagt, was denkt sie gerade, wo ist sie nun?), Deine Partnerin aber keinen Gedanken an Dich verschwendet, wenn sie Dich nicht sieht, ist klar, wer sich hier stärker bindet. Und das ist nie gesund. Natürlich soll man nicht mit einer Strichliste abhaken, wer was oder wie viel investiert. Aber es sollte sich eben immer die Waage halten, in Partnerschaften genauso wie in Freundschaften.

09.10.2018 14:05 • x 3 #44


H
Zitat von Tin:

Du behauptest einfach mal das komplette Gegenteil von dem, was im Artikel steht und hast ihn wohl auch nicht begriffen. Deine Aussage ist die vorherrschende Denke vieler, die ans Sparbuch der Liebe glauben. Glückwunsch, aber das gibt es nicht.
Der Artikel negiert genau diese Annahme, die du hier als deine Wahrheit hinstellst.

Es geht hier vielmehr um die tieferliegenden Gründe und auch deren Auswirkungen des Investierenden.

Beispiel? Frag dich mal warum Menschen in eine Beziehung investieren. Frag dich warum sie kleine Aufmerksamkeiten machen, warum Geschenke usw.
Wenn du nur bis zu dem Punkt kommst, dass man damit dem Partner eine Freude machen will - und dann auch noch das Wort selbstlos oder bedingungslos fällt, dann kratzt du nur an der Oberfläche.


ich habe den interessanten - Artikel sogar in Gänze durchgelesen.

Es ist VIELSCHICHTIGER - schrieb ich. Guck Dir z.B. die beidseitigen Mechanismen von Abhängigen und Co-Abhängigen an.

09.10.2018 14:50 • x 2 #45


A


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