65

Habe Angst, dass er sich nicht meldet - bin verwirrt

W
Liebes Forum,

Ich erstelle hier meinen zweiten Thread, und doch geht es um denselben Mann.
Der letzte Thread ist schon sehr lange her,

schaffe-es-nicht-dem-schmerz-zu-entfliehen-t24470.html

Zu meiner jetzigen Situation,

Mein Freund (48) hat am Donnerstag Abend in einem Streit mit mit(47) Schluss gemacht. Nicht so richtig ausgesprochen, aber sehr deutlich gezeigt.
Voraus gegangen hatten wir einen Streit am Telefon, an der ich mir ein wenig an der Nase rumgeführt gefühlt habe. Er meinte, ich würde ihn kontrollieren. Daraufhin beendete er das Gespräch und nur kurz darauf bekam ich eine SMS, dass ich am morgigen Tag nicht erwünscht sei und er mir am Wochenende meine Sachen zukommen lässt. Dann schrieb er, ich solle das Kontrollieren lassen und Schlüsselübergabe wäre Sonntag 10 Uhr. Über SMS so reagieren finde ich absolut unakzeptabel und ich bin zu ihm gefahren, weil ich wollte, dass er mir das persönlich sagt. Dabei ist alles eskaliert und das Ergebnis, wir haben die Schlüssel ausgetauscht und ich habe erst mal meine ersten Sachen von mir mitnehmen müssen. Seitdem ist der Kontakt abgebrochen. Das ist nun 6 Tage her.

Das ist erstmal der momentane Zustand.

Ich möchte noch ein wenig über unsere Beziehung erzählen. Wir waren schon im letzten Jahr für 4Monate zusammen. Eine eskalierte Streitsituationen ebenso mit Kontaktsperren von ihm aus. In mir löst dieser Zustand grosse Ängste aus.
Das Ende der Beziehung mit ihm letztes Jahr im Frühjahr endete dramatisch. Er packte meine Sachen und fuhr mich nach Hause. Danach gab es noch ein klammerndes Hinundher von mir, dann aber musste ich die Situation akzeptieren.

Im Herbst dann nahm er wieder Kontakt zu mir auf und wir nahmen den zweiten Anlauf. Er sagte, er hat auf diese Chance gehofft.
Er trinkt meiner Meinung nach viel zu viel, hat ab und an abendliche Abstürze. Er hat einige Schicksalsschläge hinter sich. Ein anderen Problem ist, dass er Raucher ist und ich Nichtraucher, aber das haben wir dann irgendwann hinbekommen, dass er sich im Zusammensein mit mir zurückgehalten hat.

Er ist oft sehr sarkastisch, manchmal zynisch, und wenn ich ein Problem ansprechen wollte oder mich gekränkt gefühlt habe, dann hat er sehr schnell die Reissleine gezogen. Dann war Ignorieren und Kälte angesagt, über Stunden, manchmal eins zwei Tage lang. Ich machte immer den Fehler und textete ihn zu, versuchte ihn zu erreichen.
Bislang haben wir dann danach ein Zusammenkommen wiederhergestellt.

Ich habe versucht an mir zu arbeiten. Allerdings habe ich das Gefühl gehabt, er ist ein anderer Mensch, wenn wir nicht zusammen waren. Er leidet noch immer an der Trennung seiner Exfrau und spricht sehr schlecht darüber. Ich hatte oft ein ungutes Gefühl, aber ich konnte es nie einordnen. Er wirft mir vor, ich habe kein Vertrauen in ihn.
Es ist aber schwer, Vertrauen in eine Beziehung zu haben, in der der Partner sich sehr oft nach Streitereien zurückzieht. Da fühlt man sich sehr unsicher.
Auch schaut er fast täglich nach, ob es im Netz etwas neues über seine Ex gibt.
Es ist eine schwierige Beziehung. Ich habe jedoch gehofft und immer wieder versucht, auf ihn zuzugehen.
Ebenso hat er Kontakt mit einer seiner Exfreundin gehalten. Obwohl sie ihn anscheinend nervt. freunde von ihm und auch ich sagten, dann solle er doch nicht auf sie reagieren. Doch es war ihm wohl ein Anliegen.

Ich fühlte mich nicht wirklich richtig angenommen von ihm. Alles hier niederzuschreiben, wäre einseitig von mir. Denn ich weiss auch meiner Schwächen und Fehler. Zusammen mit seiner Einstellung und seiner Verhaltensweise war alles in allem destruktiv.
Und trotzdem fühle ich mich zu ihm hingezogen. War bereit, seine Unarten anzunehmen. Doch jedesmal wenn auch ich nicht mehr in der Lage war, Dinge zu akzeptieren endete das in einem heftigen Streit und Rückzug seinerseits.

Ich bin sehr traurig und das erste Mal habe ich keine Hoffnung auf ein positives Ende. Ich bin bereit es zu akzeptieren. Aber es tut weh, so sehr weh. Ich habe gerade eine Mauer um mich und kann gar keinen Kontakt zu ihm aufbauen. Denn ich sehe da keine Veränderung. Bislang bin ich immer auf ihn zugekommen, weil ich wusste. Er macht es nicht.

Der Streit und das was daraus am Donnerstag folgte hat mich sehr verletzt. Ich nehme mir auch zu Herzen, dass er sich von mir kontrolliert fühlt. Und ich gebe auch zu, dass ich einmal in einem Streit vor ein paar Wochen in sein Handy geschaut habe, denn an dem Abend hatte er sich mal wieder abgeschossen und ich konnte nicht anders.
Ich habe dort eine Kommunikation gesehen, die er mit seiner Exfreundin hatte. Er hat sich dort penetrant zum Kaffee einladen wollen in ihrem neuen Haus.

Ich weiss, dass es ein Vertrauensbruch war, ich habe selber am meisten drunter gelitten. Jedoch kennt ihr das Gefühl, dass man es spürt und einfach nur Bestätigung haben möchte? Und im Grunde auch findet? Bitte macht mir deshalb keine weiteren Vorwürfe....

Ich bin sehr selbstkritisch mit mir und gehe auch hart mit mir ins Gericht. Ich möchte eigentlich nur eine harmonische Beziehung führen, in der ich so sein darf wie ich bin. Und ich denke, ich bin bin es auch wert.

Heute aber stehe ich vor meinem Spiegel und bin zerbrochen. Ich fühle mich, als wenn ich versagt habe. Wie kann ich nun damit umgehen?
Auch mit 47 und all meiner Lebenserfahrung fühle ich mich nicht in der Lage, mit dieser Situation umzugehen. Ein zweiter Versuch, mit diesem Mann eine Zukunft aufzubauen, das zweite Mal gescheitert.

Fühle mich kraftlos und leer. Warte auf ein Lebenszeichen von ihm, habe Angst, es wird nicht kommen. Weiss aber auch, dass ich diesen Schritt auf ihn zu nicht mehr gehen kann/ darf! denn dann würde ich mich dieses Mal sehr erniedrigt fühlen.
In mir ist Verwirrtheit und Zwiespalt.

Könnt ihr mir Tipps geben?
Danke für eure Zeit, dieses Text zu lesen.
Es ist alles so wahnsinnig traurig. Es geht mir nicht gut.

LG

24.02.2016 19:06 • x 1 #1


H
Hallo Wolkenspiel,
was ich aus deinem Text rauslese ist, dass du gerne einen Partner an deiner Seite hättest und evtl. Angst hast Single zu sein,
Einen 3. Versuch würde ich auch nicht wagen- hat was mit Würde zu tun.
Mein Freund ist auch Nichtraucher- da hinkt dein Vergleich.
Aber dein Ex scheint nicht wirklich zu dir zu stehen- und das ist das Problem.
Du hast aus gutem Grund kein vollständiges Vertrauen zu ihm.
Hast du Familie oder Freundinnen, wo du dich ausweinen darfst?

24.02.2016 19:31 • x 2 #2


A


Habe Angst, dass er sich nicht meldet - bin verwirrt

x 3


W
Hallo Hope 26,

Danke für deine Antwort.
Nun, was das Rauchen angeht, so hat jeder wohl seine eigenen Grenzen. Ich war früher mal Raucher, es ist sehr schwer, dann nach 21 Jahren wieder damit konfrontiert zu werden. Darüber kann man sich sber dusselig diskutieren. Er war da bemüht und ich habe ihm das auch hoch angerechnet.

Ja, ich hätte gernen einen Partner an meiner Seite, ich empfinde das als Bereicherung. Mit 47 ist man gerne alleine, aber zu zweit ist es meiner Meinung nach wertvoller.
Aber ich gebe zu, dass ich bei emotionaler Entbehrung sehr sensibel reagiere.

Ich stelle mir tausende Fragen. Es kreiselt in meinem Kopf. Ich kann ein solches Verhalten nicht nachvollziehen. Seile kappen und... Wer warst du überhaupt. Das ist nicht erwachsen.

Gerne hätte ich ihm vertraut...

Bin vor 4 Jahren hierhin gezogen, habe keinen grossen Bekanntenkreis. Heule für mich.
Ich habe eine Tochter (21), die kommt ab und an.

Es tut einfach weh...

24.02.2016 20:09 • x 1 #3


L
Ach Wolkenspiel, fühl dich gedrückt

Deine Geschichte berührt mich, weniger der Verlauf vielmehr dein Gefühlszustand den man in und nach der Beziehung herauslesen kann.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Beziehung, basierend auf Unterdrückung, dich tatsächlich glücklich machen kann! Und ich finde es auch traurig, dass man den eigenen Ballast auf andere Leute abwälzt oder noch schlimmer für die weitere Zukunft schädigt!

Schon alleine die Tatsache, dass er immer noch schlecht über seine Exfrau spricht, wird damit zusammenhängen, dass, was auch immer damals vorgefallen ist, etwas in ihm zerstört wurde und er wohl keine Nähe mehr zulassen will/kann?!

Mach dir bitte keine Vorwürfe, das Problem an dieser Beziehung warst nicht du und lass dir das erst recht nicht einreden!

Leo

24.02.2016 20:15 • x 3 #4


W
Liebe Leo,

Das sind wirklich so liebevolle Worte von dir, danke schön!

Ja, was du vermutest, vermute ich auch, dass er die Nähe gar nicht wirklich mehr zulassen kann/will. Es gab mehrere Situationen, in denen er meine Worte mit dem Kommentar antwortete: dasselbe habe ich schon mal gehört.

Trotzdem muss es doch einen Grundcharakter geben, der von innen heraus wachsen kann. Er sagt, ich tue ihm gut. Nun, das bezweifelte ich auch nicht.
Ich habe mir so sehr gewünscht, dass ich ihm zeigen kann, dass Liebe auch schön sein kann. Aber dafür bin ich eben auch nicht fehlerlos. Es ist nur eine Frage der Lösungsfindung.... Wenn man es wirklich möchte.

Er mochte nicht... Lieber schmeisst er mich weg wie ein Gegenstand, sobald es unangenehm wird.
Meine Liebe zu ihm aber ist noch da. Nur... Sie bekommt keinen Nährboden. Der Boden war immer sehr trocken, so habe ich meinen ziemlich verbraucht....

24.02.2016 20:26 • x 1 #5


L
Dass es einen Grundcharakter gibt, damit hast du recht. Dennoch werden wir geprägt von den Erfahrungen die wir im Laufe der Zeit sammeln und diese beeinflussen den Charakter durchaus. Man wird abgestumpfter!

Meine Mutter sagte mal etwas, dass mich zum schmunzeln gebracht hat und dem ich nur zustimmen kann: Lieber auf einen Mann einlassen der bereits verheiratet war, denn da weißt du immerhin, dass er bereit war sich bis ans Lebensende zu binden. Aber warm muss er noch sein (Trennung halbwegs verdaut, nicht zuviel Zeit verstrichen und nicht zuviele Frauen die darauf folgten), denn wenn er abkühlt ist der Zug abgefahren.

24.02.2016 21:22 • x 3 #6


Y
*wow* Leonie, was für kluge Worte deiner Mutter, so ähnlich denke ich auch. Ein Mann, der mit 50 noch nie eine längere Beziehung hatte wäre mir auch suspekt.

Liebe Wolkenspiel, dein Exfreund trinkt und interessiert sich für das Leben seiner Exfreundin, er macht dich nieder, raucht und will ganz offensichtlich deine Liebe nicht.
Zitat:
Er mochte nicht... Lieber schmeisst er mich weg wie ein Gegenstand, sobald es unangenehm wird.
Meine Liebe zu ihm aber ist noch da.


Aber die Sache mit dem wegschmeißen solltest du überdenken hinsichtlich der Deutung.....du kannst froh sein, dass es vorbei ist, denn ...

Zitat:
....Er ist oft sehr sarkastisch, manchmal zynisch, und wenn ich ein Problem ansprechen wollte oder mich gekränkt gefühlt habe, dann hat er sehr schnell die Reissleine gezogen. Dann war Ignorieren und Kälte angesagt, über Stunden, manchmal eins zwei Tage lang


der Typ ist alles andere als sympathisch, lasse mal was Gras drüber wachsen, dann wirst du wahrscheinlich feststellen, was für ein Griff ins Klo dieser Mensch für dich tatsächlich war.

Alles Gute für dich!

24.02.2016 21:41 • x 3 #7


W
Liebe Leo,

In meinem Alter hat man einiges an Erfahrungen und Schicksalschlägen hinter sich. Das beeinflusst, da hast du Recht. Wenn ich an mir sehe, wird man trotz sllem klüger. Zwar vorsichtiger, aber meine Überzeugungen, daram halte ich fest.

Du schreibst, abgekühlt. Das trifft mich schon eher, denn ja, in vielen Dingen wirkte er abgekühlt. Und wenn man zu oft seine Sorgen ertränkt.... Dann ist das ein schwacher Weg, mit Problemen umzugehen.
Anders aber war trotz sllem seine sehr sensible Seite. Allerdings, wenn ich realistisch bin, wenn es um ihn ging....

Ach je, es ist schwer für mich zu erkennen, bzw. zu sehen, dass ich doch so blind war/bin!?


Und, liebe Selbstliebe,

Danke für deine wirklich klaren und ehrlichen Worte.
Er war zweimal verheiratet, hat sogar eine 21 jährige Tochter, die bis vor 4 Jahren bei ihm lebte... Er sollte wissen, was Verantwortung ist. Dachte ich zumindest.

Ich kann deinen Worten nicht wirklich widersprechen, irgendwie ahne ich, dass du Recht hast. Doch, war ich so blind? So naiv? Habe ein gutes Bauchgefühl.
Ja, es war oft sehr unruhig, und doch, auch wenn es völlig unlogisch klingt, fühle ich mich zu ihm hingezogen. Ich erkenne gute Menschen. Und ich spüre das. Was aber spüre ich da bei ihm? Was ich mir wünsche?

Natürlich hat er sich auch heute nicht gemeldet.
Und ich glaube nicht an Strategien, ich spiele sehr ungern mit der Liebe. Wenn er ein Funken an Liebe spüren würde, dann könnte er sich nicht so verhalten.

oder?

Aber eines weiss ich, ich kann nicht mehr auf ihn zugehen, wie sonst immer. Es geht nicht. Er hat mein Selbstbewusstsein auf die Probe gestellt, ich würde mir vorkommen, als schmeisse ich mich vor ihm auf die Knie. Er hat deutlichst geschrieben, ich sei nicht erwünscht, bevor es eskalierte.
Mir nicht ins Gesicht sagen zu können, dass er die Beziehung beenden will. Den Schlüssel ausgetauscht. Feige und so schockierend. Für mich.

Ja es tut verdammt weh.

24.02.2016 23:01 • x 1 #8


L
Liebe Wolkenspiel,

prinzipiell finde ich meine Aussage eher auf Männer bezogen, weil, wie man bekanntlich weiß, Mann und Frau doch grundsätzlich anders ticken. In deinem Fall lese ich eine intelligente, sensible Frau die in Selbstzweifel verloren ist, ohne jeglichen Grund.

Trotz eingebürgerter Emanzipation finde ich, darf und soll Frau, Frau sein. Und erwarte ein dementsprechendes Verhalten dem Partner gegenüber (werde ich persönlich wohl nicht mehr erleben), wenn Mann das nicht versteht, sehe ich keinen Verlust in dem Ganzen! Vielmehr sehe ich das Problem, dass offensichtlich viele selbst nicht mehr Wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind und trotz oder gerade aufgrund, deinem dennoch jungen Alters, du wesentlich bessere Chancen hast, genau diesen Typ Mann zu finden der diese Werte noch vertritt.

@ Selbstliebe,

danke, ist auch wirklich eine kluge Frau, muss ich zustimmen und immerhin schon seit über 30ig Jahren mit meinem lieben Papa verheiratet, spricht für sich. Und nein, das hat nichts mit längerer Beziehung zu tun, das ist nämlich die Problematik heutzutage, man bindet sich laaaange, aber Heirat (das große Versprechen) wird immer seltener. Wenn man nicht gerade aus einfacheren Verhältnissen kommt, die hinzugefügt noch die wirklich gesunde Einstellung zu dem Thema Liebe haben,

Alles wird auf eine Waagschale gelegt, weil man denkt, dass man selbst was Besonders ist, ohne ersichtlichen Grund, und sobald der Alltag einkehrt, auch wenn erst nach Jahren, schmeißt man alles hin. Und die Folgen an dem Ganzen sehe ich an meinen Scheidungskinder-Kinder-Freunden.

Und so vegetieren viele vor sich hin auf der Suche nach der großen Erfüllung ohne zu hinterfragen was eigentlich die wahren Werte des Lebens sind.

Ja, auch ich bin auf Karriere und Selbstständigkeit ausgerichtet, aber gehen ohne etwas tolles (Kind, auch wenn nicht jetzt) von mir zu hinter- weiter leben zu lassen, ist derzeit wie eine Seuche die mehr und mehr verbreitet wird.

Und ich behaupte das jetzt einfach, weil ich weder ein Problem mit Männern habe, zudem ich immer leichtes Spiel mit ihnen hätte, wenn ich wollte. Aber was nutzt mir das im Endeffekt.

Es lebe der Egoismus!

Leo

24.02.2016 23:49 • x 2 #9


A
Zitat von Wolkenspiel:
Ich erkenne gute Menschen. Und ich spüre das. Was aber spüre ich da bei ihm? Was ich mir wünsche?


Liebe Wolkenspiel,

wann ist ein Mensch ein guter Mensch ?
Glauben wir nicht immer an das Gute in denen, die wir lieben ?
Wenn ich lese, was Du über diesen Mann so schreibst, dann sehe nicht, was ihn als guten Menschen auszeichnet. Die Tatsache, dass er sich zweimal langfristig gebunden hat ?
Das sind nur äussere Eckdaten. Sie sagen nichts darüber aus, wie er diese Frauen behandelt hat

Seine miese Art, Dich abzuservieren, wenn ihm was nicht passt - ist das wirklich wahrscheinlich, dass daran seine schlechten Erfahrungen mit diesen Frauen schuld sind ? Mein Gefühl ist, es wird genau anders herum ein Schuh draus - seine Beziehungen haben drunter gelitten, dass er kaltschnäuzig und egozentrisch ist, wenn es um die Durchsetzung seiner Interessen geht.

Zitat von Wolkenspiel:
Ich habe mir so sehr gewünscht, dass ich ihm zeigen kann, dass Liebe auch schön sein kann.
Der Satz hätte von mir sein können. Das Schlimme ist, wenn ein Mensch in seinem inneren Kern keine Liebe hat, dunkel ist, dann können wir lieben bis unsere ganze Lebenskraft versiegt. Er wird es nicht annehmen können. Es ist wie Regen in der Wüste. Das Wasser versickert, verdunstet, hat keinen Bestand. Weil in seinem Inneren nichts ist, was mit dieser Liebe in Resonanz gehen kann.

Liebe Grüsse

25.02.2016 01:02 • x 3 #10


W
Guten Morgen,

Es ist Tag 7, er hat sich nichr gemeldet. Und ich bin ein wenig stolz auf mich, denn auch ich habe mich nicht gemeldet.

Was mir auffällt, dass mir hier keiner einen Vorwurf macht, sondern auf mich eingeht. Das tut gut, und ich fühle mich verstanden. Danke dafür.

Liebe Asche (wieso nennst du dich so?),

Ja, ich sehe meist das Gute im Menschen. Vielleicht bin ich auch deswegen nicht wirklich in der Lage wütend zu sein oder gar zu hassen. Das Gute ist für mich die Verbindung zweier Menschen.
Und nicht zu vergessen, dass ich schon auch schöne Stunden mit ihm verbracht habe. Ich denke schon, dass auch er sich wohl gefühlt hat mir mir.
Aber ich sehe auch, dass er meinen Ängsten und Problemen nicht offen gegenüber stand. Und seinen Egoismus.... Ja den habe ich zu spüren bekommen. Und dieser macht sich ja auch nun in seinem Schweigen bemerkbar. Ich denke mir ja auch, dass keine Verbindung bei ihm ist, denn sonst könnte er nicht so kalt sein, jetzt und vorher.

Auch habe ich schon dieselben Gedanken gehabt... Dass er auch zu seinen Exfrauen, vor allem die letzte, nicht so gut gewesen sein kann. Zumindest rede ich mir das ein. Denn ich weiss sonst nicht, wieso er diesen Charakterzug hat. Und das nur aus seinen Schicksalschlägen abzuleiten, finde ich zu einfach

Er hat nicht abgeschlossen, und deshalb habe ich auch keine Chance gehabt. Er wird mich wohl nur für sein Ego benutzt haben. Weil ich so bin wie ich bin. Und nun hat er gemerkt, dass nicht endlos aussaugbar bin. Achtsam bin, was er als kontrollierend darstellt.

Und doch bin ich in meinen Gedanken verwirrt. Und dieses Schweigen und kein Zukommen auf mich macht mich unendlich traurig. Ich mag diese Erkenntnis nicht wirklich annehmen, da sonst mein letzter Funken Hoffnung zerbricht.

Aber ich muss... Nicht wahr?

Liebe Leo,
Auch ich habe mir und ihm immer gesagt, dass ich eine Frau bin, die auch als Frau behandelt werden möchte. Darauf kann ich nicht verzichten. Denn schliesslich wollen sie ja auch eine Frau, und ich denke immer, ganz ehrlich, welche Frau möchte sich so weit zurück nehmen, dass sie keine Bedürfnisse mehr hat, auch zu spüren, dass sie eine Frau ist und der Mann eben ein Mann sein soll.
Warum keine Blumen, keine liebevollen Gesten, die zeigen, sie wird geachtet und geliebt? Wenn wir nur allein davon ausgehen sollen, dass ein Dasein schon alles sagt, ist mir das zu einfach.

Ich kenne meine Schwächen, und leider habe ich sie bei ihm auch viel zu sehr aktiviert (aktivieren lassen).
Was mir ebenso besonders im Kopf schwirrt, dass er mein Vetrauen in Frage stellt. Aber Vertrauen, wenn sie schon bei der ersten Beziehung mit ihm zerstört gewesen ist durch seine Beendigung der Beziehung so kalt, dann muss er auch beweisen dass er Vertrauen verdient. Und wenn er wirklich auf eine zweite Chance gewartet haben sollte, dann wäre ihm dies alles auch bewusst gewesen.

Ging es ihm dabei nur um sein Ego? Ach die.... Die hatte ich schonmal, die war toll, und so liebenswert. Die versuche ich nochmal.

Ich fühle mich sehr verletzt.

Wünsche euch einen schönen Tag.

25.02.2016 08:19 • x 1 #11


J
Zitat von leonie85:
Schon alleine die Tatsache, dass er immer noch schlecht über seine Exfrau spricht,
Da bimmeln und klingeln bei mir immer alle Alarmglocken. Meist sind diese Menschen toxisch und verbittert. Mit so einem Mann würde ich nicht ins Bett gehen wollen. Nur die Aufarbeitung alter gescheiterter Beziehungen ist eben so dermaßen mühselig. Eine Retterin bin ich schon lange nicht mehr, um nach getaner Arbeit wie ein alter Putzlappen entsorgt zu werden.

25.02.2016 08:49 • x 1 #12


W
JungeRoemer, danke für deine Antwort.

Verbittert, das ist ein wichtiges Schlagwort. Denn das war/ist er. Manchmal sprach so viel Sarkasmus aus seinen Worten, dass ich da oft sehr ungehalten wurde und ihm das auch vor Augen geführt habe.
Er ist dann zwar oft ein Schritt zurück gegangen, bis zum nächsten Mal.

Ich dachte halt eben, meine Liebe zu ihm wird ihn etwas versüssen. Dachte ich eben aber auch nur.
Und helfen konnte ich ihm nicht wirklich. Das war dann sein zweites Gesicht, die Zerstörung seiner selbst mit Alk. und Kritik an vielem.
Alles halb beginnen....

Wenn ich hier durch bin, dann werde ich bestimmt etwas gelernt haben. Aber ich kämpfe noch sehr mit Hoffnung, die mir die ganze Zeit über auch geholfen hat.

Nur jetzt ist meine Energie weg.

25.02.2016 13:47 • x 1 #13


A
Liebe Wolkenspiel,

ich nenne mich Asche, weil es das ist, was bleibt, wenn das Feuer erlischt, die Hoffnung stirbt.
Gelegentlich glimmen noch Fünkchen auf, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Ich liebte einen Mann, dessen Herz voller Dunkelheit war.
Er sehnte sich nach Licht. Nach meinem Licht.
Wir hofften, Liebe könne die Dunkelheit vertreiben.

Wir haben uns beide getäuscht.

Immer wieder gab es Phasen der Nähe, der Verbundenheit. Ich fühlte - jetzt, in dem Moment, bin ich in seinem Herzen. Dann war wieder irgendwas .... und er war innerlich fort. Als wäre nichts gewesen.

Der Regen kann die Wüste zum Blühen bringen.
Für eine kurze Zeit. Und dann ist sie wunderschön. Doch viel zu schnell ist das Schauspiel vorbei.
Der Boden staubtrocken wie zuvor.

Er ist wie die Wüste. Doch ich bin nicht wie die Wolken. Meine Kräfte sind endlich.
Irgendwann sind sie verbraucht, wenn ich selber nie auftanken kann.

Zitat:
Und nun hat er gemerkt, dass nicht endlos aussaugbar bin. Achtsam bin, was er als kontrollierend darstellt.
Lass in seinem hausgemachten Kerker schmoren. Es gibt eine Tür nach draussen, aber nur er selber kann sie finden und öffnen. Du kannst ihm dabei nicht helfen. Und Therapeutin war doch auch nie der Job, um den Du Dich beworben hast

Zitat:
Und doch bin ich in meinen Gedanken verwirrt. Und dieses Schweigen und kein Zukommen auf mich macht mich unendlich traurig. Ich mag diese Erkenntnis nicht wirklich annehmen, da sonst mein letzter Funken Hoffnung zerbricht.

Aber ich muss... Nicht wahr?
Ich teile Deine Verwirrung und tiefe Trauer. Ich teile das Gefühl loslassen zu müssen, weil es nicht geht, so nicht weitergeht. Doch manchmal, ganz zart, regt sich ein Pflänzchen in mir und flüstert - Du bist frei, endlich frei.

Liebe Grüsse

25.02.2016 18:16 • x 2 #14


I
Liebe Wolkenspiel, ich hatte mal genauso eine Beziehung! Deiner Beschreibung nach könnte dieser Mann das Duplikat meines Ex-Freundes sein! Seine liebevolle Art wechselten spontan in Sarkasmus bzw in Rückzug mit Nichtmelden! Nach einem Alkabsturz habe ich ebenfalls sein Handy durchleuchtet und fand sms-Nachrichten an Exfreundin sowie an eine neue Internetbekanntschaft. Keine Ahnung wie lange er mich dazumal schon belogen hat ! Fakt ist, dass ich die Beziehung beendet und erkannt habe dass er meine Liebe/Vertrauen nicht wert ist! Gute zwei Jahre sind seit dieser Geschichte vergangen und noch immer erhalte ich von ihm, in regelmäßigen Abständen, diverse Vermissens- und Liebesnachrichten obwohl er seit etlichen Monaten bei seiner neuen Lebensgefährtin wohnt! Mein Resümee: wieder eine Erfahrung reicher und so stelle ich mir eine g'sunde Beziehung nicht vor! Pass gut auf dich auf LG von Imogmi

25.02.2016 20:51 • x 2 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag