Hat man den Menschen geliebt?

Also die Liebe zu den eigenen Kinder ist mE die einzige bedingungslose Liebe die unverwüstlich ist... Also ich kann mir fast nicht vorstellen je eine Frau so zu lieben wie ich meine Kinder liebe... Denen kann man auch bedingungslos vertrauen.

Meine Meinung zum Thema.

Meine letzte Beziehung (2,5 Jahre) hatte eine Phase bei mir, wo ich so ca. nach einem Jahr (2017)mich selbst fragte, ob sie es ist, mit der ich alt werden will. Ich war mir da selbst schon etwas unsicher.

Irgendwann in dem selben Jahr wollte ich mir vorstellen, wie es sein würde, wenn sie nicht mehr da ist. Also z.B. was wäre wenn ich mit ihr Schluss mache? Diese Fragen stelle ich mir dann auch, aber es hatte sich dann auch irgendwie wieder gelegt. Also kam ich nicht mehr auf den Gedanken mit einer Trennung meinerseits.

Ich merkte ja selbst, dass sich in dieser Beziehung zu viel Alltag zwischen uns eingebrannt hatte.
Sie saß hier, ich dort. Alles nur mehr Routine. Ach ja, ich muss anmerken, wir hatten 2,5 Jahre in der selben Wohnung gewohnt, um einen genaueren Überblick zu kriegen.

Ich muss aber auch anmerken, dass ich vor dieser Beziehung sagenhafte 13 Jahre im Singledasein war. Natürlich gab es paar Geschichten mit Frauen hin und wieder. (One Night St.). Aber als Single ging es mir richtig gut.

So, also ich dann Ende 2015 sie (meine ex) kennenlernte, hat es mich neugierig gemacht. Ich wollte alles so schön langsam angehen, weil ich an meinem Singledasein auch festhalten wollte. Es kam alles sehr schnell und es wurde mehr.

OK. So. Jetzt fragt man sich, ob man die Ex auch geliebt hat.
Im nachhinein ist man immer schlauer, sofern man auch mit Verstand und auch etwas Bauchgefühl an die Sache rangeht. Ich würde in meinem Fall behaupten, dass ich sie eigentlich nicht geliebt habe.

Die Trennung ist jetzt so 40 Tage her und wurde von ihr vollstreckt, nur so am Rande erwähnt.
Ich denke eher, dass der Trauer seit der Trennung von meinerseits nur durch die Gewohnheit geschmerzt hat. Sprich, ich war es gewohnt, dass ständig jemand bei mir war 2,5 Jahre lang. Jeden Tag zusammen gegessen, Ferngeguckt, zusammen eingeschlafen etc.

Ich würde gerne das Gefühl kennen, wenn man liebt. Verliebt sein ist für mich was anderes, dieses Schmetterlinge im Bauch Zeug oder weiche Knie. Aber bei Liebe?

Wenn ich sie noch lieben würde, wäre mein Schmerz vielleicht noch da, aber der ist irgendwie flöten gegangen. Es sind bei mir zwar schon noch so leichte Schmerzen in der Magengegend, aber das sind wohl nur diese Gewohnheitsentzugsschmerzen.

Zitat von NureinMensch:

Könnte davon kommen,das manche nicht mit offenen Karten spielen am anfang.
Dann kommt das böse Erwachen später.

Nee, ich war in der Vergangenheit echt immer blind vor Verliebtheit und wollte vieles nicht wahr haben.

Zitat von Grace_99:

Nee, ich war in der Vergangenheit echt immer blind vor Verliebtheit und wollte vieles nicht wahr haben.

Verliebt sein,macht blind,stumm,taub und dumm.

Kennenwir aber glaube ich alle,keine Angst.
Aber alles hat seinen Sinn und gehört zum Leben.dazu.

@gentle08 nicht böse sein, aber davor 13 Jahre single sein, da tickt man einfach anders. Hat auch so seine diverse Gründe, oft stumpt man dabei gefühlstechnisch so sehr ab, dass Leichen einfacher wiederzubeleben wären. Da kann idR echt nur DIE EINE raushelfen.

Zitat von Seyla:

Bei mir ist seit fast 4 Monaten Schluss, er hat mich verlassen. Und ich habe noch Gefühle für ihn. Aber wie du schon richtig bemerkst: ich liebe den Menschen, der er für mich war. Die Person die er jetzt ist, kann ich ehrlich gesagt nicht besonders gut leiden.
Die Schwierigkeit besteht (für mich) vor allem darin den alten Menschen getrennt von dem neuen Menschen zu sehen. Denn meinen Menschen gibt es nicht mehr. Der ist weg. Und meine Liebe zu ihm läuft inzwischen hinterher.

Wieso verändern die sich so? Den Ex den ich kannte war ganz anderst als der der er jetzt ist. Wieso passiert das...

Zitat von Whatsislife:

Wieso verändern die sich so? Den Ex den ich kannte war ganz anderst als der der er jetzt ist. Wieso passiert das...

Sie haben sich, wie wir, mit den Jahren verändert. Man war während der Beziehung nur so nah am anderen dran, dass man das nicht sehen konnte.

@sahnekirsche,

da bin ich dir jedenfalls nicht böse, weil ich den Kommentar deiner Ansichtsweise nicht ernst nehme weil,

1, Du mich nicht kennst und du mir zu sehr verallgemeinerst.
2. Weil ich mein Singledasein bewusst genoss und ich damals auch beruflich viel angegangen bin.
3. Ich genug Lebenserfahrung aufweise.

Also bitte mir nicht böse sein, aber solche Kommentare wirken für mich zu sehr nach. Selber schuld bla bla. Aber schön dass du das verstehst. Nichts für Ungut

Zitat von Grace_99:

Nee, ich war in der Vergangenheit echt immer blind vor Verliebtheit und wollte vieles nicht wahr haben.

Kenne ich und man hätte alles verzeihen wollen, wenn man offen geredet hätte

Wenn man unterm Strich die ganze Sache namens Leibe nüchtern betrachtet ist es nicht mehr als ein biochemischer Prozess der durch unsere Hormone verursacht wird.
Ähnlich einem D.r.o.g.e.n.rausch, man wird irgendwie süchtig danach und möchte das Gefühl immer haben.

Dass ein Entzug nichts schönes ist, kann man an vielen Berichten nachlesen und ebenso verhält es sich, wenn man verlassen wird. Uns fehlen dan die Hormone und der Körper möchte diese, da sie ihm gut tun.
Kann man natürlich mit anderen Aktivitäten kompensieren, aber es dauert, bis der Körper das akzeptiert.

Aber wie erwähnt, das ist nur sehr nüchtern betrachtet.

Cheers

Zitat von Michael170570:

Kenne ich und man hätte alles verzeihen wollen, wenn man offen geredet hätte

Alles verzeihen? Nee, sicher nicht War nichts dramatisches bei mir dabei in der / den Beziehung(en), eher Charaktereigenschaften, wo ich mich hinterher gefragt habe, ob ich echt so blond / blind war; aber verzeihen? Nö. Gibt Dinge, die sind mit meinen Wertstellungen nicht vereinbar, von daher....

Zitat von mrks:

Also die Liebe zu den eigenen Kinder ist mE die einzige bedingungslose Liebe die unverwüstlich ist... Also ich kann mir fast nicht vorstellen je eine Frau so zu lieben wie ich meine Kinder liebe... Denen kann man auch bedingungslos vertrauen.

Btw. Das halte ich echt für ein Gerücht.

Sehr viele Eltern wollen, dass ihre Kinder diesen und jenen Beruf ergreifen, diese Schulnoten bringen, jenen Partner...

Also Bedingungslos bedeutet für mich etwas anderes. Und hier werden auch nicht nur Heiligenscheine unterwegs sein.

Ach ja, zum Thema:

Ob Du die Person geliebt hast, musst Du Dir selbst überlegen @te. Bist Du zu Liebe fähig oder liebtest Du auch nur das Abziehbild? Oder Dein Helfersyndrom oder was jeder hier so für Päckchen schleppt.

Dass Menschen sich in und nach der Trennung verändern, ist das Normalste auf der Welt. Da ist nichts mehr so wichtig, wie endlich Abstand zu gewinnen.

Zitat von Gwenwhyfar:

Ob Du die Person geliebt hast, musst Du Dir selbst überlegen @te. Bist Du zu Liebe fähig oder liebtest Du auch nur das Abziehbild? Oder Dein Helfersyndrom oder was jeder hier so für Päckchen schleppt

Das ist eine gute Frage - das kann ich selbst noch nicht beantworten, da eben jener Abstand noch nicht da ist

Zitat von Sahnekirsche:

Gegenfrage: Kann man mit einem Menschen, den man niemals geliebt hat über Jahre zusammen sein? Physisch und psychisch?

Zitat von Michael170570:

Meine Ex konnte es. Ihre Aussage: Liebe hat sich nie entwickelt.

Da kann man echt den Glauben verlieren..

Zitat von Whatsislife:

Wieso verändern die sich so?

Vielleicht verändert sich auch nur unsere Sichtweise. Immerhin ist es doch etwas ganz anderes ob ich mir das als Person ansehe die plötzlich außen vor ist. Ich sehe nur noch wie Ex sich verhält, aber nicht wie Ex empfindet. Ich habe keine Zugang mehr zu dieser Person, bzw. von den Emotionen dieser Person.
Das ist ein ganz anderer Blickwinkel wie wenn ich nah an einem Menschen bin und über sein Empfinden besser Bescheid weiß.

Außerdem ist es doch auch wirklich so, dass man den Partner nie objektiv wahrnehmen kann. Überhaupt sind wir einfach subjektive Wesen.
Aber ja vielleicht ändert sich der Partner auch, vielleicht hat der Partner schon lange begonnen sich zu verändern, nur man selbst war nicht bereit das zu sehen und diesen Weg mitzugehen.Wir machen uns ein Bild von einem Menschen. Der hat dann dieses Rollenbild, aber dass wir immer dazu lernen auch über Andere und dass Andere auch immer dazu lernen und sich verändern, wird dabei ja auch ignoriert.
Ich denke oft ist es eine Mischung aus: anderer Blickwinkel dadurch verändern wir uns, aber auch der Andere entwickelt sich in eine Richtung, die sich vielleicht schon lange abgezeichnet hat, die wir aber nicht wahrhaben wollten.