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Geoutet mit Depressionen

U
Ich kenne zum Thema Depression völlig unmögliche Akademiker, sogar Ärzte.
Ich kenne aber auch mit der Krankheit super vertraue Akademiker, sogar Ärzte.
Daran kann man es nicht fest machen.
Viele haben keine Ahnung und eigentlich keine Empathie, aber bemühen sich .
Viele haben eigentlich schon Ahnung, sind aber vom Thema gelangweilt, weil es mittlerweile Mainstream ist und verhalten sich entsprechend mies zu Betroffenen.

Gibt es alles. Deswegen sage ich ja, versucht das Außen auszublenden (Eltern, Geschwister, Akademiker, Nichtakademiker) und kümmert Euch in erster Linie um Euch selbst.

28.12.2018 01:48 • x 1 #31


M
Zitat von unregistriert:
Deswegen sage ich ja, versucht das Außen auszublenden

Auch nicht zu unterschätzen, ist der Anteil, der durch den Bezug gerade zur Familie, dazu kommt. Wir Eltern sind fehlbar, manche mehr - manche weniger. Basierend auf den Erfahrungen unserer Vorfahren, bräuchte auch und gerade die Generation 1930 - heute teils, einen festen Familientherapeuten.
Trotzdem fühl dich gedrückt - das Outing ist schon nicht leicht, mit den Reaktionen danach um so schwerer

28.12.2018 02:01 • x 3 #32


A


Geoutet mit Depressionen

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U
Zitat von mcteapot:
Basierend auf den Erfahrungen unserer Vorfahren, bräuchte auch und gerade die Generation 1930 - heute teils, einen festen Familientherapeuten.


Wir schleppen hier noch ein fettes Kriegstrauma durch die Generationen. Nach dem Krieg gab's keine Therapeuten, und so werden da sehr schlechte Verhaltensweisen durchvererbt bis heute in 2018. Wenn man pathologische Handlungsweisen zurückverfolgt landet man oft bei Vertreibung (Ostpreussen) und diktatorischer Erziehung (H-Jugend und Kriegsdienst).

Ich behaupte mal 99% aller Eltern wollen nur das allerbeste für ihre Kinder. Das verhindert aber nicht, äusserst schädliche Strategien weiter zu geben. Oft werden diese sogar als besonders wichtig und hilfreich angesehen (und haben bestimmt in einem zerbombten Deutschland auch für's Überleben genützt).

Ich denke mir das selbst oft bei meiner Tochter. Wer weis, wie sich entwickelt, was ich ihr mitgebe? Ich kann's nur nach bestem Wissen und Gewissen tun.

28.12.2018 02:08 • x 5 #33


A
Hallo an alle,

was ich vor ein paarr Tagen schrieb, dass ichnoch auf alle Eure hilfreichen Beiträge antworte, kann ich imMoment nich nicht leisten; mir felht noch die Kraft, ich muss häppchenweise vorgehen. Ich hole es aber nach.

Zunächst ein lurzes Update:
Eure Beiträge haben mir sehr geholfen, aus dem tiefen Loch etwas hochzukommen.
Mittlerweile bin ich wieder tiefer gefallen; ich führe das - neben meiner derzeitigen Depression - auf das Nachverhalten meiner Mutter und meines Bruders zurück, was noch folgte, nachdem ich hier zuletzt schrieb, nämlich:
1. Mutter:
Meine Mutter sagte mir einen Tag später: Dein Besuch hat mir nur Tränen gebracht und schaute mich dabei verzweifelt, aber auch sehr bestrafend an.
Zu dem Besuch: Ich war für 1 Woche in der Stadt meiner Eltern und Geschwister (ich selbst wohne 300 km weit weg).
Innert dieser Woche waren durchaus auch schöne Tage dabei, insbes. am 24.12.: Ich konnte, bevor ich mich am 26.12. mit meinen Depressionen outete, mit der Familie auch lustig sein (Ablenkung hilft mir tatsächlich).
Also am 24.12. spielte ich mit den Kindern meiner Geschwister, waren lustig und vertraut, auch meine Eltern waren dabei. Ich hatte dort meinem Vater zum Geburtstag sogar noch ein Stück von Elvis am Piano vorgespielt inklusive Gesang, und mich dabei selber über mich gewundert, dass ich, angesichts meiner Depression dazu in der Lage war,
Was ich damit sagen will: Es macht mich traurig, dass meine Mutter mir ihrer Aussage, mein Besuch hätte ihr NUR Tränen gebracht, alles andere außer Acht lässt. Die Aussage meiner Mutter als solche macht mich ich natürlich auch traurig (neben ihrem Verhalten in meinem Eingangspost).
Vielleicht ist sie auch hilflos. Aber ich fühle mich nicht geliebt, sondern bestraft von ihr dafür, dass ich derzeit depressiv bin.
2.: Bruder:
Ich mailte meinem Bruder noch in der gleichen Nacht nach meinem Depressions-Outing, dass ich sein Lachen und Beschimpfen über mein Outing unverhältnismäßig fand.
Ich hatte gehofft, dass er sich entschuldigt. Hat er aber nicht, sondern meine Email an meinen Vater weitergeleitet (kommt mir so vor, wie Petzen). Und macht mich sehr wütend. Er ist 50 Jahre alt und solch eine Reaktion kann ich in diesem Alter nicht nachvollziehen.
Ich war für den nächsten Tag (also am Tag nach meinem Outing) mit den Kindern und Freundin meines Bruders verabredet, also nur mit den Kids und der Freundin, nicht mit meinem Bruder selbst. Ich hätte mir dieses Treffen gewünscht, und es hätte mir auch geholfen (ich finde soziale Kontakte für mich sehr wichtig, inbes. in Zeiten einer Depression).
Das Treffen fand aber nicht statt, da mein Bruder es seinen Kindern und seiner Freundin verboten hat, sich mit mir zu treffen.

Ich stecke derzeit leider in einer emotionalen Abhängigkeit zu einem Mann, der mich emotional sad.d.i.ostisch behandelt.
Und ich sehe die Parallele zu meine Bruder, weil ich sein Verhalten mir gegenüber als ähnlich empfinde.
Ich glaube, dass mir das Verhalten meines Bruders etwas die Augen öffnet bez. der aktuellen emotionalem Abhängigkeit zu dem Mann.
Denn durch den Mann, der mich so sad.d.istisch behandelt (und ich mich behandeln lasse), lasse ich mich ja ebenso schlecht behandeln, wie ich es tue, wenn ich mir das Verhalten meines Bruderes (und auch meiner Mutter) anschaue.

Danke für das Lesen und auch nochmal leiben Dank für Euren bisherigen Beistand.

Wie gesagt, auf Eure früheren Beiträge antworte ich nch, sobald ich mehr Kraft habe.

29.12.2018 11:41 • x 3 #34


K
Mach nur das, was Du kannst. Auch, was die Antworten hier betrifft. Manchmal geht es halt nicht. Betroffene wie @unregistriert und ich wissen das.

Familie, aber auch vererbbare Dispositionen, können Auslöser für Depressionen sein. Ich möchte behaupten, ich bin seit meiner Kindheit in einem dauerdepressiven Zustand und ein halbwegs normales soziales Leben zu führen, ist ein ständiger Kraftakt.

Da hat alles, was ich in meiner Familie erlebte und noch erlebe, verstärkend gewirkt. Es hat sehr lange gedauert, bis ich verstanden und eingestanden habe, dass dort die Wurzeln liegen, da ich -auch heute noch- der Auffassung bin, dass meine Eltern immer aus dem Beweggrund gehandelt haben, es 'richtig' zu machen. Aber so gut es auch gemeint war, es war eben nicht bedarfs- oder kind- oder KBR-gerecht. Ich war ein gut versorgtes (was Kleidung und Nahrung anging), emotional allein gelassenes Kind, das als robust und vernünftig, wenn auch etwas zurück gezogen, galt und somit kaum eine andere Chance hatte, als schnell erwachsen zu werden. Ab etwa dem 12. Lebensjahr traf ich die Entscheidungen für mein Leben allein, weil ich keine adäquaten Vorbilder hatte.

Irgendwann vor ca. 3 Jahren erfolgte der Befreiungsschlag und ich brach den Kontakt zu meinem Vater ab. Ich wusste, alle leiden fürchterlich unter der (in ihrer Wahrnehmung durch mich) zerstörten Familie. Sie verstanden es nicht. Sie verstanden nicht, warum ich mich zurück gezogen habe, nicht auf Geburtstagen und ihrer goldenen Hochzeit war, und warum ich keinerlei Kontakt mehr suchte oder dafür zur Verfügung stand. Sie verstanden nicht, wie sehr mich das cholerische, negative Wesen meines Vaters immer wieder beeinträchtigte und zu Boden drückte.

Mein Bruder, zu dem ich bis dahin stets ein gutes Verhältnis hatte, distanzierte sich.

(Falls Du Dich fragst, wie ich unter diesen Bedingungen in meinem ersten Beitrag habe schreiben können, sie hätten gut reagiert:
Bereits vor 8 Jahren war ich infolge eines Burnouts in einer Klinik und ambulanten Therapie und das war auch der von mir geschilderten Zeitpunkt der guten Reaktionen zu meiner Krankheit. Damals war ich wirklich glücklich darüber, wie alle damit umgingen.)

Trotzdem mir nach der Trennung von meiner Familie bewusst war, dass ich ihre vermeintlich heile Welt einer funktionierenden Familie zerstört hatte (heile Welten sind dieser Generation sehr wichtig) und diese Last tragen musste, ging es mir damit x-mal besser als mit dem vorherigen Familienleben.

Nun sind meine Eltern schon seit Jahren oder Jahrzehnten sehr krank und es ist ja auch nicht so, dass ich sie nicht liebe (sie tun mir halt nur trotzdem nicht gut), so dass ich vor einiger Zeit eine vorsichtige Annäherung wagte. Das war und ist vor allem getrieben von dem Gedanken, dass diese Annäherung nicht erst dann stattfinden soll, wenn einer von beiden stirbt.

Sie verhalten sich jetzt ganz gut. Sie machen keine Vorwürfe, ABER sie setzten unsere Beziehung quasi wieder in den Stand von vor 3 Jahren ein, ohne dass der Bruch thematisiert würde oder Entschuldigungen ausgesprochen werden. Ihnen genügt es, dass ich wieder da war. Wie es mir geht, ist zweitrangig. Hauptsache, ich passe in ihr Bild und komme zurück zur Herde. Sie sind hilflos. Sie haben kein Rezept dafür, wie man mit psychischen Erkrankungen und seinem Anteil daran umgeht. Das Beste, was in ihrer Welt möglich ist, ist dass alles wie früher wird. Denn früher war es doch gut (für sie). Denn früher haben sie doch ihr Bestes gegeben. Das in Frage zu stellen, ist eine Brücke, über die es dieser Generation sehr schwer zu gehen fällt, obwohl ich ihnen gar nichts vorwerfe, denn ich sehe und weiß ja, dass sie das Beste gegeben haben, das sie zu geben vermochten.

Ich muss jetzt nach den ersten Kontakten feststellen, dass mein vorausschauendes Verhalten dazu führt, dass es mir wieder schlechter geht, dass ich wieder die Bürde trage, die ich mir durch das Generationenerbe der Familie auferlegt fühle. Ich bin hin- und hergerissen, wie ich mich weiter verhalten werde, denn ich werde niemals vergessen, wie sich nicht nur sinnbildlich meine Lungen mit Luft füllten und wie viel Freiheit und abgefallene Last ich spürte, als ich von meiner Familie weg ging.

Ich schreibe Dir das, um deutlich zu machen, dass wir unabhängig vom Alter immer Kind bleiben, aber dass - so unmöglich es auch scheinen mag, weil es existenziell scheint- auch eine Trennung von der Familie möglich ist. Ich schreibe das, weil ich denke, dass es Konstellationen gibt, in denen die neu gewonnene Freiheit mehr wiegt als der daraus entstehende Schmerz.

29.12.2018 13:05 • x 6 #35


Babs54
Liebe @aufbruch, ich wünsche dir von Herzen Ruhe und Frieden.
Mehr kann ich im Moment, so glaube ich, nicht geben, ausser einer ganz lieben warmen Umarmung.
Pass auf dich auf
Babs54

29.12.2018 13:13 • x 2 #36


A
Für meinen Bruder und meinen mich bisher nur quälenden Freund - auch, wenn Ihr diese Zeilen nie lesen werdet:

Ich lasse Euch im alten Jahr. Ihr seid beide für mich gestorben.

1.: Bruder: Du warst mein ganzes Leben lang genetisch, verwandschaftlich mein Bruder.
Du hast Dinge getan, die ich hier nicht ins Forum schreiben kann, da der Beitrag dann sicher von der Moderation entfernt würde.
Du bist quälend, sad.d.istisch, menschenverachtend und lässt Deine Angehörigen sehenden Auges in den Exit im Sinne von körperlichen Ableben laufen.
Das hätte ich nie von Dir gedacht, nie.
Ich bin sehr enttäuscht von Dir, wütend und traurig. Du lebst zwar noch, aber für mich fühlt es sich an, als wärest Du gestorben.

2. meinen mich bisher nur quälenden Freund:
Auch Dich lasse ich ziehen. Ich habe Dich in meine Seele und mein Herz gelassen und Du bist mit Füßen drauf rumgetrampelt. Immer und immer wieder.
Ich möchte Dir auch mittlerweile NICHT mehr helfen, weil Du offenbar unter Dir selber leidest.
Behalt Dein Leid für Dich, aber lass es nicht mehr an mir aus.
Auch über Dich bin ich sehr traurig, wütend und enttäuscht, aber ich will Dich einfach nur noch loswerden.

Ihr beide, Ihr könnt mich mal.

Und Du miesester, menschenverachtender Psychotherapeut, der mich in der Jugend missbraucht hat, ebenfalls.
Es war damals noch nicht strafbar, sonst hätte ich Dich längst in den K.nast gebractht. Und selbst, wenn es noch eine Strabarkeitslücke gbe - es wäre inzwischen rechtlich verjährt.
Geblieben sind Verachtung und Wunden, und sicherlich Anfälligkeiten für Männer, die mich im Erwachsenenalter schlecht behandeln - und ich habe es zugelassen.
Ver.p.iss Dich du miese Rek.talöffnung, auch Dich lasse ich im alten Jahr.

31.12.2018 23:22 • x 2 #37


A
Zitat von Aufbruch:
Es war damals noch nicht strafbar

Speziell Missbrauch in der Psychotherapie war gemeint.
Ich hatte Dich aber wegen anderer Delikte angezeigt, Mir wurde nicht gegalubt. Es war ja kein Dritter dabei,
Insoweit ist es auch schon egal, dass es den Psychotherapie-Missbrauchsparagraphen damals noch nicht gab.
Es hätte keinen Unterschied gemacht.

Ich lasse es nicht mehr zu, dass es heute noch mein Leben bestimmt. Ich breche auf.

31.12.2018 23:36 • x 1 #38


A
Ihr eben aufgezählten Monster habt mir nur Schlechtes gegeben.Das Kapitell schließe ich.

Ich gebe mir selbst jetzt gut Energie. Nur für mich. Und gehe meinen Weg. Ohne Euch. Dafür glücklich. Das seid Ihr sicher nicht, denn wer andere wuält, ist niemals im Reine mit sich selbst.

In Verachtung Euch gegenüber,
aber mit Zuversicht und Positivem mir selbst gegenüber.

01.01.2019 00:03 • x 2 #39


U
Richtig so liebe @aufbruch.
Zorn ist eine unglaublich starke Energiequelle, wenn Du es schaffst, sie als Batterie für Selbstliebe zu verwenden.
Ich bin auch gerade in dem Thema. Momentan gelingt es mir ganz gut.

01.01.2019 02:58 • x 2 #40


E
Auf meinen Beitrag brauchst du nicht eingehen,weil es einfach nur Worte von Herzen waren und sind und diese kann man auch so stehen lassen.
Du hättest wirklich andere Reaktionen auf dich und den Mut zum Outing verdient.Auch,wenn du dich gerade am Boden fühlst, es bricht vieles in dir auf ,für mich lesen sich deine Worte ,als ob deine Häutung begonnen hat und etwas sehr Starkes und Schönes hervortritt.
Bitte bleib auf diesem Weg, weg von dem,was dich am Boden hält.Flieg!

01.01.2019 04:23 • x 1 #41


Blanca
Zitat von Aufbruch:
Fühle mich so alleine. Meine Seele liegt auf meiner eigenen, inneren Intensivstation, aber kein Besuch da, sondern nur emotionale Sch.lägxe durch Mutter und Bruder.

Hat jemand Ähnliches erlebt oder sonst etwas dazu zu sagen ?

Fühle mich so mies und alleine. Richtig depressiv eben, in einem tiefen Loch

Tut mir leid, daß Deine Familie so verständnislos und empathiefrei reagiert hat. Leider wird psychischer Leidensdruck nicht so offensichtlich wahrgenommen wie ein gebrochenes Rückgrat und da das Wort Depression inflationär gebraucht wird und eine Menge Psychovampire da draußen rumlaufen, die sich hinter solchen Worten einrichten, um Vorteile für sich daraus zu schlagen, schlägt denen, die tatsächlich damit zu kämpfen haben, mitunter erst mal ein Gemisch aus Mißtrauen und Verachtung entgegen - so wie Du es leider jetzt auch erlebt hast.

Hinzu kommt, daß gerade enge Verwandte einem buchstäblich zu nah stehen, um den für die gebotene Rücksichtnahme erforderlichen Respekt zu wahren. Das ist zwar nicht in jeder Familie so und somit zum Glück auch nur teilweise gegeben und natürlich soll das auch keine Entschuldigung für die miese Reaktion speziell Deiner Sippe sein - aber es ist zumindest eine Erklärung aus rein logischer Sicht.

Ich finde es lobenswert offen und tapfer von Dir, daß Du Dir selbst eingestanden hast, dieses Problem mit Deiner Psyche zu haben und dies gegenüber Deiner Familie auch offen anzusprechen, um ihnen den Grund für Dein Verhalten zu erklären. Daß sie so reagiert haben ist traurig, aber für den Moment erst mal nicht zu ändern. Vielleicht läßt sich das zu einem späteren Zeitpunkt nochmal angehen, sobald es nicht Du, sondern ein Arzt, Familientherapeut oder Mediator ist, der ihnen - ganz neutral und fachmännisch - dargelegt hat, was mit Dir los ist. Wenn zwei dasgleiche sagen, ist es für viele Menschen leider trotzdem nicht dasselbe: Womöglich kann Deine Familie die traurige Wahrheit erst dann ernstnehmen, wenn die Aussage von einer Fachkraft kommt.

Im schlimmsten Fall wird sie es nicht mal dann tun - dann allerdings ist das Verhalten Deiner Leute nur noch damit zu erklären, daß sie Dich eh nicht respektieren und dann bleibt nur noch eines: Abstand, und zwar gründlich und auf Dauer. Aber laß uns das jetzt und hier nicht länger vertiefen; a) geht es jetzt vorrangig erst mal um Dich und darum, Deine akute Symptomatik in den Griff zu kriegen und b) hat ja noch kein ärztliches Gespräch mit Deinen Angehörigen stattgefunden.

Zurück also zu Dir selbst:

Kennst Du die Ursache Deiner Symptome? Hast Du Dein Blut gründlich untersuchen lassen, insbesondere auf Vitamin D, B und Magnesium hin? Ist Deine Leber in Ordnung? Wie gut oder schlecht bist Du mit Jod versorgt? Was macht Deine Schilddrüse?

Wie ernährst Du Dich? Isst Du regelmässig Fleisch aus Massenhaltung? Nimmst Du Getreide zu Dir, das mit Glyphosat traktiert gewesen sein könnte? Oder ernährst Du Dich gezielt von organischem Obst und Gemüse? Ist eine Gluten- und / oder Lactoseintoleranz ausgeschlossen?

Hast Du einen Blähbauch, könnte ein Reizmagen- oder Darmsyndrom dahinterstecken? Oder womöglich eine Pilzinfektion? Schon mal an Probiotika gedacht?

Leider machen Schulmediziner sich auch beim sogenannten großen Blutbild nicht die Mühe, das alles abzuchecken. Schlimmer noch: Sie haben auch kein Problem, Dir jahrzehntelang zu erzählen, was für tolle Blutwerte Du hast, wie einwandfrei Deine Organe doch intakt sind und es kurzerhand erst auf zuviel Stress und dann auf die psychische Schiene zu schieben, wenn Du Symptome einer Depression (oder auch eine handfeste solche) entwickelst. Gerätst Du dann auch noch in die Klauen eines geschäftstüchtigen Psychiaters, wird man keine Hemmungen haben, Dir Psychopharmaka aufzuschwatzen - was Dich dann erst aus der Bahn wirft, je nachdem welche Nebenwirkungen die verursachen und wie abhängig sie auf Dauer machen.

Es kommt nicht von ungefähr, daß Depressionen gerade in industriellen Gesellschaften so symptomatisch sind - im Gegensatz zu Völkern, die sich gesund ernähren und viel bewegen. In vielen Fällen ließen sich die Symptome bereits relativ kurzfristig lindern oder auch abstellen, wenn die Betroffenen schon nur ihre Ernährung komplett umstellen, ihre Vitamine und Nährstoffe wiederauffüllen und ihren Jodmangel beheben (Vorsicht damit bei Hashimoto!), statt sich in Therapien wochenlang mit Bodyscans, Qi Gong und Meditationsübungen zu üben, nur um trotz hohem Zeitaufwand und Disziplin festzustellen, daß man immer noch nicht richtig entspannen kann, sich immer noch viel zu häufig viel zu traurig, wütend, hoffnungslos, entfremdet fühlt - und jetzt obendrein auch noch schuldig dafür, daß man es trotz all dieser - rein auf die Psyche und nicht auf körperliche Ursachen ausgerichteten - Methoden immer noch nicht schafft, nachhaltig positiv zu denken und zu fühlen.

Bitte sei mir nicht böse, wenn ich hier so tief aushole. Gut möglich, daß Du jetzt tatsächlich erst mal ganz fix an einen Ort (Reha- oder Therapieplatz) mußt, wo Du Dich fallenlassen und mit Dir selbst auseinandersetzen kannst, ohne Dir blöde Sprüche anhören zu müssen dafür. Sollte die Depression Ursachen haben wie oben genannt, wird Dir das allerdings nur kurzfristig und bedingt etwas bringen.

Doch immerhin könnte so eine Intervention Dir aus dem akuten Tief heraushelfen, so daß Du überhaupt mal die Kraft hast, weiter nach den Ursachen forschen zu können. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, daß der Heilungsprozess locker ein Jahr und mehr dauern kann - selbst wenn es Dir gelingen sollte, die eigentliche Ursache für Deine Depression zu finden. Es ist ein steiniger Weg, denn weder Schulmedizin noch Psychiatrie sind interessiert daran oder sonderlich hilfreich dabei - dafür verdienen sie zu wenig daran.

Beispiel:

Ein Vitamin D-Test kostet unter EUR 50 und das Zeug selbst bekommt man für nochmal ein Fünftel davon in der Apotheke oder bei Amazon. Eine Therapie hingegen kann je nach Haus bis zu EUR 30.000 kosten - und Dich trotzdem nicht so weit bringen wie 10 Tage Einnahme von nur 1000 LE Vitamin D. Ich weiß, wovon ich rede... hab's an mir selbst erlebt (beides).

Fazit:

1.
Es tut mir leid, wie Deine Familie reagiert hat. Dennoch war es richtig, daß Du Dich ihnen gegenüber geöffnet hast. Ihre Reaktion gereicht ihnen zur Schande, nicht Dir.

2.
Du mußt jetzt erst mal aus diesem akuten Loch heraus. Also such Dir die Hilfe, die sich auf die Schnelle kriegen läßt - auch wenn's reine Standard-Schulmedizin ist - und nimm sie an. Aber bleib kritisch gegenüber Big Pharma. Wenn irgend möglich, frag zumindest nach einem Vitamin D und einem Vitamin B Test. Laß Cortisol, Blutzucker, Cholesterin prüfen und auch Deine Schilddrüse. Sollten die Ärzte was finden, werden sie Dir womöglich etwas aufschreiben, aber Vorsicht bei Metformin und dergleichen! Auch hier würde ich erst mal mit natürlichen Mitteln ansetzen: L-Arginin, Carnithin etwa...

3.
Was Deine Familie betrifft, so würde ich dem Therapeuten vorschlagen, daß er sich mal mit denen direkt unterhält, und ihnen Deine Symptomatik erklärt. Dafür wird er natürlich Dein Einverständnis benötigen. Vielleicht läßt sich auch eine Mediation daraus machen, also daß er erst mit Dir und denen getrennt und dann gemeinsam mit Euch allen spricht.

Das setzt natürlich voraus, daß Deine Familie überhaupt an so einem Gespräch - mithin also an Dir selbst - interessiert ist.

So grausam es ist: Manche Familien sind das nicht. Doch wer den Mut hat, sich offen zu seiner Depression zu bekennen, der ist auch tapfer genug, so einer Erkenntnis umzugehen. Sollte es wirklich soweit kommen, scheu Dich bitte nicht, wieder hier im Forum um Hilfe zu bitten. Ich bin sicher nicht die einzige, die Dich dann auffangen wird, so gut es eben geht.

4.
Sobald es Dir besser geht, lies Dich mal ein in alternative Behandlungsmethoden. Falls es ein Buch sein soll, google mal nach Codex Humanus. Doch auch auf FB wirst Du etliche Infos finden, auch wenn die Recherche danach und deren Studium extrem zeitaufwändig ist. Du kannst mir gern eine PN senden, dann helfe ich Dir filtern.

Natürlich kann ich Dir nicht garantieren, daß Deine Depression sich so in den Griff bekommen läßt. Aber den Versuch wär's mir wert, ehe Du Dich vollständig und endgültig in die Hände von Big Pharma und der damit fest verwobenen Schulmedizin ergibst.

5.
Ich drücke Dich jetzt mal ganz, ganz feste und wünsche Dir trotz all diesem Müll ein erfolgreiches 2019. Bitte meld' Dich wieder, wenn Du meinst, ich könne Dir irgendwie behilflich sein. Gern auch per PN.

01.01.2019 14:54 • x 2 #42


F
@Blanka

Ich bin auch hier wieder beeindruckt, wie sehr du dir Zeit nimmst für die offensichtlich Starken-Schwachen hier im Forum. Du scheinst ein gutes Auge dafür zu haben, wer tatsächlich an der Klippe steht und wer eher in der Leidensschleife schon gut eingerichtet ist und aus dem eigenen Problem noch ausreichend Positives erhält - wie z.B. Aufmerksamkeit oder ein Thema.

Ich würde dir in allen Maßnahmen, die du vorschlägst 100% beipflichten. Vitamin- und Mineralversorgung kann relativ schnell gecheckt werden und als Ergebnis mit zum Arzt genommen werden. Und insgesamt den Lebensrhythmus zu prüfen halte ich auch für gut. - Ein Tagesprotokoll anlegen mit Schlafenszeiten, dem Gefühl der Ruhebedürftigkeit, den Aktivphasen und Essenszeiten. Das könnte zusätzlich noch einmal Einblicke in die Situation bringen. Zu spätes zu Bett gehen, nachts aktiv und tagsüber erschöpft, das kann Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben.

Was ich auch prüfen würde, ist, ob es bereits Fälle von Depressionen in der Familie gab oder gibt. Die sind möglicherweise ebenso abgetan und unter den Teppich gekehrt.

Insgesamt wünsche ich der TE, dass sie genügend Unterstützung von Freunden und medizinischen Spezialisten findet und Leute wie euch hier im Forum, die immer noch eine gute Idee haben, Verständnis zeigen und auch mal hart sind, wo es nötig scheint. Toll, dass es euch gibt

01.01.2019 15:23 • x 2 #43


Marmorkuchen
Zitat von Blanca:
, wird man keine Hemmungen haben, Dir Psychopharmaka aufzuschwatzen - was Dich dann erst aus der Bahn wirft, je nachdem welche Nebenwirkungen die verursachen und wie abhängig sie auf Dauer machen.




Ein sehr guter Beitrag alles in allem mit ganzheitlichen Ansätzen; ich konnte auch für mich etwas mitnehmen davon .

Also solltest du stationär in eine Klinik gehen da bekommst du Psychopharmaka und neuroleptika als Grundnahrung in einer Dosis die Dich zwar ruhig macht aber auch die Engel singen hören lässt . Und zwar 24/7 . Dann lieber ambulante Therapie !

Vielen Dank Blanka für den Beitrag ; ich werde mein Punkte Programm für körperliche und seelische Gesundheit ergänzen ...

01.01.2019 16:10 • x 1 #44


Blanca
Na ja, es gibt schon auch Heilanstalten, wo man ganzheitlich betreut und nicht gleich mit Psychopharmaka zugeworfen wird. Psychiatrie ist die heftige Variante, mit Depressionen kann man auch in eine psychosomatische Klinik gehen - sollte dann halt eine sein, die holistisch orientiert ist und entsprechende Referenzen hat (auch seitens ehemaliger Patienten, im Internet).

Um die akute Depression in den Griff zu bekommen, würde ich sowas - bei entsprechender Vorrecherche - auch durchaus empfehlen, um möglichst zügig in einen Zustand zurückzukommen, wo man überhaupt erst wieder imstande ist, sich mit weiterer Ursachenforschung autark zu befassen.

Das mit der unerwünschten Medikamentengabe würde ich schon vor Aufnahme mit der betreffenden Klinik klären und zur Vorbedingung machen und zwar in einer Weise, die später keinen Kommentar im Entlassungsbericht mehr zulässt von wegen man sei unkooperativ gewesen. Ist man erst mal drin, wird es sonst schwierig - zumal die Kasse bei vorzeitigem Therapieabbruch auch Probleme macht, wenn man stattdessen woanders nochmal eine aufnehmen will.

01.01.2019 18:36 • x 2 #45


A


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