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Heftiger Kummer, würde gerne mit wem schreiben

Anto
Hi Hana und Julietta,
ich glaube irgendwo in der Mitte liegt die Wahrheit. Ich habe sie nicht besessen, das weiß sie auch. Und die meiste Zeit war wirklich schön, die wir hatten. Ich glaube es ist mit der Zeit eher eingeschlafen, weil ich eben so mies war und sie dann das Interesse verloren hat. Es klingt bei dir, Hana, ehr so als wenn sie wirklich unter mir gelitten hat. Das glaube ich nicht. Denn sie musste bei mir kein anderer Mensch sein, aber sie durfte halt auch nicht gänzlich frei sein. Zumindest so wie du mir deine Erfahrungen erzählst klingt es in deinem Fall doch ein bisschen heftiger als in meinem. Was nicht heißt, dass ich dich nicht verstehe. Es tut mir wirklich sehr leid für dich, dass du einen tollen Partner hattest den du liebtest, jedoch seine negativen Seiten echt zu heftig waren, selbst wenn es nicht viele waren. Ich glaube dir, dass es eine unglaubliche Belastung ist für dich und auch die Entscheidung am Ende tatsächlich zu gehen weil du ständig im Konflikt standest: Vernunft gegen Gefühle. Die Vernunft zu wählen fühlt sich bestimmt schrecklich an weil du dafür deine Liebe her geben musst. Das muss wirklich ein widerliches Gefühl sein.
Und ja, deine Erzählungen ähnelt wirklich sehr genau die von meinen, jedoch glaube ich nicht, dass es bei uns so sehr schlimm war.
Aber ganz so wie Julietta erzählt ist es glaube ich auch nicht. Bei dir hört es sich so an als könnte ich einfach ein paar Monate warten und dann merkt sie plötzlich, dass sie mich doch noch mehr mag als nur Freundschaftlich. Ein zueinanderfinden will ich auch nicht gänzlich ausschließen aber ich habe schon fast panische Angst davor, dass ich jetzt darauf warte und am Ende werde ich wieder enttäuscht.
Was sie mir gesagt hat ist, dass sie jetzt alleine sein möchte und vor dem Frühjahr brauche ich nichts von ihr zu erwarten.
Das hat sie aber auch erst gesagt als ich in ihrer Anwesenheit geweint habe und auf sie eingeredet habe und all das gemacht habe was ich ja schon mal hier geschrieben habe. Sie hat mir gesagt, dass mir das mal vorher auffallen hätte sollen. Ich finde auch aus diesem Satz kann man ein klein wenig Hoffnung schüren. Ach ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich weiß, dass ich sie so, so, so dringend zurück möchte, aber ich weiß auch, dass ich aufhören muss Kontakt zu suchen, da es mi nicht gut tut aber auch der Beziehung nicht. Denn wenn sie mich 15 mal wegschickt, glaube ich, dass sie sich bei jedem mal ein klein wenig mehr distanziert. Aber verdammt, ich weiß sie mag mich noch. Ich könnte platzen vor innerer Panik. Ich will die Zeit zurück drehen und es besser machen. Ich habe sie verloren und sie fühlt sich an wie meine große Liebe.

19.10.2020 21:34 • x 1 #61


Hansl
Zitat von Hana-Ogi55:
weil ich daran glaubte, er würde sich ändern, nichts von alledem ist geschehen.


Das ist wirklich die Kernfrage.
Ich versuche mich auch zu ändern, und glaube dies schon recht gut im Kopf umgesetzt zu haben.
Aber es fehlt noch die Praxis, dazu benötigt man aber auch eine Chance.
Gibt es das überhaupt, das sich jemand erfolgreich änderte? Ich würde sowas gerne mal lesen. Weil halt hier eben nur viele eben verloren habe, liegt im Sinn des Forums.
Trotzdem wäre auch mal eine positive Berichterstattung motivierend.

Ist auch eine schon eine grundsätzliche Einsicht seiner Fehler eine Änderung?
Wenn man weiß, und auch kommuniziert was man alles falsch gemacht hat?

20.10.2020 00:37 • x 1 #62


A


Heftiger Kummer, würde gerne mit wem schreiben

x 3


E
Zitat von Anto:
Denn wenn sie mich 15 mal wegschickt, glaube ich, dass sie sich bei jedem mal ein klein wenig mehr distanziert. Aber verdammt, ich weiß sie mag mich noch. Ich könnte platzen vor innerer Panik. Ich will die Zeit zurück drehen und es besser machen. Ich habe sie verloren und sie fühlt sich an wie meine große Liebe.


Ja, Du weißt was Du tun musst Anto. Jetzt lass sie einfach bis zum Frühjahr. Du kannst jetzt nichts anderes machen als mit Deinem Therapeuten zu reden, sie in Ruhe zu lassen und Dich ablenken. Gegen die Panik gibt es Übungen. Besprich das am besten in der Verhaltenstherapie. Wie schlecht geht es Dir eigtl.? Mal an dieser Stelle gefragt als Panikpatientin, die Therapien und Kliniken hinter sich hat. Denn, wenn es akut wird mit Deiner Panik, kannst Du auch immer die Telefonseelsorge anrufen, zu Deinem Hausarzt gehen oder in jedes Krankenhaus. Wollte ich nur loswerden.

20.10.2020 03:59 • x 1 #63


Anto
Zitat von Julietta82:

Denn, wenn es akut wird mit Deiner Panik, kannst Du auch immer die Telefonseelsorge anrufen, zu Deinem Hausarzt gehen oder in jedes Krankenhaus. Wollte ich nur loswerden.


Klingt bestimmt komisch. Alle drei Wege habe ich schon genutzt. Manchmal rufe ich an und erzähle einfach, einmal hatte ich wirklich das Gefühl genau jetzt Hilfe zu brauchen bevor ich dumme Sachen mache und bin ins Krankenhaus gefahren und mein Hausarzt hat mich für insgesamt 4 Wochen krank geschrieben. Gestern hatte ich meinen ersten Arbeitstag nach all der Zeit und es ist schwierig. Es fühlt sich tatsächlich mal mach Arbeit an, vorher war es einfach nur Traumberuf.
Eigentlich will ich ja nicht jammern, aber du hast ja gefragt: es geht mir mit meinen Gefühlen wirklich nicht gut und ich glaube ich brauche Hilfe um über diese Schmerzen hinweg zu kommen. Und ich suche sie mir auch. Hoffentlich erfolgreich, denn ich glaube alleine schaffe ich das nicht.

20.10.2020 04:06 • x 2 #64


E
Ja, ich habe das gefragt und das war absolut ernst gemeint. Ich bin da (leider) Expertin und habe schon Akut-Psychiatrie wegen ähnlicher Zustände wie Du jetzt im selben Alter wie Du jetzt hinter mir. Telefonseelsorge ist super. Hab ich auch oft angerufen. Mach das wenn es Dir schlecht geht. Und lass Dich vielleicht weiter krank schreiben? Wie wäre eine psychosomatische Klinik? Kann Dein Hausarzt Dich dazu beraten?

20.10.2020 04:12 • x 1 #65


E
Ich finde, Du klingst wie n wirklich netter, intelligenter, reflektierter und zu Gefühlen fähiger Typ Anto. Und das wird Deine Freundin irgendwann auch wieder sehen. Für den Moment habt ihr beide das Ding schön vermurkst. Sie hat da auch n Teil zu beigetragen. So ist das im Leben. Es ist nicht verloren die Sache. Sieh es als Pause an und komm jetzt erstmal auf die Beine. Liebeskummer kann psych. Krisen auslösen. Das ist nicht ohne wie man an Deinem Beispiel wieder mal sieht. Du bist erst 24. Hast alles noch vor Dir. Gesundheit sollte jetzt Priorität 1 haben. Sch.... auf Arbeit zurzeit. Außer sie stabilisiert Dich oder lenkt Dich ab?
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen. Super, dass Du Dir Hilfe holst und in Akutsituationen nicht zögerst ins Krankenhaus zu fahren o.ä.. Top. Du kannst stolz auf Dich sein und eins weiß ich: Irgendwann ist der Sch... vorbei und es geht Dir besser. Versprochen.

20.10.2020 04:26 • x 1 #66


Anto
Also es ist so, dass ich in zwischen denke, es muss doch irgendwie weiter gehen. Das war auch nicht immer so, es gab mehrere Tage in denen ich mich gedanklich aufgegeben habe aber jetzt will ich wieder so langsam mein Leben zumindest strukturisieren. Und dazu gehört auch die Arbeit, normalerweise macht sie mir ja auch viel Spaß. Ich denke, sie wird mich stabilisieren, mal sehen.
Aber der Konflikt in meinem Kopf nimmt kein Ende und ich glaube ich werde mir meine Schuldgefühle immer vorwerfen. Ich habe meine große Liebe weg geworfen.

20.10.2020 22:04 • #67


Hana-Ogi55
Zitat von Hansl:

Das ist wirklich die Kernfrage.
Ich versuche mich auch zu ändern, und glaube dies schon recht gut im Kopf umgesetzt zu haben.
Aber es fehlt noch die Praxis, dazu benötigt man aber auch eine Chance.
Gibt es das überhaupt, das sich jemand erfolgreich änderte? Ich würde sowas gerne mal lesen. Weil halt hier eben nur viele eben verloren habe, liegt im Sinn des Forums.
Trotzdem wäre auch mal eine positive Berichterstattung motivierend.

Ist auch eine schon eine grundsätzliche Einsicht seiner Fehler eine Änderung?
Wenn man weiß, und auch kommuniziert was man alles falsch gemacht hat?


Schwierig, ich sage heute, ich messe den anderen an seinen Taten, nicht mehr an den Worten.
Ich hab Deinen Thread nicht gelesen, was Du im Kopf umsetzt. Welcher ist das, eventuell kann man besser dort weiterschreiben, als hier in Antos.

Dass Menschen sich positiv ändern, ja klar, das ist schon vom Grunde her möglich und ich kenne Menschen, die sich grundlegend zum positiven geändert haben.

20.10.2020 22:15 • #68


Hansl
Zitat von Hana-Ogi55:
Schwierig, ich sage heute, ich messe den anderen an seinen Taten, nicht mehr an den Worten.


Ja, ich denke ich würde im großen und ganzen bestehen.
Natürlich nicht komplett stabil, naja, zu gehen war im Prinzip die erste Veränderung.
Zu akzeptieren, was man gesagt bekam, und daraus seine Schlüsse zieht.
Respekt entgegenbringen,auch wenn es gehen heißt.

Zitat von Hana-Ogi55:
Ich hab Deinen Thread nicht gelesen, was Du im Kopf umsetzt. Welcher ist das, eventuell kann man besser dort weiterschreiben, als hier in Antos.


Ich hab keinen aktuellen, ich hab nicht mehr viel zu sagen.
Gehen heißt gehen.
Und der Vorgang des loslassens ist immer der gleiche.
Das einzige was unterscheidet ist die Tiefe des Falls.

20.10.2020 23:04 • x 1 #69


E
Zitat von Hansl:
Gibt es das überhaupt, das sich jemand erfolgreich änderte? Ich würde sowas gerne mal lesen. Weil halt hier eben nur viele eben verloren habe, liegt im Sinn des Forums.
Trotzdem wäre auch mal eine positive Berichterstattung motivierend.


Das stimmt, wäre schön! Ich denke, man kann sich ändern. Gerade bei solchen destruktiven Verhaltensweisen wie Kontrollieren, Verlustängsten, Eifersucht etc..
Wenn das nicht gehen würde, wären ja Paar- und Psychotherapien unnütz, oder?
Wenn sich jemand ändern möchte und offen für Hilfe ist, geht doch oft einiges. Der Partner muss nur ebenso offen sein und gewillt sein, etwas Geduld mitzubringen und am besten nicht noch gestörter als der Partner;). Und die Geduld hat man meist nur mit Menschen, die man richtig doll liebt. Ich denke, wenn grundsätzlich viel passt im Kern, macht man viel mit...

21.10.2020 23:35 • x 1 #70


F
Hallo Anto,

Erkenntnis tut weh, aber nur an den schmerzhaften Erfahrungen reifen wir.

Es ist gut wenn du dich reflektierst und hol dir auf jeden Fall Hilfe in Form eins guten Therapeuten.
Wenn wir in eine Beziehung mit einem Menschen gehen und so nah jemanden an uns heran lassen, dann merken wir sehr schnell wo wer wie tickt und im Gleich- oder eben Ungleichgewicht ist.
Dann sind da noch die Einflüsse unserer Umwelt und die Entwicklung.
Aber auch die Vergangenheit/Kindheit hat ihren doch recht starken Einfluss.
Geh in dich und schau dir deine Verhaltensmuster an.
Sei ehrlich zu dir und analysiere für dich was du und nur du deiner Meinung nach falsch gemacht hast.
Als Trost kann ich dir sagen, es geht immer wieder Berg auf und jeder hat schon einmal Fehler gemacht und der Partner wollte niht mehr zurück. Das Leben geht weiter, Kopf hoch und wenn du sie nicht komplett vergessen kannst und sie so elende vermisst, dann danke ihr zumindest für die Zeit und die Geduld die sie mit dir hatte und bitte sie, dir ein guter Freund zu bleiben und begib dich in eine Therapie.

Wer sich selbst reflektiert hat den ersten Schritt in die richtige Richtung, dann heißt es nur noch die Muster zu analysieren und zu durchbrechen,

Ich wünsche dir viel Kraft!

Alles Gute!

21.10.2020 23:59 • x 1 #71


Hansl
Zitat von Julietta82:
Und die Geduld hat man meist nur mit Menschen, die man richtig doll liebt. Ich denke, wenn grundsätzlich viel passt im Kern, macht man viel mit...


Ja, absolut.
Aber doch ist es so, es gibt Grenzen.
Irgendwann muss das Gegenüber eine für Sie bisher unbegehbare Brücke begehbar machen, um dann doch Hoffnung zu erhalten, zu vermitteln.
Es gibt Grenzen.
Und man sollte wissen, zumindest ist das meine Ansicht, wenn man jemanden liebt, quält man diesen nicht.
Irgendwann sollte es erkennbar werden an Worten, in Werken und Taten, was das Gegenüber dsbzgl fähig ist zu leben.
Es gibt Sätze, Verhaltensweisen und Reaktionen da wird klar was echt ist.

22.10.2020 00:32 • x 2 #72


Anto
Ich vermisse dich.. ich weine, du fehlst mir so sehr

22.10.2020 22:30 • #73


A


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