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Geben bindet nur den, der gibt

A
In einem Artikel der Welt habe ich gelesen, dass Investieren in eine Beziehung nur den bindet, der gibt.

Investieren führt zu Bindung bei dem, der gibt.

So investieren zu nette Menschen früh und viel in die Beziehung Zeit, Geld und Aufmerksamkeit. Aus vielen Studien ist bekannt, dass Investieren psychologisch vor allem einen Effekt hat: Es führt dazu, den Wert der Sache oder des Menschen, in den investiert wird, höher einzustufen.

Und zwar umso stärker, je mehr man investiert hat. Derjenige, der mehr für eine Beziehung tut, der mehr gibt und mehr zahlt, verliebt und bindet sich auch stärker. Für den anderen dagegen gilt das nicht viele Gefälligkeiten und Geschenke bedrängen eher.


Das würde ja bedeuten, wenn ich in meine Beziehung investiere, ich zum Beispiel eine Tafel Schokolade an ihr Frühstücksbrettchen lege als kleine Aufmerksamkeit, dass nur ich mich damit binde und es keinen Einfluss auf ihre Bindung zu mir hat.
Das halte ich aber für quatsch, oder nicht? Klar, wenn ich Sie jetzt mit Annehmlichkeiten überhäufe hat das natürlich den Effekt, dass Sie sich erdrückt fühlt oder das Gefühl hat mir etwas zurückgeben zu müssen. Das dies dann nicht die Bindung stärkt, ihrerseits, ist mir klar. Aber wenn Sie sich darüber freut und innerlich Dankbarkeit dafür verspürt, ob sie die nun ausdrückt oder nicht sei mal dahingestellt, habe ich doch trotzdem ein Plus für unsere Beziehung und die Gefühlswelt von uns beide erbracht, oder nicht?
Ansonsten würde das ja heißen investieren hat nur einen Einfluss auf meine innere Gefühlswelt, nicht aber auf unsere Beziehung?

Aber wie soll man denn ohne investieren eine Beziehung aufbauen?
Und generell: Ist Bindung = Beziehung oder definiere ich das einfach falsch?
Für mich ist der Unterschied von einem Bekannten zu einem Freund, dass wir eine engere Bindung haben.
Dass es immer ein geben und nehmen sein muss ist mir klar, Liebe oder Freundschaft kann man nicht durch Taten kaufen. Aber wenn es Gegenseitig ist, die Beziehung, dann wird eine Investition doch die Gefühle auf beiden Seiten und damit die Bindung stärken, oder?

Beschäftige mich seit mittlerweile 2 Monaten damit und empfinde langsam eine Sinnlosigkeit im Geben

08.10.2018 21:22 • x 2 #1


T
geben bindet mal den geber. der nehmer kann das geschenk schön finden und sich dankbar fühlen, das bindet auch. es kann aber auch negativ aufgefasst werden, man fühlt sich bedrängt. am besten schaun, dass beide geben. hast du nicht schonmal die gleiche frage gestellt?

08.10.2018 21:42 • x 3 #2


A


Geben bindet nur den, der gibt

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Giulietta78
Ich gebe sehr gerne so viel ich kann, ja es bindet mich wohl noch stärker an meinen Partner... jede Aufmerksamkeit von ihm lässt mich sicherer in unsrer Beziehung werden.
Ich halte es meist für etwas positives, das die Bindung stärkt, geben und nehmen sollten aber mittelfristig ausgeglichen sein.

08.10.2018 22:29 • x 3 #3


D
Ein sehr kluger Artikel, ich kann nur zustimmen.
Wer gibt, investiert ohne Gegenwert in ein Konstrukt, das man Hoffnung nennt.
Aber spätestens mit Dreissig hat man das in seiner Schonungslosigkeit doch voll erkannt?
Das ist unschön aber wahr.
Und wenn man das verinnerlicht hat, kann man sein Leben gestalten.
Dann ist man erst angekommen.
Man gibt Liebe ohne Rückmeldung und hofft das Beste und trägt die Narben, wenn es schief geht.
Genau DAS macht die Liebe erst aus.
Das macht Dir Angst?
Das macht JEDEM Angst.

08.10.2018 22:47 • x 1 #4


T
Da hat jemand einen Artikel gelesen, ohne ihn ansatzweise zu verstehen! Das muss man erstmal leisten!

08.10.2018 22:50 • #5


A
@Tin na dann erklär es mir doch, bitte.

@Dattel aber wie soll man eine Beziehung führen ohne zu Geben/investieren?

08.10.2018 23:04 • #6


VictoriaSiempre
Dafür hätte es jetzt keinen neuen Thread gebraucht, da hättest Du auch hier weiterschreiben können

geben-in-einer-beziehung-unnoetig-t49483.html

Geben kann sehr wohl erdrücken. Jedenfalls dann, wenn damit eine Gegenleistung erwartet wird. Du schreibst von investieren - in was denn, welchen Gewinn erwartest Du? Nach selbstlosen Gesten um der lieben Tat willen klingt das für mich nicht.

Geben kann nerven. Jedenfalls dann, wenn man grade ne Diät macht, sich eisern dran hält und der Liebste einem ne Tafel Schokolade auf das Frühstücksbrettchen packt

In einer guten und liebevollen Beziehung hält sich Geben und Nehmen meiner Erfahrung nach die Waage. Da muss es auch nicht um gegenständliche, materielle Dinge gehen. Der eine gibt z. B. Zeit und der andere halt nen Blumenstrauß. Und manchmal schlägt die Waage auch ins Ungleichgewicht, um sich irgendwann wieder zu tarieren. In einer guten und liebevollen Beziehung rechnet man nicht 1 : 1.

Ich mach mal meine Vorurteilsschublade auf: Studierst Du BWL?

08.10.2018 23:13 • #7


A
@VictoriaSiempre klar tue ich etwas um Meine Partnerin glücklich zu machen, aber ich tue es doch auch um unsere Beziehung zu stärken und sie nicht zu verlieren, was ist falsch daran?

Und kannst du mir erklären was Dattel meint? Ich meine ohne investieren wird man doch alle Freunde/Partner verlieren?

08.10.2018 23:18 • #8


T
Und so wird deine Intension klar, weswegen du gibst. Du erwartest Gegenleistung.

08.10.2018 23:20 • #9


VictoriaSiempre
@Anker17 - erklär Du doch bitte erst einmal, was Du unter Investition verstehst. Die Tafel Schokolade?

08.10.2018 23:26 • #10


A
@Tin erklärt mir doch erstmal bitte den Artikel, wenn du ihn so super verstehst.

Außerdem: Eine Beziehung ist nun mal ein Geben und Nehmen. Was ist falsch daran, dass ich meinen Anteil tue um die Beziehung aufrecht zu erhalten? Man sagt doch immer Beziehungen müssen gepflegt werden.


@VictoriaSiempre Die Tafel schokolade als Symbol der Zuneigung, Anerkennung. Ich möchte die andere Person glücklich machen, ja. Also mich macht es zumindest glücklich, wenn mir meine Partnerin morgens eine Kleinigkeit hin stellt als kleine Geste. Das kann natürlich auch eine Umarmung oder ein Ich liebe dich sein. Das alles sind Investitionen, die müssen ja nicht materiell sein.

08.10.2018 23:27 • #11


D
Zitat von Tin:
Da hat jemand einen Artikel gelesen, ohne ihn ansatzweise zu verstehen! Das muss man erstmal leisten!


Es steht Dir natürlich völlig frei, so zu denken.
Aber wäre es, nicht nur für mich, erhellend, wenn Du Erleuchtung bringst?
Anstatt Plattitüden los zu lassen?
Man lernt gerne dazu.

08.10.2018 23:35 • x 3 #12


A
@Dattel wie führst du denn eine Beziehung, ohne deiner Partnerin etwas zurückzugeben? Ist das für sie nicht ermüdend?

08.10.2018 23:40 • #13


VictoriaSiempre
Deine Beispiele sind für mich keine Investitionen. Sondern Dinge, die man macht, weil man es möchte und sich gut dabei fühlt. Und nicht, weil man dafür eine Gegenleistung erwartet.

Klar muss man Beziehungen (ob Liebesbeziehungen, freundschaftliche Beziehungen, familiäre Beziehungen) irgendwie pflegen. Aber Pflege ist was anderes als Investition, jedenfalls für mich.

Du bist der typische Ich-hab-alles-für-sie-getan-und-trotzdem-hat-sie-mich-verlassen-Typ. Passiert. Alles für den anderen zu tun ist halt keine Garantie dafür, deshalb geliebt zu werden. Ich z. B. finde auch Aussagen wie ich hab sie auf Händen getragen (kam jetzt nicht von Dir) extrem gruselig. Ich kann nämlich selber gehen.

Du bist - finde ich - viel zu verkopft. Chemie in einer Liebesbeziehung lässt sich nicht analysieren und auf vermeintliche Schwachpunkte runterbrechen.

08.10.2018 23:46 • #14


H
Hm, das ist doch vielschichtiger.

Beispielsweise bindet denjenigen, der nicht so viel investiert, die Investition des Partners (was ja auch oft so beabsichtigt ist vom Investierenden)

08.10.2018 23:53 • #15


A


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