147

Gibt es die zweite große Liebe?

W
Hallo MalOhneScherz!

Ich möchte Dir dazu einmal etwas Grundsätzliches sagen. Allerdings möchte ich das bitte in keiner Weise als esoterisch verstanden wissen, denn das ist nicht meine Absicht und auch nicht meine Richtung.

Das Erste, das man sehen muß, ist, daß jeder Mensch gewissermaßen eine eigene Signatur hat, etwas zutiefst Individuelles, wie die Fingerabdrücke oder die DNA. Und das ist eben tatsächlich einzigartig, und sehr, sehr komplex.
Man kann es sich meinetwegen als (energetisches) Muster oder Feld vorstellen oder als vielfältige Schwingung oder was auch immer.
Und das wiederum geht sowohl von der grundsätzlichen Natur aus, die ein Mensch hat, als auch von längerfristigen und momentanen Stimmungen und ebenso ist es abhängig von der jeweiligen Situation oder einem Gegenüber.
Du hast sicher schon erlebt, wie Dich jemand, der so richtig schlecht drauf ist, selber schlagartig runterziehen kann und Deine Gestimmtheit augenblicklich verändert (allerdings flüchtig, d. h. Du wirst deshalb nicht in lebenslange Depression verfallen, weil Du Dich ja wieder auspendelst). Ebenso wirst Du schon erlebt haben, daß unterschiedliche Menschen ganz unterschiedlich auf Dich wirken. Viele wirst Du mehr oder weniger gar nicht bemerken, andere werden Dir in irgendeiner Weise auffallen, und bei ganz wenigen wirst Du etwas Besonderes spüren (auch wenn andere Menschen bei derselben Person gar nichts verspüren). Dabei kann Dich jemand eben körperlich, seelisch oder geistig ansprechen - oder auch alles zusammen (was dann natürlich eine besonders starke Wirkung hat). Wovon man sich angezogen fühlt, hängt aber jedenfalls immer von einem selber ab, von seinen eigenen Schwingungsmustern, um bei diesem Vergleich zu bleiben.
Diese hängen, wie gesagt, von der grundsätzlichen Natur einer Person ab und ebenso von ihren längerfristigen und momentanen Stimmungen.
Wenn man sich nun von jemandem angezogen fühlt, dann kommt es halt darauf an, in welchem Zustand man selber gerade ist. Wenn man z. B. gerade in einer eher depressiven oder verzweifelten Phase ist, wird man entsprechend jemanden anziehen, der das ausgleicht. (So, wie man, wenn man krank ist, eben einen Arzt aufsucht und nicht den Friseur. Der Unterschied ist nur, daß man das in diesem Fall bewußt macht, im anderen unbewußt.)) Der paßt aber halt dann nur in dieser Phase und nicht, wenn man in einem ausgeglichenen Zustand ist. Zudem ist das immer eher etwas Oberflächliches, das zwar für den Moment Bedeutung hat, aber gleichsam ein Ablaufdatum hat, weil man ja nicht dauerhaft in einem Ausnahmezustand bleibt. (So, wie man nicht mehr zum Arzt geht, wenn man wieder gesund ist.) Zumindest eine Art von Liebesgefühlen kann man aber dennoch entwickeln natürlich.

Begegnet man nun aber jemanden, der einen sozusagen in der Tiefe anspricht, also in seinem ureigensten Innersten, unabhänging von gegenwärtigen Gestimmtheiten oder Bedürfnissen oder Gelüsten usw., dann erzeugt das eben ein Gefühl von Seelenverwandtschaft, und man wird zutiefst ergriffen davon, ganz anders, als wenn einen jemand gleichsam nur an der Oberfläche berührt. Und je stimmiger das ist, um so tiefer wird die Liebe empfunden.

Diese Vorstellung von den zwei Hälften gibt es ja schon lange, seit der Antike, und so falsch oder rein mythologisch ist die nicht. Sondern das hat durchaus seine tiefere Bedeutung.
Nur ist es in unserer vergröberten, rational-materialistischen und psychologistisch abgestumpften Zeit und Welt halt so, daß das kaum noch so erlebt und schon gar nicht verstanden wird, sondern alles mehr oder weniger für beliebig und austauschbar gehalten wird und damit jeden wirklichen Wert und jede tiefere Bedeutung verliert. Es wird alles einfach über einen Kamm geschoren, und wenn man sich die diversen entsprechenden Ratgeber ansieht, dann werden darin halt irgendwelche Erklärungen geliefert - alles ist hormonell gesteuert oder es geht um Vater- oder Mutterprojektionen oder biometrische Ähnlichkeiten oder sonst einen oberflächlichen Quatsch. Und die Erkenntnisse und Tipps entsprechen dann halt dieser Sichtweise.

Du fragst Dich ja immer, ob es diese eine große Liebe gibt.
Du mußt verstehen, daß jeder Mensch der Schöpfer seiner eigenen Welt ist. Du mußt Dich also fragen, ob es in DEINER Welt diese eine große Liebe gibt.
Es gibt nicht DIE Welt, die Du danach fragen kannst. Sondern es gibt nur DEINE Welt. Und an diese mußt Du Deine Frage richten. Nur Du kannst wissen, ob es für DICH diese eine große Liebe gibt oder nicht. Ja, allein Du hast es in der Hand, ob es sie gibt oder nicht.
Es ist ja nicht anders wie mit Gott. Wenn es in Deiner Welt einen Gott gibt, dann gibt es ihn, wenn nicht, dann eben nicht. Da kann im Außen darum gestritten werden, wie nur was. Leider haben auch hier die Menschen noch nicht begriffen, daß dieser Streit völlig unsinnig ist und nicht bis ans Ende aller Zeiten entschieden werden kann.

Wie Du siehst, sagen manche, man kann sich immer wieder neu verlieben, andere wiederum haben vielleicht schon zehn große Liebe erlebt, andere eben nur eine. Weil das eben in IHRER jeweiligen Welt so ist. Aber das ist eben nicht Deine. Wie es in Deiner Welt ist, das kannst Du nur selber erfahren bzw. entscheiden.
Wobei es aber sicher so ist (wie eine Vorrednerin gemeint hat), daß es verschiedene Arten von Lieben gibt. Und daß man auch eine nicht mit der anderen vergleichen kann.

Und, um es nochmals zu sagen: Viele setzen die große Liebe mit einem ewigen Glückszustand gleich. Aber das ist ganz sicher nicht der Fall. Im Gegenteil - je größer die Liebe, um so größer die Herausforderungen (aber um so größer auch der Lohn). Denn dabei werden beide unausweichlich mit ihrem Innersten konfrontiert, also durchaus auch mit ihren dunklen Seiten und ebenso mit jenen des anderen. Und das muß man halt erst einmal verkraften können. Diese Art von Liebe, die wirklich das Innerste anrührt, ist halt kein Spiel mehr wie etwa bei der Verliebtheit oder irgendwelchen körperlichen Gelüsten oder Beziehungskonstruktionen, die gesellschaftlichen Mustern folgen. Sondern hier wird es gleichsam ernst mit der Liebe. Ob das auch durchzuhalten ist, ist aber eine andere Frage. Denn ohne Leid und Schreckmomente wird es nicht gehen.
Auf der anderen Seite aber erfährt man auch nur so, wie Du so schön gesagt hast, die beste Version von sich.

Liebe Grüße

17.09.2015 01:23 • x 8 #61


Sternenträne
[quote=whynot60]
Und, um es nochmals zu sagen: Viele setzen die große Liebe mit einem ewigen Glückszustand gleich. Aber das ist ganz sicher nicht der Fall. Im Gegenteil - je größer die Liebe, um so größer die Herausforderungen (aber um so größer auch der Lohn). Denn dabei werden beide unausweichlich mit ihrem Innersten konfrontiert, also durchaus auch mit ihren dunklen Seiten und ebenso mit jenen des anderen. Und das muß man halt erst einmal verkraften können. /quote]

Hallo ihr lieben,

Jetzt muss ich euch -insbesondere whynot- mal danken für eure tollen Ausführungen! Lese schon ne Weile mit...whynot, du drückst das, was ich fühle und denke fantastisch aus und ich schöpfe echt Kraft und Zuversicht aus deinen Worten!

Meiner Meinung nach hatte ich eine solche große Liebe...8Jahre waren wir zusammen, die letzten drei davon nicht mehr so glücklich ...und haben beide gekämpft, aber er war irgendwann immer wieder an dem Punkt aufzugeben, obwohl auch ich seine große Liebe sei.....ich hätte weiter gemacht, wäre durch dick und dünn, denn für mich war er DER Mann, wie bisher keiner. Und ich hebe ihn damit nicht auf einen Thron...er hatte genug Fehler und Macken, wie ich auch...aber mein Gefühl und der Wunsch ihm nahe zu sein und dasLeben mit ihm zu verbringen, das war noch bei keinem vorher so stark und vor allem beständig.
Leider war er irgendwann nicht mehr bereit, weiter zu arbeiten an der Beziehung. ...so ist nun seit zwei Monaten Funkstille, was immer wieder unglaublich schwer fällt, aber ich kann ihn ja nicht zwingen bei mir zu bleiben und sich den Herausforderungen unserer Liebe zu stellen.

Zum Thema:ich bin nicht sicher, ob es nur die eine große Liebe gibt.....er war/ist sie zwar irgendwo...aber wer sagt mir, dass nicht noch irgendwo jemand rumläuft, der ähnlich gut zu mir passt und diese Gefühle auslösen könnte zu einer anderen Zeit, wenn dies hier gut verdaut ist. Bestimmt ist jede Liebe individuell, aber für sich genommen damit auch besonders.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf...

30.09.2015 17:16 • x 1 #62


A


Gibt es die zweite große Liebe?

x 3


W
Hallo!

@ Sternenträne

Ja, die Hoffnung soll und braucht man ja auch nicht aufzugeben.
Der Mensch entwickelt sich weiter (nicht alle, aber doch manche ), und dann kann es natürlich sein, daß man wieder jemandem begegnet, der besser zu einem paßt.

Allerdings glaube ich schon, daß jeder so seine Grundnatur, sein innerstes Wesen hat, und wenn zu dieser(m) jemand wirklich sehr gut paßt, dann ist das schon etwas Besonderes, das sich auch nicht so ohne weiteres ersetzen oder austauchen läßt. Liebe ist ihrer Natur nach eben nicht beliebig.

Ich muß aber schon auch sagen, vom Gefühl her tendiere ich eher dazu, daß es diese eine große Liebe zumindest geben könnte.
Was nicht heißt, daß man nicht auch jemand anderen lieben könnte. Es gibt ja die unterschiedlichsten Arten von Liebe. Aber diese allertiefste Liebe kann man vielleicht halt doch nur mit einem einzigen Menschen erleben.
Aber das ist letzlich Ansichtssache.

Zu Deiner persönlichen Erfahrung: Daß jeder seine Macken und Fehler hat, das ist klar, weil das ja auch etwas Subjektives ist. Und wir sind halt Menschen und keine Taschenrechner. Worauf es aber wirklich ankommt, ist aber eben dieser sozusagen aus der innigen Liebe hervorgegangene Wille, miteinander durch dick und dünn zu gehen.
Denn, wie gesagt, das Leben ist leider nicht immer nur einfach, und je tiefer die Liebe, um so größer die Herausforderungen. Die Kunst scheint mir zu sein (oder vielleicht sogar der Sinn), dieses Gefühl der Liebe über alle Probleme und Differenzen und Verletzungen hinauswachsen zu lassen. Vielleicht erschließt sich einem überhaupt erst dann die tiefere Bedeutung der (dieser) Liebe.
Solange alles eitel Wonne ist, kann man alles mögliche für Liebe halten - was es damit wirklich auf sich hat (und auch mit einem selber), zeigt sich eben erst, wenn es zu Schwierigen kommt, zu Verletzungen, zu blauen Flecken.
Aber natürlich kann es sein, wie leider offenbar auch bei Euch, daß die Probleme und Differenzen und Konflikte vielleicht zu viel werden und man darüber dann irgendwann die Liebe doch etwas aus den Augen verliert bzw. sie sich in den letzten Herzenswinkel zurückzieht, wenn ich so sagen darf.
Es kann sogar so sein, wenn die gemeinsamen Verstrickungen zu viel werden, daß beide einmal einen Teil des Weges alleine gehen müssen, um überhaupt wieder zu sich selber finden zu können. Das muß nicht grundsätzlich etwas Schlechtes sein.

Richtig: zwingen kannst Du Deinen Ex natürlich nicht, zu Dir zurückzukehren und sich den Herausforderungen der Liebe zu stellen. Das würde auch nichts bringen. Wenn, dann muß das von ihm selber kommen. Und so etwas kommt durchaus vor. (Womit ich Dir aber keine leeren Hoffnungen machen will!)
Es gibt halt, meiner Erfahrung nach, Menschen, die es füreinander sind - und dann kann es durchaus sein, daß sich die Wege einmal trennen und dann auch wieder irgendwann zueinanderführen. Ausgeschlossen ist das nicht, zumal wenn es tatsächlich um diese tiefe Liebe geht.

Liebe Grüße

01.10.2015 01:29 • x 2 #63


M
Aber wie kann es die große wahre Liebe sein, wenn der eine sich nach der Trennung leer fühlt und der andere sein Leben fröhlich weiter führt als wäre nichts gewesen oder zumindest nicht so hadert wie der Verlassene?

Ist Liebe gleichzusetzen mit Abhängigkeit? Ich kann nicht ohne dich leben. für immer. Babies.
Wie kann ich da noch an Liebe glauben, wenn der, der das kurz vor der Trennung sagte, einfach GEHT? Und wie kann ich nochmal Liebe finden, ist nicht die Magie, das Besondere der Liebe zerstört, wenn sie einfach auswechselbar ist? Wenn sich der Seelenverwandte als unzuverlässig entpuppt?

Oder ist es das Wesen der Liebe, dass sie nicht an einen Menschen gebunden ist, sondern dass *jeder* Mensch doch im Grunde seines Wesens liebenswert ist, und *jeder* Mensch in *jedem* anderen Menschen die Liebe entdecken könnte, wenn er nur der Liebe die Möglichkeit gibt sich zu entfalten?

Und in ihrem tiefsten Wesen sind sich, so denke ich, alle Menschen eigentlich ähnlich. Es sind die Oberflächlichkeiten, die sie unterscheiden. Angewohnheiten, Macken, Eigenarten, Aussehen, Beruf ... Aber die inneren Wünsche sind doch im Prinzip bei vielen Menschen ähnlich, oder sagen wir, es gibt Gruppen von Menschen, bei denen diese Wünsche ähnlich sind. Und im Prinzip sind alle essenziellen Bedürfnisse in jedem Menschen angelegt - Sicherheit, Abenteuerlust, Abwechslung, Routine, Geborgenheit, Ausbruch, Rebellentum, Langeweile - jeder Mensch trägt all das in sich, je nach Phase seines Lebens, je nach aktueller Befindlichkeit unterschiedlich stark ausgeprägt. Aber in jedem Menschen kann man etwas von sich finden, Ähnlichkeiten, und in jedem Menschen findet man auch etwas, was ergänzt. Klar gehört zur Liebe und ero. Anziehung mehr. Die körperliche Attraktivität und die intellektuelle...

Und trotzdem weiß ich, was ich gefühlt habe ist in Worten nicht zu beschreiben. Aber nüchtern betrachtet ist Liebe wirklich eine chemische Reaktion, die Ausschüttung von Botenstoffen, die die Welt rosig macht... Ich weiß selbst nicht mehr genau woran ich glauben soll.

Ja du hast Recht, whynot, es geht darum, woran man glaubt. Wenn ich an die große Liebe GLAUBE, dann finde/fühle ich sie auch oder werde an ihr festhalten.

Wenn ich an Seelenverwandtschaft glaube, dann spüre ich sie...
Oder spüre ich *erst* etwas, das ich *dann* als Seelenverwandtschaft beschreibe? Was ist zuerst da, der Begriff, die Vorstellung davon, der Glaube an etwas, oder das Erlebnis, zu dem ich mir einen Begriff suche?

Das ist wie die Henne und das Ei

Und ich glaube einfach nun nicht mehr an das, woran ich all die Jahre geglaubt habe, dass es den Einen für mich gibt. Ich habe ihn wiedergesehen, nicht mit ihm gesprochen, aber die Magie und alles was wir hatten, ist weg. Ich sehe nur noch einen Menschen, einen Fremden, der mir weh getan hat und mich enttäuscht hat und mit dem mich etwas verbunden HAT, was kaputt gegangen ist. Liebe kann kaputt gehen, langsam verschwinden, oder mit einem riesigen Krach in einer plötzlichen Trennung.

Aber frei bin ich nicht und auch nicht glücklich. Denn das erfüllende Liebesempfinden, das ich vor der Trennung hatte, das ist ja weg... Das Empfinden eins zu sein, mit ihm, mit der Welt... Das Empfinden von Sinn und Zugehörigkeit

Vieleicht muss man auch grundsätzlich Verliebtheit und Liebe trennen?

Ich verstehe nicht, wie er mich, als Menschen, als Freund, im Stich lassen konnte. Ganz abgesehen von de Verliebtheit und dem Hormonrausch, in dem wir uns sicherlich befanden.
Und doch sehe ich, es ist sein gutes Recht, sein Leben zu leben wie er es will. Und wenn er das ganz ohne mich und Kontakt zu mir möchte, dann habe ich kein Recht in sein Leben einzugreifen.

Ich weiß meine Gedanken sind wirr, aber tatsächlich geht mir all das durch den Kopf.

Ich danke euch für die rege Diskussion.

01.10.2015 15:15 • x 1 #64


J
Guten Abend Du Liebe,
Du kannst gern mal bei mir Urlaub machen. Ich wünschte, es ginge Dir schon etwas besser. Liebe Grüße aus Rostock von der person, die sich eigentlich der Stimme enthalten wollte
(.. oder vielleicht läd whynot Dich mal rüber übern Teich ein..)

01.10.2015 18:47 • x 1 #65


Sternenträne
Danke @ whynot, für deine tiefgründigen Gedanken und deine Energie und Zeit.

Ja das mag sicher stimmen, dass es SO eine große stimmige Liebe nicht nochmal gibt.
Aber hoffentlich eine, die einen trotzdem glücklich oder zufrieden in einer Partnerschaft verweilen lässt.
Denn ohne mit einem Partner Schönes wie Schweres teilen zu dürfen, wäre es auf lange Sicht m.E.nicht so erfüllend im Leben.
Ob mein Ex und ich zu einem späteren Zeitpunkt noch eine neue Chance sehen können, steht in den Sternen. Momentan kann und will ich daran nicht mehr glauben, weil ich endlich aus dem schmerzhaften Kreislauf vom on/off der letzten 2 Jahre raus will....und diesmal ist es definitiv anders als die sonstigen eher kurzen Trennungen seinerseits. Und selbst wenn er nun nochmal vor dr Tür stände, wofür es derzeit keine Anzeichen mehr gibt, würde mir das Vertrauen fehlen, dass er ausgerechnet dieses Mal bleibt.Was ich nie verstehen werde ist, dass auch er von großer Liebe sprach bis zuletzt und letztlich zwischen uns nie was richtig schlimmes passiert ist...eher Kleinigkeiten, Missverständnisse und dass wir vom Aktivitätslevel her was unterschiedlich sind.
Aber wir hatten so viel wertvolles, so viele Gemeinsamkeiten trotzdem und waren uns so nah, dass lange Zeit kein Blatt dazwischen passte.... Warum nur wirft man das trotz Liebe dennoch weg und fühlt sich nicht im Stande, Kompromisse zu schließen oder Situationen miteinander zu verändern....empfindet das als zu anstrengend... ?...das werde ich nie verstehen.

Wie du schon sagst:Liebe beweist sich eben erst in solchen Phasen und nicht die Jahre zuvor, wo das meiste schön und glücklich war.

Wie ist es eigentlich aktuell bei dir whynot?

@MalohneScherz, ich kann viele deiner Gefühle aktuell auch nachempfinden....langsam schwindet auch bei mir ein wenig von der Liebe bzw.nein...es fühlt sich irgendwie nur komisch an, weil ich enttäuscht bin, dass ich es ihm letztlich nicht wert war zu bleiben und er andere Dinge über mich/uns gestellt und ein Leben ohne mich gewählt hat. Das alles passt weder zu unserer vorherigen innigen Beziehung noch zu seinen letzten Worten ich liebe dich und möchte mit dir alt werden
UND GENAU DAS MACHT MIR ANGST...dass meine Gefühle anfangen sich zu verändern...ich mein, ich liebe ihn aus meinem tiefsten inneren, keine Frage, aber dieses Fremdgefühl was du beschreibst, irgendwie DENKE ich manchmal, wenn ich ihm wieder begegne irgendwann, werde ich das auch so empfinden...!?...und das fände ich ganz schrecklich. ..

Ja du hast recht, jeder hat ein Recht zu entscheiden, wie und mit wem er weiter leben mag.....was ich an dr Stelle nur bezweifel:dass seine Liebe so tief und echt ist o.war wie meine....sonst wäre er nicht weg.
Ja klar...denke auf jeden Fall Liebe und Verliebtsein muss man definitiv trennen...verliebt war ich schon oft im Leben, für mich ein hormoneller rosaroter Lustzustand ....geliebt hab ich selten, so geliebt wie die letzten 8Jahre noch nie....

01.10.2015 20:56 • x 1 #66


W
Hallo!

@ MalOhneScherz

Ja, weißt Du, es kann sein, daß sich jemand wegen der Trennung von seiner großen Liebe deshalb mehr oder weniger schlagartig leer fühlt und gar nichts mehr empfindet, weil das wie ein Schock wirken kann. Da zieht sich gleichsam alles ganz zurück, auch die Liebe (wie es bei Dir ja offenbar der Fall war). Und der andere, der das Leben scheinbar fröhlich weiterführt, kompensiert das ganze. Es gibt ja nicht wenige, die sich nach einer Trennung sogar betont glücklich aufführen, auch gleich wieder die nächste Beziehung haben und ganz auf locker machen. Nur ist das in der Regel ein Schauspiel, mit dem sie sich über den Schmerz hinwegzuschwindeln versuchen. Im Normalfall fällt dieses Schauspiel aber bald wieder in sich zusammen.
Der andere Fall wäre, daß der Betreffende eben gar keine Liebesgefühle mehr hatte und den Partner tatsächlich nur noch als etwas empfunden hat, das ihm im Wege steht. Dann kann es natürlich sein, daß derjenige tatsächlich aufblüht. Nur merkt man das üblicherweise ja, daß da nichts mehr ist.

Also daß die Liebe nicht an bestimmte Menschen gebunden wäre und man im Grunde jeden lieben könnte, das glaube ich ganz und gar nicht. (Ich z. B. könnte etwa unsere Innenministerin nie lieben, und wenn sie der letzte Mensch auf der Welt wäre, und bestünde die Gefahr umgekehrt, würde ich mich in letzter Not sogar noch auf den Mond schießen . ) Natürlich, man könnte sich mit dem einen oder anderen einfach zusammentun und würde dann vielleicht auch gewisse Gefühle entwickeln. Aber mit Liebe hat das für mich nichts zu tun, weil der Liebe, die ich meine, eben ein besonderer Zauber innewohnt, und den kann man weder herbeileben noch herbeizwingen. Sondern der ist eben entweder da oder eben nicht. Bei allem anderen spielen vielleicht freundschaftliche Gefühle eine Rolle, Sympathie, gemeinsame Interessen und Ansichten, vor allem auch Gewohnheit oder das Bedürfnis, nicht alleine zu sein, oder ero. Verlangen usw. Gründe mag es viele geben, aber diese tiefe Liebe hat tatsächlich Liebe zum Grund.

Ich muß Dir auch darin widersprechen: Die Menschen sind im Grunde ihres Wesens durchaus nicht ähnlich. Es stimmt zwar, daß alles in allen angelegt ist, aber die Ausprägungen dieser Anlagen sind sehr, sehr verschieden und komplex miteinander verknüpft. Entsprechend unterschiedlich sind die Menschen auch, nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in der Tiefe. Nur als ein Beispiel von zahllosen: es gibt Menschen, die können nicht einmal eine Fliege töten (so wie ich ) und andere, die empfinden höchste Spannung und Lust, wenn sie Tiere abknallen können. Und das sind eben nicht nur Unterschiede an der Oberfläche, sondern ganz fundamentale Wesensunterschiede.

Und hier liegst Du mit Sicherheit auch falsch, wenn Du meinst, Liebe sei letztlich nur eine chemische Reaktion, eine hormonelle Gehirnsintflut sozusagen. Das entspricht zwar der gängigen materialistischen und biologistischen Sicht, aber wahr ist es deshalb noch lange nicht. Daß sich hormonelle Veränderungen zeigen, stimmt zwar, aber dennoch ist diese eine Folge und nicht die Ursache der Liebe.
Das wäre ja so, als würde man meinen, daß einem ein Lied nur deshalb gefällt, weil man gerade dunkle Schokolade gegessen hat.
Also so einfach sind die Dinge ganz sicher nicht, auch wenn dieser Unfug von wissenschaftlichen Schrumpfköpfen als Erkenntnis verkauft wird.

Also ich habe keinen Zweifel, daß zuerst das Gefühl da ist und dieses danach mit verschiedenen Begriffen bedacht wird. Etwas wie Seelenverwandtschaft wird mit Sicherheit zuerst gefühlt, und man sucht für diese tiefen Gefühle dann nach entsprechenden Ausdrücken. Aber man wird umgekehrt nicht dieses Gefühl heraufbeschwören können, weil man denkt (ohne Gefühlshintergrund), man sei mit jemandem seelenverwandt.

Verliebtheit und Liebe sind allerdings sicher zwei verschiedene Dinge. Verlieben kann man sich bald einmal, aber Liebe ist schon eher ein besonderes Geschenk, das man nicht gerade an jeder Ecke findet.

Nein, das Recht, in das Leben von jemand anderem einzugreifen, hat man nicht (außer meinetwegen in einem Notfall), und es würde auch nichts bringen. Weil man auf diese Art (also letztlich durch Manipulation) nie das bekommt, was man sich ersehnt und erwünscht.

@ Sternenträne

Ja, wenn eine Beziehung dann schon über längere Zeit in diesem On/Off-Modus läuft, dann bringt das tatsächlich nichts. Denn das wird dann gewissermaßen schon zur (frustrierenden) Gewohnheit (und nichts ist bekanntlich schwerer abzulegen als eine dann schon eingefleischte Gewohnheit).
Ich schließe trotzdem nicht aus, daß man sich - falls es tatsächlich um diese große Liebe gegangen ist - irgendwann einmal wieder begegnet. Es kommt ja vor, daß man irgendwo heillos feststeckt, sich gegenseitig nur noch aufreibt und nichts mehr weitergeht. Und dann bleibt nur, sich voneinander zu lösen, weil ein solcher Zustand ja nur noch ein Desaster ist. Aber es kann eben sein, daß sich beide weiterentwickeln, die Schwierigkeiten in sich selber klären, und wenn die Liebe irgendwo im Herzen am Leben bleibt, kann es eben auch sein, daß man sich irgendwann wiederfindet.

Ja, auch wenn es eine SO große Liebe vielleicht nicht mehr gibt, kann man durchaus zu einer anderen glücklichen Beziehung kommen. Denn das bedeutet ja nicht, daß man sich nun nie mehr verlieben und nie mehr jemanden an sich heranlassen kann usw.

Naja, warum jemand alles wegwirft, obwohl er selber immer von der großen Liebe gesprochen hat, das kann verschiedene Gründe haben. Z. B. können irgendwelche Frustrierungen und Belastungen (die nicht einmal unbedingt etwas mit dem Partner bzw. der Beziehung zu tun haben müssen) die Liebe doch sehr in den Hintergrund drängen und alles kann zuviel werden. Oder manche meinen auch plötzlich, womöglich etwas zu versäumen. Oder sie folgen irgendwelchen Impulsen oder Reizen, die zumindest kurzfristig stärker sind als die Liebe. Andere (etwa solche, die sich selber gar nicht für liebenswert halten) haben überhaupt ein grundsätzlich Mißtrauen gegen die Liebe und meinen vielleicht irgendwann, das sei alles nur eine Show. Oder andere empfinden einfach nicht so tief (sie mögen zwar ihr persönliches Höchstmaß an Liebe erleben, aber das muß nicht unbedingt reichen, um damit auch sehr weit zu kommen).
Also Gründe gibt es auch für ein solches Verhalten viele - aber daß sie sich einem ganz erschließen, das ist äußerst unwahrscheinlichen, weil die Betreffenden es oft selber gar nicht wirklich wissen. Letztlich kann man darüber also nur spekulieren.

Danke der Nachfrage! Also ich habe mittlerweile wieder ganz meine Ruhe und meinen Frieden gefunden. Das mag sich vielleicht zwar sehr tot anhören - aber so ist es nicht gemeint . Aber im Ernst: man muß einfach irgendwann mit allem Frieden schließen und das Leben als etwas Weites sehen, in dem eben dieses und jenes eingebettet ist .., manches Glückliche, manches Schmerzliche, manche Fröhliche, manches Schöne, manches Leidvolle. Es wäre ja nicht das Leben, wäre es nicht so ... .

@ Junge_Roemer

Was meinst Du mit übern Teich? Ich fürchte, da verwechselst Du mich ...
Würde ich jemanden aus Eurer Gegend zu mir einladen, könnte ich ihn höchstens über den Münchner Ententeich einladen (aber den meinst Du ja vermutlich nicht)

Liebe Grüße

02.10.2015 02:38 • x 1 #67


M
@Sternenträne
Ich hab die Liebe zu ihm auch noch gespürt nach der Trennung. Noch circa 4 Monate und es ging mir ok. Ich spürte die Verbundenheit und er war immer noch irgendwie bei mir. Ich habe unsere Welt noch gespürt, unsere Träume, alles was ich mit ihm erleben wollte war noch in mir. Der Zauber, von dem whynot spricht, er war noch da. Vielleicht hatte ich in der Zeit sogar noch einen Funken Hoffnung, oder zumindest die Hoffnung MEINE Liebe weiterfühlen zu können. Gleichzeitig hatte ich aber auch genau davor Angst, weiter an ihm zu hängen...
Dann allerdings habe ich ihn ein letztes Mal kontaktiert und eine solch schroffe und nüchterne Antwort erhalten, die mir denken liess: Er hat mich abgeschrieben, ich bin jetzt nicht mehr relevant für ihn. Er will nichts mehr mit mir zu tun haben.
Und diese Erkenntnis liess mich aus dem Gefühl, aus der Liebe, aus dem
Zauber fallen.
Und seitdem denke ich nach über alles. Weil ich es nicht verstehe.

whynot danke für die Antwort. Ich werde sie noch ein paar Mal lesen

02.10.2015 10:21 • x 1 #68


J
..ist doch egal wohin, Hauptsache die Mädels kommen mal raus.. und das Gedankenkarussell (von E-Claire gestern so schön verdeutlicht) wird für eine gewisse Zeit gestoppt.
Du lebst doch allein? Und Du hast doch viel Zeit? Und den Workshop für uns 20 Dämchen (Dame=dämlich), den könntest Du doch auch wuppen..!? Und manchmal nehme ich Dir auch nicht ab, dass Du '60 geboren bist.. vielleicht doch eher '49?
Ich wünsche noch einen entspannten Tag und ein schönes Wochenende.
Gruß Tempi

02.10.2015 10:23 • #69


M
Ich muss wirklich versuchen mich auf andere Bereiche meines Lebens zu konzentrieren. Auch wenn sich ALLES ziellos anfühlt

02.10.2015 14:13 • #70


Maria Magdalena
Als stille Mitleserin dieses tiefgehenden und berührenden Threats möchte ich euch allen hier einen lieben Gruß senden.
Ich kann das alles und den Schmerz und die gefühlte innere Starre von dir, MalOhneSchmerz, sehr gut nachempfinden. Mir ging es ähnlich, habe auch sehr geliebt und lange Zeit gedacht, es wäre die große Liebe auf beiden Seiten. Eben so, wie es Whynot 60 so wunderschön beschrieben hat. Miteinander durch dick und dünn gehen und miteinander und auch durch die Reibungen miteinander wachsen. Doch bei mir war es eine Beziehung mit einem Partner mit Persönlichkeitsstörung. Das wurde mir aber erst nach und nach klar; und dann war das Kind schon in den Brunnen gefallen... wollte es wohl auch einfach nicht wahrhaben, und zugleich hoffte ich, dass seine Beteuerungen mir gegenüber aufrichtig sind und folglich ich und unsere Beziehung ihm so viel wert sein müsste, sich zu ändern um eine liebevolle Beziehung ohne Lügen und Hintergehen mit mir zu leben, und hab ihm immer wieder eine Chance gegeben. Doch ist es fraglich, ob es bei einer solchen Verbindung wie es bei mir war, wirklich tiefe Gefühle auf BEIDEN Seiten vorhanden waren. Ich glaube eher nicht.

Dir, MalOhneScherz, wünsche ich von Herzen, dass es dir bald besser geht, und du dabei auch Befreiung erfährst, von der Vorstellung bzw. Angst, ohne Liebesbeziehung nicht wirklich glücklich bzw. ganz sein zu können, und ebenso Befreiung von der gleichzeitigen Angst nie mehr lieben zu können.

Vielleicht weiß zu meinen Gedanken Whynot60 noch einiges ergänzend und besser zu schreiben.
Und whynot60, für dein hier bisher Geschriebenes möchte ich dich, wenn du es mir erlaubst, einfach mal ganz kurz und lieb umarmen.
Danke!

Liebe Grüße an euch alle!

03.10.2015 17:44 • x 2 #71


A
Hach, Whynot60, du versüsst mir ja wieder den frühen Abend, mit deinen schönen Ausführungen.

Ich drück dich deswegen nochmal.

03.10.2015 18:51 • #72


T
Zitat:
Ich drück dich deswegen nochmal. zwinkern


Davon wird er bedauerlicherweise gerade nicht viel mitbekommen weil er schon in meinen Armen liegt

03.10.2015 19:35 • #73


A
@ TT
Wenn er wieder aufgetaucht ist, dann erzähle es ihm bitte, dass er gerade eine Doppelumarmung bekommen hat, das wird ihn sicher glücklich machen.

Oder Whynot60 ergreift die Flucht, bei so viel spontaner Herzlichkeit.

03.10.2015 20:03 • #74


J
Macht mir bitte diesen Thread nicht kaputt. Danke.
Gute Nacht.
Tempi

03.10.2015 23:44 • #75


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag