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Helft mir klar sehen

perpetuum
Hänge wieder am warum fest. Durch den Begriff plötzlicher Gefühlstod hier im Forum habe ich gegoogelt und - jetzt nicht aufschreien - auf Bindungsangst gestossen:

https://editionf.com/Stefanie-Stahl-Bin ... gsunfaehig
... neigen Bindungsängstliche dazu, nach einer mehr oder minder kurzen Anfangsphase an der Beziehung, also an ihrem Partner oder ihrer Partnerin, zu (ver-)zweifeln. Sie sehen die realen oder auch vermeintlichen Schwächen ihres Partners und reiben sich an der Frage auf, ob nicht doch ein anderer Partner besser passen würde. Diese Zweifel werden gefüttert durch den Umstand, dass vielen Bindungsängstlichen immer wieder das liebende Gefühl für ihren Partner abhanden kommt.

Häufig ist es auch so, dass die Liebesgefühle des Bindungsängstlichen mit der jeweiligen Nähe und Distanz in der Beziehung schwanken. Wenn der Bindungsängstliche also genügend Abstand zu seinem Partner verspürt, weil beispielsweise gerade mal wieder Schluss ist oder weil man sich länger nicht gesehen hat, dann können seine Gefühle recht intensiv werden. Ist die Beziehung hingegen in einer Phase der Nähe und Sicherheit, also eigentlich gerade am schönsten, dann erleben viele Bindungsängstliche den plötzlichen Gefühlstod.

Das Jein!, das die Bindungsängstlichen verspüren, ist also sowohl gedanklicher (Zweifel) als auch emotionaler (Gefühlsschwund) Natur. Sind die Gedanken und die Gefühle jedoch zwiespältig, dann werden es die Handlungen zwangsläufig auch. Der Zickzackkurs von Nähe und Distanz, den die Bindungsängstlichen hinlegen, spiegelt also schlicht die innere Zerrissenheit der Betroffenen auf der Handlungsebene. Ein Hauptmerkmal bindungsängstlichen Erlebens ist eine starke Amplitude zwischen Nähe- und Distanzwünschen und eine nagende Unentschlossenheit, wenn sie darüber nachdenken, ob sie eine Beziehung fortführen oder überhaupt anfangen möchten.

Ich will hier keine Diagnosen erstellen, aber das passt wie die Faust auf´s Auge.

Heute habe ich noch gedacht, dass man die ganze Zeit seine Zerissenheit spüren konnte, und wie er darunter gelitten hat.

Auf der anderen Seite 20 Jahre verheiratet. Er hatte aber erzählt, dass er damals auch nach paar Monaten Schluß machen wollte, irgendwie hat sie ihn überredet (weiß nicht mehr genau, was er erzählt hatte), er ist dann in der Beziehung geblieben, hatte aber lange kein gutes Gefühl.
Und bei der Beziehung davor auch, Schluß nach paar Monaten, dann on-off.

Hmm...meine beiden letzten Beziehungen waren mit Männern, die anfänglich sehr sehr begeistert waren und dann nicht mehr. Die erstere ein Paradebeispiel des on-offs, die zweite mit Potenzial zu on-off.
Hmmm, vielleicht sollte ich mich auch mal überdenken...

Oder zerdenke ich gerade?!

14.12.2018 22:28 • #61


Femira
Zitat von perpetuum:
Oder zerdenke ich gerade?!

Bin zu müde, um eine lange Antwort zu schreiben, aber das eigene Beziehungsmuster zu reflektieren erscheint mir sehr sinnvoll. Schließlich willst du das nächste Mal etwas stabileres. BAs haben sehr viele Menschen...bitte Vorsicht bei Fräulein Stahl, die wiss. Grundlage ist an einigen Stellen nicht solide.

15.12.2018 02:09 • x 1 #62


A


Helft mir klar sehen

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perpetuum
Habe gestern mal Fotos angeschaut. Von uns und dann nur von mir.
Und habe schlagartig realisiert, wie gut es mir vorher ging.
Ich hatte die Trennung davor überwunden, war mega dankbar für alles in meinem Leben, hatte Energie, mir ging es gut, das sah man mir auch an.
Und das ist gar nicht so lange her!

Da komme ich wieder hin!

20.12.2018 12:03 • x 2 #63


perpetuum
Habe eben beim Laufen ein Plakat von irgendeiner Kirchengemeinde gesehen, Inhalt Toll, dass Gott uns unsere Sünden vergibt.

Ichempfinde das Konzept der Sünde in den großen Religionen als kompletten Bull-Sh.t. Wir merken schon selber, wenn wir etwas tun, was nicht ok ist. Unsere innere Stimme sagt uns das. Sie sagt Bescheid, wenn wir Grenzen überschreiten, wenn wir etwas machen, gegen unsere innere Überzeugung.
DAS ist Sünde.

Von daher: Wenn er gehen wollte, und er hat das ausgeprochen, dann ist das gut. Für ihn und schlussendlich auch für mich. Ich möchte nichts Halbherziges mehr in meinem Leben.

Ich denke zwar immer noch, dass es nicht seine (fehlenden) Gefühle zu mir waren, die ihn weg getrieben haben, sondern Angst und Unsicherheit. Aber auch das ist im Grunde egal.
Taten zählen.

23.12.2018 13:27 • #64


perpetuum
Morgen sind es 3 Wochen. So viel passiert seitdem.
Einiges gutes, schönes, wertvolles. Dankbar.

Und: Mein Vater ist im Krankenhaus. Es reicht nicht, dass er nicht mehr mobil ist, der Alzheimer in den letzten Wochen immer schlimmer geworden ist. Nein, jetzt hat er noch einen Schlaganfall. Halbseitig gelähmt, er kann nicht sprechen. Und seit heute morgen auch nicht schlucken. Er wird künstlich ernährt.
Damit er sich den Schlauch nicht rausreisst, hat man ihn gefesselt.

Mein Assh0le Vater, unter dem ich mein Leben lang gelitten habe und der jetzt - endlich - unter dieser beschis.enen Krankheit weich und offen wird. Wird gefesselt und versteht es nicht und weint.

Meine arme Mutter, überfordert. Mein Vater tut mir - endlich - leid.

Ich bin tausende Kilometer entfernt und weiß, ich muss, sollte hin. Wann am besten? Morgen ist Weihnachten, mein Sohn würde es verstehen, wenn ich morgen fliege, auf jeden Fall, er ist so süß. Aber bringt es was, wenn ich früher da bin? Was soll meine Anwesenheit ändern? Sollte ich nicht auch wegen ihm noch dableiben? Nee, ich schiebe ihn vor. Ich will mich dem Schmerz, dem Elend nicht aussetzen.

Wie halte ich es aus? Was kann ich machen?
Kann ich das Genörgele, die Kritik an meinem Leben aushalten?

Meine Eltern sind sehr, sehr religiös. Meine Mutter v.a. Sie ist überzeugt, dass ich in der Hölle brennen werde. Wortwörtlich. Brennen und leiden bis in die Ewigkeit.

Wir leben auf verschiedenen Planeten.

Ich bin wütend auf dich. Gerade jetzt hätte ich dich an meiner Seite sehr gut gebrauchen können. Aber, ach schei!ß der Hund drauf. Ich brauche dich nicht! Blödmann...

23.12.2018 23:09 • x 1 #65


ma777
Hallo perpetuum, ich bin irgendwie auf deinem alten thread gelandet... schade, dass du damals gar keine Antwort mehr bekommen hattest auf deinen letzten Beitrag... und dann auch noch einen Tag vor Weihnachten! Als du entscheiden musstest, ob du zu deinem Vater fliegst oder nicht...
Mich würde interessieren, wie es damals weiterging bei dir? Hattest du ein rottiges Weihnachten oder war es okay? Bald kommt ja nun schon das nächste... gehts dir gut? Ich sende dir liebe Grüße von Mara

01.11.2019 09:38 • x 1 #66


perpetuum
Liebe Mara,

danke für Dein Interesse. Ich habe entschieden, zu den Einzelheiten hier nicht zu schreiben, habe kein Bedüfnis danach.
Nur soviel:
Das letzte Jahr war sehr intensiv und auch schmerzhaft, viel ist passiert, natürlich auch Gutes. Bin noch nie in meinem Leben so lange am Stück glücklich gewesen wie dieses Jahr (ohne dass ein Mann involviert war . Aber auch oft unglücklich, sehr. Die letzten Jahre ist mein Leben durch einige Ereignisse quasi mehrmals umgekrempelt worden und ich glaube ich bin noch nicht fertig damit und quasi in den Geburtswehen. Also zuversichtlich am Kämpfen trifft es wohl ganz gut.

Wie geht es Dir? Ich habe gerade Deinen letzten Thread gelesen, das ist ja wunderbar! Ich hoffe für euch, dass es weiterhin gut läuft mit euch

04.11.2019 19:00 • x 2 #67


ma777
Schön, dass es dir im großen und ganzen besser geht. Ich glaube, wenn man mit sich selbst halbwegs im reinen ist, kann man das Single-sein auch wirklich genießen. Es gab einige Zeiten in meinem leben, wo ichs genossen hab! Nur wenn man jemanden vermisst und total zerrissen und einsam ist, dann ist Single-sein natürlich schlimm.
Ich habe vor ein paar Monaten mal irgendwo gelesen, dass die Jahre 2016 bis 2018 kosmisch betrachtet das reine Chaos waren, für ganz ganz viele Menschen. 2019 das Jahr des aufräumens und ausmistens, sowohl an realen Dingen als auch gedanklich. Und 2020 dann das Jahr, wo endlich wieder Ruhe einkehrt. Das wünsche ich allen gestressten und unglücklichen!
Danke dir, ja uns geht es tatsächlich gut, es ist sehr vertraut und harmonisch! Aber da wir seit unserem Comeback auch ein sehr bewegtes Jahr hatten (altes Haus übernommen, wo sooo unglaublich viel zu tun war und ads-diagnose bei unserem Sohn) würde ich persönlich auch sehr darüber freuen, wenn 2020 etwas gemächlicher wird!
Ich wünsche dir alles Liebe!

04.11.2019 21:29 • x 1 #68


perpetuum
Krass, das passt bei mir sehr! Ich hoffe, dass dann 2020 das Chaos wirklich mal aufhört:)
Auch für euch.

Und danke für Deine guten Wünsche, das wärmt mir das Herz. Dir auch!

04.11.2019 22:26 • x 1 #69


Ema
Zitat von ma777:
Ich habe vor ein paar Monaten mal irgendwo gelesen, dass die Jahre 2016 bis 2018 kosmisch betrachtet das reine Chaos waren, für ganz ganz viele Menschen.

Kannst du dich noch erinnern, wo du das gelesen hast?

04.11.2019 23:22 • x 1 #70


ma777
Hallo ema, nein ich kann mich leider nicht erinnern... Anfang des Jahres gibt es doch immer tausende kosmische Jahresrückblicke und -vorschauen, Jahreshoroskope usw. Ich erinner mich aber, dass ich das mehrfach gelesen habe. Ich glaube, im Zusammenhang mit Maya Vorhersagen. Kann man bestimmt googeln. Alles wird gut!

05.11.2019 10:06 • x 1 #71


A


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