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Haben wir beide noch eine Chance als Paar

T
Hallo ihr Lieben,

ich schreibe hier, weil ich nicht mehr weiter weiß. Ich fühle mich so schlecht und dabei bin ich diejenige, die unsere Beziehung gegen die Wand gefahren hat. Ich bin unendlich traurig, ich weiß nicht mehr weiter, es tut so weh.

Womit soll ich anfangen? Dass ich das Leben meines Freundes zerstört habe, oder Exfreund und mein eigenes... dass ich ein Brautkleid habe, das ich nie tragen werde... ?

Ich bin so dumm, so unendlich dumm.

Wir haben uns kennengelernt, da war ich 20 und er 19, unsere beider erste große Liebe. Beide eher schüchtern, ich gerade noch im Kampf gegen meine Essstörung und Depression. Er hat mich immer in allem unterstützt. Wir hatten eine schöne Beziehung, die zwar hauptsächlich vom TV-Abenden und Kinobesuchen gelebt hat, aber es war schön. Doch ich bin irgendwann unzufriedenener geworden und habe die Beziehung hin und wieder immer angezweifelt, besonders stark, als er Tag und Nacht nur noch vor dem PC saß, sich gehen ließ, nicht mehr gepflegt hat, er keine Zeit mehr für mich hatte... besonders als wir gerade zusammengezogen waren, das hat meinem Herzen einen großen Knacks gegeben. Es hat mich irgendwie verletzt, immer vor den Kopf gestoßen zu werden. Es klingt belanglos, aber doch es hat mich gekränkt, dass es nur noch das Spiel gab, bis tief in die Nacht. Gab es Gespräche, dass es so nicht weitergeht, kam oft, dass er ja immer der Depp in seinem Leben war und ist, er bringe sich um, wenn ich gehe.

Irgendwann habe ich dann mehr mit meiner besten Freundin, ihrem Mann und dessen Freund gemacht. Dieser hat sich in mich verliebt. Mit dem Freundeskreis hatte ich für mich etwas gefunden, was ich jahrelang nicht hatte und woran ich gearbeitet habe. Es ist ein Seitensprung passiert mit dem Mann. Wir haben direkt danach den Kontakt abgebrochen, die Freundschaften sind kaputt gegangen. Aber das war der einzige Weg, das hätte nicht passieren dürfen. So komisch da klingt, ich hatte da sehr dran zu knacken, weil ich eigentlich nicht so ein Mensch bin.

Ich konnte mich nach monatelangem Überlegem dann im Sommer 2011 dazu durchringen, mir meinen Traum vom Work and Travel zu erfüllen. Später als andere, mit 25, aber das war egal. Meinen Freund habe ich schweren Herzens für sechs Monate zurückgelassen. Es war unendlich schwer. Ich hatte vor meiner Abreise immer wieder das Gefühl, dass es vorbei ist und ich nichts, gar nichts tun kann, mein Herz war so traurig. Es hat sich ein bisschen so angefühlt wie jetzt. Die ersten drei Monate waren eigentlich ziemlich sch*, wollte sogar abbrechen, weil ich nur noch geweint habe. Ich hatte solche Sehnsucht. Irgendwie und dank viel Kontakt nach DE haben wir das halbe Jahr gemeistert. Die Zeit hat mir gut getan, mich zufriedener und glücklicher gemacht, so hart es auch war. Ich bin mit viel Lebensfreude und Selbstbewusstsein zurückgekehrt. Und Plänen.

Einer dieser Pläne war die Hochzeit. D. h. es war ein Traum. Mein Freund hat damals in Australien ab und zu davon gesprochen, dass er mich heiraten will, wenn ich zurückbin. Als ich dann eine Woche wieder da war, hat er mich gefragt, d. h. wir haben uns einvernehmlich geeinigt Ich war glücklich, habe es allen erzählt...

Dann im Sommer, drei bis vier Monate nach meiner Rückkehr hatte mich das alte Leben wieder... ich hatte zwar schnell einen neuen Job gefunden, aber als Sekretärin im Architekturbüro wurde/werde ich oft als Dumme für alles behandelt, vor allem mein Chef spricht auch so mit mir... ich kam mir so nutzlos vor, die Aufgaben so sinnlos, während man so viel Sinniges tun kann auf dieser Welt. Das klingt jetzt komisch. Aber ich habe mich so dermaßen fehl am Platz gefühlt in diesem Einzelbüro als Tippse, denn ganz ehrlich genau das sind meine Aufgaben... es erfüllt mich nicht, es frustriert mich. Aber gut, im Leben muss man sich Dinge eben erarbeiten... was nicht ist kann ja noch werden.

Im Juni brach ein solches Tief in mir aus, ich MUSSTE meinem Freund von dem Seitensprung erzählen. Auch wenn man überall ließt man solle es nicht tun, ich KONNTE es nicht. Es war eine Lüge zwischen uns. Er war (verständlicherweise) fertig. Ich auch, auch wenn das jetzt wieder doof klingt. Es war schwer, aber er hat mir verziehen.

Ich habe für mich wieder gemerkt, dass er ein wunderbarer Mann ist. Er hat sein PC-Spielen z. T. für mich aufgegeben. Er hat sich einen Verein gesucht, ist ins Fitnessstudio gegangen, hat einen tollen Job, macht eine Weiterbildung.

Durch die Reise in Australien habe ich viele Träume für mich entdeckt: ich habe viel Freude daran gefunden, andere Länder zu bereisen, englisch zu sprechen, mit Menschen ganz offen in Kontakt zu treten und spontan etwas zu unternehmen... Ich wollte und will die Welt sehen... auf Konzerte gehen, am Wochenende weggehen, Städte in DE bereisen. Gitarre spielen lernen... ein Haustier haben. Kleine und große Träume eben - die mein Herz berühren und mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Da wir nun für die Hochzeit sparen mussten und ich eine Weiterbildung angefangen habe (seit August), die drei mal die Woche bedeutet, dass ich erst um 22 Uhr zu Hause bin, ging das alles schnell verloren. Ich saß so ab Oktober immer öfter im Büro und mir ging es richtig schlecht. Durchfall, Übelkeit, Nervosität, Gereiztheit. Ich fing an, das Thema Hochzeit zu vermeiden, es hat totale Angstgefühle in mir ausgelöst (obwohl es doch mein Traum ist =( ) Stattdessen habe ich in der Mittagspause gesurft, wie ich mich beruflich verändern könnte. Unzufriedenheit, Traurigkeit, Angst... ich war gedanklich sogar schon so weit, dass ich überlegt hatte, eine neue Ausbildung als Kinderkrankenschwester zu machen... Erinnerungen an Australien und mein dadurch gewecktes Interesse an den Schönheiten dieser Erde habe ich immer eher heimlich vor meinem Freund nach geschaut, weil er gekränkt darauf reagiert hat und verständnislos. Ich hatte ständig Anst, dass er wieder etwas auf meinem Rechner entdeckt, was ihm nicht passt/verletzt... und er hat fast immer alles gefunden... egal ob ich mit wem gesprochen habe, dass ich unzufrieden bin oder Forenbeiträge... diesen hier findet er vermutlich auch, wie auch immer.

Die Hoczeit rückte immer näher und musste geplant werden. Das wurde sie auch, aber nur halbherzig. Mein größter Wunsch in den letzten Wochen war, dass ich mich endlich aus vollem Herzen freuen würde... aber die Enge in der Brust, dass ich früher auch schon mal hatte, wurde mmer schlimmer Mein Kleid ist so schön. Es ist mein Traumkleid.

Ich muss vielleicht dabei erwähnen, dass ich immer wieder depressive Phasen hatte in den letzten Jahren, aber insgesamt alles gut im Griff. Ich nahm auch ein Medikament. Weils mir nicht gut ging, haben wir das dann gewechselt, was gar nicht gut war. Körperlich gings mir noch mieser, hab dann alles abgesetzt.

Zwischen mir und meinem Freund ging es in den letzten Wochen vor der Trennung nur noch darum, ob wir heiraten (ich wollte ja und konnte deswegen nicht nein sagen) und wie unzufrieden ich war. Ich habe öfter versucht deutlich zu machen, dass es mir zur Zeit einfach zu schlecht geht, um heiraten zu können, aber er konnte das alles nicht verstehen. Was auch irgendwie nachvollziehbar ist. Er wollte es nicht verschieben, hat öfter (böse) gefragt, ob wir alles absagen und meine Anwort war nein. Ich wollte ihn nicht verlieren, ihn nicht verletzen. Ich wollte es doch auch Ich habe ihm übliche alte Sachen vorgeworfen, dass wir nichts zusammen unternehmen, keinen Freundeskreis haben etc. Ihm fehlt das nicht. Dabei habe ich mir nie etwas großes gewünscht, nur mal in die Stadt ein Eis essen, an einen See fahren oder so. Nach Australien war es schön, einfach ein zu Hause zu haben, ich habe es geliebt, es schön zu machen, ein Buch zu lesen, zu puzzeln. Doch Verständnis dafür aufbringen, NUR drinnen zu sein, vorm Rechner, da kann ich nicht, es geht nicht in meinen Kopf. Er hat das immer nur als Kritiik aufgefasst, dabei wollte ich einfach nur gemeinsame Zeit mit ihm. Mal lachen. Ich liebe ihn immer noch sehr.

Ich war so verzweifelt. Das hört sich schei. an, aber das entspricht meinem Gefühl. Mit jedem Tag wurde es mehr. Arbeiten konnte ich fast vergessen.

Ich hasse mich dafür was ich getan habe. Es ist verwerflich. Ich habe eines morgens, als er nicht da war, einfach meine Sachen gepackt, habe einen Brief geschrieben und bin zu meinen Eltern gefahren...

Ich hasse mich so sehr dafür. Damit habe ich alles in ihm zerstört. Zwischen uns. Ich glaube sowas kann man nicht mehr retten. Ich glabe, ich hätte direkt nach ein paar Tagen zurückfahren müssen. Ich war so dumm. Er hat gelitten wie ein Hund und ich? Ich habe ihn nicht verdient.

Ich wollte doch auch heiraten. Das klingt jetzt entgegen meiner anderen aufgeführten Wünsche, aber seitdem ich mit ihm zusammen bin, wünsche ich mir ein Baby. Seit letztem Sommer ganz stark.

Nach einer Woche bei meinen Eltern hat er mir mitgeteilt, er wisse nicht, wie ich mir das weiter mit uns vorstelle, ich solle noch bei meinen Eltern bleiben, er braucht Zeit. DA hätte ich bleiben müssen. Nein, ich bin schön nach Italien gefahren für eine Woche, die einfach nur schei. war und keine Erholung. Letzen Mittwoch haben wir uns getroffen: AUS, vorbei. Ja, was habe ich doofe Kuh auch erwartet, er hat so viel mitgemacht. Er hat mir gesagt, dass er sich jetzt eine ETW kauft, 150 qm. Es war schon seit Jahren ein Traum Eigentum zu haben.

Ich bin damals ihm zu Liebe aus einer größeren Stadt/WG ins Dorf gezogen, weil es für ihn nicht in Frage kam, dort wegzuziehen. Zwischendurch habe ich immer das bunte Treiben vermisst, hab ab und zu nach ner WG gegoogelt.... jetzt könnte ich das haben, aber ich will nicht. Es zerreißt mir das Herz, ich bin so unglücklich. Ich KANN nicht ohne ihn, es tut unbeschreiblich weh.

Seit Tagen bin ich nur noch am weinen. Er hat sich in unserem Trennungsgespräch fair verhalten. Hat gesagt, er weiß auch nicht, ob es das Richtige ist, er liebe mich immer noch, aber er wisse nicht weiter. So gehts ja auch nicht weiter, wir müssten sehen, was die Zeit bringt. Ich soll mir jetzt eben überlegen, ob ich sein Auto will und die Wohnung.

Wir haben die letzten Tage viel geschrieben (ich weiß, soll man nicht, aber ich konnte nicht anders). Am Freitag hat er mir geschrieben, er sei angetrunken, ob ich nicht vorbeikommen will, ein bisschen unverbindliches S.... aber nicht dass ich auf die Idee käme dort schlafen zu wollen. Ich habe ihm gesagt, dass kann ich nicht. Und gestern hab ich es doch getan. Der S. an sich war irgendwie komisch. Lieblos? Ich weiß es nicht. Das Reden danach war schön... dann bin ich gefahren.

Ich weiß einfach nicht, wie mein Leben weiter aussehen soll. Ich will immer das, was ich gerade nicht haben kann, glaub ich. Ich bin so traurig, vor allem, weil ich alles kaputt gemacht habe. Ich will einfach nur zurück in seinen Arm, das alles gut ist. Aber das ist es nicht.

Ich glaube immer noch daran, dass wir eine gute Beziehung führen könnten... vielleicht mit einem Paargespräch? Ich liebe ihn. Und er sagt, er liebt mich auch noch. Zwischen uns war einmal so viel. Ich kann nicht für mich erkennen, ob es vielleicht wirklich nicht passt oder ich in der nächsten Beziehung vor dem gleichen Turm stehe. Er ist ein lieber und vertändnisvoller Mann mit viel Herz und den schönsten Augen, die ich je gesehen habe (und das meine ich tatsächlich genau so). Ich will doch nur glücklich sein, mit ihm. Sieben Jahre ist eine lange Zeit.

Ich weiß, der Text ist lang, aber ich musste mir einmal alles von der Seele schreiben.



Liebe Grüße

07.04.2013 23:29 • #1


T
Ich war gerade kurz in unserer Wohnung, die Rose, die ich ihm am Samstag mitgebracht habe lag im Müll... Ich empfinde soviel Selbsthass gerade für mein Verhalten. Gestern habe ich ihm geschrieben, es war schön bei ihm, keine Antwort. Ich hätte mit ihm reden müssen. Die ganze Panik kommt gerade wieder in mir hoch. Er will mich nicht mehr.

08.04.2013 08:14 • #2


A


Haben wir beide noch eine Chance als Paar

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C
Guten Morgen!

So ungewöhnlich ist deine Geschichte nicht.
Eher normal.
Einer ist unzufrieden und bricht aus.
Du solltest den Blickwinkel ändern. Du warst nicht zufrieden mit deiner Beziehung. Aus Gründen, die NICHT nichtig sind, sondern von denen eine Beziehung lebt. Du hast es noch nicht anders erlebt. Beziehung ist nicht nur PC und Fernseher. Da gehört deutlich mehr zu.

Du suchst eher Sicherheit, als die Hochzeit und Kind. Spielt eher die Angst mit dir? Die Angst allein zu sein und zu bleiben?
Diese ist unbegründet.
Ob und was passiert - das kann dir keiner sagen, aber was du jetzt machen solltest schon.

Vermeide den Kontakt. Du musst den Blick für die Realität wieder bekommen. Mach deine Weiterbildung. Bau dir einen Freundeskreis auf. Ihm war das nicht wichtig - dir schon! Also los.
Jetzt ist die Gelegenheit dein Leben so zu leben, wie DU es haben möchtest.
Sieh es als Chance.
Du darfst jetzt traurig sein, aber möchtest du genau das Leben zurück, das du gerade abgebrochen hast? Oder darf es ruhig ein wenig besser sein ?
Nimm dir Zeit für dich. Es wird wieder aufwärts gehen. Versprochen!

Liebe Grüße
Carlson

08.04.2013 08:19 • #3


A
willkommen

du klammerst an etwas fest, was dir nicht gut tut.. seine ganze art passt nicht zu dir! und das, was du selbst willst, passt auch nicht zusammen.

er ist ein stubenhocker, der sich auf dem dorf, vor dem PC zuhause fühlt,
du willst die welt bereisen, viel unternehmen, gleichzeitig heiraten, ein kind, ein haustier ? wie stellst du dir das vor ? wie soll das funktionieren ?
kein wunder, wenn dein körper spinnt !

finde heraus, was dich so frustrieren läßt in deinem leben und was dich immer wieder in depressionen und selbsthass fallen läßt,
räume dein leben auf und dann gehen du deinen weg.

alles gute!

08.04.2013 08:21 • #4


T
Ich habe das Gefühl innerlich zu sterben. Ich will nicht melodramisch sein oder so... Aber diese Kälte von ihm macht mich fertig. Warum hat er Samstag mit mir geschlafen? Wirklich nur aus Lust, so wie er sagt? Er hat immer gesagt er kann sowas nicht. Er sagt ja, er hat noch Gefühle, wir würden sehen was die Zukunft bringt, er brauche Zeit und einen klaren Schnitt erstmal... Und dann? Dann merkt er immer mehr wie gut es ihm ohne mich geht, lernt eine andere kennen mit der er all das hat was wir wollten. Ich kann's ihm nichtmal vorwerfen... Samstag hat mein Gefühl mir gesagt, da geht noch was. Aber jetzt... Wann wird das alles besser?

08.04.2013 13:38 • #5


K
Definitiv Kontaktsperre!
Versuche es!

JETZT gibt es nichts mehr zu retten.
Ihr müsst euch beide klar werden, was jeder von euch will und dazu braucht es Abstand und Zeit.

Schreib alles, was Du ihm schreiben möchtest, uns. Oder leg Dir ein Tagebuch zu und schreib es dort rein.
Dann kannst Du später auch zurückblättern und Deine ersten Zeilen lesen und merkst, dass die Zeit Dir schon geholfen hat.
Jetzt ist alles noch zu frisch und Du kannst nicht klar denken.
Es gibt so viele Punkte, die Dich stören bzw. gestört haben...kein Freundenskreis, die Stubenhockerei, der PC, das Landleben,...
Wenn sich hier nichts ändert, hat die Beziehung einfach keinen Sinn mehr.
Ein Vogel muss nun mal fliegen und ein Fisch braucht das Wasser.

Versuche einfach jetzt nur an Dich zu denken. Werde Dir darüber klar, wer Du bist und was Du willst.
Nach 7 Jahren hat man sich natürlich aneinander gewöhnt und auch das Alleinsein ist fremd, aber das ist kein Grund eine Beziehung aufrecht zu erhalten.
Die ersten Wochen werden hart, aber Du wirst es überstehen. Und Du wirst die Situation aus einem anderen Blickwinkel sehen.

Wie lange das dauert, kann Dir keiner sagen.
Jeder braucht soviel Zeit, wie er eben braucht.
Nur wenn Du den Kontakt zwanghaft aufrecht erhälst, stehst Du Dir selbst im Weg und dann dauert alles länger. Du musst jetzt auf Dich gucken.

Du warst unzufrieden, hast ihn betrogen und bist einfach gegangen. Überlege mal warum Du das getan hast. Frage Dich selbst ob Du dieses unzufriedene Leben wirklich wieder haben möchtest.
Schöne Augen hin oder her...

Entschuldige bitte, wenn die Worte etwas hart bzw. schroff rüberkommen, aber ich weiß wie es einem in den ersten Tagen geht und da tut es gut den Kopf gewaschen zu bekommen.

08.04.2013 14:28 • #6


T
Hallo ihr Lieben.

Vielen Dank für die Antworten. Vom Kopf her weiß ich, dass ihr Recht habt. Doch anfühlen tut es sich ganz anders. Wenn sich nichts ändert, würden wir in einem Jahr wieder an der gleichen Stelle stehen, vermutlich. Ich konnte noch nie loslassen. Mir fällt es allgemein schwer eine wirklich intensive Beziehung zu Menschen aufzubauen - loslassen kann ich erst recht nicht.

Zusammen passen meine Träume an sich schon, nur nicht zur gleichen Zeit, das ist mir klar. Ich will ja nicht die Welt aus den Angeln heben, aber leben, erleben. Ich habe (aufgrund meiner früheren Essstörung, Schüchternheit etc.) viel verpasst, oder im Herzen das Gefühl etwas verpasst zu haben, ich war so glücklich, dass ich das für mich ändern konnte vor ca. 1,5 - 2 Jahren, das war ein hartes Stück Arbeit. Wirklich schön ist dies aber nur mit ihm, ich will ihn, mit ihm leben. Es war schön nach unserem Neuanfang nach Australien, ich war zufrieden... unglücklicher wurde ich erst, als die Hochzeit immer näher kam... Es ist typisch für mich, dass ich mich total auf eine Person fixiere (hatte ich früher genauso mit Freundinnen, wenn ich denn welche hatte) und dann alles von ihr erwarte... kurz nach meiner Rückkehr aus Australien haben wir uns einmal mit einem Kumpel von ihm und dessen Frau getroffen, das habe ich als etwas sehr schönes in Erinnerung. Im September waren wir für ein paar Tage weg, das Wetter war zwar nicht sooo toll, aber der Vorschlag kam von ihm, ich habe mich einen Keks gefreut. Aber solche Dinge vergesse ich zu schnell wieder... all dies hätte/könnte man doch in einer Paartherapie besprechen, einen Weg finden, mit dem beide gut leben können. Man schmeißt eine Liebe nicht einfach so weg!

Das mit der Hochzeit war nach Australien einen Schritt zu viel für mich... Freundeskreis aufbauen, Weiterbildung machen, neuen Job, Katzen, Reisen... und dies und das... lebenshungrig wie ich war, weil ich endlich den Mut dazu hatte, wollte ich alles, so dass ich letztlich zu gar nichts mehr fähig war. Das mit der Weiterbidlung hört sich toll an, ist es an sich auch... aber ich war heute den ersten Tag wieder los und bräuchte direkt wieder Urlaub... Arbeiten von 8 bis 17.30 und dann von 18.00 bis 21.15 Schule... 22.00 Uhr zu Hause. Dreieinhalb Jahre, 3 x die Woche. Ich dachte klar, aber ich, die mit Stress gar nicht umgehen kann und endlich mehr für sich sorgen wollte... keine Ahnung, ob ich das weitermache... noch drei Jahre.

Ich will es einfach nicht wahrhaben, was passiert. Ich kenne das so nicht von ihm, dass er mich nicht mehr will.

Ich habe mir vorgenommen, mich nicht (mehr) zu melden, bis er es tut. Ob ich das schaffe, weiß ich nicht. Vermutlich nicht. Wollte mich heute schon nicht melden, aber hab eine SMS geschrieben... Mir geht so viel durch den Kopf. Ich denke an seine Worte am Samstag, dass wir jetzt jetzt erst einmal einen klaren Schnitt machen müssen. Jeder für sich. Estäte ihm auch alles Leid, aber es müsse sich jetzt auch schützen, er bräuchte Zeit, wir müssen gucken, wie sich alles entwickelt, wenn Gott eine Zukunft für uns vorgesehen hätte, würden wir vielleicht wieder zusammen finden... für ihn ist das auch nicht einfach... d. h. doch es ist nicht alles aus, für immer? Nach diesem Gespräch (nach dem S. ) ging es mir irgendwie etwas besser.

Ich habe von anderen auch gehört, dass unsere Beziehungsprobleme eigentlich normale Altagsprobleme sind - d. h. kein Drama und vielleicht wird das wieder? Ich wünsche es mir einfach so sehr.

Ganz liebe Grüße

08.04.2013 23:50 • #7


C
Rechne nicht damit! Akzeptiere das Jetzt!

Wir sind leider nicht bei Wünsch dir was, sondern bei so isses!

Wenn du nicht loslassen willst, ist das zwar verständlich, aber bringt dich nicht nach vorne.
Du kannst träumen, schreien, heulen, trauern...bis auf das Träumen solltest du das auch. Aber mach dir klar, dass du es nicht in der Hand hast. Wenn einer nicht mehr will - akzeptiere!
In einem Jahr stehst du da und fragst dich, wieso du das solange mitgemacht hast...

LG
Carlson

10.04.2013 09:55 • #8


B
Hallo Traurigkeit,

Carlsson hat recht: wir müssen loslassen und nach vorne schauen.

Kurz zu mir: Wurde Nov.12 von meinem Noch-Ehemann nach 22 Ehejahren mit den Worten: Er sieht keinen Sinn mehr in unserer Ehe, verlassen. Ende Dez.12 bin ich dann aus dem Haus ausgezogen (ist seins). Meine Jungs (18 u. 21 J.) sind mit mir gegangen. Lebe jetzt zu dritt in einer Wohnung. Habe seit der Trennung fast 23 kg abgenommen.

Seit der Trennung haben Ex und ich uns einige Male getroffen. Mal sprach er von 2.Chance, dann wieder von `keine Gefühle mehr für mich`. Er lebt sein Leben als wäre nichts geschehen und leide wie ein Hund. Ab und zu gibt es mal einen recht guten Tag aber die meisten sind furchtbar. Jede Sekunde denke ich an ihn, ich würde so gerne wieder zu ihm zurück, obwohl er meint, seit Anfang letzten Jahres hat unsere Ehe einen Knacks.

Ich verstehe es immer noch nicht. Seit Nov. bin immer ich es, die gesimst hat oder angerufen hat. Jetzt war er Ostersonntag hier und als ich ihn darauf ansprach, warum er ein paar Tage zuvor auf zwei Anrufe von mir nicht zurückgerufen hat, meinte er nur, er hätte ja gewusst, was ich wollte (nämlich ihn schon vor Ostersonntag zu treffen). Na fein. Ostermontag dann noch eine kleine Radtour mit mir gemacht und seitdem: FUNKSTILLE.

Was ist das für ein Mensch? Was macht er mit mir? Ich würde so gerne loslassen und selber einen Cut machen, aber mir fehlt der Mut. Ich vermisse ihn so sehr. Wenn ich meine Jungs nicht hätte, ich wüsste nicht, wie es weitergehen sollte.

Ich wünsche uns viel Kraft und dass wir eines Tages drüberweg sind. Aber wann?

10.04.2013 10:46 • #9


K
22 Jahre....Ehe...Kinder. Das ist heftig.
Aber viel schlimmer finde ich es, dass Du 6 Monate nach der Trennung immer noch nicht loslassen konntest.
KONTAKTSPERRE!
Ganz eindeutig. Keine Treffen, keine SMS, keine Anrufe. Du kommst sonst nie von ihm los.

Du hast 23 kg abgenommen? Wow!
Dann mach was draus. Lebe Dein Leben.

Bei mir waren es nur bissl über 10 Jahre, aber ich weiß, dass ich nach vorn schaun muss. Ich tu mich zwar schwer damit, aber es muss sein. Er hat schon eine Neue und seit ich das weiß, haben wir so gut wie keinen Kontakt mehr und das tut mir gut.
Ich werde mir jetzt aber ein bisschen Hilfe holen. Eine Freundin ist Personal Coach und ich hoffe sie kann mir helfen meine Antriebslosigkeit los zu werden und meine Lebensgeister wieder zu wecken.
Jetzt bin erstmal ich wichtig. Eine neue Beziehung möchte ich gerade gar nicht. Ich möchte diesen Cut dazu nutzen mich besser kennenzulernen und etwas verändern. Wenn ich mit mir im Reinen bin, wird sich alles andere von selbst ergeben.

Das solltest Du auch machen.
Kümmere Dich um Dich selbst. DU musst mit DIR wieder zufrieden sein, um glücklich werden zu können.
Lass los! Warum an etwas festhalten, was nicht festgehalten werden möchte?

10.04.2013 11:34 • #10


B
Liebe Keshia,

lieben Dank für deine Worte.Habe schreckliche Angst vor einer Kontaktsperre. Ex würde mir sicher irgenwann an den Kopf werfen: DU hast dich ja nicht mehr gemeldet. Warum habe ich nur solche Angst davor? Ich bin 50 Jahre alt und dachte immer, ich wäre eine starke Frau, die so schnell nichts aus der Bahn wirft. Und nun ist da ein Mensch, der mich zum seelischen Wrack gemacht hat. Darf das jemand?. Habe am Anfang der Trennung noch Bücher gelesen über Trennung. So eben über die vier Phasen einer Trennung, Kontaktsperre und loslassen. Mein Ältester sagte im Januar noch zu mir: Sehe es doch wie ein Urlaub von Papa an. Er braucht halt Zeit zum Nachdenken. Daran hatte ich mich geklammert. Aber nun ist schon April. Wenn ich mir meinen Kalender ansehe, wo ich jeden Tag abstreiche, treibt es mir die Tränen in die Augen: So viele Tage, ohne dass sich auch nur im geringsten etwas geändert hat. Ex kommt nicht einen Zentimeter auf mich zu. Und wenn ich jetzt schon an den Sommer denke, wo meine Jungs 3 Wochen mit ihm in den Urlaub fahren ist mir nur noch schlecht.

Ich hätte nie gedacht, dass man sich so in einem Menschen täuschen kann. Das ER einmal solch einen Schritt macht, hätte ich im Leben nicht für möglich gehalten.

Leider habe ich z.Zt. noch keinen Job, da fällt einem schon die Decke auf den Kopf. Aber ich bin sehr dankbar, dass es dieses Forum gibt, wo man sich alles von der Seele schreiben kann. Und das es mitfühlende und gleichermaßen betroffene liebe Menschen gibt, die gegenseitig versuchen, sich aufzubauen.

Liebe Keshia, ich drück dich und würde mich freuen, nochmals von die zu lesen.

10.04.2013 14:44 • #11


R
Und dann? Meinst du, er würde wiederkommen, wenn du dich nur oft genug meldest und es liegt daran, dass du eine Kontaktsperre einhältst, dass ihr nicht mehr zusammenfindet? Glaubst du das wirklich?

10.04.2013 14:56 • #12


K
LiebeTraurigkeit,

aufgrund Deiner Hintergrundgeschichte mit Essstörung und Depression bin ich der Meinung, Du solltest diese Phase Deines Lebens nicht allein durchstehen.
Bitte suche Dir professionelle Hilfe! Und blass die Weiterbildung ab. Das wird jetzt alles zuviel.

Ich habe eine gute Freundin an Essstörung gepaart mit Depression fast zugrunde gehen sehen und bin gottfroh, dass es ihr heute gut geht. Ich war am Samstag auf ihrer Hochzeitsfeier wo sie stolz ihren 7-Monats-Baby-Bauch hergezeigt hat.

Lass Dich also von dieser Trennung nicht zurück in Deine Störung werfen und hol Dir Hilfe.
Was Du schreibst, lässt Dich sehr labil wirken und da mache ich mir richtig Sorgen.

Ansonsten bleibt mir nichts zu sagen, sonst würde ich mich nur wiederholen.
Deshalb fühl Dich einfach gedrückt!

10.04.2013 15:32 • #13


K
Liebe biene62,

dass Du auch gerade keinen Job hast, macht die ganze Sache natürlich nicht einfacher. Wie Du schon sagst, da bleibt einfach viel zu viel Zeit zum Nachdenken.
Aber sind Dir in den vergangenen 6 Monaten nicht auch Sachen durch den Kopf gegangen, die einfach nicht mehr gestimmt haben? Gibt es nichts, was Du schon immer mal tun wolltest, worauf Du aber ihm bzw. der Familie zu liebe verzichtet hast?
Und sei es einfach nur mal wieder auszuschlafen.

Ich kenne die Angst vor der Kontaktsperre, aber sie hilft Dir ungemein.
Natürlich fragt man sicher immer wieder mal wie es dem anderen geht, was er gerade so treibt, aber man bekommt keine Antwort darauf und das ist gut so.
Wir wollen doch gar nicht wissen, dass es dem anderen ohne uns viiieeel besser geht oder gar extrem schlecht. Unwissenheit ist in dieser Phase tatsächlich ein Segen.

Jetzt heißt es Zähne zusammen beißen und durch! Wir alle wissen wie schwer das ist, aber wenn Du es erstmal ein paar Tage und dann Wochen geschafft hast, wirst Du sehen wie gut der Nicht-Kontakt tut. Du kannst klarer denken und das ist wichtig um nach vorn schauen zu können.

Also Hintern hoch und auf gehts!
Such Dir einen Job oder sonst eine Beschäftigung, die Dich aus der Wohnung und somit aus der Grübbel-Zentrale holt.
Unternimm etwas mit Freunden.
Frische alte Kontakte auf, die über die Jahre etwas eingeschlafen sind oder schliesse neue Bekanntschaften.
Jetzt kommt der Frühling. Lass Dich davon nicht runter ziehen, sondern geh spazieren und erfreu Dich an Kleinigkeiten wie einem Schmetterling, einer Blüte oder Knospen an einem Baum.
Tu Dir und Deiner Seele etwas gutes. Gönn Dir eine Massa., geh shoppen oder was Du sonst gerne tust.

Nach meinem Umzug konnte ich keine Möbelhäuser, Baumärkte, Dekoläden usw. mehr sehen. Ich bin in einen Buchladen gegangen, habe dort gute 2 Std. verbracht und habe mir 8! Bücher gekauft.
Ich lese gerne und mir tat das richtig gut. Endlich wieder etwas für MICH getan und gekauft zu haben und nicht für die Wohnung.
Das war Balsam für die Seele.

Jeder noch so kleine Schritt nach vorn hilft dabei die Trennung zu verarbeiten. Schlechte Tage, ein bisschen jammern ist alles ok und gehört dazu, nur muss man sich selbst motivieren wieder aufzustehen und weiter zu gehen. Das nimmt uns niemand ab.
Lass den Schmerz und die Trauer nicht siegen, sondern besiege sie!

10.04.2013 15:54 • #14


B
Lieber Roter Stern,

ich bin naiv, oder? Ich denke das wirklich, dass durch die KS alles noch schlimmer wird und eine 2.Chance nahezu aussichtslos wird.

Liebe Keshia,

ja, shoppen tue ich gerne (brauche ja allerhand neue Klamotten wg. Gewicht). Das mit der Massa. klingt gut. Verzichtet habe ich die vergangenen 6 Jahre auf Urlaub. Ex und die Jungs sind immer an den gleichen See nach Österreich zum Campen gefahren. Ich wäre so gerne mal woanders hin und vielleicht auch mal in ein Hotel. Kenne die Gegend dort schon von früheren Urlauben. Aber immer hieß es von Ex, wenn du Urlaub haben willst, kannst du ja mitfahren. Ob ich es schaffe, dieses Jahr für ein paar Tage alleine wegzufahren? Kostet mich bestimmt Überwindung. Zum Job: Habe Ende April einen Termin bei einem Arbeitsvermittler vom Arbeitsamt.
Zu deinem letzten Satz: Ich hoffe sehr, dass ich den Schmerz und die Trauer besiegen kann. Ich möchte endlich wieder die fröhliche Biene werden, die ich war.

Bleiben wir in Kontakt? Würde mich sehr freuen.

10.04.2013 16:35 • #15


A


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