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Folgen einer ungesunden Beziehung und ihr Ende

T
Hallo mich beschäftigt schon lange das besagte Thema, weil ich hier schon länger Mitglied bin und davor auch oft eine stille Mitleserin war...
Diese Thematik betraf mich auch.
Ich war in ungesunden Beziehungen, die mir jede Energie und Kraft raubten und mich zu dem Menschen machten, der ich niemals sein wollte....
Es war ein sehr langer Kampf da nach einem nervenaufreibenden Hin und Her wieder Fuß zu fassen und sie zu beenden. Sich wieder ein Stück freier zu fühlen..Es spielte dort auch Beziehungssucht eine gewisse Rolle und zum Teil Co -Abhängigkeit. Meine Partner waren einer gewissen Abhängigkeit unterlegen wie Dro., Alk, ständiges Aufmerksamkeitsbedürfnis oder Spielsucht jeglicher Art. Auch ihre Vergangenheit war nicht so ganz harmlos usw...
Ich will da nicht weiter ins Detail gehen...Es waren sehr komplizierte Menschen und auch ich war nicht immer einfach..Es gab oft Streit und andere Diskrepanzen, die unschön waren..

Doch man fragt sich oft, warum man immer zu Personen und ungesunden Beziehungen zurück kehrt, obwohl der Verstand und das Umfeld einem sagt, dass diese Beziehung einen nur ins Unglück stürzt? Ist es oft die Angst vor dem Allein sein? Oder eine Abhängigkeit von einer bestimmten Person jeglicher Art? Der Verstand und das Herz stehen oft im Widerstand. Irgendwann sind aber dann jegliche Grenzen überschritten und ein unausweichliches Ende ist in Sicht....Viele klammern an der ungesunden Beziehung, auch wenn sie keine Kraft mehr haben und nicht sie selbst sein können....Ich komme immer noch nicht so ganz gedanklich von meinem Ex los, auch wenn ich weiß, dass eine Beziehung mit ihm mich nur runter ziehen würde.....

21.11.2015 21:37 • x 2 #1


B
spannendes thema (auch für mich) und sehr gut beschrieben... ich erkenne mich darin auch wieder...

ich habe meine kindheit hinterfragt, therapien gemacht, viel darüber gelesen... und trotzdem hänge ich noch immer an einem mann, mit dem es längst zu ende ist und er andersweitig gebunden ist.

er möchte mich noch immer als nebenfrau, aber dagegen konnte ich mich seit langem erfolgreich wehren. habe jedes treffen abgelehnt und es besteht nur noch virtueller kontakt.

trotzdem bringt er es immer wieder fertig, mich zu triggern. und ich schaffe es nicht, den kontakt total abzubrechen.

ich frage mich auch, was dahintersteckt und wie man aus diesen ungesunden beziehungen ganz rauskommt.

vielleicht hilft es, hier mit betroffenen (od. wissenden) darüber zu schreiben? bin gespannt!

21.11.2015 22:07 • x 1 #2


A


Folgen einer ungesunden Beziehung und ihr Ende

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S
Ich finde mich da auch wieder...Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund hab ich mich damals so klein gemacht und viel zu viel mit mir machen lassen. Und ich häng noch so an ihm, dass ich ihn immer wieder zulasse. Und er lässt mich einfach auch nicht gehen. Jedes Mal, wenn ich Abstand bekommen habe, kommt er wieder an....Aber wir tun uns beide nicht gut...Er tut mir nicht gut...
Erst jetzt eigentlich ist mir so richtig bewusst, wie krank die ganze Beziehung eigentlich war.

Und trotz allem fällt es mir so schwer endgültig loszulassen. Ich reg mich ja schon über mich selber auf, weil ich so unfähig bin was diesen Menschen angeht....

21.11.2015 22:19 • x 1 #3


T
Es ist traurig zu hören, dass es anderen so ähnlich geht... Man weiß eigentlich, dass eine Beziehung mit dem besagten Mann keine Zukunft hätte, wenn man ihm wieder eine Chance geben würde...
Ein reiner Teufelskreis....

21.11.2015 22:24 • #4


T
Im Grunde genommen ist mir das ja auch klar, dass es gar kkeine Zukunft hat...
Es fällt mir nur so schwer ganz zuzumachen, wenn er dann wieder Kontakt sucht....Er tut mir auch nicht besonders gut...

21.11.2015 22:31 • #5


B
@saskia
ja, das kenne ich auch, dass sie einen nicht gehen lassen... aber das liegt ja eigentlich auch in unseren händen, das nicht mehr zuzulassen .

ich denke manchmal, dass ich diese bestätigung des gewolltwerdens brauche und den kontakt deshalb auch noch zulasse. aber denken tu ich viel, ändert aber nichts an der tatsache des nicht loslassens .

ein anderer mann ist nicht in sicht und meine bereitschaft dafür noch immer auf null. und das schon viel zu lange, eben wegen dieser kranken abhängigkeit von diesem ex, der meiner meinung nach auch ein paar defizite aufweist, richtung narzissmus. umso schlimmer, dass mir das nicht grund genug gibt, ihn in die gleichgültigkeit zu verbannen.

21.11.2015 22:39 • x 1 #6


S
Warum klammern so viele Menschen an Beziehungen, die eh nicht funktionieren und ihnen nicht gut tun?

Ich glaube man muss erstmal grundsätzlich eines dazu verstehen: Man kennt die Menschen, die man liebt nicht. Man ist zu nah dran, projiziert zu viele von seinen Hoffnungen auf sie, teilt zu viel. Man übernimmt zu viel von dem, was der andere über sich denkt. Und was wissen Menschen schon über sich selbst?

Außerdem liebt man Menschen. Liebe lässt einen Dinge nicht mehr klar sehen. Man weiß nichts über das Leben des Anderen außer dem, was er erzählt.

Der Grund liegt in einem selbst. Der Grund, warum man nicht Schluss machen kann oder warum man trotzdem immer wieder nach der Trennung zurück kehrt. Man hofft, dass irgendetwas anders wird, weil man es braucht. Und mit Hoffnung ist das so eine Sache. Hoffnung ist ein Verräter. Hoffnung lässt dich kämpfen und hält dir den Sieg vor Augen, immer wieder, egal wie klar es ist, dass du verlierst. Kommt die Niederlage dann, ist sie weg. Keine Hoffnung mehr. Keine Aussicht, dass Dinge sich doch noch zum Guten wenden. Hoffnung ist so irrational wie Angst. Zusammen sind die beiden unschlagbar. Und dieser Hüpfer, den jede Andeutung macht, dass wir doch noch bekommen was wir brauchen, treibt uns weiter. Das fühlt sich gut an. Ja, am Ende halten wir das für Liebe.

Ach ja, wenn man damit klar kommt, tut der Trieb noch sein Übriges hinzu. S. lässt einen so viel besser fühlen, oder? Guter S. und eine schlechte Beziehung sind eine echt miese Kombination. Echt mies. Aber witzigerweise scheint gerade der Umstand, dass Beziehungen kaputt sind, irgendwie zu ebenso kaputtem S. zu führen.

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Warum Sie Ihre Liebe nicht loslassen können
von: Sebastian Leyendecker

Warum klammern so viele Menschen an Beziehungen, die eh nicht funktionieren und ihnen nicht gut tun?

Warum Sie Ihre Liebe nicht loslassen können
Es bleibt eines meiner Lieblingsthemen. Die Frage, warum sich Menschen eigentlich nicht manchmal einfach trennen. In den letzten Monaten hat sich dabei eine ganz neue Gruppe in meinem Leben aufgetan. Vielleicht habe ich früher nicht darauf geachtet, oder es nicht verstanden. Aber nicht nur viele meiner Freunde, sondern auch ich selbst, litten in den letzten Jahren darunter, in einer Beziehung zu stecken und gegen jede Vernunft nicht Schluss machen zu können. Man hängt fest. Loslassen geht einfach nicht. Auch wenn man sich immer wieder sagt, dass man es gleich tut. Bald. An einem Termin, wenn etwas Bestimmtes passiert. Halt nur nicht jetzt. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit über den Teufelskreis des Nichtloslassens geschrieben. Aber so richtig losgelassen hat mich das Thema seitdem nicht. Ich selbst weiß gar nicht, warum es mir auch so ging. Ich habe nie dazu geneigt, mich in etwas zu verbeißen. Eigentlich habe ich immer schnell Schluss gemacht. Bei mir hielt keine Beziehung länger als vier Monate. Aber ich kenne Menschen bei denen geht das über Jahre.

Warum ist das so?

Ich glaube man muss erstmal grundsätzlich eines dazu verstehen: Man kennt die Menschen, die man liebt nicht. Man ist zu nah dran, projiziert zu viele von seinen Hoffnungen auf sie, teilt zu viel. Man übernimmt zu viel von dem, was der andere über sich denkt. Und was wissen Menschen schon über sich selbst?

Außerdem liebt man Menschen. Liebe lässt einen Dinge nicht mehr klar sehen. Man weiß nichts über das Leben des Anderen außer dem, was er erzählt. Selbst wenn man das realistisch beurteilen kann, erfährt man nur, was der andere erzählen will und kann. Das, was der andere für wichtig hält. Das Peinliche, Unerträgliche, Geheime, Unverzeihliche, Perverse, Lapidare, lang Vergangene ist nicht mehr da. Die Kindheit? Fragmente! Die Ex? Weichgespülte Versionen, die im besten Fall ein bisschen Eifersucht kreieren! Karriere? Nur das Best of! Frühere Beziehungen? Gott, ich kann nicht mals mehr die Lieblingsgerichte oder Wandfarben all meiner Ex-Freundinnen aufzählen. Klar, ich weiß noch wie ich mit ihnen zusammen kam und wie es endete. Aber wie lebte ich mit ihnen? Wie war das neben ihnen aufzuwachen? Wie neben ihnen einzuschlafen. Jetzt fallen mir die zehn besten und schlimmsten Momente ein, aber kein einziger, der neutral und gewöhnlich war. Kurzum, ich erinnere mich nicht mehr. Nur noch an das Skelett aus Drama und Spektakel. Was kann ich also über mich und Frauen sagen? Nur die paar Dinge, die ich für mich selbst als „Wahrheit über Sebastian Leyendecker“ ausgemacht habe, kann ich weiter geben. Und meine Partner können sagen, dass die wahr oder falsch sind. Wow, das sind ja eine Menge Infos, oder? Und der Rest? Weg. Nicht zugänglich.

Nein, wir kennen uns nicht. Ebenso wenig kennen wir die Menschen, die wir lieben. Und sicher kennen wir sie nicht, wenn wir sie nicht kennen wollen. Denn man stelle sich vor, dein Partner sagt etwas über dich selbst. Was bedeutet es dann, wenn …

Der Grund liegt in einem selbst. Der Grund, warum man nicht Schluss machen kann. Man hofft, dass irgendetwas anders wird, weil man es braucht. Und mit Hoffnung ist das so eine Sache. Hoffnung ist ein Verräter. Hoffnung lässt dich kämpfen und hält dir den Sieg vor Augen, immer wieder, egal wie klar es ist, dass du verlierst. Kommt die Niederlage dann, ist sie weg. Keine Hoffnung mehr. Keine Aussicht, dass Dinge sich doch noch zum Guten wenden. Hoffnung ist so irrational wie Angst. Zusammen sind die beiden unschlagbar. Und dieser Hüpfer, den jede Andeutung macht, dass wir doch noch bekommen was wir brauchen, treibt uns weiter. Das fühlt sich gut an. Ja, am Ende halten wir das für Liebe. Was immer Liebe ist. Eine Definitionssache eben. Aber Liebe ist immer gut, oder? Das sagen doch alle, oder? Liebe überwindet jede Grenze und so weiter, richtig? Nein, tut sie nicht. Liebe ist ein Gefühl. Und keine Heiligsprechung. Man kann aus Liebe töten, Fehler machen und sich selbst weh tun. Wenn man erstmal in diesem Spiel ist, dann ist Liebe bestimmt die „Liebe“, die man mal gesucht hat. Es ist ein Etikettenschwindel.

Ach ja, wenn man damit klar kommt, tut der Trieb noch sein Übriges hinzu. S. lässt einen so viel besser fühlen, oder? Guter S. und eine schlechte Beziehung sind eine echt miese Kombination. Echt mies. Aber witzigerweise scheint gerade der Umstand, dass Beziehungen kaputt sind, irgendwie zu ebenso kaputtem S. zu führen. Was meistens erstaunlich viel Spaß macht. Komisch, oder? Das überlasse ich jetzt aber mal dem S..

Andere Faktoren: Angst vor Einsamkeit, schlechtes Gewissen. Die Befürchtung, nichts Besseres mehr zu bekommen. Die perverse Neigung, Typen toll zu finden, die einen mies behandeln oder die die typisch männliche Eigenschaft pflegen, nicht auf Angebereien verzichten zu können. Finanzielle Abhängigkeiten. Gemeinsame Kinder. Oder Kinderwunsch. Zusammen leben.....


Nicht loszulassen ist eine der schmerzhaftesten Möglichkeiten mit einer kaputten Beziehung umzugehen oder nach einer Trennung immer noch extrem am Ex zu klammern....

21.11.2015 22:46 • #7


T
Danke für die Beiträge. Nur der von Sari88 verwirrt mich extrem. Zu viel kopiert. Bei meinen Exfreunden konnte auch ich mir keine sorgenfreie Zukunft vorstellen.

21.11.2015 22:51 • #8


T
Ich danke euch wirklich für die Beträge. @alle
Vielleicht liegt der Ursprung wirklich in der Kindheit.

21.11.2015 22:55 • #9


F
Hallo Sari,

ja, wir kennen uns am Anfag noch nicht. Doch wenn sich das Drama in (fast) jeder Beziehung wiederholt, dann ist das gewiss kein Zufall. Auch wenn man noch wenig bis nichts vom anderen weiß- das Unterbewsste nimmt sofort über die Mimik, Gestik usw. vieles wahr, erkennt es (wieder) und so kann es kommen, dass wir uns ganz schnell wie magisch von einem Menschen angezogen fühlen.
Hoffnung und guter S. oder Angst vor Einsamkeit erklären dieses Verhalten mMn nicht ausreichend. Zumal die Kombi: dramatische, destruktive Beziehung und gei.ler S. sehr häufig vorkommt und sich oft gegenseitig bedingt

21.11.2015 22:57 • #10


T
So Sari88. Hab nochmal alles durchgelesen. Sorry, es ist schon etwas spät. Ja du hast trotzdem in vielem Recht. In den Beziehungen konnte ich nie ganz ich selbst sein und gab dafür viele Dinge auf und setzte vieles aufs Spiel. Doch das kennt sicher jeder von euch ganz gut. Ich hab mich auch oft manipulieren lassen und erkannte mich in einigen Situationen nicht mehr wieder.

21.11.2015 23:01 • #11


T
@ Alle

Vielleicht ist es wirklich die Bestätigung des Gewolltwerdens, warum wir da oft nicht loslassen können oder andere Faktoren wie S., Nähe....

21.11.2015 23:09 • #12


F
Des Gewolltwerdens?! Solche Kerle können zwar heißblütig erobern aber viele Frauen spürten von Beginn an, dass sie eben nicht wirklich gewollt wurden. Statt dessen ignoriert, auf Distanz gehalten, manipuliert....Und dann ist der Se,x natürlich umso wilder und erlösender. Natürlich zwischendurch immer gradiose Liebesbekundungen aber das hat eben in der Tiefe rein gar nichts mit gewollt werden zu tun. Wenn dann eher mit dem Gebracht- oder missbraucht werden. Ja, man ist wichtig, egal wie, hauptsache man spürt, dass man gebraucht wird- sei es auch als Nährboden oder Nahrungsmittel
Ja klar- Kindheit. Falsche Liebesprogrammierung im Hirn. Ah! Das muss Liebe sein!

21.11.2015 23:13 • x 1 #13


T
Ich bin letztendlich froh aus einer ungesunden Beziehung raus zu sein, auch wenn er mir nach der Trennung mit Mord gedroht hatte...Eine dramatische on / off Beziehung war das...

21.11.2015 23:25 • x 1 #14


B
eben habe ich in einem andern threat noch einen sinnvollen satz gelesen:

Loslassen kannst du nur, wenn du weißt, warum ihr euch festgehalten habt/was die Gründe hierfür waren...

zum thema s.... tatsächlich wurde der s. bei mir um vieles besser, nachdem er sich von mir quasi wegen einer andern getrennt hatte.
geht wohl auch wieder um bestätigung, die andere frau zu übertrumpfen... aber diese einsicht, falls es denn eine ist, hilft trotzdem nicht weiter.

und ja, s..uell würde ich theoretisch noch immer auf ihn stehen (und er auf mich)...

21.11.2015 23:35 • #15


A


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