Zitat von Elia:@JessesMädchen
Vielen Dank!
Da schilderst du eine ganz ähnliche Situation, wie ich sie erlebt habe.
Ich muss auch sagen, dass gerade diese Affäre mir gezeigt hat, wie glücklich ich bin mit meinem Mann. Was wahre Liebe eigentlich bedeutet. Trotzdem - oder vielleicht gerade wegen des Ärgers den ich immer wieder hatte, fühle ich mich jetzt manchmal leer. Ging es dir auch so nach dem Ende deiner Affäre?
Ich würde auch gerne wissen, ob es ihm gut geht, will aber auch nichts triggern. Zumal er schon sehr extrem war und auch ich auch nicht möchte, dass eine Familie letztendlich leidtragend ist. Andererseits denke ich manchmal, vielleicht würde es ihm und somit ihnen besser gehen, wenn ich zumindest dieses Horrorende revidieren könnte, bzw. wir auch losen Kontakt hätten.
Dagegen spricht, dass ich etwas in der Art versucht habe, es aber nicht funktioniert hat...
Ich kann das alles gut nachvollziehen, es war sehr ähnlich bei mir. Einerseits diese verrückte Affäre, die ein Überschwang Emotionen mit sich brachte und auf der anderen Seite mein Mann, der trotz der Affäre wieder zu mir zurück kam und der eben eine stillere und tiefere Art der Liebe lebt: ohne Mißtrauen, ohne Bevormundung und mit so viel Respekt.
Ja, ich habe trotzdem noch monatelang auf dem Weg von/zu der Arbeit geheult. Meine Affäre war in der Jugend meine erste Liebe und nach dieser Affäre war auch klar, dass dieses Stück Jugend zurückholen und neu anfangen nicht funktioniert. Wir sind, wer wir jetzt sind - und sind eben auch durch unsere langen Ehen dazu geworden. Das Stück irrsinniger Verliebtheit kann ich noch - das weiß ich jetzt - aber ich würde es nie wieder über die tiefe Liebe zu meinem Mann stellen.
Ich habe ewig gebraucht, bis ich mit meiner Affäre wieder reden konnte. Ich erfuhr, dass sein Vater Krebs im finalen Stadium hat und habe ihn dann angerufen, da ich seinen Vater auch so sehr mag. Inzwischen schreiben wir uns kurz, um zu sehen, wie es geht und reden auch am Telefon. Das haut mich nicht mehr um und das ist gut so. Leider habe ich das Gefühl bei ihm nicht - es ist und bleibt also ein Drahtseilakt.
Ich weiß nicht, ob ich unbesorgt mit seinen Gefühlen umgegangen bin. Wahrscheinlich hätte ich eher auf die Bremse treten müssen. Das ist jetzt 6 Jahre her und ich weiß, dass es eben zu meinem Leben gehört, denn es ist ja passiert. Macht uns das zu schlechten Menschen? Sicher nicht; ich habe das Gefühl, dass Du genauso damit umgehst wie ich: ich bin nicht perfekt und bin einer Situation gewesen, in der ich falsche Entscheidungen getroffen habe. Damit habe ich Menschen wehgetan; mir aber auch. Aber alle Beteiligten haben ihren Part zu der Situation beigetragen. Mein Mann, der mich einfach wie ein altes Spielzeug weggeworfen hat, meine Affäre, die von Anfang an wusste, dass ich mein Leben nicht seiner Vorstellung von Familie unterordnen will und zudem auch zumindest formaljuristisch verheiratet bin - mit noch ungeklärtem Ausgang. Diese Anteiligkeit sehe ich bei Dir auch ähnlich und so wird es optimalerweise auch irgendwann Dein Affärenmann sehen.