Endgültig gehen oder bleiben? Hopp oder Topp

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Hola15
Laura versuche bitte deine Energie nicht so sehr in das Zerpflücken eurer Beziehung zu stecken, sondern versuche bei dir zu bleiben. Deine Wunden, dass du niemanden hattest, der dich beschützt und behütet hat, die müssen versorgt werden.

Bei diesem Mann bist du da falsch. Aber vermutlich hast du dir jemanden so ambivalenten gesucht, weil du selbst da noch ambivalent bist. Zu ungewohnt sich einfach auf jemanden verlassen zu können und fallen zu lassen und zu Angst besetzt.
Umso mehr du deine Energie weg von ihm und hin zu dir und zum heilen bringst umso „schneller“ entkommst du dieser Hölle. Er wird es nicht lösen können.
17.11.2022 13:23 •
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FrauDrachin
@Hola15 ich denke aber, dass es auch die Möglichkeit gibt, gerade in dieser dysfunktionalen Beziehung an kleinen Situationen zu lernen, wo die Muster kicken, wie man sie vielleicht im kleinen, sicheren Rahmen durchbrechen kann, usw.

Das könnte Kraft und Freiheit geben, die Situation im großen zu verbessern.

Edit: Meine Mutter ist genau den Weg gegangen: Katastrophale Kindheit, schrecklicher Stiefvater, grauenvolle, ungeliebte Ausbildung...
Sie wäre in 1000 Jahren nicht auf die Idee gekommen, meinen Vater zu verlassen, obwohl er beileibe kein Engel war, und sie teilweise sehr unter ihm gelitten hat. Sie hat sich 100% untergeordnet. War ihm Dankbar um die Sicherheit die er ihr gegeben hat. Und in diesem Rahmen konnte sie ein sagen wir mal, erträgliches Leben führen. Und ich denke, das war im großen und ganzen die richtige Entscheidung für sie. Diese Option besteht aber für Laura auch nicht wirklich, weil es noch weniger Garantie gibt, dass diese Beziehung überhaupt hält, ganz egal wie sehr sich Laura unterordnet.
17.11.2022 13:27 •
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A
Endgültig gehen oder bleiben? Hopp oder Topp
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Hola15
Zitat von FrauDrachin:@Hola15 ich denke aber, dass es auch die Möglichkeit gibt, gerade in dieser dysfunktionalen Beziehung an kleinen Situationen zu lernen, wo die ...

Ja, da geh ich dir recht. Der Fokus sollte aber vllt. verrutschen von „wie bringe ich diese Beziehung zum laufen“ auf „was zeigt mir diese Beziehung was in mir noch ungeheilt ist und wie reagiere ich wann warum“ - also die Metaebene.
Ich denke auch, dass du das auch meintest.
17.11.2022 13:32 •
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Liebe @Laura543,

Ich habe still mitgelesen und glaube, einiges erkannt zu haben, was ich gerne mit dir teilen möchte. Mir kommt es vor, als wärst du sehr bemüht, ein normales Leben und eine normale Beziehung zu führen. Das gelingt dir nicht so gut, weil du innerlich ganz wund bist. Traumatisiert. In dem Zustand, in dem du dich befindest kann man nicht so tun, als sei alles ok. Auch nicht als müsste man nur hier und da ein wenig pfeilen und es wäre alles gut.

Einerseits schreibst du schon deutlich über Trigger-Momente, über heftige Reaktionen nachts etc, andererseits versuchst du irgendwie durch zu kommen. Du versuchst meiner Meinung nach gerade das Unmögliche. Das kann so nicht funktionieren. Nicht weil dein Partner was falsches tut, oder was richtiges nicht tut, du kommst mir innerlich total wund vor und das braucht geeignete Medizin.

Deine Erfahrungen in der Klinik scheinen nicht gut gewesen zu sein, das tut mir leid. Aber so wie Menschen nicht gleich sind, so sind auch Therapeuten und Kliniken nicht gleich. Lass dich nicht entmutigen, denn das ist deine Chance auf ein gutes Leben. Dafür lohnt sich alles zu tun. ALLES.

In Kurzform, deine Beziehung kann dich nicht retten, keine Beziehung kann einen retten. Nimm deinen Kummer ernst und vergeude deine Energie nicht auf Nebenschauplatze. Ich kann mir vorstellen, dass dir vielleicht dein Partner manchmal als Stütze vorkommt, aber das kann er nicht leisten. Du hängst an der Illusion, dass du ein normales Leben führen kannst. Das kannst bestimmt, aber erst nachdem du deine Probleme mit professionellen Hilfe bearbeitet hast.
17.11.2022 13:45 •

Zitat von Lumba:Wie ist das Laura? Kannst Du gut schlafen, zwischendrin in entspannen? Ist das Handy mal aus?

@Laura543 darf ich fragen, warum es da keine Antwort gibt.!?
17.11.2022 13:49 •

Hola genau auf diesem Punkt war ich schonmal, von einer Metaebene aus die guten Punkte der Beziehung mitnehmen und zum lernen nutzen.

Tja und dann.. Der Urlaub. Punkte wo wir im Alltag aneinander geraten wären haben funktioniert, es war harmonisch, es war ein miteinander und genau so, wie ich mir diese Beziehung immer gewünscht hatte. Und in diesem sicheren Rahmen, dass er nicht sofort auf Angriff ging, wenn ich forderte, konnte ich mich entspannen, konnte ich ohne innerlich Stress Forderungen formulieren- also zumindest mit weniger Stress. Es waren 2,5 tolle Wochen und dann das Wochenende danach war er eben so abweisend und komisch und dann hab ich es eben entdeckt, dass dort immer noch Nummer 2 mitspielt. Und dass hat alles auf den Kopf gestellt.

Vielleicht war er so komisch weil er für sich sortieren musste, vielleicht hat er sich den Weg zu ihr offen gelassen weil es zwischen uns so schwierig war, weil er mit mir überfordert, vielleicht hat ihn der Urlaub auch überdenken lassen, dass wir die Kurve kriegen und sie machte nun Druck- alles möglich aber wer nicht redet..

Drachin.. unterordnen entspricht leider so gar nicht meinem wirklichen Naturell. Ich tu es in den Reinszenierungen und Orojektionen aber ich hasse es. Ich kann Dinge die mir nicht wichtig sind auf sich beruhen lassen ja- er liebt es zb beim Einkauf zu zeigen, dass ER bezahlt. Guck hier meine Freundin usw.. anfangs gabs dann Battles wer schneller das Portemonnaie zückt. Irgendwann hab ich es gelassen, wenn er sich dabei besser fühlt.. und ihm einfach Geld später ins Portemonnaie gesteckt. Weiß er bis heute nicht. Von daher käme solch Beziehung wie du sie beschreibst eher nicht in Frage. Aber ich bin der letzte, der sowas wertet. Kla denkt man im ersten Moment wenn man sowas sieht die Arme.. doch da sind soviele Faktoren, die es für die Beteiligten doch für die beste Lösung machen können, die man als Aussenstehender schlecht bewerten kann.

Zitat:
In Kurzform, deine Beziehung kann dich nicht retten, keine Beziehung kann einen retten. Nimm deinen Kummer ernst und vergeude deine Energie nicht auf Nebenschauplatze. Ich kann mir vorstellen, dass dir vielleicht dein Partner manchmal als Stütze vorkommt, aber das kann er nicht leisten. Du hängst an der Illusion, dass du ein normales Leben führen kannst. Das kannst bestimmt, aber erst nachdem du deine Probleme mit professionellen Hilfe bearbeitet hast

Danke Ella für deine ehrlichen Worte. Ja wahrscheinlich versuche ich grad die Quadratur des Kreises.. Dass wird so die Grenzensache sein. Ich liebe dieses Zitat was heißt Alle sagten es geht nicht, bis einer kam und dass nicht wusste. Druck raus nehmen, dass versuche ich.. Step für Step..

@Lumba, doch hatte ich, ist im Ganzen hin und her wohl untergegangen. Ich beschäftige mich abends/nachts solange bis so müde und erschöpft, dass ich fast im Stehen einschlafe. Dann ist die Chance groß, dass im Einschlafprozess keine Flashbacks auftauchen. Und dann schlaf ich auch tief und fest. Traumlos würde ich behaupten. Handy ist da aus oder auch wenn ich mit Hunden gehe.
17.11.2022 14:09 •
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Heutzutage muss zum Glück keiner mehr in einer Beziehung sein, die einem nicht gut tut. Frauen müssen sich auch nicht mehr unterordnen und aushalten. Und das was dein Partner macht, ist einfach kein förderliches Beziehungsverhalten! Ich glaube, wenn du stabil wärst, würdest du ihn schneller zum Mond schießen als du bis zehn zählen könntest. Da gibt es wesentlich reflektiertere und liebevollere Männer. Doch als aller erstes, solltest du dich um dich selbst kümmern. Dann besteht auch die Chance auf einen „besseren“ Partner.

Wegen der Klinik schreibe ich dir eine PN
17.11.2022 15:27 •
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Nur kurz.. müde, k.o,muss noch bisschen sortieren und verarbeiten. Zittrig und so.

Also.. Ich war ja heute Nachmittag bei Gespräch. Erstmal- es war super. Ich hab mich da richtig gut aufgehoben gefühlt und abgeholt. Und zweites Freu- ich kann Dienstag wieder kommen. Sie hat zwar offiziell erst ab Januar wieder freie Plätze aber momentan fallen immer wieder Patienten mit krank aus, da kriegt sie mich bis dahin auch irgendwie unter. Erstmal nur 7Gespräche zum kennenlernen, dann beantragt sie ggf mehr bei Krankenkasse.

Es war natürlich super anstrengend in 50Minuten grob zu umreissen was ist, was war, nicht zu tief zu gehen, dass mir nicht wieder alles um die Ohren fliegt aber trotzdem Einblicke zu geben. Es hat sie auch geärgert, dass Klinik mir quasi fehlendes Engagement vorgeworfen und nunja, die Probleme dort sind bekannt. Toll.

Insgesamt meinte sie, ich bin sehr reflektiert und soll nicht so streng mit mir sein. Mir da Druck raus nehmen. Ok. Versuch ich.

So dann zum Teil der wieder ambivalentes in mir auslöst. Er hat tatsächlich heute alles umgeworfen um mitzufahren. Ich hatte Vormittags keine Nachrichten angesehen und dann auch überlegt ob dass wirklich gut ist. Blieb aber beim Gespräch draußen, war aber auf Abruf.

Fragte dann wie es war, ich konnte noch nicht soviel sagen, ich war platt. Grundsätzlich wäre es aber kein Problem wenn er mitkommt- was ich persönlich auch sehr wichtig finde, die Partner/Familie, sofern die es möchten, mal ein paar Tipps an die Hand zu geben. So Situationen sind einfach belastend, da braucht es kein großes Vorstellungsvermögen und die werden quasi allein damit gelassen.

Noch kurz zusammen eingekauft, ihn zu seinem Auto gebracht- hatten uns auf Weg getroffen- und dann hab ich Mut gefasst und gedacht, was solls, entweder oder.

Ihn gefragt ob er nun morgen fährt.

Ja.

Allein?

Zögern- Ja.

Ob ich dann Handy gucken darf?

Nein. - Ich hatte beim Einkauf gesehen dass sie etwas geschrieben hatte ich freue mich.. und daher gepokert.-

Ganz ruhig und sachlich gesagt, dass ich ihm gerne vertrauen möchte und wenn es so stimmt, wie er sagt, dann kann ich doch gucken, dann wäre es doch schön, wenn wir zusammen fahren können.

Ja also er hatte sie gefragt aber sie fahren jetzt nicht.

- Ok, hatte ich mir gedacht. -

Neuer Versuch- dann ist es doch prima, dass du ehrlich und ich kann es nachsehen? Du kannst sicher verstehen, dass ich dir nur schwer glauben kann? Aber es gerne möchte?

Ja dass kann er verstehen aber nein, dass will er nicht. Er kann dass alles nicht mehr, ihm zuviel, er kriegt Depressionen davon, wenn ich was brauche soll ich Bescheid sagen, kein Problem aber er will keine Beziehung mehr. Er bleibt allein.

Kurzes Schweigen. Ich Kraft zusammen genommen..

Es tut mir Leid, wenn ich dich damit belastet, ich habe immer versucht dir Unterstützung zu organisieren, du hast immer gesagt brauchst du nicht. Ich verstehe, dass es nicht leicht ist, doch für mich ist es doppelt schwer, wenn ich weiß, dass da immer sofort andere parat steht. Dass ist ein Druck, den ich in der Situation nicht mehr aushalten kann und möchte. Wir können über das wie reden, ich brauche nur ein klares Signal, dass ich dir vertrauen kann.

Hektisches Angebot, dass wir ja morgen fahren könnten.

Irgendwie würde er ihr absagen klar, doch verschiebt Probleme ja nur. Also beschlossen nicht zu weichen.

Ja gerne. Darf ich dann trotzdem kurz gucken, ich möchte nämlich nicht, dass du ihr ggf wehtust.

Er kann dass alles nicht, ihm zuviel, er fährt gar nicht, er will es nicht mehr ertragen.

Also wars dass? Du möchtest keine Beziehung mehr mit mir?

Nein, ich kann dass nicht mehr.

Ok, dass muss ich akzeptieren, ich möchte nicht mehr belogen werden und du möchtest nicht ehrlich sein müssen. Es war ein Angebot, dieses steht in paar Wochen, wenn du denkst schlimme Phase wieder vorbei, nicht mehr. Ich geh nicht wieder allein durch die Hölle und du kommst dann wenns nett ist wieder.

Schweigen.. Dann ist er gefahren..

Es folgte dann später noch bisschen WhatsApp. Die Situation hat ihm insgesamt doch viel viel mehr zugesetzt als ich dachte. Zwischendurch spielte er beleidigte Leberwurst, zu Unrecht verdächtig usw und ja vielleicht hat er ja wirklich damals mit ihr Schluss gemacht aber wer auch immer wieder Annäherung betrieben hat, es war eben im letzten halben Jahr nicht rein freundschaftlich. Vielleicht nur geflirtet, keine Ahnung, vielleicht auch mehr. Aber ehrlich reicht mir geflirtet.

Es kamen Schuldgefühle seinerseits zutage, wo ich dann doch gebeten habe diese zu unterlassen. Was mir diese heftigen Symptome beschert ist nicht seine Schuld, sicher triggert er diese, doch angefangen hat es mit Arbeit und Kollegin die mich angeschrien hat.. Es wird immer wieder Trigger geben, ich muss damit lernen klar zu kommen.

Ich habe mich auch nochmal entschuldigt, dass ich tw versucht habe ihm Verantwortung überzuhelfen,auf ihn projiziert habe- ich möchte da einfach nicht Schuld sein, dass sich jemand sche.. fühlt, auch wenn er mir gegenüber auch nicht immer fair war.

Tja wie ist es nun? Sehr zwiegespalten. Angst, riesige, jetzt völlig alleine mit der Situation zu sein. Mein letzter wirklicher Kontakt weg. Ein bisschen Stolz meine absolute Grenze ohne Drama - hoffe ich- verteidigt zu haben. Wahnsinnig erschöpft. Und ich vermisse ihn natürlich. Nicht mehr an ihn kuscheln nachts, die Wärme nicht mehr spüren. Und Angst einen riesen Fehler gemacht zu haben. Ihm Unrecht zu tun. Vielleicht hatte er wirklich alles beendet und es ein bisschen aufgewärmt/aufwärmen lassen weil es so schwierig mit uns war, etwas was ich zt sogar verstehen kann. Er hat ja keine Freunde, mit denen er darüber reden würde, wenn da jemand offene Arme anbietet?

Klinik hat Gespräche mit ihm abgelehnt- ich habe einfach übersehen, wie sehr er darunter hinter seiner abweisenden Fassade gelitten hat. Und dass tut mir so leid. So sehr möchte man niemandem der einem etwas bedeutet mit seinen Problemen weh tun/erschüttern.
18.11.2022 00:35 •
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Hola15
Nur ganz kurz;
Laura ich finde du hast es ganz toll gemacht! Kannst stolz auf dich sein!

Du hast ihn ganz ruhig und - wie ich finde - sachlich richtig konfrontiert.

Du hast doch bei dem Gespräch ganz klar gemerkt, dass er dich anlügt und ihm alles wichtiger ist, als dass du die Wahrheit erfährst (und vermutlich er auffliegt/ sein Gesicht verliert)

Das danach, das sind doch wieder nur die typischen Schuldumkehr- und „ich bin das Opfer“ Versuche. Kippe nicht um!

Nein es gibt keinen Grund warum er dich anlügen muss und das mit der Kollegin weiterführen. Du reagierst doch vor allem auf sein Verhalten mit ihr.
18.11.2022 00:51 •
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FrauDrachin
Ich schick dir mal ne Umarmung.

Super, super, super dass du dich bei der Therapeutin wohl gefühlt hast.

Was den Ex angeht: du bist zu dir selber gestanden, und das ist ganz, ganz wichtig.
Vielleicht ist der Cut ja gar nicht so schrecklich, wie du dachtest... Manchmal ist es so, wenn man es wirklich bis zur Sekbstaufgabe versucht hat.
18.11.2022 01:08 •
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Hola15
Und falls du heute noch fähig bist, schreib dir eine Liste mit allen schlimmen Gefühlen, die du mit ihm erlebt hast und seinen negativen Eigenschaften.
Ich habe gerade nochmal deinen Eingangspost gelesen und ich finde da viele von
18.11.2022 01:22 •
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Guten Morgen Laura,

herzlichen Glückwunsch dazu, dass du stark geblieben und für dich eingestanden bist! Das ist ganz toll! Ich bin tatsächlich beeindruckt von deinem Vorgehen und von deiner Kraft. Es freut mich richtig.

Das er dir das Handy nicht zeigen wollte, spricht Bände. Sicher, es ist privat. Wenn jedoch die Beziehung davon abhängt, dann sollte ein Schauen möglich sein, wenn er nichts zu verbergen hat.
Und übernehme nicht die Verantwortung für ihn. Das er niemandem zum reden hat ist seine Sache. Da muss er sich darum kümmern, wenn ihn das stören sollte. Du kannst ihn nicht retten! Das muss er selbst tun. Genauso, wie du das auch für dich selbst machst. Sicher, jeder hat Anteile an der Beziehung gute und schlechte. Es jedoch spielt er ein Spiel mit mehreren Personen, und dieses Spiel spielst du nicht mehr mit. Bist also der Spielverderber. Dass ihm das nicht gefällt und ihm nicht gut tut, ist ja wohl auch klar. Aber bei dem Spiel will doch keiner wirklich mitspielen. Außer er. Und wenn er dieses Spiel nicht gespielt hätte, hätte er wahrscheinlich auch mehr Kraft für die Beziehung mit dir und um dich zu stützen. Und du wärst vor allen Dingen nicht so schlecht drauf, weil es dieses Spielchen gar nicht gegeben hätte. Ich will damit sagen, dass du dir bitte nicht so viel Schuld zuschieben solltest. Bei ihm liegt einiges im Argen. Dafür ist auch er allein verantwortlich!

Und ich kann deine Gedanken zu dem Verlust der Beziehung auch verstehen. Aber das, was du vermissen würde, wirst, kostet ein hohen Preis, wenn du es hättest.
Ich habe kuscheln auch vermisst. Dann habe ich bei meinem Sohn gesehen, wie er mit seinen Kuscheltieren kuschelt beim einschlafen. Und dann hab ich mir einfach auch ein Schönes gekauft, als ich allein war. Nun habe ich meinen Bärli. Ich weiß, das ist natürlich kein vollwertige Ersatz für ein Partner. Aber trotzdem schlafe ich jetzt gern mit meinem Kuscheltier, wenn mein Partner nicht da ist.

Auch finde ich toll, dass du so ein tolles Gespräch mit der Therapeutin hattest und dich so wohl gefühlt hast! Und dass sie dir einräumt, dass sie Termine für dich findet, obwohl es gerade eng ist! Sie hat deine Situation erkannt und ist bereit dir zu helfen und dir eine Stütze zu sein! Genau das, was du jetzt brauchst! Ich finde das sehr schön! Und sehe es doch auch so an, sie ist jetzt diese Stütze, die du brauchst, um über diese Zeit zu kommen. Du bist nicht mehr allein, du hast jetzt erst mal eine Therapeutin, die an deiner Seite steht!

Ich wünsche dir erst mal heute einen schönen Freitag und erinnere dich an deinen Entschluss, warum du ihn so gefällt hast, und lass dich nicht so leicht ins Wanken bringen. Lieben Gruß
18.11.2022 08:47 •
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FrauDrachin
Und vielleicht etwas früh um einen Trend auszumachen, aber wenn ich das Gespräch gestern mit dem letzten vergleiche... Da hat es dich komplett von den Socken gehauen, und jetzt konntest du das surchziehen ohne dass es dunkel wurde.
Da kannst du dir auch mal fett auf due Schulter klopfen!
18.11.2022 09:15 •
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DieSeherin
puh... wie anstrengend das für dich gewesen sein muss - noch dazu an einem solchen tag! aber auch ich finde, du kannst stolz auf dich sein

Zitat von Laura543: Angst, riesige, jetzt völlig alleine mit der Situation zu sein. Mein letzter wirklicher Kontakt weg.


ja, aber er ist auch eine große belastung für dich! was er an energie gebunden hat, kannst du jetzt zielgerichteter investieren
18.11.2022 09:58 •
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Ich danke euch für die lieben Worte.

Und doch bin ich unendlich traurig grade. Es geht grade noch, eher so im Untergrund, dass wird mir die Tage noch um die Ohren fliegen, erstmal wie erstarrt. Paradoxerweise hat er selbst mir das Rüstzeug gegeben um gestern nicht abzudriften. Dadurch dass er mich Dienstag und Mittwoch in meiner Angst allein gelassen, bin ich in Funktionsmodus gerutscht. Da bin ich relativ taub, emotionslos, lass wenig an mich ran. Gespräch mit Therapeutin hat mich zwar ziemlich aufgewühlt aber danach ist Schutzpanzer wieder hoch gefahren.

Die Nacht war übel. Ich habe mir Hund mit ins Bett gelockt und war grade irgendwie eingeschlafen als Handy brummte- vergessen Ton auszumachen. Kurzfassung- er kurz vorm Nervenzusammenbruch, in Dauerschleife immer wieder dasselbe, er muss sich nicht verteidigen, zwischendrin Attacken, Selbstmitleid.. im Prinzip nicht wirklich erreichbar, völlig im Stress , so wie ich ihn kenne kurz davor schreiend auf Straße zu laufen. Ich habe immer wieder deeskalierende Nachrichten zurück, bin da gar nicht drauf eingestiegen- ausser einmal, war einfach so müde und selbst ja verletzt- und ihn versucht zu beruhigen. Über drei Stunden.. Ihm auch angeboten ihn zum Notarzt zu bringen, zu kommen wenn er Hilfe braucht- nein, nein. Dann wollte er mit Auto los, schonmal Richtung Messe, unterwegs irgendwo schlafen. Klipp und klar gesagt, wenn er dass tut, in dem Zustand Auto, dann informier ich Polizei. Irgendwann muss er dann eingeschlafen sein.

Vielleicht hätte ich da gar nicht drauf eingehen sollen, Handy aus und gut aber er war auch so oft Nächte für mich erreichbar und ich habe mir einfach auch Sorgen gemacht. Es ist ja trotzdem noch immer ein Mensch, der einem wichtig ist, dass lässt sich ja nicht einfach abstellen. Ich will ihm bei allem was er da getan hat auch nicht die Bösewichtrolle zuschieben, man spürt da eine wahnsinnige innere Zerrissenheit.

Ich habe im Laufe der Nacht so den Eindruck gehabt, dass es nicht nur um ich oder sie geht, die Entscheidung wäre wohl klar, es geht eher darum wo will er hin. Er ist ja nochmal 10Jahre älter als ich und dementsprechend jetzt an dem Punkt im Leben wo alles so ein bisschen sich ändert. Proritäten, Lebenswege usw. Auf 20 Hochzeiten tanzen geht oft nicht mehr. Hat er über 30Jahre gemacht- hocherfolgreich aber dafür privat viel geopfert- und irgendwann ist körperlich und psychisch da die Luft raus. Und sie ist da sehr ähnlich, sie jagen beide dem Hochgefühl des Geldes nach und dass seit vielen Jahren gemeinsam. Ich glaube da ist die Verbindung der beiden. Aber sich dass einzugestehen und paar Gänge zurück zu fahren, sich nix mehr beweisen wollen und müssen, das Geld was man verdient hat zu nehmen und nur noch zu machen was Freude macht und sonst eben die 2. Chance mit Kindern zu nutzen, die letzten paar Jahre mit Eltern zu verbringen, sich selbst in Mittelpunkt stellen, sich selbst aushalten mit allen Leichen die man auf der Erfolgsspur hinterlassen hat- da ist er noch nicht.

Und solange dass nicht ist, würde ich nur eine Bedrohung sein, ein Angriff auf seine Person, ich hab ja oft mit offenen Mund dagestanden und nur noch gestaunt wie man Aussage x als so massiven Angriff auf sich als Person wahrnehmen kann. Wahrscheinlich reagiert er auch deswegen so extrem auf Kritik er soll doch mal langsam und durchatmen, nicht 5x am Tag alles was geplant übern Haufen werfen.

Und deswegen war es für mich wohl oft so ambivalent. In einem Moment wunderschön, wenn er sich auf die paar Gänge ruhiger eingelassen und dann ist er wieder losgerast, fühlt sich faul, versuchte quasi die verplemperten Stunden aufzuarbeiten, nachzuholen.. innerlich völlig zerrissen. Und da kann ich ihm nicht helfen. Ich habe dafür weder die Kraft noch die Kapazitäten. Dass muss er allein, auch wenn er dass nicht wahrhaben möchte. Ich hoffe einfach dass nix schlimmes passiert, dass Warnschüsse die Körper schickt ihn irgendwie doch mal aufwachen lassen und er nicht mit Herzinfarkt im Krankenhaus oder mit Auto am Baum landet. Weil ich mir natürlich schon, doch Vorwürfe mache, durch den Stress, den ich ihm zusätzlich gemacht habe.

Es kostet grade sehr viel Kraft dass alles nicht zu dicht an mich ran zu lassen.
18.11.2022 13:40 •
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