Zitat von KlausHeinrich:Ja genau. Aber dem Mann kann man das zumuten, verlassen zu werden und die Kinder grad mitzunehmen. Der wird schon wieder, oder? Das ist ein 1960er-Denken, was mich immernoch aggressiv macht. Nur weil wir Männer anatomisch bedingt „nur“ zeugen können, lieben wir die Kinder weniger? Oder leiden weniger unter dem ...
Ich schweife ab, das ist ja eigentlich nicht das Thema, antworten möchte ich Dir trotzdem.
Die Tatsache, dass die Kind oft (längst nicht immer!) bei ihren Müttern bleiben, ist unseren gesellschaftlichen Strukturen geschuldet. Männer verdienen nach wie vor mehr, daher sind sie oft Hauptverdiener. Und viele Arbeitgeber haben wenig Verständnis dafür, wenn Mann auf der Arbeit fehlt wegen Krankheit der Kinder, Veranstaltungen in der Kita/Schule etc.
Dass Väter ihre Kinder weniger lieben, weil sie sie nur gezeugt haben, ist totaler Unsinn und ich kenne Niemanden, der so denkt.
Alleinerziehend mit 2 kleinen Kindern ist nicht wild-romantisch, sondern bedeutet neben den schönen Seiten auch eine Menge Stress, vor allem auf der Arbeit. Du bist 1. Ansprechpartner wenn das Kind plötzlich erkrankt und abgeholt werden muss, wenn es sich verletzt und abgeholt werden muss, wenn die Kita streikt und Du keine Familie hast, die einspringen kann. Oder morgens auf dem Weg zu Deiner Arbeit prangt an der Kita ein Schild Wir haben Läuse!. Also, ab nach Hause und auf der Arbeit anrufen und sich abmelden. Gerade jetzt, nach Corona, zieht sich eine Krankheitswelle durch die Kitas, viele Kinder werden wieder und wieder krank und müssen zu Hause betreut werden. Da ist die Akzeptanz der Arbeitgeber Frauen gegenüber höher wage ich zu behaupten.
Ich will dem TE nichts böses und seine Situation ist sicher belastend, aber er kann sich seit 2 Tagen um die Kids nicht kümmern, weil es IHM so schlecht geht? Wenn die Kids bei ihm bleiben sollen, wird er lernen müssen, zu funktionieren, egal, wie es ihm geht.
Die Kehrseite der Medaille ist: ich kenne keinen einzigen Mann, der im Vorstellungsgespräch gefragt wurde: und wie regeln Sie das, wenn Ihre Kinder krank sind?
Im Idealfall kümmern sich beide Elternteile nach einer Trennung um die Kinder und helfen sich gegenseitig. Dann entsteht auch nicht das Gefühl, dass ein Elternteil die Kinder mitgenommen hat.